Leit(d)artikel KolumnenPhantastischesKrimi/ThrillerHistorischesWesternAbenteuer/ActionOff TopicInterviewsHintergründeMythen und WirklichkeitenFictionArchivRedaktionelles

Humor ist, wenn man trotzdem lacht!

Rudi und das 'Zamorraversum'Humor ist, wenn man trotzdem lacht!

Einen schönen Tag. Nach einiger Zeit der Trauer (Todesfälle in der Familie) setze ich meine Kolumne fort. Manchmal dauert es, alles zu verarbeiten. Ich habe einfach keine Gedanken für Zamorra gehabt. Ich bin immer noch mit dem lesen im Rückstand. Darunter leidet leider auch meine Kurzrezi auf FB bei »Die auch Zamorra lesen«. Doch langsam wird es besser, der Kopf wird immer freier, um euch endlich wieder über Zamorra zu informieren – aus der Vergangenheit und heute.


Werner Kurt GiesaHeute will ich über den Humor in Professor Zamorra schreiben. Die Altleser von Zamorra kennen den manchmal etwas abgedrehten Humor von Werner Kurt Giesa, der am 14. Februar 2008 verstorben ist. Eine Minute stehen und schweigen. Möge er mit Volker Krämer († 04. September 2011) und Rolf Michael († 23. September 2015) da oben am Lagerfeuer wunderbare Geschichten um Zamorra erzählen, die die heutigen Autoren im Sinne von ihm weiter schreiben.

Vermisse ich den Humor von Werner Kurt Giesa?

Ich würde sagen: ja. In manchen Romanen werden die Geschichten einfach zu Ernst genommen.

Was für eine Art Humor gibt es in Professor Zamorra?

Ich gebe es zu, es ist schwierig dies zu beschreiben. Jeder Autor der bei Professor Zamorra mitschreibt, hat seinen eigenen Stil. Ich nenne in diesem Artikel keinen Namen und Hefte, denn ich will nur allgemein über den Humor in Professor Zamorra schreiben.

Es gibt diesen Brachial-Humor ohne Rücksicht auf Verluste, wo anscheinend mit der Brechstange geschrieben wird. Der Humor wurde dort eingesetzt, wo er unangebracht ist. Für eine Auflockerung ist dieser Humor immer schon gut gut gewesen. Doch in manchen Szenen finde ich ihn einfach ungeeignet. Nur ein Beispiel aus einem etwas älteren Roman: Professor Zamorra bekämpft gerade wieder einen Superdämon und dann schreibt der Autor einen Satz der gleichzeitig zum Lachen anregt und zum Ärgern, weil dies unangebracht ist. In solchen Szenen überlege ich mir schon: Was hat sich der Autor dabei wieder gedacht?

Nehmen wir ein anderes Beispiel: Den Humor still und leise zwischen den Zeilen schreiben. Necken ohne zu übertreiben. Im rechten Moment die richtige Pointe. Die auch zu jeder Szene passt. Schmunzeln und Lächeln im Gesicht.

Nehmen wir William, den Butler von Professor Zamorra und Nicole Duval. Ich glaube, das war, als William nach Château Montagne kam. Damals haben die Autoren Nicole und ihre Kampfgefährtinnen öfters im Swimmingpool nackt baden lassen. Wenn William dann etwas zum Trinken brachte, sah er dezent weg. Eine Leichte Röte überzog sein Gesicht. Er ging dezent, ohne ein eine Miene zu verziehen. Wenn man diese Sätze liest, merkt man den stillen Humor der nicht übertreibt und bei dem die Pointe richtig sitzt.

Dann gibt es den surrealen-Humor. Hier wird mit dem Humor gespielt, stellenweise übertrieben, gleichzeitig wird aber der Humor so trocken herüber gebracht, dass man ungewollt ein Schmunzeln ins Gesicht bekommt. Auf Wikipedia fand ich nur eine englische Seite vom surrealen-Humor. Mann kann sie aber ins Deutsche übersetzen lassen (Rechte Maustaste Drücken – Übersetzen in Deutsch)

Es gibt auch den schwarzen Humor. Dem Protagonisten einen Satz – »Da können wir uns ja gleich die Kugel geben!« – in den Mund schreiben, den er nicht ernst meint (Lachanfall inklusive). Gerade bei Asmodis gefällt mir der schwarze Humor, wenn alle seine Pläne geklappt haben und der Satz kommt: »Bin ich nicht ein netter Teufel?« – oder so ähnlich – und er beginnt zu lachen.

