Im Gedenken - W. K. Giesa (1954 – 2008) zum 60.
Zum Gedenken
W. K. Giesa (1954 – 2008) zum 60.
Ein Autor der in den Achtzigern und Neunzigern Professor Zamorra geprägt hat. Ich habe ihn nicht persönlich gekannt. Ich habe ihn ein einziges Mal auf einen Con getroffen, das war Anfang der 80'. Ich war noch nicht verheiratet und habe in Nürnberg gelebt. Viel kann ich persönlich über ihn nicht berichten.
Es haben viele Leute Werner Kurt Giesa persönlich kennen lernen dürfen die mit ihn auch jahrelangen Kontakt hatten. Da dieser Artikel kurzfristig entstanden ist, kann ich euch nur einige Beispiele darbringen.
Spät antwortet er aber er antwortet. Sorry, konnte nicht eher, da ich im Krankenhaus bei meiner Frau war. Hm, was für einen Eindruck ich von Werner hatte. Gute Fragen, denn im Nachhinein besteht immer die Gefahr das Vergangene zu glorifizieren oder zu verdammen.
Ich lernte Werner auf den ersten Marlos-Cons (ich war ab 1984 dabei) als Fan von Jürgen Grasmück kennen, nicht wissend das er Zamorra schrieb (mit Rolf Michael gings mir ja genauso ) WK war ein netter Kerl der gerne mit der Leute über SF, Fantasy und Horror und auch alltägliches sprach. Er ließ nicht den "Autor" raushängen, sonder war einfach nur Mensch. Eine seiner "Macken" war wenn Jemand "Oh mein Gott!" sagte "Ja, mein Sohn?" zu Antworten. Was ich eigentlich ganz witzig fand. Ich kannte ihn nur so, und das er trinkfest war, das kam meiner Meinung erst in den Ende der 1990igern. Ich kann mich jedenfalls nicht erinnern das Werner auf den Cons übermäßig getrunken hat. Nur beim Marlos Treffen in Dietikon/Schweiz als Nicky Presburger, Werner und ich 20 Bier und 20 Whisky währen der Zeit im Pub vernichtet hatte und dabei auch noch "Country Road, take me home" gesungen hatten, da hätte bei mir der Groschen fallen müssen... Damals dachte ich mir nix dabei, da ich normalerweise wegen meine Diabetis nicht viel Alkohol trank - und seit dem Tag auch nie wieder solche Massen. Aber wenn man aus diesem Abend auf Alkoholiker hätte schließen müssen, dann wäre ich auch einer gewesen. Ich hab mir gerade mal die wenigen Brief die ich von Werner habe (war auch wegen dem Marlos Letter und Babsys-Sprechstunde-Gag von mir und Zeichnungen von WK - hab das Original noch!), dann kann ich nur sage: bis zum letzten Brief am 07.06.97 schien die Welt noch in Ordnung. Ich hatte Werner 1990 mal ein Kurzexpos für PZ geschickt (das ich leider nicht mehr habe), das er in der Grundidee für brauchbar hielt. War irgendwas in Peru. Ob er's je verwendet hat ist mir nicht bekannt, denn im Brief vom 29.10.93 schrieb er das er es noch nicht in die Serie einbringen konnte. Werner hatte sich sogar die "Mühe" gemacht meine Geschichten "Kar und Ugtar" (Sharilah Zyklus) und "Schatten über Tameea" (Fantasy mit Drachen und Fabelwesen) durch zulesen (Tameea hatte damals schon mehr als Heftromanlänge) und hatte mich sogar 1997 Jörg Kägelmann/Blitz-Verlag empfohlen und diesem eine Leseprobe von "Schatten über Tameea" mit gegeben. Werner meinte noch im Brief, er ziehe sich wahrscheinlich selbt Konkurez heran, aber er habe noch andere Eisen im Feuer, so dass er damit leben könne. Der Smily am Ende zeigte mir das Werner das mit der Konkurenz nicht so ernst nahm. Er meinte sogar das ich das potenzial hätte ein guter Autor zu werden. Ja ich gebe zu, ich habe mich tierisch gefreut so ein Lob von einem Profie zu bekommen und ärgere mich das ich nicht auf Werner gehört hab. Aber das sind alte Kamellen. Doch zurück zu deiner ursprünglichen Frage: für mich war Werner ein Mensch wie du und ich. Die "dunkle" Seite von Werner habe ich nie kennengelernt, so wie andere. Dafür aber die "Helle", denn obwohl ich mich nicht zum engen Freundeskreis von Werner zählte setzte er sich für mich ein und gab mit Schreib- und Stiltipps. Selbst als Heike starb war ich noch in seinem eMail Verteiler und ich bekam die erschütternde Mail von Heikes Tod und das Werner von niemanden was hören wollte. Mehr kann ich dir leider nicht über Werner sagen bzw. schreiben.
