Klassik – warum nicht? Kopfkino inbegriffen.
Klassik – warum nicht?
Kopfkino inbegriffen
Ich konnte die 10 Minuten regelrecht ausblenden und genießen. Eine Entspannung pur. Weiter ging es mit dem Klassik-Abend. Als nächstes hörte ich von Wagner Siegfrieds Beerdigung aus der Götterdämmerung und den Chor der Pilger aus dem Tannhäuser an. Was für eine Musik.
Einmal nur zuhören, und doch fesselte mich die Musik. Als nächstes hörte ich mir die Prelude des Parsifal an. Hier konnte ich die Welt vergessen.
Die nächste Musik von Wagner war Faust. Faust ist eines der intensivsten Musikstücke, die ich von Wagner gehört habe. Ich kann nur staunen über diese Einfachheit und Komplexität einer Musik, die mich sofort fasziniert.
Doch an diesem Abend musste ich von Richard Wagner noch ein paar Musikstücke anhören. Zum einen den Ritt der Walküren.
Auch in dieser Musik von Wagner merkt man seine Intensität, mit Blut geschrieben bis zu einer Erschöpfung auf das Papier gebracht, als ob es nichts anderes gibt.
Weiter geht es mit Richard Wagner.
Die Traurigkeit des Seins. Da hat Wagner ein Mammutwerk abgeliefert. Ein Ausschnitt aus dem Ring der Nibelungen, nur Siegfried gewidmet.
Und doch musste ich an diesem Abend mehr hören: Tristan und Isolde.
Wagner konnte allein mit seiner Musik Geschichten erzählen.
Ihr fragt bestimmt, warum Wagner und nicht Verdi oder Rossini oder Mozart und wie die anderen alten Meister heißen. Doch an diesem Abend interessierte mich überwiegend nur Richard Wagner.
Für mich persönlich spielt Richard Wagners Musik in meinem Leben nur selten eine Rolle und doch, wenn ich seine Musik höre, zieht sie mich in den Bann. Ich kann es nicht einfach ausblenden, so intensiv wurde die Musik geschrieben.
Ich der doch mehr dem Heavy zugeneigt ist, höre bei Richard Wagner einiges an Ironie heraus. Vielleicht ist es gerade das, was ihn ausmacht. Viele Rockgruppen orientieren sich an den alten Meistern der Musik. Egal, welchen Musikstil diese Gruppen spielten. Ich bin in den 70er und 80er Jahren aufgewachsen, wo noch Musik handwerklich gemacht und die Stimme nicht mit dem Mischpult verbessert worden ist.
Wenn ich einen Professor Zamorra lese, höre ich mir manchmal Klassische Musik an. Ich hätte genauso Schubert oder Verdi für diesen Artikel aussuchen können oder einen anderen der großen Zunft der Klassik. So wie meine Stimmung gerade ist, wenn ich Professor Zamorra lese. Überwiegend höre ich mir die Moderne Musik dazu an und doch, gerade mit der Modernen Musik ist das Kopfkino nicht so intensiv, wie mit der alten Klassischen Musik.
Ich kann Euch nur raten, es einmal selbst auszuprobieren, die Klassische Musik in Hintergrund laufen zu lassen und einen Professor Zamorra zu lesen. Am besten klappt es halt bei mir, wenn Richard Wagner läuft. Jeder muss selber heraus finden, welcher Meister ihm liegt. Denn gleichzeitig lesen und Musik hören, fördert das Kopfkino. Gerade die Alten Meister der Klassischen Zunft fördern so was ins Unermessliche.
Bei den heutigen Autoren von Professor Zamorra assoziiere einfach Klassische Musik.
Damals als ich in den 80ern Professor Zamorra gelesen habe war mehr die Moderne Musik bei mir der Favorit. Nehmen wir Werner Kurt Giesa. Bei seinen PZ-Romanen hörte ich in den 80ern mehr Emerson, Lake & Palmer oder Jean Michel Jarre oder The Alan Parsons Project.
Bei Rolf Michael gehörte einfach AC/DC dazu. Bin eigentlich nie auf griechische Musik geflogen, trotz seiner griechischen Themen. Ich hörte damals auch viel italienische Musik bei seinen Romanen.
Ich verbinde auch Manfred Weinland mit Klassik. Gerade in den späteren Romanen von ihm höre ich gerne Wolfgang Amadeus Mozart. Denn Mozarts Musik ist ein wenig zurückhaltend.