Auf Wikipedia steht einiges über schwarzen Humor.

Dann gibt es den Humor wo ich einfach anfange zu lachen. Hätte ich eine Tasse Kaffee in der Hand würde sie durch das lachen überschwappen. Nehmen wir einen der neuen Autoren. Hier wird eine Szene beschrieben mit einem Muli (oder war es ein Kamel)? Wo der Besitzer nachjagte um das Tier einzufangen.

Was definiert eigentlich Humor? Ich will den Vergleich ansetzen, was für mich bei Zamorra Humor ausmacht. Nehmen wir nur mal unseren Dämonentouristen Dylan McMour. Von Dylan McMour hat man ja schon lange nichts mehr gehört. Am Anfang verglich ich ihn vom Humor her mit Ingo Appelt. Diesen Straßenslang mit dem Fluchen (»Kacke!«), den Zamorra immer ablehnte.

Fooly hingegen vergleiche ich mit Dieter Nuhr – überall anecken ohne es ernst zu meinen. Mann muss nur mal die ganzen Sketche von Karl Valentin und Liesl Karlstadt anschauen. Dann weiß man was ich meine. Zum Beispiel den Sketch im Plattenladen.

Ich finde diesen Sketch so genial als Vergleich.

Es mag jetzt verrückt klingen, aber ich vergleiche Bülent Ceylans Humor mit Pater Aurelian, auch wenn es weit her geholt ist. Pater Aurelian starb ja schon im Jahr 2004. Ich weiß nicht warum, aber dieser Humor passt zum Pater – einerseits seine Art des Mahnens und andererseits das Moderne seines Humors das es jeder versteht.

Bevor jemand etwas sagt, es ist immer im Sinne des Interpreten, wie er den Humor sieht. Als Leser Definiert man wieder den Humor ganz anders als der Autor es eventuell meinte.

Nehmen wir Michael Herbig, ihn vergleiche ich vom Humor her mit Merlin. Viel reden und fast nichts dabei aussagen. Gerade diese Mischung, etwas darzubringen ohne etwas angeblich tatsächlich zu meinen und doch darauf zu zeigen. Immer diese kleine Attitüde, Anspielungen, dass er es besser weiß und so weiter.

Ich könnte noch viel interpretieren von den heutigen Humoristen im Deutschland. Das waren nur einige Beispiele. Aber ich will ja nicht über die Humoristen aus Deutschland berichten, auch wenn ich zwischendurch immer wieder Vergleiche ansetzte.

So ist der Humor in Zamorra fest integriert. Auch kann ich sagen, in einigen Romanen überzeugt mich der Humor nicht. Manchmal kommt es mir vor, als wäre in einigen wenigen Romane ein gequälter Humor enthalten. Hauptsache irgendetwas Lustiges dazu schreiben, dass es in manchen Szenen schon lächerlich wirkt. Geht man ins Kino, schaut eine Komödie und keiner lacht darüber, so könnte man es vergleichen. Man mag mir verzeihen, das ich in der Hinsicht hart ins Gericht gehe. Aber überwiegend bewerte ich den Humor in Professor Zamorra positiv.

Ich habe einmal in Wikipedia nachgelesen, wie Humor definiert wird. Den Spruch »Humor ist, wenn man trotzdem lacht«, ordnet man dem Schriftsteller Otto Julius Bierbaum (1865-1910) zu.

Auf dieser Seite wird darüber geschrieben was Humor ist:

Jeder Autor bei Professor Zamorra versucht seine Geschichte mit Humor zu garnieren, damit der Leser die Geschichte nicht zu Ernst nimmt. Manchmal klappt es, manchmal nicht! Aber das kommt bei jedem Lesers anders an.

In diesem Sinne.

