Einzelaktionen oder Flottenaufmärsche? - Große, viele oder besondere Schiffe?
Einzelaktionen oder Flottenaufmärsche?
Große, viele oder besondere Schiffe?
Das genannte Arkonidenbeiboot, die STARDUST II; die TITAN usw. Später wuchs sich das aus bis zur CREST II/III/IV in Andromdea und M 87. Auch Flotten wurden allerdings bewegt, so es sie denn endlich gab unter terranischer Herrschaft.. Nicht nur im Blueskrieg, in M31 oder in M87. Auch später, ganz besonders im Armada-Zyklus spielten sie ihre Rolle. Der Wechsel zwischen einem Großaufgebot und gezielten Einzelaktionen war also schon immer vorhanden. Wurde zwar zwischendurch versucht, auch andere Wege zu gehen, etwa Laires Auge mit dem „Distanzlosen Schritt“ oder eine beinahe universumsweite Transmitterkette schwarzer Löcher (Anoree), so war doch spätestens mit der Einführung der Hyperdemenz die terranische Technologie wieder auf primitive Raumschiffe angewiesen.
Eines ist aber auch klar: Seit den höher-schneller-weiter-Zeiten von K.H. Scheer sind Großraumschiffe einfach cool. Die Einführung der SOL, die ja irgendwann selbst in Bild, Wort und Revell-Modell zum Kultobjekt mutierte, war bereits irgendwie genial. Zum erstenmal wurden damals zwei Kugelschiffe zusammengekoppelt. Ich selbst entwarf damals als Sechzehnjähriger eine nie veröffentlichte Risszeichnung, lange bevor es eine offizielle zu dem Schiff gab. Sie genügte allerdings auch keinen professionellen Kriterien. Später kam die BASIS in ihrer wuchtigen, klobigen Form. Auch sie ein Fernraumschiff, doch zu anderem Nutzen verrwendet. Flottenaufgebote erschienen dagegen natürlich nur, wenn Raumschlachten geschildert werden mussten, also im Schnitt etwa einmal pro Zyklus. Nicht jeder Autor konnte und kann sich damit anfreuden oder liebt diese Art der Beschreibung. Dann muss der betreffende Roman eben von Jemanden geschrieben werden, der das gut kann und keine Berührungsprobleme damit hat. So etwas gehört zum Perry eben dazu. Wer das nicht mag, kann ja darüber hinweglesen.
Der aktuelle Zyklus kommt, zumindest auf terranischem Gebiet, wieder eher kleinteilig daher, die Handlung geht eher über Einzelschiffe wie die RAS TSCHUBAI als Fernraumschiff. Selbstverständlich werden kleinere Flottenmanöver geschildert im Zusammenhang mit den gewachsenen Schiffen aus dem Sextadimraum. Auch hier wurden bereits Gefecht geschildert aber nicht wirklich Raumschlachten. Das geht schon einmal auch deshalb nicht, weil der potientielle Gegner nur mit sehr wenigen Schiffen in der Milchstraße agiert. Die Flotte der LFG/LFT hält sich also bisher zurück. Auch die Thoogondu, die ja (mit wenigen Schiffen wie der GORATSCHIN) durch ihre Beauftragten, die Gäonen, Quinto Center attackiert hatten, halten sich bisher, wie es scheint, in der MS zurück. Kein großes Flottenaufgebot im ehemaligen Kernbereich des „Wanderers“. Aber die Situation kann sich, so Expokraten und Autoren das wollen, durchaus zuspitzen im Laufe des Zyklus. Bisher ist ja alles marginal, kleinteilig, es handelt sich nur um Spitzenaktionen, keine großen Flottenaufmärsche. Wollen wir einmal sehen, ob es den Offiziellen gelingt, diese Kleinteiligkeit im ganzen Zyklus durchzuhalten – oder ob nicht doch wieder einmal eine Raumschlacht die Dinge retten muss wie zum Ende des Tiuphorenzyklus, als der rettende Großkampf schnell im letzten Band aus dem Zauberhut gezogen wurde wie ein weißes Kaninchen.
Ich mag Fernreisen, Expeditionen und die Abenteuer einzelner Großschiffe. Diese Art Handlung war und ist immer fesselnd und ein Plus der Serie.Das wird immer gern gelesen und hält die Spannung der Handlung hoch. Ein Flottenaufmarsch bis hin zu einer zünftigen Raumschlacht, hingegen, kann einer Haupthandlung die Würze geben, muss aber nicht zwingend in jedem Zyklus vorkommen. Einzelabenteuer wirken einfach packender, außerdem lassen sie sich leichter über mehere Bände hinziehen als ein Aufgebot an Großkampfschiffen. Diese Art von Geschehnis wurde aber auch schon mehrfach sehr gut geschildert, vom Blues und dem MDI-Zyklus bis zur Geschichte der Frequenzmonarchie.
Wir werden, sehen, was dieser Zyklus noch bringt!
© 2017 by H. Döring
Kommentare
Ansonsten sind eben Fern-Großraumschiffe mit einer stattlichen Anzahl nicht zu kleiner Beiboote gefragt - den Anfang machte damals die MARCO POLO für die Reise nach Gruelfin/NGC 4594 mit ihren fünfzig 100-m-Kreuzern und dem frisch entwickelten Dimesextatriebwerk.