Leit(d)artikel KolumnenPhantastischesKrimi/ThrillerHistorischesWesternAbenteuer/ActionOff TopicInterviewsHintergründeMythen und WirklichkeitenFictionArchivRedaktionelles

Perry – und die Frauen ... über die Kontierung von Charakteren

1 Perry – und die Frauen
... über die Konturierung von Charakteren

Also, nein, ich meine nicht Atlan und die Frauen sondern Perry.

Und um dem klassischen Männerwitz genüge zu tun, auch die äußeren „Konturierungen“ einer Frau sind jetzt nicht gemeint. Es geht vielmehr darum, welche  weiblichen Persönlichkeiten  an Perrys Privatseite am klarsten dargestellt wurden, am deutlichsten als Individuen, als Personen, als Charaktere erzählt werden konnten.

Hier muss man natürlich zwei Dinge berücksichtigen: Zeitgeist im Sinne des sozialen Rollenverhaltens der Wirklichkeit, der ja auch auf die SF überschwappt(e) und die Vorlieben des damaligen, jeweiligen Expokraten (für bestimmte Haarfarben etwa...).

Also gehen wir ans Eingemachte: kann sich noch jemand an Orana Sestore erinnern oder an Gesil? War da 'mal was? Sind die nicht eher blass geblieben in den Erzählungen und Zeitläuften. Kommen nicht Thora, Mory Abro und Mondra viel besser herüber, weil wesentlich klarer dargestellt, besser charakterisiert, öfter auch eigenständig (und eigensinnig) in die Handlungen eingebunden. Charaktere, die für den Leser überzeugender wirkten als die anderen oben erwähnten, weil ihre individuellen Eigenheiten sie trotz allen Zeitgeistes sie als klar konturierte Personen und Persönlichkeiten herausstellten.Kommt nicht Mory viel besser herüber als etwa Orana, zwar liegen rund tausend Jahre dazwischen, aber auch von Thora als Perrys ständiger Begleiterin bis zur Heirat mit Mory vergehen ja vierhundert Jahre. Ganz schön einsam, die ganze Zeit, der Perry als Führungsfigur der solaren Menschheit in der dünnen Luft da oben an der Entscheidungsspitze.

Natürlich hängt es auch vom jeweiligen Autor ab, ob die Rhodansche Ehefrau als Hauptperson mit in die Handlung hineinspielt oder nur händeringend zuhause in der Milchstraße darauf wartet, dass Perry heimkommt (das Essen steht schon auf dem Tisch, vom Küchenrobot zubereitet). Ebenso fragt sich der Leser (=ich) jedesmal, wenn er persönliche Bezüge lesen muss, ob die beiden eigentlich zueinander passen, miteinander harmonieren oder eben nur „zusammengeschrieben“ wurden, damit der Perry einmal wieder eine persönliche Note bekommt. Das Gleiche gesagte gilt auch übrigens für Sichu Dorksteiger, die aktuelle Ehefrau vom Perry. Heutzutage sind die Romane ohnehin weicher gespült, enthalten mehr Gefühlswelten und emotionelle „Intelligenz“als die früheren Bände. Ob die Reihe dadurch besser wird, mag dahingestellt sein.

Es gibt Fürsprecher und Gegenredner. Ich selbst gehöre zu den Letzteren.Ein Nebensatz ist in Ordnung, die Beziehungen betreffend, aber nicht mehr. Dann sollte man sich wieder der richtigen, echten Haupt-Abenteuerhandlung zuwenden, auch als Autor und Expokrat. Weichgespülte Romane passen in andere Serien besser, auch dann, wenn der Leser von heute ebenfalls nicht mehr sechzehn ist, sondern schon die dritte Ehe hinter sich  hat und sich der Fünfzig nähert.Schön für Perry Rhodan, der Mann ist also wieder verheiratet. Schwamm drüber, ist ja nicht das erstemal. Und jetzt bitte weiter mit der Haupthandlung... SF oder Perryversum, oder was immer das sein soll.

© 2017 by H. Döring

Der Gästezugang für Kommentare wird vorerst wieder geschlossen. Bis zu 500 Spam-Kommentare waren zuviel.

Bitte registriert Euch.

Leit(d)artikelKolumnenPhantastischesKrimi/ThrillerHistorischesWesternAbenteuer/ActionOff TopicInterviewsHintergründeMythen und WirklichkeitenFictionArchivRedaktionelles

Wir verwenden Cookies, um Inhalte zu personalisieren und die Zugriffe auf unsere Webseite zu analysieren. Indem Sie "Akzeptieren" anklicken ohne Ihre Einstellungen zu verändern, geben Sie uns Ihre Einwilligung, Cookies zu verwenden.