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Kurt Mahr: Geisterschiff CREST IV - Perry-Rhodan-Planetenroman Band 191

1Kurt Mahr: Geisterschiff CREST IV
Perry-Rhodan-Planetenroman Band 191

Im Folgenden will ich hier über die Planetenromane aus der Rhodan-Serie  berichten, die ich nach meiner eigenen Präferenz aus den ersten hundert oder zweihundert Bänden wähle.

Auch einige spätere Bücher können eventuell behandelt werden.

Geisterschiff CREST IVHandlung:
Am 23. September 3437 erteilt Perry Rhodan einen besonderen Befehl: Die HAMPTON T unter dem Kommando von Oberst Kevan Duryeah, ein Schlachtkreuzer der SOLAR-Klasse mit dem neuen Dimesextatriebwerk, soll auf den Spuren des ehemaligen Flaggschiffes CREST IV in der Umgebung von M 87 auf die Suche gehen. Die CREST IV wurde bekanntlich vor über 1000 Jahren nach dem Ausbrennen ihrer Linearkonverter circa 4,7 Millionen Lichtjahre von M 87 entfernt im Leerraum aufgegeben. Die Bordpositronik erhielt die Anweisung, das Schiff allmählich auf Lichtgeschwindigkeit zu beschleunigen und im Dilatationsflug in Richtung Milchstraße zu bewegen.

Das letzte Peilsignal der CREST IV wurde vor 50 Jahren aufgefangen, denn durch den hohen Dilatationsfaktor von einer Milliarde bedeutet ein Peilsignal alle 2 Sekunden Bordzeit eben eine Zeitspanne von 50 Jahren in der Umgebung. Am 30. September beginnt die HAMPTON T ihre Suche nach der CREST. Major Lennox Hatt und der Navigator Leutnant Remo Shah diskutieren angeregt, wie man die CREST aufspüren kann, deren Position nicht genau bestimmt werden kann. Doch am 6. Oktober gibt es eine erste Ortung. Das Problem ist jedoch, dass die Masse des georteten Objektes viel zu klein ist für die CREST. Als weitere sich lichtschnell bewegende Objekte auf dem gleichen Kurs geortet werden, kommt die Befürchtung auf, dass es sich um Trümmer handeln könnte und die CREST zerstört ist. Shah kann dies jedoch bald entkräften, denn die Masse der georteten Trümmerstücke übersteigt die Masse des Ultraschlachtschiffes.

Remo Shah schlägt vor, zu Nachforschungszwecken den Planeten Homeside anzusteuern und mit den Elstern zu sprechen. Er erinnert daran, dass seinerzeit seltsame, an lebende Felsen erinnernde Wesen, die Rrhaal, versuchten, sich in den Besitz der CREST zu setzen. Er ist im Übrigen der Meinung, dass die georteten Objekte Rrhaal sind, die die CREST verfehlt haben, die Rrhaal aber die CREST abgebremst und entführt haben. Tatsächlich lässt sich dies durch Ortungen belegen, und die HAMPTON T folgt der Spur der CREST, bis diese abreißt.

Daraufhin gibt Duryeah nach und lässt Kurs auf Homeside setzen. Der Planet wirkt genauso wie aus den Aufzeichnungen des 25. Jahrhunderts überliefert. Von den Elstern ist zunächst nichts zu sehen, aber auf eine Botschaft in ihrer Sprache hin zeigen sie sich bald in großer Zahl. Ein friedlicher Kontakt mit Geschenken findet statt. Zur Überraschung der Terraner fragt eine der Elstern, ob sie gekommen seien, um das »große Schiff« zu suchen. Zudem werden Hyperimpulse geortet, von denen man vermutet, dass es sich um eine Kommunikation der Rrhaal handelt. Duryeah fragt den Elsternkönig Miirmit, ob es möglich sei, den Ort zu besuchen, an dem die Rrhaal den Elstern Intelligenz verleihen. Miirmit und sein Volk stimmen den Gesang der Freundschaft an, und es sind wieder starke Hyperimpulse zu orten. Wenig später sind sie bereit, eine Gruppe der Terraner in das Land der Erhöhung zu führen.