Ich könnte sagen bei Manfred H. Rückert höre ich Strauss, doch weit gefehlt. Mit seinen Romanen vergleiche ich Manfred mehr mit Niccolò Paganini. Denn Paganini hatte ein teuflisches Geigenspiel, egal wer ihn nachspielte, keiner kam wirklich an sein Können heran. Man muss nur seine Musik anschalten, schon zeigen sich die ersten Details seiner Musik, genau alles erzählen, nur nichts auslassen seiner Interpretation einer Musik. Jede Musiknote muss stimmen. Es darf kein anderer Takt dazwischen sein.
Bei Thilo Schwichtenberg höre ich gerne die Musik von Gioachino Rossini. In seiner Musik ist die Dramaturgie seines Schaffens so was von genial.
Christian Humberg ist das was man in der Klassischen Musik sagt: Richard Wagner lässt grüßen.
Da komme ich doch gleich zu Michael Breuer. Seine Musik Interpretiere ich immer mit Peter Tschaikowski. Dieses kleine immer mehr ins größere zu steigern, die Musik ins Drama zu bringen. Diesen Vergleich lese ich manchmal in seine Romane hinein.
Bei Andreas Suchanek habe ich immer den Komponisten Ludwig van Beethoven im Kopf. In seiner Musik hört man den feinen Unterschied zwischen normaler Erzählung hin bis zum Exzess.
Bei Andreas Balzers Romanen gehört bei mir einfach Johann Sebastian Bach dazu. Ich muss einfach solche Musik bei seinen Romanen anhören. Der Gleichgang der Geigen und Violinen inspiriert mich zu einigem Kopfkino zu seinen Romanen.
Bei Anika Klüver schwanke ich immer wegen der Musik von Moderne bis Klassik. Doch eher mit Johann Strauss Sohn assoziiere ich ihre Romane. Ein Walzer zwischendurch gehört auch dazu.
Stephanie Seidels Romane erinnern mich an Frédéric Chopin. Leicht und Locker. Gerade seine leisen Töne hin zur Dramaturgie machen doch den Unterschied.
Ich könnte natürlich noch einige Autoren aufzählen. Doch für mich sind gerade die aktuellen Autoren wichtig. Aber warum Klassik? Es ist so wie bei einem Wein. Lässt man ihn reifen um so besser schmeckt er. Dies kann man auch mit Professor Zamorra vergleichen. Je länger er auf dem Markt zum Kaufen und lesen ist, umso intensiver gestalten sich die Geschichten um Professor Zamorra.
Wenn ich ein Abenteuerbuch lese, gehört für mich Moderne Musik dazu. Denn was ist schöner ein Abenteuerbuch zu lesen wenn man Rihanna, Lady Gaga und wie sie heißen mögen, im Hintergrund zu hören und sich beim lesen berieseln zu lassen?
Wenn ich ein Horrorbuch lese, höre ich mir gerne etwas düsteres an wie zum Beispiel Mystigma oder Eisenherz und andere Gothic Metal-Gruppen.
Jeder hat so seine Masche, um Professor Zamorra zu lesen. Meine ist nebenher Klassik zu hören, um das Kopfkino zum laufen zu bringen.
In diesem Sinne.
Euer Rudi.
Kommentare
Zwar stehe auch ich auf Heavy Metal/Rock, aber AC/DC wäre mir beim lesen irgendwie dann doch zu dominant. Am besten kommt es - und dabei ist es erst einmal egal, welche Musikrichtung man bevorzugt - wenn die Stimmung der Musik gefühlsmäßig mit dem zu lesenden Text harmoniert. Dann gibt es Kopfkino satt.
zitiere Laurin:
Dem stimme ich zu. Ansonsten lenkt mich Musik eher vom Lesen ab. Als sehr passend zur Lektüre gepflegten Horrors empfinde ich das Album "Eskimo" der US-Avantagardisten The Residents.
Es handelt sich hier mehr um Geräuschkollagen, dezent mit Melodien ganriert.
Da bin ich auch ein grosser Freund von!
Die Residents habe ich auch mal gehört. Coole Musik und performance. Weiß man denn nun wer hinter den Masken steckt. Gegen die war Kiss ein offenes Buch
Sie haben es auch nach etwa 40 jahren geschafftt, die Identitäten geheim zu halten. Wobei man sich zumindest bei einem der Mitglieder sicher ist, wer dahinter steckt ;)