Wir haben die Zauberkraft: Die Rückkehr der Masters of the Universe
Wir haben die Zauberkraft
Die Rückkehr der Masters of the Universe
Ab da erobern die Giganten des Universums - wie sie zumindest beim deutschen Panini-Sammelalbum heißen - die Kinderzimmer. Bei der Macht von Grayskull ist DER Slogan der Achtziger Jahre.
Die ganze Geschichte nachzuerzählen wäre an dieser Stelle wie Eulen nach Athen tragen - denn das hat Netflix in der Serie Unsere Spielzeuge ja schon längst getan. Und Netflix wird demnächst auch das Cartoon-Remake von She-Ra, Princess of Power produzieren. Als She-Ra und Die Prinzessinnen. Davon abgesehen: Im nächsten Jahr kommt der lange angekündigte Realfilm, der die Fans vermutlich auf etliche Proben stellen wird. Jedenfalls, wenn man die aktuellen Nachrichten dazu verfolgt...
Nun werden Remakes nicht aus reiner Menschenfreude produziert, sondern weil die Macher eines wollen: Geld. Sie hoffen ein erfolgreiches Produkt zu erschaffen und damit dann durch Werbedeals und die Auswertung auf DVD, Blu-Ray oder per Streamingdienst - oder halt durch die Belebung der entsprechenden Spielzeug-Reihe Geld verdienen. Schön, die Spielzeuge werden bis heute noch für Sammler produziert - mir persönlich gefällt ja dieser Wraith der Horde. Remakes spekulieren dabei auch auf die Nostalgie der Zuschauer, wobei wir ja wissen, dass das Gehirn auch gerne mal die Vergangenheit glorreich verklärt. Dass das dann bisweilen schief gehen kann, das haben wir auch des öfteren schon mal erlebt.
Gegen die Nostalgie hilft ein Wieder-Sehen der Cartoonfolgen. Die gibt es - wen wunderts - bei Netflix. Sowohl He-Man als auch She-Ra in all ihrer Glorie der Achtziger Jahre. Und wenn man sich eine Folge von He-Man: Im Tal der Giganten - wir Deutschen finden immer die passenden Untertiteln, nicht wahr? - anschaut, dann merkt man, wie zeitgeistig das Ganze ist. Die Folgen handeln immer vom Kampf des Guten gegen des Bösen, die Figuren haben eine ganz klare Zuordnung. Klar, wenn man Spielzeuge verkaufen will, dann sind ambivalente Charaktere nicht so klasse. Selbst die neuen Star-Wars-Filme vermeiden diese Grauzonen. Am Ende der He-Man-Folge wird dann die Moral mit dem Holzhammer verabreicht: Liebe Kinder, heute haben wir gesehen, dass Hass ganz, ganz doof ist. Also lasst uns jetzt alle umarmen, dann wird die Welt ein besserer Ort. Und bei She-Ra ist es auch nicht viel besser, aber es gibt immer ein geflügeltes Einhorn und viel Glitter. She-Ra hat allerdings den besseren Bösewicht: Hordak. Der hat immerhin anders als Skeletor im Original eine Backstory. Gut, keine besonders ausgefeilte, aber immerhin.
Natürlich sind Helden, die sich verwandeln können, immer eine gute Identifikationsfläche: Hey, Brillennerd, du kannst auch ein Held sein, wenn du das richtige Werkzeug benutzt. Hey, fettes Mädchen, mit einem Zauberschwert wärst auch du Prinzessin. Die Masters sind eigentlich nichts anderes als Superhelden, schließlich haben die auch alle ihre Geheimidentität - also die meisten jedenfalls - und verteidigen das Gute gegen das Böse. Die Masters haben halt den besonderen Kniff, dass sie auf einem Planeten spielen auf dem Magie und Wissenschaft gleichberechtigt nebeneinander existieren. Fliegende Gleiter und Feuerkugeln? Kein Problem. Ein Waffenmeister, der neue Gadgets erfindet und eine Zauberin, die ständig nach dunklen Sprüchen sucht? Und schließlich: He-Man und She-Ra selbst beziehen ihre Kraft aus der Magie. Da eröffnen sich unendliche Möglichkeiten für unzählige Geschichten.