Duryeah bricht in Begleitung von 182 Menschen auf. Nur 18 Crewmitglieder unter dem Befehl von Nadim a Bouzir bleiben im Schiff. Eine lange Flugreise in Gleitern unter Führung der Elstern beginnt. Lennox Hatt äußert Bedenken, dass die Rrhaal die Absicht haben könnten, mit den Terranern so zu verfahren wie mit den Elstern, das heißt, ihnen einen Felssplitter ins Gehirn zu pflanzen. Duryeah sendet daher eine kleine Gruppe zurück Richtung Schiff. Die Besatzung in der HAMPTON T ortet inzwischen einen großen Schwarm Rrhaal, der sich dem Schiff aus dem All nähert. Die Kommandantin befiehlt, zur Sicherheit die Energieschutzschirme zu aktivieren.

Duryeahs Gruppe verliert im Land der Erhöhung den Funkkontakt zum Schiff. Da taucht ein neuer Schwarm Elstern auf, deren Flug aber sehr hölzern wirkt. Die Terraner stellen fest, dass genauso viele Elstern im Schwarm fliegen, wie ihre Expedition Mitglieder hat, und dies macht sie äußerst misstrauisch. Als eine der Elstern versucht, Duryeah zu greifen, feuert dieser mit einem Blaster. Die Elster stürzt ab und erweist sich als Roboter. Die anderen Elstern brechen daraufhin ihre Annäherung ab, während Duryeah den Rückzug zum Schiff befiehlt.

Die HAMPTON T wird mittlerweile von Rrhaal bedrängt. Die Schutzschirme drohen überladen zu werden, so dass a Bouzir schweren Herzens Feuerbefehl für die Bordwaffen erteilt. Viele Rrhaal werden vernichtet, bevor der Angriff zurückgeschlagen wird. Nach längerer Zeit des Gefechts kann wieder Funkkontakt zu Oberst Duryeah hergestellt werden, der zunächst wegen des Feuerbefehls sehr wütend ist, aber einsieht, dass er sich geirrt hat. Wieder an Bord, muss Duryeah feststellen, dass seine vorausgeschickte Gruppe verschollen ist. Er befiehlt eine Suchaktion, aber diese findet nur zwei Leichen mit Operationsnarben an den Schädeln, hinter denen sich tatsächlich Gesteinssplitter finden. Die anderen Terraner sind spurlos verschwunden. Eine seltsame Meldung kommt aus einem der unteren Decks, wo ein Crewmitglied meinte, einen Felsen zu sehen, der sich aber in nichts auflöste.

Mehrere Tage vergehen. Von den Elstern wie auch den Verschollenen fehlt jede Spur, und Duryeah weiß nicht mehr weiter. Er will den Abflug befehlen, da werden Rechnerprobleme gemeldet. Insbesondere scheint die Hauptpositronik darauf zu bestehen, einen bestimmten Koordinatenpunkt in circa 71.000 Lichtjahren Entfernung anzufliegen. Eine Untersuchung führt zu dem Schluss, dass ein Rrhaal in den Bordrechner eingedrungen sein muss und diesen manipuliert. Hatt stellt die Theorie auf, dass die Rrhaal auf diesem Wege Kontakt herstellen wollen. Am 21. Oktober startet die HAMPTON T und nimmt Kurs auf den entsprechenden Ort, an dem sich ein Schwarzes Loch zu befinden scheint.

Zehn Tage später erreicht sie den Raumsektor. Tatsächlich ist ein Schwarzes Loch nur 30 bis 40 Lichtjahre entfernt. Eine Suche nach den Rrhaal beginnt. Nach einiger Zeit der Suche wird ein Asteroid von circa 3500 Kilometer Durchmesser geortet, der eine sehr geringe Masse hat und daher vermutlich hohl ist. Das Raumboot 1-HAMPTON fliegt ihn an, und eine Crew aus Duryeah, Hatt, Shah, a Bouzir und einem Roboter landet auf dem Asteroiden. Dort entdeckt der Roboter ein Stahltor, hinter dem sich ein Stollen befindet. Nach Durchquerung einer Schleuse erreichen die Terraner einen großen Hohlraum mit atembarer Luft. Dort treffen sie die vermissten Besatzungsmitglieder wohlbehalten wieder. Sie können sich nicht erinnern, wie sie hierher gelangt sind.

Eine Analyse des Umgebungsgesteins zeigt, dass es aus dem gleichen Material besteht wie die Rrhaal – der Asteroid scheint ein riesiger Rrhaal zu sein. Vermutlich haben die Rrhaal keine individuelle Intelligenz, sondern nur als Kollektiv. Wie sich weiter herausstellt, ist auch der die Terraner begleitende Roboter von den Rrhaal manipuliert und bietet an, sie zu führen. Die Terraner sind einverstanden, und in einer 50 Kilometer durchmessenden Höhle entdecken sie die vollkommen intakte CREST IV. An Bord ist alles tadellos.

