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William Voltz: Tunnel in die Unendlichkeit - Perry-Rhodan-Planetenroman Band 41

1William Voltz: Tunnel in die Unendlichkeit
Perry-Rhodan-Planetenroman Band 41

Im Folgenden will ich hier über die Planetenromane aus der Rhodan-Serie  berichten, die ich nach meiner eigenen Präferenz aus den ersten hundert oder zweihundert Bänden wähle.

Auch einige spätere Bücher können eventuell behandelt werden.

Tunnel in die UnendlichkeitHandlung:
Der alte terranische Walzenraumer GOVERNOR, der noch ein Transitionstriebwerk besitzt, soll wertvolle Erze zur Stützpunktwelt Opposite befördern, als ein seltsamer Vorfall passiert: Der Kapitän Joaquin Serrano verschwindet während einer Transition spurlos aus dem Raumschiff. Wegen der Bedeutung der Fracht hält Perry Rhodan eine Manipulation für möglich, so dass er auf den Notruf der GOVERNOR sofort reagiert. Der Schlachtkreuzer LION unter dem Kommando von Nome Tschato soll die GOVERNOR untersuchen. An Bord der LION reisen Scottie Justine, eine Detektivin im Auftrag der Betreibergesellschaften, und Catlee Hudnall, ein Hyperphysiker, mit.

Als die LION die GOVERNOR erreicht, geht Tschato mit seinem altgedienten Ersten Offizier Dan Picot an Bord. Scottie Justine und Hudnall begleiten ihn. Hudnall ist heimlich in Scottie verliebt, traut sich aber nicht, während Scottie die von Doane Pilchuck befehligte Crew befragt – sie hält einen kriminellen Akt für denkbar, denn der Kapitän war nicht gerade beliebt – befasst sich Hudnall mit möglichen Hyperphänomenen. Ein seltsames Objekt, das offenbar aus dem Hyperraum stammt und etwa die gleiche Masse hat wie der verschwundene Kapitän, wird im Frachtraum entdeckt. Eine sinnvolle Untersuchung des Fundstücks ist aber nicht möglich.

Tschato entwickelt den verwegenen Plan, den Hypersprung der GOVERNOR unter identischen Bedingungen zu wiederholen und so vielleicht den Kapitän wieder an Bord zu holen. Er kann alle anderen überzeugen. Das Schiff geht in Transition – und bleibt wider Erwarten verschollen.

Die Menschen an Bord sind entsetzt, denn das Schiff steckt in einer Art grauen Masse fest. Es ist nicht möglich, es zu verlassen, und alle Maschinen sind ausgefallen. Sämtliche Versuche, den Hyperantrieb zu bedienen oder die Umgebung zu erkunden, scheitern. Dann passiert etwas Unerwartetes: Kapitän Serrano ist plötzlich wieder an Bord. Es stellt sich aber schnell heraus, dass es sich um ein fremdes Wesen handelt, das nur Serranos Körper benutzt. Das Wesen, das sich N'Greseth nennt und zur Rasse der Sanguroll gehört, erklärt, es und fünf Rassegenossen hätten sich in den Hyperraum versetzt, um die dritte Existenzform ihrer Spezies vorzeitig zu erreichen. Der Hyperraum habe sich aber als öd erwiesen, so dass sie wieder in den Normalraum zurückkehren wollten. Dazu bräuchten sie aber geeignete Körper.

Der Ingenieur Vance Creedmor begeht in Panik Selbstmord. Dann erklärt N'Greseth, dass sie sich für Tschato, Picot, Pilchuck, Scottie und Hudnall entschieden hätten. Die Menschen vermögen teilweise, für geraume Zeit Widerstand zu leisten, aber schließlich verlieren sie den Kampf und finden sich isoliert jeweils in einem fremden Körper wieder. Sie wurden in die Körper der Sanguroll versetzt.

Nach einiger Zeit, vor allem dank der Initiative von Tschato, aber auch Hudnall ist sehr aktiv, können die Menschen wieder miteinander Kontakt aufnehmen. Sie stellen fest, dass jeder von ihnen sich in einem stabförmigen Objekt befindet. Die Stäbe scheinen im Hyperraum eingebettet zu sein, und durch eine Art Transmittereffekt kann man zwischen den Stäben hin und her wechseln. Es ist aber nicht möglich, in die GOVERNOR zurückzugelangen. Damit scheinen die Terraner im Hyperraum bleiben zu müssen. Im sechsten der Stäbe treffen sie auf Kapitän Serrano, der aber leider vollkommen wahnsinnig geworden ist. Scottie und Tschato kommen sich näher und werden ein Liebespaar.

