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Der harte und der weiche Leser – Wer ist eigentlich Perry-Konsument?

1Der harte und der weiche Leser
Wer ist eigentlich Perry-Konsument?

Zum Glück liest ja der Perryleser nicht nur den Perry. Unterscheiden wir die Leser einmal in die Aktiven, die mindestens einmal im Leben einen Leserbrief schreiben und die passiven, die das nicht tun. Über die aktiven Fans hat man ja ein bisschen mehr Information. Daher weiß man (also ich, falls ich das wieder einmal extra betonen muss für mäkelige Genauleser …) ein wenig mehr über diese Leser, da sie gerne über sich sprechen … und über  die Art von Literatur, die sie außer dem Perry noch vereinnahmen.

Denn sicher ist natürlich Eines: auch der durchschnittliche Perryheftleser, liest nicht nur diese Heftreihe. Es mag darunter Leser geben, die sich bevorzugt im Heftebereich tummeln, also alles konsumieren, was der Markt hier so anbietet.

Dann gibt es den eher „seriösen“ Leser, der sich außer dem Perryheft der aktuellen EA oder dem schmalbandigen Taschenheft des NEO-Textes hauptsächlich mit der eher ernsthaften SF-Literatur beschäftigt, die da so im Buchgenre des Hardcovers daherkommt. Diese Art von Leser nimmt den Perry mal eben nur so nebenbei mit, auch wenn die Gruppe das Heft der Vollständigkeit halber nicht missen will; immerhin gehört es zum Spektrum dessen dazu, was der SF-Markt so anbietet. Da muss man es also mitnehmen. Natürlich liest der Perryleser (als mal so eben gedachter Querdurchschnitt) nicht nur Science-Fiction, Fantasy oder überhaupt phantastische Literatur. Schließlich hat der ernsthafte Literaturmarkt auch etwas zu bieten, selbst die Krimiszene will erschlossen sein und auch das Gebiet des Comics ist nicht zu verachten.

Dabei möchte ich extra bemerken, dass gerade hier in den letzten Jahren in deutschen Landen dieses Genre zu einer wirklich großen Blüte gelangt ist. Es erscheinen tolle Alben. Wahrscheinlich aber könnte auch hier die Marktdurchdringung besser sein; ein Comicverlag hat es sicher auch nicht leicht, zu kalkulieren. Aber zurück zum Perryleser, der natürlich auch die Perrycomics liest … ob neu oder alt und sicher nicht nur diese.

Welche SF aber bevorzugt der durchschnittliche Perryleser. Die Antwort ist natürlich nicht leicht zu geben, muss wohl wirken wie die eierlegende Wollmilchsau, kann aber zumindest marginal aus den Wünschen und Forderungen der aktiven Leser an Redaktion und Exposestab abgeleitet werden

Wir haben ja die kritischen Leser, die wahrscheinlich daher Dystopien, Antiutopien oder zumindest den soziologischen Anteil der SF bevorzugen. Wir haben die SoW-Fans, die alles das möchten, was bunt, aufregend, neu und fremdartig ist, seltsam. Zum Staunen eben. Die Fabulierkunst gehört ja auch zur SF, nicht erst seit Jack Vance. Die wahrscheinlich kleinste Menge ist dann die der Mil-SF-Fans, die sich einmal mehr hie und da eine Raumschlacht wünschen oder ein gut geschildertes, überzeugend wirkendes, planetares Kommandounternehmen, wie ja jüngst mit dem kurzen USO-Abenteuer auf Quinto-Center auch angeboten. Der Gruppen der SF-Leser beim Perry sind also auch viele.

Deshalb ist es für solch eine Reihe nicht immer einfach, jeden Wunsch wöchentlich zu erfüllen. Der geneigte Leser muss auch einmal zurückstecken können, denn wird seine bevorzugte Schiene der SF einmal gerade eben nicht bedient, so muss er eben geduldig ein paar Wochen warten, bis wieder die harte SF von der eher wunderbaren, fantasievollen Beschreibung abgelöst wird. Denn: wer Vieles bringt, wird Vielen etwas bringen, heißt es schon bei Goethe (der noch kein Perryleser war). Sollte der Geduldsfaden des Perry-Enthusiasten aber einmal zu stark gedehnt werden, so muss er sich eben anderer Literatur in dieser kargen Zeit zuwenden; es wird genug an einschlägiger Lektüre angeboten (obwohl es immer noch mehr sein könnte: „Immer mehr, immer mehr ...immer mehr!“). Ist der Perry-Leser als sicher inzwischen gut gebildeter Mitt-Vierziger, der einst mit zwölf (oder so) als Leser anfing, vielleicht sogar im „Fandom“, wie die Fan-Szene damals noch hieß, so wird er auch des Englischen mächtig sein oder vielleicht auch anderer Sprachen, kann sich seine Literatur also auch ohne Übersetzung im Original holen.

Auf diese Weise wird diejenige Zeit überbrückt, die dem „harten“ oder dem „weichen“ Leser als Auszeit angezeigt wird, bis er wieder die von ihm bevorzugte Form der SF im Heft goutieren kann. Auch die Serie muss sich ja aus Verkaufsgründen zumindest ein wenig fragen, was der Leser will … (Gib dem Affen Zucker!) schließlich soll das Heftchn ja gut und viel verkauft werden … ob nun als Papier, Hörbuch, Silberband oder e-book. Also muss man wahrscheinlich als Herausgeber das Ohr am Genörgel des Lesers haben, viel Geduld mitbringen, so manchen Seufzer entfahren lassen, um dann das nächste wöchentliche Heft herauszubringen. Das ist ja auch immerhin eine phantastische Leistung seit so langer Zeit. Und: „Wohlgetan ein' jedem Mann, ist eine Kunst, die niemand kann!“ gilt natürlich auch hier. Deshalb freut sich der Leser vielleicht nicht immer auf das nächste Heft, das schon wieder von Autor XY ist, der ja nur ZZZ.

Aber der geneigte Leser kauft es weiterhin nörgelnd und liest es dann auch irgendwann. (Das aktuelle Heft von Herrn Montillon liegt bei mir noch halb gelesen herum. Nicht, weil es nicht gut wäre, sondern, weil ich momentan bessere SF in Buchform lese, eine Trilogie, zweiter Band.). In diesem Sinne braucht der Perry-Leser seine wöchentliche Dosis. Das gilt sicher auch für die Fans anderer wöchentlicher Reihen, doch hier beim PR, erscheint mir diese Tatsache immer noch am augenfälligsten

(C) 2017 by H. Döring

Kommentare  

#1 matthias 2017-11-14 09:55
Was war das? Was will uns der Herr Döring mit diesem Artikel sagen: Eigentlich nichts! Denn der Artikel sagt NICHTS aus. Alá Stephen King: Zeilenschinderei.
Hätte ich in der Zeit, welche ich dem Artikel widmete, den aktuellen Perry gelesen, wäre diese besser genutzt worden. (Aber ich bin kein Konsument dieser Serie)

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