Aber wenn ich ehrlich sein soll: Ein Remake, Reboot nach dem Remake der Zweitausender? Der Ein oder Andere wird die einzige Staffel kennen, in der Skeleton der Bruder von König Randor ist und dessen Gattin halt nicht von der Erde stammt. Gut, wir reden hier nicht von She-Ra sondern von He-Man, aber wenn She-Ra ein Erfolg wird, läge es nahe den neuen Look der Serie auch auf die andere Serie zu übertragen. Also: Nötig wäre ein Remake nun nicht unbedingt, denn She-Ra hat keine besonderen Werte, keinen besonderen Flair - außer Hordak. Hach, Hordak. ABER - und das ABER ist zu Recht groß: Das Remake von She-Ra könnte den Konflikt von Adora besser ausleuchten, denn sie ist schließlich von Hordak - hach, HORDAK - und seiner Frau großgezogen worden, obwohl sie im Original eigentlich die Zwillingsschwester von He-Man war. Ja, ich weiß: Cartoons sind manchmal genauso merkwürdig wie Comics. Beide sind ja auch verwandt... Und da es um rebellierende Prinzessinnen geht, könnte das Remake durchaus etwas mehr Ecken und Kanten besitzen als das Original. Netflix wird da allerdings wohl eher nicht in die düstere Richtung a la Game of Thrones abdriften. Der Zeichenstil jedenfalls ist eher so Richtung - hmm - neue Power-Puff-Girls? Kann man mögen, muss man nicht. Aber irgendwie freue ich mich drauf.
Nach dem einzigen bisherigen Realfilm - den man sich wegen Frank Langella anschauen kann und der, was ich nicht wußte, dann doch schon der dritte Film von Dolph Lundgren war und dessen Karriere dann doch nicht daran scheiterte - kann eigentlich das Remake des Kinofilms ja von der Ausstattung besser werden. Allerdings gibts momentan kaum Infos zu der Besetzung, nur das Startdatum - 19.12.2019 - und die Regisseure stehen fest. Die haben bisher EINEN Film gemacht, den ich jetzt nicht gesehen habe und daher - hmmm... Notwendig aber ist ein Remake nicht unbedingt. Und das sage ich als Hard-Core-Masters-Fan.
Mir wäre es am Liebsten, man würde einfach die DC-Comic-Reihe zum Vorbild für eine gut produzierte Serie nehmen. Es muss nun nicht unbedingt ein Abklatsch von Game of Thrones werden - aber ein wenig Intrige, ein wenig Machtkampf zusammen mit den ganzen Monstern, der ganzen Sf-Technik und der Magie... Könnte was werden. Vor allem, weil die Comics ja damit beginnen, dass Skeletor gewonnen hat und Eternia beherrscht. Das tat er in der deutschen Hörspiel-Reihe gegen Ende ja auch einige Folgen lang. Die Masters als düstere, harte und dreckige Realfilm-Serie, in der Hoffnung immer wieder aufscheint? Würde ich mir liebend gerne ansehen. Bis dahin gibts She-Ra auf Netflix. Auch nett.
Kommentare
Zitat:
Zitat: Nur dass der gute Frank unter seiner Maske überhaupt nicht zu erkennen war. Hätte also gar keinen Sinn sich den Film wegen Frankie. anzuschauen.
Erwähnen möchte ich noch die von vielen Fans - nicht so mir - wenig gemochte Reise HE-MANs in die Zukunft. In einem stärker science-fiction-orientiertem Gewand wird er mit den Folgen konfrontiert, die Umweltzerstörung für einen ganzen Planeten hat.
Der erste Spielfilm war schlecht. Und das nicht in erster Linie wegen Dolph Lundgren. Hoffentlich spielt der neue ausschließlich auf Eternia und nicht auf der Erde. Ich würde den Film gerne sehen.