Sind wir wirklich die Ersten? - Aus- und Massensterben in der SF
Sind wir wirklich die Ersten?
Aus- und Massensterben in der SF
Eines Einschlags, der dann nicht stattfand, weil der Asteroid stattdessen eine Umlaufbahn um den Planeten einschlug. Die Menschen kennen diesen Beinahekiller als den Mond.
Tja. Hätte sein können. Die Paläontologie kennt eine ganze Reihe von Massenaussterben, angefangen bei der Großen Sauerstoffkatastrophe vor 2,4 Milliarden Jahren, die so gut wie alle anaeroben Lebensformen ausgelöscht hat – übrig geblieben ist eigentlich nur das Wundbrandbakterium …
Larry Niven läßt in „The green marauder“ eine sehr, sehr alte Extraterrestrierin sich an diese glorreiche Zeit vor der Sauerstoffkatastrophe zurückerinnern. Die Geschichte erschien 1988 auf Deutsch im Sammelband „Geschichten aus der Raumhafenbar“.
2,4 Milliarden Jahre sind wirklich verdammt lang her. Aber die richtige Mischung aus Kälteschlaf und Reisen mit nahezu Lichtgeschwindigkeit (statt schneller als das Licht) macht's möglich.
Vor ca. 485 Millionen Jahren war es wieder so weit: rund 80% aller Tier- und Pflanzenarten starben aus. Warum? Die Wissenschaft vermutet einen Klimawandel oder Meeresspiegelschwankungen.
Nur 40 Millionen Jahre später starben erneut rund die Hälfte aller Tierarten aus. Und vor 360 Millionen Jahren gleich noch einmal.
Dann wäre es beinahe ganz aus gewesen. Den Übergang vom Perm zur Trias vor 252 Millionen Jahren überlebten 95% aller im Wasser lebenden Lebensformen nicht, und 66% der landbewohnenden Arten starben ebenfalls aus.
Vor 200 Millionen Jahren raffte es noch einmal 80% aller Arten dahin, darunter fast sämtliche Landwirbeltiere. Und das letzte richtig große Massenaussterben am Ende der Kreidezeit vor 66 Millionen Jahren hat dann die Dinosaurier zu den Akten gelegt.
Man sieht, da ist reichlich Platz für Zivilisationen, die nach apokalyptischen Ereignissen spurlos verschwinden können. Isaac Asimov hat in der Kurzgeschichte „Day of the hunters“ das Aussterben der Dinosaurier durch intelligente Saurier herbeigeführt, die in ihrem Jagdtrieb gefangen waren und – nachdem sie die lohnenswerten „Großwildarten“ ausgerottet hatten – sich der letzten verbliebenen würdigen Beute zuwendeten: der eigenen Art.
Es ginge also auch ganz ohne Vandalen aus dem Weltraum, die vor 20 Millionen Jahren der Chalicotherienzivilisation – Verzeihung: den Kerouten! - das Licht ausblasen.
Kommentare
Da haben sie keine besseren Aussichten als die Tefroder. "Eure Vorfahren sind weggegangen, unsere sind geblieben. Wir lassen euch gerne mit einziehen, wenn ihr wollt, aber wir ziehen deshalb nicht aus."
Erinnerung: Imago II alias Nostradamus lag auch dort...(Schwarm-Zyklus)