Vergebene Liebesmüh(?/!) - Neue Sinclair-Autoren – Neues Glück
Vergebene Liebesmüh(?/!)
Neue Sinclair-Autoren – Neues Glück
Der andere ist ein Oberinspektor des Metropolitan Police Service (volkstümlich gern auch mal Scotland Yard genannt), der seit 1973 (zunächst im Gespenster-Krimi, seit 1978 unter eigenem Namen)Vampire, Dämonen und Monster jagt.
Falls es jemand nicht weiß: Der eine ist Jerry Cotton, der andere John Sinclair.
Beide haben ihre erfolgreichsten Tage hinter sich. Des G-man Jerry Cottons erfolgreichste Tage waren in den Sechzigern, des Oberinspektors John Sinclairs große Zeit waren die Achtziger. Das ist 50 bzw. 30 Jahre her. Zwar dürften diese beiden ›Marken‹ bei vielen Ex-Lesern noch bekannt sein. Aber das heißt nicht, dass die abgesprungenen Leser wieder zu den Serien zurückkehren.
Bei Sinclair zieht sich Helmut ›Jason Dark‹ Rellergerd gerade in Altersteilzeit zurück und lässt andere Autoren an seine Serie heran. Thomas Abbenhaus hat damit begonnen im Zauberspiegel die neuen Autoren vorzustellen. Die erste Folge widmete er Michael Breuer.
Es geht nun nicht darum, die neuen Autoren der Unfähigkeit zu bezichtigen gute und lesbare Romane zu schreiben und damit den Niedergang der Serie einzuleiten. Gute Romane schreiben, das kann Michael Breuer, das kann Alfred Bekker und auch Uwe Voehl sollte das hinkriegen, ebenso wie der geheimnisvolle Erik Wolfe.
Es geht also nicht um die Autoren, sondern darum, dass zum Einen die Bekanntheit der Marken (resultierend aus der guten, erfolgreichen – aber alten – Zeit) eben überschätzt wird und die Annahme man könne – in diesem Fall – die Marke John Sinclair ausbauen (wie es in der Presseerklärung des Verlages heißt) eine tragische Fehlbeurteilung ist.
In der Tat. Für einen Ausbau (als Reboot, durch neue Autoren, als Reisemotto oder was auch immer) brauch es ei so erfolgreiches Herzstück wie bei Perry Rhodan. Das ist weder Sinclair noch Cotton. Beide sind noch da, aber ihr großer Erfolg liegt zu lange zurück. Selbst Cotton-Reloaded ist auf verlorenem Posten (selbst wenn die Serie breiter aufgestellt erscheinen würde, was eben auch die Verwertung in gedruckter Form einschließen würde)
Bastei Lübbe wäre gut beraten als die Power in neue Serien und Reihen stecken würde ,und nicht in Dinge, die in anderer Zeit große Erfolge hatten und Adenauer oder Kohl Kanzler waren.
Aber das wird wohl nix. Obschon Bastei hätte die Power das Massenmarkt-Taschenbuch zu entdecken und diese neuen trivialen Serien in Taschenbuchform an Kioske und in Buchhandlungen zu vertreiben und dazu dank der starken Audio-Abteilung (nebst Zulieferbetriebe) auch als Hörbuch und -spiel anzubieten. Dazu dann och dank der innovativen Digital-Abteilung auch noch den eBookmarkt abzudecken und damit in Kooperation mit TV-Produzenten mal wieder die deutsche TV-Serie zu stärken, deren Schwäche ja auch gern mal beklagt wird.
Aber das Klammern an alten Erfolgsformaten jenseits ihres Zenits) gehört ja zu den Traditionen des Hauses und wird wohl auch in den nächsten Jahren nicht abgelegt werden.
Die Chancen, die sich bieten werden vergeben … Leider!
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Kommentare
Obwohl ich Jason Dark auch vorschlug, seine Freund A.F.Morland mit ins Boot zu nehmen und den Sinclair eben unter "Jason Dark" weiter zu schreiben habe ich auf diesen Brief keine Antwort erhalten - und auch nicht mehr nachgefragt. Denn das war deutlich genug.
Inzwischen scheint es ja so zu sein, das man Jason Dark neue Autoren in die Serie rein bringt und hofft, dass sie was verändern oder die Auflagen anheben. Ob ihm selbst das Recht ist, weiß ich nicht. Werner K. Giesa ist ja die "Geister, die er rief" nie wieder los geworden. Nur - das mit den Co-Autoren ging damals von Werner selbst aus. Ob Jason Dark sich mit dem, was die neuen Leute ihm da in die Serie schreiben, so anfreunden kann, ist eine ganz andre Frage.
