»Man müsste einen Film machen ...« - Perry Rhodan in bewegten Bildern
»Man müsste einen Film machen ...«
Perry Rhodan in bewegten Bildern
Und Karl Herbert Scheer drückte damals sehr deutlich aus, was er von Primo Zeglions Regiekunst hielt. Alles in allem reichte es schon für den achten Platz in der ersten SchleFAZ-Reihe bei Tele5 ….
Aber darum soll es heute nicht gehen. Ein Jahr nach dem Kinofilm aus Cinecittá beschloss ein Fan aus Berlin, es wäre hoch an der Zeit, einen richtigen Rhodan-Film zu drehen … und zwar aus der Vorlage von PR 50, dem ersten Band mit Atlan. Es war ein ehrgeiziges Projekt, aber davon ließ sich Hans-Joachim Thunack nicht aufhalten … und 1968 begannen also die Dreharbeiten zu „Atlan – der Einsame der Zeit“.
Doch ein solides Budget lässt sich eben nur begrenzt durch Engagement und Herzblut kompensieren. Die Tricktechnik und die Ansprüche des Publikums entwickelten sich weiter, und der Film wuchs auf eine Spielzeit von über drei Stunden an, und immer wieder wurde nachbearbeitet. Die Szenen mit Schauspielern waren nach fünf Jahren im Kasten, aber die Effekte forderten immer mehr und mehr Zeit. Auch technische Filmstandards wechselten: Was mit Super-8-Film begonnen hatte, wurde mit Doppel-Acht weitergeführt und schließlich dann doch digitalisiert.
Eine Präsentation des vorhandenen Materials auf dem ersten PR-Weltcon 1980 in Mannheim wurde von organisatorischen Problemen behindert und trat dem Vernehmen nach auch noch gegen eine zeitgleich präsentierte Raubkopie von „Das Imperium schlägt zurück“ an. Das Projekt „Einsamer der Zeit“ läuft weiter und ist inzwischen zumindest teilweise (und in Form von Arbeitskopien) auf H.J. Thunacks Youtube-Kanal zu sehen.
Wer sich für mehr Informationen und Hintergründe interessiert, dem sei an dieser Stelle die Webseite ZeusFilm ans Herz gelegt.
Hans Joachim Thunack war der Erste, der einen Fanfilm drehte. Aber er blieb nicht allein. Allerdings haben seine Nachfolger sich nicht mit Schauspielern aufgehalten - immer mehr verfügbare Rechenleistung und immer leistungsfähigere Software verleitet dazu, Raumschiffe, Roboter und Aliens zu rendern. Einen Ausblick darauf gewähren die Youtube-Clips der „Operation Tempus“ von Raimund Peter:
https://www.youtube.com/watch?v=F5K9lABm5io
https://www.youtube.com/watch?v=aVWSBtMcA0I
https://www.youtube.com/watch?v=i93CzkAGnCY
https://www.youtube.com/watch?v=byfFXmjkHqg
Für zahlreiche Fans ist allerdings der „Meister der Insel“-Zyklus aus den Jahren 1965 bis 1967 immer noch der Goldstandard, an dem alles gemessen wird (und dem nichts bisher gleich gekommen ist). Gerade mal, dass aus dem darauf folgenden M-87-Zyklus OLD MAN noch akzeptiert wird … und gerne machen Fans an der Stelle weiter, wo Scheer damals einen Schlussstrich unter die Herrschaft der Meister setzte und sich der Zukunft des Solaren Imperiums zuwandte.
https://www.youtube.com/watch?v=ZUjJX0iQsKE
https://www.youtube.com/watch?v=uesiyOUx5gc
Nur mit echten Menschen hat seit Thunack niemand mehr gedreht.
Schade eigentlich!
Kommentare
Denn sehen wir doch mal den Fakten ins Auge. Eine rein deutsche Filmproduktion die auch etwas taugt, ist schlicht hier nicht realistisch finanzierbar. An eine europäische Gemeinschaftsproduktion geht keiner ernsthaft heran und die US-Filmindustrie wird hier kaum tätig werden, weil da kaum jemand unsere langlebigste SF-Romanserie überhaupt kennt. Das hatte bei Pabel ja schon in Sachen PR-Comics (gerade mal 4 Hefte/"Die Kristalle von Di'akir") nicht wirklich glücklich funktioniert.
Was da also einen PR-Film angeht, der auch wirklich gut ist, werden wir wohl nur weiter träumen dürfen, real aber wohl nie erleben.
Das ändert aber grundsätzlich wohl nichts daran, das der Zeglio-Heuler wohl die einzige richtige Verfilmung der PR-Heftserie bleiben wird. Egal ob man ihn nun mag oder eben nicht.
Bernd Eichinger war für mich die bis Heute einzige ernstzunehmende Möglichkeit einer wirklich guten Verfilmung von Perry Rhodan gewesen. Aber der gute Bernd ist nun ja leider auch schon seit gut zehn Jahren verstorben.
Und was den Bekanntheitsgrad angeht...
Die Witcher Romanserie war nun auch nicht sooo bekannt, wie etwa Game of thrones, und doch ist die Netflix Verfilmung extrem erfolgreich.
Ich würde die Serie auch umbenennen. Der Name des Helden klingt einfach zu altbacken.
"The Immortals" oder sowas in der Art...
Alles eine Frage des Budgets - und der Lizenzgebühren. Davon (also, vom Budget) könnte auch das Team hinter de.m.wikipedia.org/wiki/Nydenion" ein Lied singen.
zitiere Cartwing:
Zur Popularität des Witchers haben die Romane vermutlich weniger beigetragen als das doch sehr erfolgreiche (und bekannte) Computerspiel.
zitiere Cartwing:
Ja ... das ist ein Handicap, das auch bei den Miniserien immer wieder zum Tragen kommt. "Wenn Perry Rhodan drin ist, muss auch Perry Rhodan draufstehen" und umgekehrt.
Einige Themen wären vielleicht aus heutiger Sicht etwas zu abgedreht bzw. unglaubwürdig. Etwa das "Entführen" diverser Planeten oder das Versetzen ganzer Sonnensysteme.
Auch das Zwiebelschalenmodell sollte man meiner Meinung nach komplett außen vor lassen.
Das System der Sonnentransmitter wäre dagegen noch vorstellbar.
Auch Figuren wie z.B Gucky sind dank "Guardians of the Galaxy" nichts peinliches mehr...