Manfred H. Rückert schreibt über Werner Kurt Giesa
Werner Kurt Giesa wurde mir am Samstag, den 8. Oktober 1988, auf dem BuchmesseCon vom Schriftsteller Kurt Brand vorgestellt. Da Werner und ich begeisterte Leser von Kurt Brands SF-Serie Ren Dhark waren, kamen wir sofort ins Gespräch. Schon nach wenigen Wochen vertiefte sich der Kontakt, denn ich las von da ab Professor Zamorra und Trucker-King, und bekanntlich schrieb Werner an beiden Serien mit – insgesamt erschienen 792 Romane von ihm. Wir trafen uns regelmäßig, dabei machte ich ihm nicht nur Vorschläge für seine Romane, ich besaß viel mehr die Unverfrorenheit, ihn auf Fehler seinerseits aufmerksam zu machen. Zu meiner Überraschung gefiel ihm aber genau das.
Das Ableben seines Vaters im Januar 2002 und seiner Mutter im Dezember desselben Jahres machten ihm schwer zu schaffen. Vom 3. auf den 4. September 2003 bekam er innere Blutungen und wäre dabei fast gestorben. Werner konnte buchstäblich in letzter Sekunde gerettet werden. Doch danach war er nicht mehr der Alte, denn seine Krankheit war unheilbar. Geburtstage wollte er nie feiern, sie besaßen keinen Wert für ihn. »Wenn schon, dann ist mein Geburtstag der 4. September 2003, denn da wurde ich wieder ins Leben zurückgeholt«, sagte er mir in einem Gespräch beim MarburgCon 2006. Den 7. September wollte er nicht mehr gelten lassen.
Den größten persönlichen Schlag erhielt er am 8. Januar 2005 mit dem Tod seiner Frau Heike. Am 12. Februar 2008 besuchte ich ihn zum letzten Mal. Am Donnerstag, den 14. Februar 2008 starb er viel zu früh im Alter von nur 53 Jahren.
Heute wäre er also 60 Jahre alt geworden …
Für mich war Werner Kurt Giesa in erster Linie ein guter Freund, dann Mentor bei meinen ersten schriftstellerischen Aktivitäten und danach Kollege bei den Serien Raumschiff Promet und Professor Zamorra. Die Grenzen dabei vollzogen sich fließend. Werner war ein Mensch und ein Autor mit Ecken und Kanten, besonders bei Leuten, die ihn nervten – aber er besaß auch ein riesengroßes Herz für die Menschen, die ihm wichtig waren. Er hatte für Fragen und private Sorgen immer ein offenes Ohr. Und oft half er, ohne große Reden zu schwingen. Ein Beispiel: Bei seinem vorletzten Umzug am 15. August 1997 halfen ihm Olaf Hauck und ich. Dabei kam die Rede auf meine damalige Arbeitslosigkeit. Ein paar Tage später erhielt ich einen kurzen Anruf und hatte aufgrund von Werners Vermittlung den Auftrag zur Bearbeitung mehrerer Romane in der Tasche. So etwas vergesse ich auch nach so vielen Jahren nicht.
Werner konnte gnadenlos mit seinem Urteil sein, so z.B. mit seiner Kritik an meinem ersten Zamorra-Manuskript, er konnte sich aber genauso gut an Ideen und Geschichten von Kollegen begeistern. Er war stets ein Mensch der Extreme. Am wichtigsten dabei war ihm, seine Leser gut zu unterhalten.
