Die »POINT OF« sprang den Himmel an - Augenzeugenbericht eines Spätberufenen
Die »POINT OF« sprang den Himmel an
Augenzeugenbericht eines Spätberufenen
„Das Rätsel des Ringraumers“. Aha, mal was anderes als Kugelraumer aus dem Perryversum, an das wir ja schon gewöhnt waren... auch das schwarze Outfit mit dem kreisförmigen Titelbildausschnitt kam gut rüber. Schnell mal ins Impressum reingelesen: 1966/67. war also schon ein paar Jahre alt, noch nie gehört bis dahin... so oder ähnlich wird es gewesen sein, als ich zuerst mit der Serie „Ren Dhark“ in Berührung kam, die es leider im Original nur auf 98 Hefte brachte.
Chefautor war Kurt Brand, uns Lesern und SF-Fans schon als Autor aus dem Perryversum bekannt. Etwas später stieß noch ein gewisser „Quoos-Raabe“ dazu, den man später im Perryversum wohl auch unter dem Autorennamen H.G. Francis kennt... Kurt Brand war bekannt für die akribische Ausarbeitung seiner Charaktere, und diese überzeugten auch alle, die actionlastigen Hauptpersonen ebenso wie die eher nebenbei handelnden Astrophysiker. Auch Frauen kommen in der Serie nicht zu kurz. Anja Field, spätere Riker, ist die Chefmathematikerin. Dan Riker der Stellvertreter von Ren Dhark (lange, bevor dieser Nachname von Star Trek requiriert wurde). Es gibt eine Leserkontaktseite. Man kann Fanstories veröffentlichen. Ein gewisser Hubert Haensel hat hier eine oder einige seiner ersten Stories veröffentlicht...
Sehr spannende SF vom Kelter-Verlag in Hamburg mit vielen, fremdartigten, galaktischen Völkern: Nogks, Utaren, Amphis, Rateken, Tels, Giants, Synties und viele mehr...
Die Erde erst besetzt, dann befreit... Ren Dhark sucht die Erbauer der Ringraumer, die sogenannten „Mysterious“, deren Technik er für die Erde übernommen hat. Dieses Überthema zieht sich durch den ganzen Urzyklus. Später, nach dem Ende der Serie erscheinen noch ein paar belanglose Taschenbücher, die noch später einem „Paralleluniversum“ zugeordnet werden, als der Autor H.J. Breuer u.a. mit Achim Mehnert u.v.a. die Ren Dhark-Serie im Unitallverlag mit vielen anderen begeisterten Fans wieder aufnimmt und chronologisch ordnet, logische Lücken ausfüllt und ersetzt. Die Serie geht also in diversen Zyklen weiter, Leser und Fans existieren und kaufen die schwarzen Bücher (wahrscheinlich nie genug...). Ren Dhark lebt. Die Schreibe ist schnell, erfrischend, von Dialogen geprägt, außenorientiert. Eine Freude zu lesen... und zumindest im Fanbereich auch mal zu schreiben... mehrere Male wird die Originalserie wieder aufgelegt, einmal in Unitallblau, doch der Leser will schwarz wie das Original. Auch hier existiert eine neue Leserkontaktseite, wenn auch eher klein. Erneut können Leserstories veröffentlicht werden. Leider wird die Auflage nicht über Band 98 hinaus fortgeführt, es ist eben nur ein Nachdruck oder es rechnet sich nicht für den Verlag.
Andere, Berufenere als ich können hier sicher noch mehr zu sagen. Leider stirbt HJB, wie er genannt wurde, Ende letzten Jahres, 2014. Ben B. Black übernimmt Expose und Redaktion(?), damit die Serie weitergeführt werden kann. Auch eine Website existiert. Hier tauschen sich die Fans und Foristen aus. Neue Bücher werden hier angekündigt. Zwar nur ein Nischendasein im deutschen SF-Bereich, hinterläßt „Ren Dhark“ aber dennoch Spuren! Wer einmal Fan dieser Serie war, kann nicht davon lassen. Wer noch mehr wissen will, der sei auf die Website der Serie verwiesen. Auch andere Phantastikerer sind wohl Fans der Serie und können einen Beitrag dazu leisten... und so springt die POINT OF wieder den Himmel an...
© by H. Döring 2015
Kommentare
Es ist ein kurioser Zufall, dass beide mit einem identischen Kürzel arbeiten können/konnten.
Die Bearbeitung der ersten Bände hat Manfred Weinland übernommen; ich selber war ab Buch 2 als Vorarbeiter/Berater dabei; 14 & 15 habe ich komplett in Eigenregie bearbeitet.
Dazwischen wurde Manfred von Gerd Rottenecker abgelöst; für mich änderte sich dadurch allerdings nichts.