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Die Zerozone … und andere Zwischengebiete

1Die Zerozone …
…  und andere Zwischengebiete

Jüngst wissen wir Genaueres über die sogenannte Zerozone ... im laufenden Zyklus: Es handelt sich dabei um eine nullartige Zwischenzone zwischen zwei Universen, analog dem Nullpunkt in einem kartesischen Koordinatensystem oder dem kausalen Ereignisknoten in einem Lichtkegel der lokalen Raum-Zeit, wo Vergangenheit und Zukunft sich in der Gegenwartsform eines Viererereignisses manifestieren. Das sind natürlich nur Analogien.

Die Zerozone ist also eine Art Zwischenraum, die zwei Universen gleichzeitig begenzt. Im Gegensatz zu früher in der Serie handelt es sich aber nicht um eine Ebene oder einen Abschnitt eines gewöhnlichen hyperphysikalischen Raumes mit höheren Dimensionen, der also universell in der Natur verortet werden kann. Vielmehr ist es, dem Zeitgeist folgend, ein mentales Konstrukt, in das auf unbekanntem Wege materielle Objekte eingebettet werden können; dazu bedient man  sich ganz fantasymäßig  einer unerklärten Maschinerie einer toten Superintelligenz, denn bekanntlich war die VECUIA, das Vierergalaxiengestirn, einst dazu beauftragt, im Namen einer Kosmokratin Technologien vergangener SIs  zu entsorgen. So manches Gadget werden sich die Völker der VECU dabei heimlich  unter den Nagel gerissen haben. Bekannt ist ja bereits die extrem weit fortgeschrittene Virensoftware, welche die Cairaner gegen die Völker der LFG und der Milchstraße allgemein eingesetzt hatten um diese gegen das  Eindringen der Cairaner in die heimatliche Galaxis zu neutralisieren: Das Ding, das Datenverwirrung und dann die Datensintflut erzeugte. Bekanntlich ein Gebilde höherer Mächte.

Die Zerozone begrenzt also ein sogenanntes Dyoversum. Dort sollen sich Terra und  Luna befinden. Näheres wird man wohl demnächst erfahren darüber, was dieses zweite Universum wohl ist gegenüber dem Standardkosmos und wie es in den kosmischen Überbau der multiversellen Idee einzuordnen ist. … oder eben nicht. Oder ganz anders und neu, vielleicht.

Zwar gab es bereits früher Berührungen oder Übergänge zwischen Universen, Genannt seien nur Tarkan und die Abruse mit dem Arresum/Parresum der interkosmischen Möbiusschleife.

Auch seltsame Grenzschichten wie die Tiefe traten auf, waren aber prinzipiell bei allem kosmischen Überbau höherer (oder tieferer) Dimensionen als materielle Gebilde der ersten, realen, physikalischen Wirklichkeit definiert, nicht als mentale Konstrukte aus einem hypothetischen, platonischen Ideenraum. Das ist also in gewisser Weise eine zwar nicht neue Idee (s. Platons Schriften) für die Perryserie aber immerhin recht originell. Einmal nicht im klassischen Überraum verankert, sondern irgendwo mit Hilfe der Hinterlassenschaft einer  SI mental stabilisiert (Wortspiel beabsichtigt).

Klassische „Zwischenzonen“ durchziehen die Perryserie ja bereits seit der Frühzeit. Das beginnt mit dem Linearraum und dem Kaluptriebwerk des geradlinigen Überlichtfluges in der sogenannten Halbraumzone, von den Druuf übernommen um nicht zu sagen, geklaut, als Kurt Mahr den vierkommafünfdimensionalen Raum dafür erfindet … zwischen Hyperraum und dem sogenannten vierdimensionalen „Einsteinkosmos“ angesiedelt und damit die  Theorie der Fraktale mit ihren gebrochenzahligen Dimensionen in der Wirklichkeit vorwegnimmt. Das ist grundsätzlich gute SF. Da kann sogar Scheer mit der FANTASY durch eine Sonne fliegen (Band 100), wenn auch nicht ganz unbeschadet.

Mit der Dakkardimhalbzone, auch Sextadimhalbspur genannt, finden wir den Raum, in dem sich ab Band 450 die MARCO POLO nach Gruelfin bewegt. Ein Sonntagsausflug über fast zehn Megaparsec nach NGC 4594, dem Sombreronebel. Kein Wunder, dass dieses Wundertriebwerk bald gecancelt wird. Denn selbst die vielgepriesene SOL, die auch über ein solch leistungsstarkes Triebwerk verfügt, hätte die Erde einst vom Mahlstrom aus in ein paar Wochen erreichen können. Dass sie dazu vierzig Jahre braucht, ist nicht einem Zitat der Bibel beim Auszug der Israeliten aus Ägypten zu verdanken, sondern der dramaturgischen Handlungsstruktur, die die Autoren damals für die Entwicklung der Geschehnisse im Zyklus brauchten. Warum diese Zeit so lang wurde, hat Kai Hirdt vor einer Weile in einem Comic  begründend thematisiert.

