H.G. Ewers: Die Festung der Marsianer - Perry-Rhodan-Planetenroman Band 124
H.G. Ewers: Die Festung der Marsianer
Perry-Rhodan-Planetenroman Band 124
Handlung:
9. Juni: Perry Rhodan weilt in seinem Bungalow am Goshun-See in Terrania, wo gerade seine Geburtstagsparty zu Ende gegangen ist. Doch eine angenehme Nachtruhe ist dem Großadministrator nicht vergönnt: Er wird von Unbekannten geweckt, reagiert mit der gewohnten Schnelligkeit eines Sofortumschalters und verlässt sein Haus durch einen Nottransmitter, der in direkter Verbindung mit Imperium-Alpha steht. Galbraith Deighton schickt sofort die Oxtorner der Wachdivision »Blue Tiger« unter dem Kommando von Major Tolk Manza in Rhodans Villa. Die Eindringlinge werden von den Umweltangepassten entweder getötet oder zur Flucht durch einen Transmitter gezwungen.
Es folgt eine eilig einberufene Konferenz der wichtigsten Mitglieder der Regierung. Es werden mehrere Fälle von ähnlichen Entführungen gemeldet. Rhodan sollte offenbar durch unbekannte Androiden entführt werden, wobei die Motive dieser Wesen noch unklar sind. Für das gesamte Solsystem wird daher ein absoluter Stopp sämtlicher Transmitterverbindungen verhängt. Zahlreiche Einheiten der Flotte patrouillieren und horchen im All in der Hoffnung, den Transmitter der Entführer anpeilen zu können.
Es dauert auch nicht lange und die Bemühungen der Flotte werden von Erfolg gekrönt: In der Südpolregion des Mars wird ein illegaler Transmittervorgang angemessen. Rhodan, Reginald Bull sowie Major Manza und dreißig Oxtorner begeben sich dorthin. Vor Ort stößt Captain Tatcher a Hainu hinzu, der als Geologe und Spezialist für die Hinterlassenschaften der Urmarsianer sofort die Leitung einer Expedition in die soeben unter der Eisdecke gefundene Anlage übernimmt. Der Marsgeborene kann in der Tat zahlreiche Fallen entdecken und deaktivieren. Als jedoch Rhodan einige Roboter zur Unterstützung anfordert, werden sie durch die Abwehrsysteme des Tunnelsystems zerstört. Zudem wird Major Manza von einem getarnten Transmitter mit unbekanntem Ziel abgestrahlt.
Unerwartet tauchen am Eingang der Anlage die IPC-Agenten Yokish Kendall und Telem Poswik Burian auf. Ihr multifunktionsfähiger Roboter Lubomir scheitert ebenfalls bei dem Versuch, in das unterirdische System einzudringen.
Inzwischen wird die Lage von Rhodan und seinen Begleitern noch schwieriger – die Gruppe wird von zahlreichen Androiden angegriffen, die anscheinend eine Transmitteranlage verteidigen. Glücklicherweise gelingt es Reginald Bull und einigen Oxtornern, zu Rhodan vorzudringen und die Angreifer in die Flucht durch den sogenannten Situationstransmitter zu schlagen. Der Großadministrator benutzt zusammen mit a Hainu das Gerät, um den verschollenen Major Manza zu finden. Das Duo wird nach dem Durchgang von einem rosafarbenen Fluidum festgehalten und erst, nachdem Rhodan einen telepathischen Hilferuf an Fellmer Lloyd gesendet hat, wieder freigegeben. Major Manza wird wohlbehalten gefunden. Zurück auf der Marsoberfläche, erfährt Rhodan von Lubomir, dass der Roboter die Erbauer der Anlage kennt – es handelt sich um Shuwashen, die den Mars als eine Fluchtwelt im Kampf gegen selbständig gewordene Roboter besiedelt hatten. Lubomir gibt Rhodan die Koordinaten von Shuwash, der ehemaligen Hauptwelt dieses uralten Volkes.
