Dämonenjäger Isaac Kane - Band 4: Hotel der Alpträume
Dämonenjäger Isaac Kane
Band 4: Hotel der Alpträume
Im Jahre 1901 bannt ein Jäger drei Hexen auf dem Dachboden des Cliff House Hotels, in dem die drei ihr Unwesen treiben. Jahrzehnte später kommt es zu Übergriffen auf die Hotelgäste. Bei Umbauarbeiten werden die Banner verletzt und die drei Hexen können sich befreien. Die Organisation der Jäger wird auf die Zwischenfälle aufmerksam und Isaac Kane wird auf den Fall angesetzt.
Die Hexen bekommen von einem der geheimnisvollen Statthalter Kräfte verliehen, die ihnen die Befreiung aus der Bannung erleichtern. Kane gerät in Gefangenschaft der drei Hexen und als der Statthalter erscheint, entpuppt er sich als Gagdrar.
Patrick Walsh ist Kane gefolgt und greift in die Geschehnisse ein. Er schleudert ein Beil auf Gagdrar, eine Waffe, die er aus den Beständen Isaacs Vater erhalten hat. Der Dämon verschwindet mit dem Beil, das in seinem Körper stecken bleibt. Gemeinsam nehmen Kane und Walsh daraufhin den Kampf gegen die Hexen auf.
Ulrich Gilga setzt die Abenteuer um Isaac Kane gekonnt in seinem vierten Band fort. Vordergründig erzählt er eine Gruselgeschichte, in der sich drei Hexen aus einer jahrzehntelangen Bannung lösen können und in einem Hotel ihr Unwesen treiben. Daneben gibt es reichlich eingestreute Nebenhandlungen, die den Überbau des Serienkonzeptes vorantreiben.
Die Gruselgeschichte an sich ist spannend und vor allem atmosphärisch erzählt, wie es der Leser bereits aus den ersten drei Bänden kennt. Kane erscheint nach ca. einem Drittel des Buches und eigentlich würde der Leser noch gern in der düsteren Handlung verbleiben. Gilga beherrscht es wirklich meisterlich, den Leser auf die Reise der Protagonisten mitzunehmen. Es fühlt sich an, als stünde man direkt neben den handelnden Personen. Sicherlich ist die Idee der Auferstehung dreier Hexen aus einer Bannung nicht neu. Gilga hingegen macht keinen Hehl daraus, dass er genau diese Geschichten erzählen möchte. Es ist die Erzählweise, die den Leser in der Serie verbleiben lässt; und natürlich spricht es diejenigen Leser an, die genau diese klassischen Geschichten lesen wollen. Da klingt es schon fast hilflos, wenn ihm andere Autoren auf Facebook Fan-Service vorwerfen, nur weil sie sich mit ihren selbst ernannten „innovativen“ Stoffen nicht durchsetzen können.
Abseits der Gruselgeschichte wird das Universum um Isaac Kane weiter ausgebaut. Der Autor spielt mit der Idee, die Lücke von Band 0 bis Band 1 von anderen Autoren erzählen zu lassen. Darüber hinaus tritt in der vorliegenden Geschichte August Strack auf, ein Jäger aus dem Jahr 1901. Es gibt daher noch einige Geschichten zu erzählen, aus dem IKU, dem Isaak Kane Universum.
In diesem vierten Band lernt der Leser erstmalig die Zentrale der Organisation kennen. In einer scheinbaren Lagerhalle haben sich die Jäger eingerichtet und dort ihr Hauptquartier errichtet. Nebensächlich wird darauf verwiesen, es gäbe einen verriegelten Keller, in dem Kane noch nicht gewesen ist. Da will der Leser doch wissen was da wohl lauert. In einem der nächsten Bände wird er es hoffentlich erfahren.
Die Organisation der Jäger hat noch keinen Namen. Vielleicht hat Isaac Kane es bisher versäumt, ihn dem Leser mitzuteilen. Jäger mag eine gute Bezeichnung sein, gedanklich bin ich dabei aber sofort bei den Winchester-Brüdern. So ein Name mit einem Buchstabenkürzel wäre wünschenswert; angelehnt an die PSA, TVA oder SPECTRE.
Das Waffenarsenal Kanes wird erweitert. Aus den Beständen Isaacs Vaters erhält Patrick Walsh ein Beil und schleudert es auf Gagdrar. Der verschwindet mit der Waffe in der Schulter und spürt, dass Beil und das Schwert Isaacs eine starke Verbindung haben und zu einer schlagkräftigen Waffe verschmelzen können. Die Tigerkralle, die aus der abgeschlagenen Hand Gagdrars geformt wurde, gibt ebenfalls einige Informationen preis. Wirksam ist sie nur in Kombination mit Gagdrars Kräften, ansonsten ist sie nutzlos.
Gagdrar weckt das Misstrauen Kanes gegen Ian West. In einer kurzen Randbemerkung ist er verwundert, dass West ihn nicht vollständig über seine Eltern aufgeklärt hat. Hier wird eine weitere Saat für weitere Geschichten gelegt, wie es in der Story noch einige weitere gibt. Gagdrar ist einer der Statthalter, von denen es mehrere zu geben scheint und auch der Maler Howard Picton aus der letzten Ausgabe ist noch im Visier der Jäger.
Die Welt von Isaac Kane wird weiter ausgebaut. Leser, die klassische Horrorgeschichten lesen möchten, sei die Serie wärmstens empfohlen. Ursprünglich war geplant, Isaac Kane in den ersten 10 Ausgaben mit dieser Rezensionsreihe zu begleiten. Mein Interesse ist geweckt, und ich werde auch über Band 10 hinaus über diese Serie berichten.
07/2024