In seinen letzten Lebensjahren nannte er sich »Wirrwolf«, da er sich nach dem Ableben seiner Lieben verwirrt und einsam fühlte. Ich vermisse ihn sehr als Freund und hoffe, dass es ihm da, wo er sich befindet, besser geht als in seinen letzten Jahren.
Manfred H. Rückert
Schaafheim, 07. September 2014
Rolf Michael ist momentn a) ziemlich eingespannt und b) gesundheitlicha nhtfgeschlagen. Aber er verweist auf folgende Teestunden, die ihm am Herzen liegen:
Ein Abend bei Gaisbauers (Teil 1)
Ein Abend bei Gaisbauers (Teil 2)
Ich habe im Internet viele Interviews gelesen, nach meiner Ansicht war er sehr umgänglich und erreichbar für die Fans. Ich kann nur auf einige Interviews hinweisen über dich ich gelesen habe. In manchen Interviews kristallisiert sich auch der Mensch Werner Kurt Giesa heraus.
Auf Zauberspiegel-online.de in der Kolumne Teestunde mit Rolf Michael stehen sehr viele informationen über Werner Kurt Giesa. Ich freue mich, dass es dieses Interview als Text und Videodatei zum lesen und schauen gibt.
www.geisterspiegel.de. http://www.geisterspiegel.de/?p=2753.
Auch im diesen Interview plaudert Werner Kurt Giesa von seinen Anfängen zu Professor Zamorra. http://www.frostrubin.com/now/now_8/now8sfg.htm
Es gibt auch einige Seiten im Internet die Persönlich einen kleinen Nachruf auf ihn geworfen habe, ein paar beispiele:
Am 14.2.2008 gedenkt auch LITERRA Werner Kurt Giesa.
http://54200332.swh.strato-hosting.eu/artikel/artikel.php?id=25
Und es geht weiter
http://www.kunoliesegang.de/wk-giesa/
http://www.ren-dhark.de/background/macher/giesa.htm
http://forum.bgam.es/print.php?threadid=19325&page=1&sid=eb467b7d98277eeeeb73b8e0bdc3b49e
http://www.coloniacon2006.de/pages/Conbuch%202008-Update2.pdf
http://kaylog.wordpress.com/2008/02/14/eine-legende-geht-von-uns-werner-k-giesa-%E2%80%A0/
http://www.zauberspiegel-online.de/index.php/zauberwort-leitartikel-mainmenu-136/der-leitdartikel-2008-mainmenu-202/927-wk-giesa-ist-tot
Es gibt auch einige Zeichnungen von Carlos Feliciano im Internet.
http://carlosfeliciano.oyla.de/cgi-bin/hpm_homepage.cgi
Natürlich darf man auch Werner Kurt Giesa Seite die von Kuno Liesegang am leben erhalten wird nicht vergessen.
http://www.kunoliesegang.de/wk-giesa/start.html
Im Internet habe ich von Roland Heubeck, die drei Filme die Rolf Michael schriftlich festgehalten hat gefunden:
http://home.arcor.de/rolandheubeck/filmtext.htm
Diese Filme gehören zu Werner Kurt Giesa wie der Wind in der Luft.
Wir dürfen auch nicht die Phantastische Bibliothek im Wetzlar vergessen. In der Bibliothek findet man die Werke die Werner Kurt Giesa geschrieben hat. Es ist immer ein Besuch wert.
http://www.phantastik.eu/
Wie geschrieben, ich persönlich habe Werner Kurt Giesa nicht gekannt, einmal nur auf einen Con getroffen und unterhalten. Ich weiß auch das Werner Kurt Giesa aber mit vielen Fans brieflich und persönlich in kontakt war, nach mehreren Foren wo ich durchgelesen habe bevor er krank wurde. Er pflegte dies, weil er auch gewusst hat die einzelnen Meinungen jedes Leser ist wichtig. Aber ich hoffe das ich ich den Mensch Werner Kurt Giesa mit den Interviews die ihn nicht kannten ein wenig näher bringen konnte.