Am 11. Juni startet eine Expedition zum äußeren Zentrumsring der Milchstraße, in dem Shuwash liegt. Mit an Bord der LUNA CLAN reisen Rhodan, a Hainu sowie die IPC-Agenten mit Lubomir. Drei Tage später wird die Welt der Shuwashen tatsächlich gefunden, und Rhodan ordnet die Erkundung einer großen Stadt, die »Spider« genannt wird, in Zweierteams an.
Kendall und a Hainu geraten bei der Untersuchung eines Gebäudes auf eine Anlage, die sie mit unbekanntem Ziel abstrahlt. Auf einer Welt, die unmöglich das Shuwash heutiger Tage sein kann, stoßen sie auf einen Okrill und messen auch fremde Peilimpulse an.
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Inzwischen erkunden Rhodan und Burian einen anderen Teil von Spider. Sie finden ein flaches Gebäude, das scheinbar keine Eingänge hat. Mit Hilfe eines Transmitters, der sich in einer vorgelagerten Kuppel befindet, gelangen sie dennoch in das Innere. Das ganze Gebäude erweist sich als ein Robotraumschiff, das Shuwash mit unbekanntem Ziel verlässt. Bevor es in den Hyperraum eintauchen kann, koppelt sich eine selbständige Sektion der LUNA CLAN daran.
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Kendall und a Hainu schlagen sich indessen tapfer mit der räuberischen Fauna von Look-out, wie sie die Welt nennen, auf der sie gestrandet sind. Sie erkunden die Umgebung der Transmitterstation und begegnen erneut einem Okrill. Diesmal folgen sie dem Tier und werden an das Wrack eines Schiffes herangeführt, das einem Beiboot des Schiffes von Tengri Lethos ähnelt. Im Inneren des Wracks finden sie eine belegte Überlebenskapsel und starten den Versuch, den »Insassen« wiederzubeleben.
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Das Robotschiff mit Rhodan und Burian landet. Bald danach begegnen die beiden einem bronzefarbenen Humanoiden, der die Welt als Rebirth und sich selbst als den Shuwashen Kon Tiksi Illa Wirakosha bezeichnet. Sie werden inhaftiert, und Wirakosha kündigt an, dass ihre Gehirne extrahiert und als Steuergeräte einer Androiden-Kontrollanlage eingesetzt werden sollen. Danach sollen sie ihm bei der geplanten Eroberung Andromedas helfen – Rebirth ist nämlich ein vergessener Stützpunkt der Shuwashen in der Nachbargalaxie der Milchstraße. Ein Kommando von Androiden begleitet die Delinquenten zur Medostation. Unterwegs beeinflusst Burian die primitiven Gehirne der Androiden und zwingt ihnen seinen Willen auf. Die ganze Abteilung stattet Wirakosha einen Besuch ab. Der Humanoide wird von Rhodan zur Aufgabe von Rebirth aufgefordert, da der Terraner einen Vergeltungsschlag der Maahks gegen das Solare Imperium fürchtet. Der Bronzene weigert sich jedoch standhaft und zeigt sich gegen Paralysatorschüsse unempfindlich. Da Rhodan die Androiden Wirakoshas im Anmarsch vermutet, muss er aus der Anlage fliehen.
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Der von a Hainu und Kendall wiederbelebte und mit Hilfe von Semor-Gewebe geheilte Mann entpuppt sich als niemand anderes als der legendäre Oxtorner Omar Hawk, dessen Okrill Sherlock den Marsianer und den IPC-Agenten zum Wrack geführt hatte. Hawk berichtet, dass Look-out in Andromeda liegt, und dass er von einem als Wrack getarnten Raumfort im Wikipedia-logo.png Orbit dieser Welt abgeschossen wurde, als er im Auftrag von Tengri Lethos nach Hinweisen auf die Aktivierung alter Shuwashen-Anlagen suchte. Sein Freund Baar Lun ermittelt mit demselben Ziel im Solsystem. Der Oxtorner wird von a Hainu und Kendall zur Transmitterstation geführt, wo es ihm gelingt, eine Verbindung zu einer anderen Shuwashen-Welt zu erlangen. Das Trio betritt zusammen mit Sherlock die Anlage und landet auf Rebirth, wo es sich Rhodan und Burian bei der Flucht vor den Androiden Wirakoshas anschließt. Kurz nachdem sie das Gebäude verlassen haben, messen die hathorischen Geräte Omar Hawks die Explosion einer maahkschen Raumwalze im Orbit von Rebirth an. Die Gruppe wird von der selbständigen Sektion der LUNA CLAN gefunden und an Bord genommen. Die Auswertung des Bordrechners ergibt, dass es ebendiese Sektion war, die die Maahks auf Rebirth aufmerksam gemacht hat. Allerdings sind die shuwashischen Abwehranlagen so stark, dass nicht einmal eine ganze Flotte maahkscher Walzen in der Lage wäre, sie zu zerstören. Daher begeben sich Rhodan und seine Begleiter erneut in das Innere der Anlage, wo sie entsprechende Steuergehirne zerstören und die Landung der Maahks ermöglichen.
