Clark Darlton: Notlandung auf Virginis II - Perry-Rhodan-Planetenroman Band 153
Clark Darlton: Notlandung auf Virginis II
Perry-Rhodan-Planetenroman Band 153
Handlung:
Im Jahre 2071 macht sich der hundertjährige Admiral Jonathan Pendrake, Befehlshaber der 5. Explorerflotte, Sorgen um seinen 40 Jahre alten Sohn, Kadett John Pendrake. Dieser scheint zwar ein Genie zu sein, aber eines mit zwei linken Händen, und wird daher wohl niemals die Raumakademie erfolgreich absolvieren. Der Admiral versucht, subtil Einfluss auf die Ausbilder auszuüben, seinen Sohn wohlwollend zu beurteilen. Leutnant Zero verspricht, im Rahmen des gesetzlich zulässigen zu helfen.
An der Raumakademie teilt sich John Pendrake ein Zimmer mit Gerad Berger, einem Franzosen, und Hank Finley, einem schweigsamen Nordamerikaner. Gerad Berger ist mit seinen Händen sehr geschickt, hat aber Schwierigkeiten mit der Theorie. Damit ist er das Gegenstück zu John Pendrake. Alle Kadetten haben gewisse Probleme mit Sergeant Brüll, dem für sie zuständigen Unteroffizier, dem aber gerade John Pendrake regelmäßig clevere Ausreden unterzuschieben vermag.
John Pendrake bastelt mit einfachsten Mitteln zwei miniaturisierte Hyperfunksender, die er in Ringen einbaut. Mit deren Hilfe ermöglicht er seinem Freund Gerad das Bestehen der theoretischen Prüfung. Zur praktischen Prüfung sollen gut 30 Kadetten mit der Kaulquappe CHEYENNE auf große Fahrt gehen. Das Schiff wird von Major Luck Roger und Captain Sherry kommandiert, auch Brüll und Zero gehen an Bord. Weiterhin gehören die Leutnants Truc und Jacques Bourbon zur Crew. Geplant ist eine simulierte Notlage mit Landung auf einem unbewohnten Planeten der Sonne Schedir im Wikipedia-logo.png Sternbild Alpha Cassiopeia, 136 Lichtjahre von der Erde entfernt.
Erste praktische Prüfungen in Navigation und Positionsbestimmung verlaufen erfolgreich, nicht zuletzt dank des kleinen Hyperfunkringes, den John Pendrake mitgenommen hat. Dann aber kommt es durch Verkettung unglücklicher Umstände nach einer blinden Transition 88 Lichtjahre von der Erde zu einer echten Notlage: Der Transitionsantrieb ist irreparabel beschädigt, und der Hyperfunk funktioniert ebenfalls nicht. Das Schiff fliegt das nahegelegene Epsilon Virginis-System an, das drei Planeten besitzt. Virginis II ist unbewohnt, aber erdähnlich, so dass die CHEYENNE landet.
Die Kadetten halten das ganze aber für eine Prüfungsaufgabe und glauben nicht an eine echte Notlage. Allerdings muss John Pendrake feststellen, dass seine Hyperfunkringe nicht mehr funktionieren. Offenbar hat er minderwertige Schwingkristalle verwendet. Die Raumfahrer beginnen, Überlebensbungalows zu errichten, bringen Saatgut aus und erkunden den Planeten. Dabei finden sie eine an Einhörner erinnernde Spezies, die sich jagen lässt und Fleisch liefert. Einige Zeit vergeht.
Es gibt Probleme mit großen Raubsauriern, die aber mit den Strahlwaffen zurückgeschlagen werden können. Ein Energiezaun umgibt von nun an das Lager der Terraner. Dann schleichen sich primitive humanoide Eingeborene an und entführen Major Roger und Leutnant Zero mit der Absicht, sie zu braten und zu verzehren. Die beiden können sich aber selbst befreien, was etwa zeitgleich mit dem Eintreffen einer Suchexpedition ihrer Gefährten passiert. Zwei Tage später greifen die Eingeborenen offen das Lager an. Den Terranern bleibt keine Wahl, als den Häuptling zu zerstrahlen, woraufhin die Angreifer fliehen.
Pendrake sucht einen Vorwand, um an Ersatzteile für seinen Hyperfunkring zu gelangen. Gemeinsam mit Gerad Berger gibt er vor, den Hypersender der CHEYENNE reparieren zu wollen, und erhält Zugang zum Ersatzteillager. Dann repariert er den Hypersender, aber nur die Empfangsfunktion, wodurch Hinweise auf Suchschiffe in der Nähe aufgefangen werden. Leider gelingt es ihm aber nicht, den Ringsender instandzusetzen, und er entsorgt diesen unauffällig.
Etwas später beschließen die Kadettin Citta Oyster – eine von zwei Frauen - und der Charmeur Tomaselli, einen fünfjährigen Ehevertrag einzugehen. Damit beginnt sich Pendrake zu fragen, ob die Notlage wirklich nur vorgetäuscht ist. Die zweite weibliche Kadettin, Annicque Bonnet, ist eifersüchtig und überredet den Kadetten Gottfried Melbert zu einer vorgetäuschten Flucht in die Wildnis. Beide kommen sich aber dabei näher, und nachdem Melbert noch einen Kampf mit einer Übermacht Eingeborener überstehen musste, schließen auch diese beiden einen Ehevertrag ab.