Auch die „Temporalschleuse“ des Ghost-Systems, als die Erde sich mit dem Solsystem um fünf Minuten in der Zukunft verbirgt, ist eine solche Zwischenzone. Schön bunt wie ein Regenbogen symbolisiert jede der Farben eine Annäherung an die Gegenwart oder an das in der ungeprägten Zukunft eingebettete Solsystem. Kein Ort zum Aufenthalt, nur zum Durchqueren, wie das bei einer klassischen Zwischenzone  eben so üblich ist.

Auch die Zerozone, nun seit einer Weile hinlänglich als Teleportationsraum von Gucky, dem Ilt und neuerdings von dem Dings, dem Es des Ivàn/Ivà Mulholland bekannt, ist kein wirklicher Ort des Aufenthalts, jedenfalls nicht für Normalmenschen oder Galaktiker. Ein ehemaliges Hilfsvolk der VECU hat sich allerdings dorthin zurückgezogen, aber eben nur mit einer großen Maschine einer einstigen SI, die den Aufenthalt dort stabilisiert. Von selbst könnten sich auch die Vecuaner dort nicht halten, denn der Ort scheint grau, mal flach, mal hügelig, von unbekannten Verzweigungen geprägt, nicht ertragbar für Normalwesen, die nicht über die seltsame Art des Teletransportes verfügen, die Gucky übernommen hat und die auch das Es Mulholland beherrscht.

Aber demnächst schauen wir uns auf Terra und Luna um, in der  jenseitigen Dyoversumshälfte. Welche Struktur diese hat und wie es der Erde dort geht (ob sie noch immer die Krankheit Menschheit hat) wird man ja dann in den nächsten Bänden sehen ... und wie der Expokrat Herr Montillon das in diesem Vierteiler entwickelt hat.

© 2020 by H. Döring

Kommentare  

#1 Hermes 2020-01-28 13:53
Zitat:
Es handelt sich dabei um eine nullartige Zwischenzone zwischen zwei Universen, analog dem Nullpunkt in einem kartesischen Koordinatensystem oder dem kausalen Ereignisknoten in einem Lichtkegel der lokalen Raum-Zeit, wo Vergangenheit und Zukunft sich in der Gegenwartsform eines Viererereignisses manifestieren.
Schön, dass endlich auch einmal die Kelosker unter den Zauberspiegellesern angemessenen Lesestoff erhalten! ;-)
#2 AARN MUNRO 2020-01-29 08:51
Ich dachte, das wäre verständlich auch für Nicht-Kelosker ... Kartesisches Koordinatensystem ist Schulstoff der 5-7. Klasse ... :-)
#3 Des Romero 2020-01-29 15:13
Bestimmt meinte Hermes den kausalen Ereignisknoten in einem Lichtkegel der lokalen Raum-Zeit. Da kann man sich alles und nichts drunter vorstellen. Ganz zu schweigen vom Rest des Satzes. Wohl eher doch eine Analogie für Kelosker.
#4 AARN MUNRO 2020-01-30 08:13
zitiere Des Romero:
Bestimmt meinte Hermes den kausalen Ereignisknoten in einem Lichtkegel der lokalen Raum-Zeit. Da kann man sich alles und nichts drunter vorstellen. Ganz zu schweigen vom Rest des Satzes. Wohl eher doch eine Analogie für Kelosker.



Verstehe! Ich könnte das näher erläutern ... soll ich? Oder besteht doch eher kein Interesse daran? 8)
#5 Des Romero 2020-02-01 07:20
Für mich brauchst Du das nicht aufzudröseln. Ich bin lediglich über den Einleitungstext gestolpert, weil ich es witzig fand, dass der Begriff "Zerozone" als "nullartige Zwischenzone" erklärt wird. Da wollte ich einfach mal wissen, ob noch mehr Böcke im Text sind 8)
#6 AARN MUNRO 2020-02-03 10:40
Na ja, viel anders ließ sich das wohl nicht erklären. Zugegeben, das ist rein begriffsmäßig eine "Eigenerklärung". :D
Für diejenigen Leser, die dann nicht soviel davon verstehen, hatte ich ja das Koordinatenssystem als Beispiel.

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