Als die Menschen schon alle Hoffnung aufgeben wollen, erhalten sie eine mentale Botschaft. Ein Wesen namens Rm'Lerath, ebenfalls ein Sanguroll, aber einer, der das letzte Existenzstadium auf regulärem Wege erreicht hat, spricht sie an und will ihnen helfen und die sechs anderen Sanguroll daran hindern, die GOVERNOR zu kapern.

Durch das Eingreifen von Rm'Lerath und seinen Kameraden kann der Angriff der sechs Sanguroll unter hohen Verlusten abgewehrt werden. Sie werden von ihren Rassegenossen verbannt. Die Terraner bekommen ihre Körper zurück, und die GOVERNOR verlässt den Hyperraum. Nur Kapitän Serrano konnte nicht gerettet werden.

Tunnel in die UnendlichkeitKritik:
Wieder einmal legt Willi Voltz einen spannenden Band vor, der sich um Nome Tschato, Dan Picot und die LION dreht. Es geht um eine Handlung, die im Hyperraum spielt und durch die Konstruktion der Schreibweise von Voltz mit seinen Psycho-Beschreibungen entgegenkommt.Eine durchaus spannende SF-Geschichte, die auch unabhängig von PR ihren Wert erhält und durchaus neben anderer SF als eigenständiger Band stehen könnte.

Dadurch, dass Tschato in der Hauptserie nicht oft vorkommen konnte wegen der Zeit seiner Erfindung und der Zeitverschiebung im Übergang der Zyklen, hat Voltz ihn eben noch in einige Taschenbücher herübergerettet.Manchmal sind die Themen  etwas dürr konstruiert wie im Falle der entführten Kinder und auch die Handlungen sind nicht immer sehr logisch motiviert aber in diesem Band hier sind weniger Schwächen zu sehen als in einigen anderen.Außerdem kommt mit Dan Picot eine Lieblingsfigur von mir vor. (Ich habe selbst drei längere Kurzgeschichten mit ihm verfasst).Insofern bin ich  hier nicht ganz objektiv -aber wer ist das schon.

Es handelt sich jedenfalls um einen spannenden Band mit ganz gut konstruierter Handlung im körperlosen Bereich des Hyperraums. Eben typisch für Voltz.Natürlich ist die Idee nicht neu und er selbst verwendet auch öfter Versatzstücke davon in der Hauptserie, indem er etwa diverse Bewußtseine durch die Ebene der Universen treiben lässt, die er so gerne als Quallen in einer (oft roten) Emulsion beschreibt.Erinnert sei auch an das Einsatzteam im Schwarmzyklus  auf Stato I(560er Bände mit Schmitt dem Cyno,Imago I) um Ras Tschubai,Corello, Kotschistowa und Alaska Saedelaere, das im Hyperraum landete und erst durch das Tabora gerettet werden konnte.Solche Auslagerungen und Wiederholungen sind eben die Kunst in der Variationsbreite des Beschränkten.Das tut der jeweiligen Handlung keinen Abbruch,da diese ja für sich selbst steht.Nur wer die Texte vergleichen kann, sieht dann die Parallelen.Insofern ist der Band also noch durchaus lesbar, wenn man als langjähriger Leser der Hauptserie auch automatisch  vergleichende Verbindungen durch Ähnlichkeiten zieht - und man muss natürlich die Schreibe von Voltz auf einer bestimmten Ebene mögen, also mit einem gewissen cum grano salis an die Sache herangehen.

Ergänzend sei noch gesagt, dass diesmal die Zusammenstellung im Zaubermond-Verlag stimmt, denn der Band ist mit dem schon oben erwähnten PLR  („Ins Weltall entführt“) in einem Heft zusammengefasst.Da beide Bände sich um Tschato und die LION drehen, passt diese Zusammenstellung ganz hervorragend.Hier wurde alles richtig gemacht.

Tunnel in die UnendlichkeitTunnel in die Unendlichkeit
Perry Rhodan Planetenromane Bd. 41
von William Voltz
Titelbild von Johnny Bruck
Zaubermond Ausgabe: Arndt Drechsler
Erscheinung: 1967

Handlungszeitraum: 2342
Handlungsort: Hyperraum
Zusätzliche Formate: Zaubermond Planetenroman 55/56 (Printausgabe und E-Book)
Untertitel:
Die Fremden beherrschen den Hyperraum – und locken das Schiff der Terraner in die Falle zwischen den Dimensionen.
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