In diesem Sinne.
Euer Rudi.
Nachruf auf W.K.Giesa
Ich lernte Werner am 27.3.1983 persönlich kennen. Das war am Tag des 1. Marburg-Con, zu dem er zusammen mit Rolf Michael kam. Jürgen Grasmück, alias Dan Shocker war auch da. Zuvor hatten wir schon korrespondiert, damals ging alles noch mit Briefen, die fleißig hin und her wechselten. Werner war auch schon unser aktivster Mitarbeiter am Clubmagazin. Wir sahen uns von nun an häufiger, mal auf dem Phantastik-Stammtisch in Frankfurt, mal auf anderen Cons wie der Buchmesse-Con oder die Treffen des Marlos-Club auf Burg Frankenstein, besuchten die karl-May-Festspiele in Elspe oder wir zelteten mit der Crew aus Helleb. Auf dem berühmt-berüchtigten Zelt-Con in Ahnatal drehten wir auch den Zamorrafilm „Satans Todesschwadron“. Auch über die Phantastik hinaus waren wir verbunden und ich erinnere mich an seinen damaligen Umzug an seine letzte Adresse. Eine Woche haben wir geräumt, gestrichen, renoviert. Als Dankeschön bekam ich damals seinen Hut, einen original Stetson, den ich auch heute noch in Ehren halte. Seine Werke, ob Professor Zamorra, Mythor, Perry Rhodan, ich kannte fast alles was er so schrieb, bekam teils Originalmanuskripte von ihm, die ich auf dem Marburg-Con verlosen durfte. Sein Humor übertrug sich auf seine Figuren und Werke und oft sah ich ihn vor meinem inneren Auge lächeln. Ich erinnere mich noch gut, dass Werner mich auch einmal an der Universität, ich studierte ja u.a. Literaturwissenschaft, in einem medienwissenschaftlichem Seminar, Thema ‚Serielle Produktionen‘ unterstützte. Er hatte damals fast den Termin verwechselt und wer Werner und seine Nachtarbeit kennt, weiß, wie schwer es war ihn morgens zu erreichen. Ich schaffte es und Werner schaffte die Strecke von Altenstadt nach Marburg in 45 Min. So konnte Werner, der sein Studium damals wohl nicht durchzog, von sich behaupten mal auf der Universität doziert zu haben. Ein gutes Gehalt gab es neben einem vorzüglichen Essen mit mir und meinem Professor, Herrn Giesenfeld, – übrigens auch Trivialliteraturexperte – auch. Mit Werner konnte ich auch meine Forschungsergebnisse besprechen, die ich im Rahmen meiner Magisterarbeit über den Horror-Heft-Roman hervorbrachte. Er behielt auch darin recht, das ich dadurch meine ‚Unschuld‘ verlieren würde: nämlich nie wieder einen Heftroman lesen zu können, ohne den Forscherblick… Mitte 2002 zog ich nach Hamburg und verlor mit vielen Freunden den näheren Kontakt, leider auch mit Werner. Wir trafen uns nur noch gelegentlich auf Cons, aber es war immer herzlich. Vom Tode seiner Frau Heike, die ich auch sehr lange durch die Phantastik-Szene kannte, erfuhr ich durch eine E-Mail in Wien. Danach baute Werner immer mehr ab, denn er konnte ihren Tod nicht überwinden. Er verstarb am 14. Februar 2008 und diese Nachricht überbrachte mir damals Thomas Birker. Am 7. September wäre er 60 Jahre geworden. Ich werde mich an Werner, seine Herzlichkeit, seinen Humor, seine Freundschaft und vieles mehr immer erinnern.
In diesem Sinne.
Euer Rudi.
Kommentare
Leider blieb es das einzige Treffen mit WKG für mich.
mal in Altenstadt bei den beiden, es war immer eine herzliche Geschichte, angefangen als grosser Fan von Werner hat sich die Sache zu einer Freundschaft entwickelt, ich werde die Zwei nie vergessen