Wieder etwas später gelingt es, mit den Eingeborenen Frieden zu schließen. Sie hatten nur angegriffen, weil vor einigen Jahren schon einmal ein Raumschiff landete, dessen Besatzung sie grundlos attackierte. Als das Missverständnis beigelegt ist, gibt es keinen Grund mehr für Feindseligkeiten.
Pendrake und Berger hören aus empfangenen Funksprüchen, dass sich ein Suchschiff, die EX-55, in unmittelbarer Nähe befindet und der Mausbiber Gucky an Bord ist. Aus Kleinteilen bauen sie heimlich einen Hypersender und senden erfolgreich einen Notruf. Alle wundern sich sehr, als eine Antwort empfangen wird, obwohl die CHEYENNE doch gar nicht senden kann. Pendrake liefert eine angebliche Erklärung in Form eines Zufalls. Dann landet das Rettungsschiff, und die Schiffbrüchigen sind gerettet.
Es gibt nur ein kleines Problem: Pendrake und Berger fürchten, dass Gucky ihren Trick mit den Ringsendern schnell telepathisch durchschauen wird und dann ihre Prüfung gefährdet wäre. Daher bemühen sie sich, nur an Zahlen zu denken, was aber den Mausbiber natürlich nicht lange aufhält. Gucky verrät die Kadetten jedoch nicht, da er weiß, was sie geleistet haben.
Alle Kadetten haben die praktische Prüfung bestanden. John Pendrake kann endlich in die Fußstapfen seines Vaters treten, sein Freund Gerad Berger wird ihn zur Explorerflotte begleiten.
Anmerkung
Die in diesem Roman mehrfach erwähnte Explorerflotte widerspricht der offiziellen Serienchronologie, da diese Organisation erst 2130 gegründet wurde. Es ist jedoch denkbar, dass die erwähnte Explorerflotte aus den 30 Versuchsschiffen bestand. Dazu würde passen, dass die Explorerflotte als Unterabteilung der Solaren Flotte dargestellt wird.
Kritik:
Mit Clark Darlton tue ich mich immer schwer, was Inhalte und Stile betrifft. Sein oberflächlicher Klamaukhumor, der oft verwendet wird, it nicht mein Fall, obwohl er nicht ganz so schlimm ist wie Vlcek mit Klackton, HGE mit Nelson oder Francis(kowski) mit Galto Quolfahrt. Wenn Gucky nicht oder nur am Rande vorkommt wie hier, sind diese naiv geschriebenen Romane auch sogar beinahe lesbar.Darltons Stil ist mir aber nicht zuträglich:
oberflächlich, salopp und sehr viele elliptische Sätze werden fast fortlaufend verwendet, vor allen Dingen in der wörtlichen Rede der Dialoge ist er sehr alltagssprachlich unterwegs.
Man sollte ihn eigentlich auch keine Namen erfinden lassen, das kann er normalerweie gar nicht; hier geht es wenigstens, vielleicht, weil es ein Taschenbuch ist und kein Serienheftroman..
Zu seinem Vorteil sei gesagt, dass seine humanistische Grundeinstellung in jedem Roman herauskommt; das ist immerhin positiv zu werten.
Auch die Handlung ist ja nicht wirklich schlecht oder künstlich zusammenkonstruiert.Dennoch reicht seine Art zu schreiben vielleicht für die 50er und 60er-Jahre aus, als die SF noch in Leihbüchern erschien und die Forderungen der Fans und Leser nicht so groß waren, weil die Angebote im SF-Bereich eben noch knapp.
Zweifellos ist Darlton ein großer Pionier der SF in Deutschland aber seine eigenen Beiträge sind eben eher zweitklassig.Ich las auch einige seiner SF-Bücher, die nichts mit Perry Rhodan zu tun haben - und manchmal läuft er dann zu einer kleinen Sternsekunde auf – aber auch dort ist sein stil billig, salopp und oberflächlcih. Selbst in „Hades-die Welt der Verdammten“ nimmt man seinen Protagonisten einfach nicht ihre Probleme ab.Die Story kommt eben oft nicht überzeugend geschildert herüber.Hier, in diesem PLR, geht es noch geradeso. Dennoch würde ich ihn kein weiteres Mal lesen.Vor dreißig Jahren oder früher hätte man noch die Jugend mit seinem einfach gehaltenen Stil an die SF-Bücherliteratur heranführen können (immerhin schrieb Ernsting ja auch einige Jugendbücher; es sei nur an die Alpha-Centauribände erinnert)– aber heute im Bilder-und Filmzeitalter der SF wird sich keiner mehr ernsthaft damit beschäftigen wollen.
Die Schreibe von WE alias CD hat sich einfach überlebt und passt nur noch nostalgisch in den Rückblick der Retro-SF. Bei einer hypothetischen Bewertung von fünf Supernovas würde er also bei aller Mühe höchstens eine erhalten.Noch schlechter als CD kommt nur Vlcek mit Klackton bei mir weg oder Hoffmann, dessen Bücher ich gar nicht mag.Also hier jedenfalls: nicht empfehlensetrt- aber dafür gibt es ein tolles Titelbild.Das ist auch das Beste an dem Roman.Dass er so häufig neu aufgelegt wurde, liegt wohl nur am zugkräftigen Namen des Autors als einer der genannten Gründerväter von Perry Rhodan.
Notlandung auf Virginis II
© 2022 by H. Döring