Über den Hauptrechner gibt sich ein Wesen zu erkennen, das sich Kjaahrl, der Einsame, nennt und seine Geschichte erzählt. Es ist nichts anderes als der Asteroid, der vor vielen Jahrmillionen durch die Strahlung des nahen Black Holes Intelligenz und Bewusstsein entwickelte. Aus Sehnsucht nach einem Partner sandte Kjaahrl Teile seiner selbst – die Rrhaal – aus, fand aber nichts. Kjaahrl hielt die Menschen für Boten ähnlich seinen Rrhaal oder den Elstern, die ein anderes, ihm ähnliches Wesen ausgeschickt hatte, und versuchte daher, durch die Einpflanzung von Teilen seiner Selbst Kontakt herzustellen, musste aber seinen Denkfehler erkennen. Kevan Duryeah klärt das Missverständnis endgültig und bietet die Freundschaft der Menschheit an. Kjaahrl berichtet, dass das Blaue Zentrumsleuchten ihn töten wird, er aber noch Jahrmillionen zu leben hat. Eine Evakuierung sei nicht möglich, da er die Black-Hole-Strahlung zur Intelligenz benötige. Die Menschen frischen die Daten über die Menschheitsgeschichte bis 2436, die Kjaarhrl aus den Speichern der CREST übernommen hat, auf und geben ihm die CREST IV als Geschenk. Dann fliegen sie in die Milchstraße zurück.
Anmerkung

Laut Werkstattband, S. 318 entstand der Roman nach einem Exposé von Franz Dolenc.

Geisterschiff CREST IVKritik:
Von wem auch immer nun die Idee oder Vorlage stammt, jedenfalls ist das Thema geradezu prädestiniert für einen Planetenroman.Immerhin handelte es sich um einen kleinen, offenen Abschnitt, der hier durchaus als ausgelagertes  Thema einen offenen Handlungsfaden erzähltechnisch zum Abschluss brachte.Dass Rhodan dabei rund tausend Jahre benötigte, um sich diesem Thema zu widmen, ist ebenso verständlich.Erst musste die Erde nach dem Ulebangriff wieder aufgebaut werden; wen interessiert da schon ein halbwrackes, veraltetes Flaggschiff irgendwo „janz-weit-draußen“.Dann hatte Rhodan mit dem SI und überhaupt genug zu tun, um sich dieser Kleinigkeit eben erst so spät widmen zu können.Außerdem besaßen die Terraner ja kein eigenes Ferntriebwerk, bis sie das Dimesexta-TW  aus den erbeuteten Daten über das Dimetranstriebwerk der Uleb entwickelt hatten.Das dauerte auch seine Zeit.Früher wäre Rhodan sofort aufgebrochen, aber das ging ja nun nicht aus den genannten Gründen.

Tausend Jahre später ist das Thema und eigentlich auch das Schiff CREST IV wegen seiner technischen Veralterung irrelevant – aber aus nostalgischen Gründen, und um das Rätsel der „Rhaal“ zu lösen, schickt Rhodan ein Erkundungsschiff Richtung M87.Warum nicht!

Damit endet also ein offener Faden und KM ist wieder einmal in seinem Element planetengroße oder sogar größere Intelligenzen zu entwickeln (womit er allerdings nicht der Einzige ist. Als Beispiele seien nur die „sirianische Bank“ in Pratchetts „die dunkle Seite der Sonne“ oder James Whites Patient in „Major Operation“ genannt)

Geisterschiff CREST IVGeisterschiff CREST IV
Perry Rhodan Planetenromane Bd. 191
von Kurt Mahr
Titelbild von Johnny Bruck
Dirk Schulz / Horst Gotta (Taschenheft)
Erscheinung: März 1979

Handlungszeitraum: ≈2458/206
Handlungsort:September – November 3437
Zusätzliche Formate:     Autorenbibliothek 38, Taschenheft 10 (Printausgabe und E-Book)
Untertitel:
Begegnung zwischen den Galaxien – Terraner auf den Spuren der Rrhaal
Taschenheft
Eine Routine-Expedition wird zum Alptraum – zwischen den Sternen erfüllt sich ein Schicksal

© 2022 by H. Döring 

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