Euer Rudi

Kommentare  

#1 Laurin 2017-03-11 12:29
Die Sache mit dem Humor dürfte auch zu einem nicht unwesentlichen Teil dem jeweiligen Geschmack sowie dem persönlichen Kopfkino beim Leser geschuldet sein.
Hier nur mal dein Beispiel mit dem Butler William. Die "leichte Röte" in seinem Gesicht bringt mich z.B. noch nicht zum grinsen und sein geschildertes Verhalten allgemein halte ich für einen guten Butler eher sogar für normal. Da würde ich eher von Humor reden, wenn es ihm bei diesem Anblick nicht gelingen würde, den Blick z.B. von der jeweiligen Oberweite einer der Damen abzuwenden (So nach dem Motto: Auch ein Butler ist schließlich nur ein Mann). Die Zunge muss ihm dabei ja nicht unbedingt sabbernd aus dem Mund hängen (wäre vielleicht dann schon etwas zu viel des dezenten Humors).
Schlimm wird es innerhalb einer Handlung wohl erst dann, wenn der Humor mit der Brechstange eingebaut wird. Hier nenne ich einfach mal den Drachen Fooly, ähnlich dem überzogenen und eben nicht immer humoristischen Einlagen eines Gucky in den damaligen Perry Rhodan-Romanen.
Aber wie gesagt, hängt es auch immer vom jeweiligen persönlichen Geschmack des jeweiligen Lesers ab, ob er beim lesen an dieser Stelle grinst, lacht oder eben nur mit dem Kopf schüttelt, weil ihm vielleicht gerade dieser Humor zu platt und an den Haaren herbeigezogen erscheint.
#2 Rudi 2017-03-11 14:15
zitiere Laurin:
Die Sache mit dem Humor dürfte auch zu einem nicht unwesentlichen Teil dem jeweiligen Geschmack sowie dem persönlichen Kopfkino beim Leser geschuldet sein.
Hier nur mal dein Beispiel mit dem Butler William. Die "leichte Röte" in seinem Gesicht bringt mich z.B. noch nicht zum grinsen und sein geschildertes Verhalten allgemein halte ich für einen guten Butler eher sogar für normal. Da würde ich eher von Humor reden, wenn es ihm bei diesem Anblick nicht gelingen würde, den Blick z.B. von der jeweiligen Oberweite einer der Damen abzuwenden (So nach dem Motto: Auch ein Butler ist schließlich nur ein Mann). Die Zunge muss ihm dabei ja nicht unbedingt sabbernd aus dem Mund hängen (wäre vielleicht dann schon etwas zu viel des dezenten Humors).
Schlimm wird es innerhalb einer Handlung wohl erst dann, wenn der Humor mit der Brechstange eingebaut wird. Hier nenne ich einfach mal den Drachen Fooly, ähnlich dem überzogenen und eben nicht immer humoristischen Einlagen eines Gucky in den damaligen Perry Rhodan-Romanen.
Aber wie gesagt, hängt es auch immer vom jeweiligen persönlichen Geschmack des jeweiligen Lesers ab, ob er beim lesen an dieser Stelle grinst, lacht oder eben nur mit dem Kopf schüttelt, weil ihm vielleicht gerade dieser Humor zu platt und an den Haaren herbeigezogen erscheint.


