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Unser Michel im All - Erinnerungen und Rezension (PR 2542/43 Shandas Visionen /Flucht nach Talanis)

Unser Michel im AllUnser Michel im All
Erinnerungen und Rezension
Diesmal unter der Lupe: PR 2542/43  Shandas Visionen  / Flucht nach Talanis

Mein letztes Heft hatte die Nummer 1425, welches ich am Kiosk noch neu kaufte. Da mich die Hefte immer erst am Samstag erreichten, schrieb man den 17. Dezember 1988. Das war er also, mein damals letzter Roman, den ich eigenhändig vom Verkäufer meines Vertrauens erwarb.

 

Das 'letzte' Heft - Eine Falle für die CantaroMeine Sammlung war mittlerweile durch die anderen Auflagen ganz schön angewachsen. Es gab noch einige Lücken, die wurden jedoch immer kleiner und weniger. Das Rumstöbern in 2ndhandläden, Romanshops und Marktbesuchen hatte sich als erfolgreich herausgestellt. Es fehlte nur noch eine Handvoll.

In Deutschland waren die Möglichkeiten größer, auf Shops zu stossen, die ein ausreichendes Angebot an Romane jeglicher Art und Sparte darboten. Bereits in Wien konnte ich Mitte Achtziger ein lukrativeres Angebot ausfindig machen, als ich es Zuhause je vorfand. Falls es das in der Schweiz auch in dem Umfang gab, stolperte ich nie über diese Geschäfte. Nicht einmal der Zufall half mir dabei.

Mittlerweile kenne ich einen solchen Laden in Zürich, der ein Riesenangebot sein eigen nennt. Für jeden Leser ein himmlisches Vergnügen, da einen Besuch zu machen: Sammelpunkt.ch

Mittlerweile hat sich die Situation auch in Deutschland grundlegend geändert. Da ist mit dem Romansterben ein ganzer Zweig an Shops eingegangen, die sich mit dem Verkauf dieser Literatur über Wasser hielt und sich so ein kärgliches Einkommen verdienten. Es gibt sie zwar noch vereinzelt, doch es sind bedeutend weniger geworden. Und reich wird man auf diese weise sicher nicht!

An den letzten Roman, der gleichzeitig meine Sammlung vollständig machte, kann ich mich schon gar nicht mehr erinnern. Da habe ich kein Bild mehr vor Augen, um welches Heft es sich hier genau handelte. Da mich damals bereits das PR-Fieber verlassen hatte, blieb die Situation auch nicht hängen, um bei abflauender Sammlerleidenschaft noch in Freudentaumel zu verfallen.

Da sass ich nun also mit einer kompletten Sammlung und die Euphorie hatte sich gelegt. Was nun?

Die Realisation fertig zu sein – und das gleich auf mehrere Arten – sickerte erst mit der Zeit ins Bewusstsein ein. Aber sie kam! Und dann verfiel die Perry Rhodan-Serie für mich in einen Dornröschenschlaf. Es sollte fast dreissig Jahre dauern, bis ich wieder daraus erwachen sollte.

Diese Woche bin ich erneut mit einem Doppelpack unterwegs. Es handelt sich dabei um die Bände von Hubert Haensel:

Shandas Visionen / Flucht nach TalanisShandas Visionen / Flucht nach Talanis
Perry Rhodan Bde. 2542/2543
von Hubert Haensel
Nachdem Christian Montillons Doppelnummer (2540/41) damit schloss, dass VATROX-VAMU in das abgeriegelte STARDUST-System eindrang und man als Leser möglichst schnell wissen wollte, wie es damit weiter ging, gab es beim Beginn der 2542 zuerst eine kleine Enttäuschung: man drehte die Zeit zurück.

Grummel!

Die Nummer 2542 wurde sogar mit dem selben Cliffhanger beendet, wie das vorhergehende Heft, nur diese Mal aus der Sicht von Shanda Sarmotte betrachtet. Diese Figur wurde mit dem vorliegenden Band auch neu eingeführt und man bekam sogleich den Werdegang der jungen Frau mit. Ein Umstand, der interessant hätte sein können, wäre nicht das weitere Schicksal der Far-Away-Leute reizvoller gewesen.

Es sollte noch nicht sein. Dann musste es jetzt mit PR 2543 endlich Antworten geben!

Doch weit gefehlt. Obwohl solide geschrieben, war es noch nicht das, was ich mir als weiteren Verlauf gewünscht hätte. Die Handlung über das Eintreffen von VATROX-VAMU wurde zur Nebensächlichkeit erkoren, die Geschichte um Shanda Sarmotte auf weitere 59 Seiten verlängert.

Hut ab vor Hubert Haensel, dem das Meisterstück gelang, trotzdem nie in Langeweile abzudriften. Die Figuren mögen sich für die kommenden Romane als wichtige Figuren herausstellen, doch hier wurde ihnen zuviel Platz eingeräumt. Hätte unter Umständen ein einziger Roman zum Thema gereicht? Einer, der sich dabei einer strafferen und dadurch packenderen Handlung bedient hätte?

Wir werden es nie erfahren.

Die 2543 war meiner Meinung nach falsch tituliert. Sie hätte vielmehr „Flucht aus STARDUST-City“ heissen sollen, als „Flucht nach Talanis“. Denn erreicht haben es die „Flüchtlinge“ nicht. Nur immer davon gesprochen. Ich gehe sogar soweit zu behaupten, dass die handelnden Figuren noch eine Zeitlang unterwegs sind, bis sie die Insel erreichen, wo gemäß Aussage Shandas, ES sein soll. Oder doch wenigstens in der Nähe. Erfahren werden wir es ein andermal, da im nächsten Heft nach Andromeda umgeschaltet wird.

Wie bereits mit dem vorhergehenden Doppelband, kam ich auch hier nur sehr schlecht in das Geschehen rein. Damit will ich den Autoren Montillon und Haensel keineswegs unterstellen, dass sie schlecht gearbeitet hätten, es lag wohl eher am Thema selber, das den Funken nicht rüberbrachte. Hubert Haensel schreibt solide, auch wenn mir die Figur des Vorremar Corma und dessen Handlung in PR 2542 komisch rüber kam, war dieser doch bereit Gewalt anzuwenden, damit Shanda sich einer Untersuchung unterzog, die er und Huslik Valting für nötig befanden. Zum Wohle des STARDUST-Systems, wie sie es nannten.

Von der Faszination des STARDUST-Systems ist spürbar einiges verloren gegangen. Ich nehme an, dass das damit zu tun hat, weil es um das zweite Galaktische Rätsel etwas ruhig(er) geworden ist. Das ändert sich hoffentlich wieder, wenn die Protagonisten Talanis erreichen, irgendwann in den nächsten Wochen, d.h. Stunden oder Tagen in der Serienhandlung.

Widmen wir uns im nächsten Heft erst mal Atlan und seiner Mission in Andromeda. Da kommt auch so einiges ins Rollen.

Bis dann also.

Ich springe noch schnell nach Riegel und hole mir ein Mars. Oder ist es umgekehrt ...?

Michel

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