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Wissenschaftler im Perryversum – Geniale Köpfe und skurrile Charaktere

1Wissenschaftler im Perryversum
Geniale Köpfe und skurrile Charaktere

Perry Rhodan ist ja Science Fiction, also kommen viele Wissenschaftler darin vor. Bereits in der frühen Serie finden wir mit Crest, einen arkonidischen Menschen dieser Sorte, auch der frühe Perry selbst ,hat, durch Kurt Mahr angelehnt, einige dieser Eigenschaften.

Analytisch kühl  denkend und logisch schlussfolgernd.

Mit Dr. Haggard, dem Mediziner, der das Anti-Leukämie-Serum entwickelt hatte und der auch Crest damit heilen konnte, trat der erste „echte“ Wissenschaftler, ein Mediziner und Biologe, in die Serie ein. Viele andere Charaktere sollten noch folgen. Wo Haggard vernünftig und ruhig gezeichnet war, dauerte es bis zu Band 100, als Professor  Kalup eingeführt wurde.Dieser Mann ist eine typische Scheer-Erfindung. Cholerisch, ironisch, genial begabt, ein wenig knurrig, kurz angebunden. Eben ein „echter“ Charakter mit Ecken und Kanten.Er ist der eigentliche „Erfinder“ des terranischen Lineartriebwerkes, dessen Grundprinzip die Terraner ja von den Druuf aus dem roten Universum überonmmen hatten.

Dann gelingt es Kurt Brand auf seine geniale Art, zwei weitere Personen überzeugend zu zeichnen. Da heben wir einmal van Moders hervor, das technische Genie der Posbizeit und der Entdecker der „hypertoyktischen Verzahnung“. Dann Till Leyden, der uns Lesern  im Blues-Zyklus dabei hilft, das Suprahet und die Überreste der Oldtimer zu finden und aufzuklären, wobei er die Theorie von Falton einsetzt, einem uralten Arkoniden.Damit schafft er als Koryphäe immer das, was die anderen Wissenschaftler nicht hinkriegen.Beide Personen mögen genial auf ihren Gebieten sein, aber sie sind, mitunter etwas skurrile, aber gut  gezeichnete Charktere, die in der Frühserie überzeugend herüberkommen.(Wenn man sich lesend hermeneutisch an die Schriftsprache jener Zeit anpasst, cum grano salis).

Kurz darauf taucht Waringer auf; der linkische, stolpernde Wirrkopf, der aber immerhin Rhodans Tochter ehelicht und der viele, ganz wunderbare Erfindungen für Terra herausbringt, wovon nicht nur Roi Danton mit seiner FRANCIS DRAKE ein Lied singen kann.Vom Halbraumspürer bis zum fpf-Gerät, das die bis dahin unzerstörbaren Paratronschirmer  der Uleb und Zweitkonditionierten  durchdringt, reichen seine Werke.

Später treten noch anddre Wissenschaftler  auf, doch bewegen  sie sich  meist in der Voltz-Ära zunehmend im Hintergrund der Serie. Es gibt aber doch Gerinos de Lapal, ein freier Wissenschaftler, dem Terra letzten Endes den Nullzeitdformator verdankt … oder Goshmo-Khan, der entscheidend dabei mithalf, den kpl-Projektor gegen die SVE-Raumer der Laren zu entwickeln.

Auch Hamiller sei erwähnt, dem wir (außer Kurt Mahr) den Antrieb des Metagrav verdanken (den es aber auch schon bei anderer SF gab, etwa bei Alan Dean Foster, natürlich unter anderer Bezeichnung. Wer hier Priorität hat, ist unklar).Immerhin prägt Hamiller das BASIS-Zeitalter entscheidend mit, nicht nur dadurch, dass er letzten Endes in seiner „Tube“ landet.