Differenziert man das Beispiel mit William hast du natürlich recht. Aber gerade diese Pointe er ging ohne ein Miene zu verziehen. Ich hätte natürlich auch den Troja-Zyklus als Vergleich nehmen können. In diesen Zyklus waren alle Humorarten vertreten. Ich wollte aber diesen Beispiel mit William bringen, wie man still und leise eine Pointe einbringen kann ohne zu übertreiben und auf dem Mund ein Lächeln hervor bringt. Bei Fooly haben die Autoren natürlich manchmal zu übertrieben. Natürlich hatte Fooly seine ernste Seite. Ich habe es ja auch erwähnt, jeder Leser definiert den Humor anders.
#3 Cartwing 2017-03-11 20:38
Ich konnte über Giesas Fooly lachen, so wie ich auch über Giesa lachen konnte. (Sogar seine persönlichen Antworten auf Leserbriefe waren witzig.) Ich weiß noch wie Fooly in der Gegend herumrannte und immer rief "Ich will Würgermeister werden!" Das ist typisch Giesa. Ich fands komisch...
#4 Zia Thepin 2017-03-11 21:57
Ich habe Werners Humor gemocht. Selbst wenn er auf Leserbriefe geantwortet hat, war es immer lustig. Ich habe noch alle von ihm, die er mir geschrieben hatte. Ich weis, dass vielen Lesern Fooley zu extrem lustig war. Mir hat es gefallen. Heute finde ich nichts vergleichbares mehr. (Ja! Mir hat damals auch Gucky bei Perry Rhodan gefallen)
Über die Komik in den heutigen PZ-Romanen kann ich leider nichts mehr sagen. Da ist mir das Lachen im Halse stecken geblieben, weil ich mit der Serie nichts mehr anfangen kann. Sie ist für mich ja nicht mehr dasselbe. Ich glaube, da könnte ich nicht mal mehr über etwas wirklich lustiges lachen.
Darum würde mich mal interessieren, ob manches heute überhaupt noch komisch ist in PZ.
#5 Rudi 2017-03-11 22:40
zitiere Cartwing:
Ich konnte über Giesas Fooly lachen, so wie ich auch über Giesa lachen konnte. (Sogar seine persönlichen Antworten auf Leserbriefe waren witzig.) Ich weiß noch wie Fooly in der Gegend herumrannte und immer rief "Ich will Würgermeister werden!" Das ist typisch Giesa. Ich fands komisch...


Über den Humor über Fooly, konnte ich mich auch immer, wenn es nicht zu schlimm war Lachen. Zwischendurch seine Slapstick Einlagen waren schon gut. Das hat halt Werner ausgemacht.
#6 Rudi 2017-03-11 23:03
zitiere Zia Thepin:
Ich habe Werners Humor gemocht. Selbst wenn er auf Leserbriefe geantwortet hat, war es immer lustig. Ich habe noch alle von ihm, die er mir geschrieben hatte. Ich weis, dass vielen Lesern Fooley zu extrem lustig war. Mir hat es gefallen. Heute finde ich nichts vergleichbares mehr. (Ja! Mir hat damals auch Gucky bei Perry Rhodan gefallen)
Über die Komik in den heutigen PZ-Romanen kann ich leider nichts mehr sagen. Da ist mir das Lachen im Halse stecken geblieben, weil ich mit der Serie nichts mehr anfangen kann. Sie ist für mich ja nicht mehr dasselbe. Ich glaube, da könnte ich nicht mal mehr über etwas wirklich lustiges lachen.
Darum würde mich mal interessieren, ob manches heute überhaupt noch komisch ist in PZ.


Die heutigen Autoren, ich habe ja geschrieben, mit Humor garnieren das man die Romane nicht zu Ernst nimmt. Nur eins mann kann den Humor nicht vergleichen von damals und heute. Es gibt immer wieder Situationen in den heutigen Romane dir mir ein Grinsen bis Lachanfall inklusiv haben. Manchmal ist der Humor Leise geschrieben in manchen Situationen Laut. Es ist nicht weniger Humor wie früher, nur er wird in unsere heutigen Zeit ein wenig Anders geschrieben. Man muss nur Michael Breuer von seinen Japanischen Götter wen er über dies in Professor Zamorra schreibt lesen. Ein wenig Subtil und Verrückt ist der Humor. Ich habe ja auch ein Beispiel von Stephanie Seidel gebracht. Eine Slapstick einlange die zur Erheiterung beiträgt. Mann kann immer noch genügent Humor in Professor Zamorra finden und sich Amüsieren beim Lesen.

Der Gästezugang für Kommentare wird vorerst wieder geschlossen. Bis zu 500 Spam-Kommentare waren zuviel.

Bitte registriert Euch.

Leit(d)artikelKolumnenPhantastischesKrimi/ThrillerHistorischesWesternAbenteuer/ActionOff TopicInterviewsHintergründeMythen und WirklichkeitenFictionArchivRedaktionelles