Ein Andenken für die Ewigkeit, für Werner Kurt Giesa
Ein Andenken für die Ewigkeit,
für Werner Kurt Giesa
Professor Zamorra Nummer 1175: »Geh zum Teufel, Zamorra!«
Was für ein schöner, kleiner Jubelband, Ich war schon im Vorfeld gehypt auf diesen Roman. Der Kurzgeschichten-Band hat mich nicht enttäuscht. Dieser Roman hat alles gehabt, um das Andenken an jenen Autor, der Professor Zamorra so geprägt hat wie kein anderer, zu pflegen. Ja ich spreche von Werner Kurt Giesa. Ich habe mir, bevor ich den Roman in der Hand gehalten habe, Gedanken darüber gemacht. Ist es ein Fehler oder machen die Autoren es richtig? Denn es ist immer schwierig, 4 Kurzgeschichten in einen Roman, der nur 65 Seiten lang ist, zu schreiben. Schon die Vorgeschichte, bevor die 4 Kurzgeschichten beginnen, ist lesenswert. Auch die verbindende Rahmenhandlung und der Prolog zum Schluss, die allesamt von Christian Schwarz stammen. Im Endeffekt kann man den Mittelteil, Mystery Times genannt, auch als Kurzgeschichte bezeichnen. Es waren in meiner Sicht 6 Geschichten, in einen Roman kompakt zusammengelegt, ohne dass einer mehr oder weniger herausstach, besser gesagt, alle Kurzgeschichten in diesem Roman sind gleichwertig. Jede Geschichte in ihrer Art, ob humorig oder subtiler Horror, waren einzigartig in ihren Darstellungen zum Lesen. Natürlich wusste ich nicht, wem dieser Roman gewidmet ist, erst zum Schluss wurden wir alle aufgeklärt.
Die erste Geschichte von Manfred H. Rückert ist schon Lesevergnügen pur zum ablachen: »Deibelsgesöff«. Was will man mehr? Dieser schräge Humor in der Geschichte, hätte Werner Gurt Giesa besonders gefallen. Besonders die Tanzeinlagen, ich konnte mich einfach nicht zurückhalten vor Lachen.
Kommen wir zur zweiten Geschichte, die Adrian Doyle (= Manfred Weinland) geschrieben hat: »Geschlossene Gesellschaft«. Diese Kurzgeschichte war ein wenig subtiler, ohne Abwertung. Hier ging der Autor mehr auf das Dorf ein, um zu zeigen, das es mehr gibt als nur Zamorra und Nicole. Denn gerade ohne die Wirtschaft ›Zum Teufel‹ wäre das Leben im Dorf nicht möglich.
In der dritten Kurzgeschichte von Thilo Schwichtenberg mit dem Titel »Der Teufel steckt im Detail« wurde ich wieder nicht enttäuscht. Dachte mir: Kinder, Kinder, Kinder!
Es ist klar, wenn jemand für Professor Zamorra arbeitet, dass seine Kinder im Endeffekt den Reiz des Verbotenen ausprobieren. Der Humor kam auch diesmal ganz sachte, nur im Hintergrund geschrieben.
Was erwartete ich bei der vierten Kurzgeschichte, diesmal von Christian Schwarz? Ich muss gestehen, als ich die Geschichte »Der Kellergeist« gelesen habe, wäre beinahe eine Träne gekommen. Das war eine ebenso traurige wie schöne Geschichte mit einem Happyend.
Natürlich darf ich das »Interview mit einem Insider« im Mittelteil der Mystery Times nicht vergessen. Was für ein Interview. Bravo Thilo, so hätte es tatsächlich ausgesehen, wenn man Mostache, den Betreiber des ›Zum Teufel‹, interviewt hätte. Jeder wäre besoffen aus der Kneipe gegangen.
Man sieht, dass jeder Autor der hier dabei war, mit voller Leidenschaft die Geschichten geschrieben hatte, für das Andenken von Werner Kurt Giesa. Das wäre eines weiteren Jubiläumsheftes würdig für die viel zu früh verstorbenen Autoren Volker Krämer oder Rolf Michael. Aber das bleibt natürlich der Redaktion selbst überlassen. Jetzt hat man einen Autoren gewürdigt, der wie kein anderer Professor Zamorra entwickelte – ein Andenken für die Ewigkeit.
Sogar ein Gedenken an seine Frau Heike – die leider ebenfalls viel zu früh verstorben ist –, und die viele Ideen in die Serie hinein gebracht hatte. Werner Kurt Giesa hatte andere Autoren inspiriert, für Professor Zamorra zu schreiben. Mit diesem Roman haben die Autoren und der Lektor Uwe Voehl ihren Vorgänger Werner Kurt Giesa gewürdigt. Ein Andenken für alle Zeit.