Dann sei noch Miles Kantor erwähnt, der wir einige Forschungen im Hochfrequenzbereich des Hyperspektrums verdanken, ein Messgerät dafür ist nach ihm benannt.Ebenso finden wir Sichu Dorksteiger, die, ganz modern, nun als Frau in die Fußstapfen der früheren Charaktere, tritt.Gegenüber den  Darstellungen der anderen Personen empfinde ich sie allerdings als blass in der Beschreibung wissenschaftlicher Forschungen und Ansprüche. Doch hat auch sie sicher einiges geleistet. Aktuell hinkt sie ja nun fünfhundert Jahre hinter dem Aktuellen Wissen der Serie hinterher. Da muss man sich ganz schön abgehängt fühlen …

Erwähnt seien noch drei  andere bedeutende wissenschaftliche  Fächer, die in der Serie eine Rolle spielen …

Einmal seien die Psychologen genannt, die es ja wahrscheinlich dank vieler empirischer Forschungen geschafft haben, dass man ihr Fach zur Wissenschaft zählt und nicht zur Astrologie oder Esoterik.Insbesondere Scheer und H.G. Ewers zeichnen sich dadurch aus, aber auch Kneifel berücksichtigt diese Sparte. Man darf ja auch nicht vergessen, dass bereits Atlan eine Ausbildung als „Kosmo-Psychologe“ hat.Hier seien nur stellvertretend Dr. Eileen Dacran und Professor Eysbert genannt.Aber es gibt genug andere.

Die Mentalutäten fremder Völker schnell und auf Anhieb möglichst vollständig zu erfassen, zu verstehen und auch erklärend wiederzugeben, ist sicher eine nützliche Fähigkeit, die trotz Translatotren und Symbol-Transformern in den Galaxien geschätzt wird.

Dann gibt es die Ezialisten bei H.G. Ewers, vom Begriff der „Extra-zerebralen Integration“ abgeleitet, die auch als Nexialisten bei Vlcek  eine Rolle spielen.Unter diesem Namen hatte sie auch van Vogt einst in die  angloamerikanische SF eingeführt (Space Beagle).Hier handelt es sich um eine Gruppe, die übergreifendes Wissen verschiedener Sparten miteinander verzahnt, in dem sie interdisziplinär mehrere Fachgruppierungen koppelt. Dabei kommen mitunter überraschend positive Beiträge heraus … nur Bull konnte die Ezialisten nie leiden.

Weitere Wissenschaftler treten hie und da auf. Genannt seien stellvertretend für viele nur die zwei seltsamen Figuren aus dem Schwarmzyklus: „Demidestpha“ und „Demidegeve“, die über eine Bewusstseinsbindung verfügen. Auch die Bordärzte oder die Positroniker seien nicht vergessen, obwohl sie eher der Anwendung dienten.

Selbstverständlich finden wir auch von anderen Völkern Wissenschaftler, von Epetran und anderen bei den Arkoniden über  Einaklos bei den  Lemurern etc. Nicht jeder kann hier und jetzt aufgezählt  werden.

Aber genannt seien natürlich noch die Aras. Sie sind ja nicht nur Verbreiter von Epidemien und Ärzte für „zahlende Kunden“, sondern seit ihrer (nachträglichen)  Erschaffung durch einen Meister der Insel auch vielfältig als  biologisch-medizinische Forscher tätig.Haben  dabei auch einige Gruppen dieses Volkes seit der Frühzeit der Reihe   jede Menge Unheil angerichtet (nicht nur im Ara-TOXIN-Zyklus), so sind sie doch auch im Galaktikum federführend auf allen diesen Gebieten bis hin zur PSI-oder Bewusstseinsforschung. Natürlich auch in  dem Bereich der Langlebigkeit.Das Serum fürs ewige Leben wollen sie wohl noch immer herstellen … Jedenfalls traten auch hier viele, gut gezeichnete, gut durchdachte Charaktere auf, die wirklich überzeugend daherkamen.

Man sieht also, die Perryserie kommt seit den Zeiten von Scheer und Mahr auch heute nicht ohne ihre wissenschaftlichen Köpfe aus. Mitunter treten sie auf … und sind meist gut gezeichnet ...und ebenso skuril in ihren Charakteren. Das ist gut so, denn es besteht ja der Anspruch der Serie, SF sein zu wollen. Hoffentlich bleibt das so.

© 2019 by H. Döring

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