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Eine Frage an ... Dietmar Kuegler: Wie war das mit General Hugh Lennox Scott?

Eine Frage an Dietmar KueglerWie war das mit General Hugh Lennox Scott?

Dietmar Kuegler erinnert auf Facebook immer wieder an bestimmte Daten und Ereignisse der amerikanischen Geschichte. Diese mehr oder weniger kurzen Vignetten sind interessant und ausgesprochen informativ und auf jeden Fall lesenswert.

In Absprache mit Dietmar Kuegler wird der Zauberspiegel diese Beiträge übernehmen.

Dietmar KueglerDietmar Kuegler: Nachdem ich gestern über die Bemühungen zum Erhalt der indianischen Zeichensprache berichtet habe, will ich heute einige Bemerkungen über den Hauptakteur machen.

Der Organisator des „Indian Sign Language Council“ in Browning (Montana), war HUGH LENNOX SCOTT. Er war am 22. September 1853 – vor 168 Jahren – geboren worden. Er graduierte 1876 von der Akademie West Point und wurde zur Kavallerie abkommandiert. Hier war er für etwa 20 Jahre Mitglied des legendären 7. Regiments. Er gehörte zu dem Kommando, dass die Gedenksteine am Little Bighorn aufstellte. Scott nahm an einigen Indianerfeldzügen gegen die Sioux, Nez Perce und Cheyenne teil, entwickelte starkes Interesse an der Kultur der Plainsindianer und lernte mehrere Sprachen. 1878 wurde er zum First Lieutenant befördert.1889 war er in Fort Sill (Oklahoma) stationiert, wo er von einem der Indianerscouts die Zeichensprache erlernte. Er wurde über die Jahre zum Experten.

1891 übernahm er das Kommando über eine Einheit Indianerscouts. Er erhielt den Auftrag, die Geistertanzbewegung auf den südwestlichen Plains zu kontrollieren. 1897 wurde Scott, inzwischen Captain, in das Büro für Völkerkunde der Smithsonian Institution in Washington abkommandiert, wo er sich intensiv mit der Dokumentation von Indianersprachen und der Zeichensprache beschäftigte.

Während des Spanisch-Amerikanischen Krieges stieg er bis zum Oberstleutnant der Freiwilligen auf und amtierte zeitweise als Militärgouverneur von Kuba.

1906 wurde er zum Superintendenten der Militärakademie West Point ernannt. 1913 wurde er zum Brigadegeneral erhoben und amtierte 1916 zeitweise als Verteidigungsminister. 1919 ging er in den Ruhestand und war noch 10 Jahre lang Mitglied des „Ausschusses für Indianerangelegenheiten“. Er beschäftigte sich jetzt intensiv mit indianischen Sprachen. Er interviewte viele Indianer, die an der Schlacht am Little Bighorn teilgenommen hatten, publizierte über indianische Zeichensprache und schrieb seine Memoiren. Die Zeichen-Sprache-Konferenz war einer der Höhepunkte seines letzten Lebensabschnitts. Am 30. April 1934 starb er.

Der Film über das Council in Browning, den ich gestern gepostet habe, ist eines der frühesten visuellen Dokumente über indianische Kultur, die noch erhalten sind.


Dietmar Kuegler gibt viermal im Jahr das »Magazin für Amerikanistik« heraus. Bezug: amerikanistik(at)web.de

Das Magazin für Amerikanistik, September 2020Die aktuelle Ausgabe

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