Die Methanatmer übernehmen die Kontrolle über Rebirth. Nun kommt die ganze Wahrheit ans Licht: Wirakosha und alle anderen angeblichen Shuwashen waren in Wirklichkeit nur materielle Projektionen der Steuergehirne. Das Wichtigste unter diesen Gehirnen war das von Samuel K. Hadrich – einem Terraner, der sich einer Gruppe verbrecherischer GCC-Mitarbeiter angeschlossen hatte. Diese Gruppe wollte die Erkenntnisse über uralte Shuwashen-Technik ausnutzen, die bei der Xthor-Affäre um den Ladungsumpoler der Cynos gesammelt wurden (PR-TB 119), um sowohl extreme Langlebigkeit als auch die Kontrolle über die Shuwashen-Welten in Andromeda zu erlangen. Dort wollte die Gruppe ihre Herrschaft, wie einst die Meister der Insel, später auch auf die Maahks ausdehnen und schließlich sogar das Solare Imperium Rhodans stürzen.
Anmerkung:
Die Datierung im Roman benennt den 9. Juni 3444 und Perry Rhodans 1508. Geburtstag als Handlungsbeginn. Zu dieser Zeit hatte Rhodan jedoch vollständig mit der Asporco-Krise zu tun, auch Tatcher a Hainu war dabei im Einsatz. Der Roman folgt auf das PR-TB 119, welches zum Jahreswechsel von 3444 auf 3445 endet. Man kann daher annehmen, dass die Handlung im vorliegenden PR-TB 124 eigentlich im Folgejahr 3445 spielen muss. Die Archiv-CD1 gibt passenderweise das Jahr 3445 an.
Kritik:
Wieder einmal wirft HGFE das IPC ins Rennen seiner Abenteuer.Dazu wird a Hainu aktiviert, der Marsianer der Güteklasse a,diesmal ohne Rorvic.Weil das Geschehen teilweise auf dem Mars spielt und auch mit den Shuwashen die „Urmarsianer“ erwähnt werden, muss unser Marszwerg der Handelsklasse a mitspielen.Immerhin ist er Geologe und erforschte in dieser Eigenschaft die Hinterlassenschaften der Shuwashen auf dem Mars.
Auch Rhodan selbst greift aktiv in die Handlung ein.Dadurch wird der Roman sehr kurzweilig, weil viele Akteure im Wechsel agieren. HGE setzt zunehmend auch wieder seine eigenen Phantasien ein, die ja meist über den Rhodan-Durchschnitt herausragen, wenn er sich im Taschenbuch austoben darf.Das macht die Handlungen schnell und die beiden Ebenen der Erzählung wechseln sich gut ergänzend miteinander ab.
Selbst dann, wenn man die vorherigen Romane mit dem IPC kennt (Intergalactic peace corps), dann bleibt auch diese Geschichte kurzweilig und ist überzeugend dargestellt.Sie könnte als SF-Roman auch gut außerhalb des rhodanischen Kosmos für sich selbst stehen und würde dort gut aussehen.Kann man also nach einigen Jahrzehnten ruhig noch einmal lesen und die Handlung bleibt doch recht frisch.
Würden Supernovas vergeben (was ich hier nicht tue), dann wären vier von fübf schon angebracht wegen des Vielfalt der angeschnittenen, phantastischen Probleme und der Menge der auftretenden kosmischen Personen.
Die Festung der Marsianer
© 2022 by H. Döring