Dämonenjäger Isaac Kane - Band 5: Die Zombie-Brigade
Dämonenjäger Isaac Kane
Band 5: Die Zombie-Brigade
Nach dem Einsatz in Seagrove befinden sich Isaac Kann und Patrick Walsh auf dem Rückweg nach London. Sie legen eine Rast in einem indischen Restaurant ein und werden dort von einer Horde Zombies angegriffen.
Bei den Untoten handelt es sich nicht um gewöhnliche Untote. Gagdrar hat unter den Dämonen eine Belohnung zur Ergreifung Kanes ausgesetzt und der Dämon Chrulos verspricht sich eine Beförderung zum Statthalter, sollte er die Aufgabe erfolgreich lösen. Er kapert den Gefangenentransport eines Gefängnisses und verwandelt die Insassen in Zombies. Er selbst übernimmt den Körper eines Wächters, um sich Kane unerkannt nähern zu können. Gagdrar will Kane lebend und so kann Chrulos ihn nicht einfach umbringen.
Die Untoten setzen zum Sturm auf das Restaurant an. Kane, Walsh und die anderen Gäste stellen sich der Horde entgegen. Es kommt zu einer Auseinandersetzung, in der die meisten Beteiligten ums Leben kommen. Chrulos kann sich zuerst geschickt verborgen halten, da er in der Lage ist, den Wirtskörper zu wechseln. Als es Kane und Walsh gelingt, Chrulos echten Körper zu vernichten, ist der Dämon im Körper der Restaurantbesitzerin gefangen. Er entkommt schließlich, in dem er den Wirtskörper in Form einer schwarzen Wolke aus Glas verlässt.
Mit dem fünften Abenteuer von Isaac Kane legt Autor Ulrich Giga einen waschechten Zombie-Actioner vor. Die Handlung setzt unmittelbar nach den Ereignissen und Seagrove ein und Gilga verschwendet keine Zeit, bis er es ordentlich krachen lässt. Das Setting ist aus Horror- und Zombiefilmen bekannt: Menschen verschanzen sich in einem Haus vor einer anstürmenden Zombiehorde und werden nacheinander niedergemetzelt. Auf der Leserbriefseite räumt der Autor ein, dass der Film „Assault – Anschlag bei Nacht“ von John Carpenter Pate für diese Geschichte gestanden hat. Freunde seitenlanger Kampfszenen werde hier bestens bedient. Wer hingegen die atmosphärische Stimmung der vorangegangenen Ausgaben zu schätzen weiß, könnte von dieser Episode etwas enttäuscht sein.
Isaac Kane taucht in den ersten Episoden gewöhnlich erst nach ca. einem Drittel einer Geschichte auf. Die Zeit nutzt der Autor, um eine bedrohliche und gruselige Stimmung zu erzeugen. In dieser Geschichte hat der Held bereits nach wenigen Seiten seinen ersten Auftritt und der Leser ahnt sofort, dass diese Ausgabe anders als die vorherigen konstruiert ist.
Die Zombies unterscheiden sich allerdings ein wenig von den Kreaturen, wie sie der Leser aus den einschlägigen Publikationen kennt. Die Untoten beißen ihre Opfer und verwandeln sie ebenfalls in Zombies, sie sind aber nicht die üblichen seelenlosen Wesen, die nur ihren Instinkten folgen. Chrulos hat die Untoten unter Kontrolle und er lässt sie Gäste des Restaurants als Geiseln nehmen, ohne dass sie ihre Opfer beißen. Es ist nicht so einfach die Zombies mit gewöhnlichen Waffen zu töten, hierfür sind Silberkugeln nötig oder Isaacs Schwert.
Der Roman hätte auch als John Sinclair oder Gespenster Krimi funktioniert. Ein Schurke lässt eine Horde Untoter auf den Helden los und lässt es ich nicht nehmen, in bester Comic-Bösewicht-Manier seine ganzen Pläne auszuplaudern. Das ist herrlich nostalgisch und der Trash-Faktor ist hoch. Gagdrar erlässt einen Erlass, um die Dämonen zur Jagd nach Isaac Kane zu bewegen. Man sieht, die Bürokratie hat auch in der Hölle Einzug gehalten.
Einige Gedanken beschäftigen Issac Kane zu Beginn der Geschichte. Das Misstrauen gegen Ian West hält ihn weiter im Griff. Gagdrar hatte behauptet, dass West ihm einen Teil der Wahrheit über seine Eltern vorenthalte. Kane fragt sich nun, welche Motive für West eine Rolle gespielt haben mögen, ihn zur Mitarbeit in der Organisation der Jäger zu bewegen. Außerdem ist da noch die Tür, die in den Keller des Hauptquartieres führt. Was mag wohl dahinterliegen? Ulrich Giga hält die Spannung aufrecht und der Leser wird ihm wohl in die nächste Ausgabe folgen.
Chrulos entkommt am Ende der Geschichte und der Leser wird ihm wahrscheinlich wieder begegnen. Eine ausreichende Motivation zur Vernichtung Kanes dürfte der Dämon nun haben, denn der hat seinen Originalkörper zerstört. Spannend wäre es auch, in zukünftigen Abenteuern mehr über die Organisationsstruktur (klingt auch schön bürokratisch) der Hölle und der Dämonen zu erfahren.
08/2024