Aber das kann mir eigentlich auch egal sein, zumal mit nicht mal die Namen dieser neuen Sinclair-Autoren so geläufig sind, das ich was dazu sagen könnte. Vielleicht schreiben sie ja spannender als Jason Dark... der Leser wird das entscheiden. Nur - auf diese Art wird sich da innerhalob der Serie grundsätzlich nichts ändern und es wird keine neuen Impulse geben.
Eine Serie wie damals die Sub-Serie "Reverend Paine", die hatte das Zeug zum Erfolg. Aber da hat Bastei, wie üblich, geschlafen. Hier hätte man einen "Maddrax" in der Horror-Welt aufbauen können.
Vielleicht gibt es ja im Hause Bastei inzwischen auch jede Menge Konzepte für neue, dem Lesergeschmack der heutigen Zeit entsprechende Grusel- und Horror-Serien (nein, ich habe weder bei Bastei noch sonst bei einem etablierten Groß-Verlag noch was liegen - der MCV ist mit meinen Sachen inzwischen ganz gut im Geschäft), aber man benutzt diese Konzepte dort sicher als sanftes Schlaf-Kissen. So ein literarisches Kuschel-Kissen, auf dem man träumt, bis wieder ein Masse-Erfolg aus Ami-Land kommt, an den man sich dran hängen kann wie ein Geier an einen Löwen, der seine Beute davon schleppt. An den Knochen hängt dan imemr nc9oh so viel Fleisch, dass auch die kleinen Aasfresser satt werden...
Fazit - wer heute Romane abseits des üblichen Mainstream lesen will, der muss sich schon auf dem E-Book-Mark umsehen. Hier haben Autoren die Möglichkeit, das zu schreiben, was der Leser zwar vielleicht haben will aber was in einem Großverlag nie durchgehen würde. Ich spreche da inzwischen aus einer gewissen Erfahrung.
Dennoch leiste ich mit weiter jede Woche meinen Jerry Cotton. Und auch die beiden Unger-Western. Nur eben keinen Zamorra oder Sinclair mehr - das eine ist zu langweilig und das andere zu sehr Mainstream... ach,wo sind die Zeiten hingekommen, in denen ich diese Romane einfach nicht weg legen konnte, bis ich sie gelesen hatte... aber vrermutlich hat die heutige Leser-Generation eine andere Auffassung vom Begriffen wie "Spannung" und "Dramatik"...
Die Leser sterben weg, sie verschinden; und wenn überhaupt kommt nur eine verschwindend geringe Leserschaft nach. The Days are numbered!
'The Days are numbered!'
Ich möchte es an dieser Stelle nochmal betonen: 'The Days are numbered!'
Das ist natürlich nicht nur bei den Heftromanen so...!
Aber kommen wir wieder zurück: Ich glaube die Heftromane (mit Außnahme von Rhodan Perry) werden aufhören zu existieren, wenn spätestens die Leser, die in den 1980er Jahren um die 15 Jahre alt waren, in Rente gehen; denn aller spätestens dann werden die Auflagen so gering sein, dass sich eine Weiterführung nicht mehr lohnen wird.
Denkt an meine Worte. - Denn sie sind 'denkwürdig'!
Die Djugend hat heute ein völlig anderes Konsumverhalten, da es andere Konsummöglichkeiten und Konsumgüter gibt.
Ich sage nur Youtube. Versteht ihr?! 'Youtube'.
Z.Zt. war ja die Gamescom. Da wurden die sogenannten 'Youtube'-Stars vergöttet. Das sind meistenteils Selfmade-Comedy-Leuts, die durch ihre Youtube-Videos in kürzester Zeit Millionäre geworden sind. Das sind die neuen Stars. Die Comedians im TV kennt keiner mehr; aber bei den Youtube-Typen bekommen die Mädels feuchte Höschen und Nervenzusammenbrüche.
Also!? Wer von Euch will mit mir eine Youtube-Gang gründen, damit wir Millionen schäffeln?
Und zu den ach so tollen neuen Formaten:
Wenn es nicht Amazon gäbe, könnten manche sofort einpacken, sowohl als Print, als auch als Autoren.
Es werden lediglich Zweifel geäußert, ob der postulierte "Ausbau der Marken" jetzt noch möglich und sinnvoll ist.
2. Wenn man darauf verweist, dass Firma A wirtschaftlich erfolreicher ist als die Firma B und daher andere Handlungsmöflichkeiten hat, kann dieses Argument nicht dadurch relativiert werden, dass das "schon immer so" war.
zitiere Gerhard Schäffer:
Und wenn es keine Autos gäbe, müsste man laufen. Was für ein Argument soll das sein?