Sammlerausgabe? Humbug! - Wenn bei Blitz vom ›Brent‹ nur die Hälfte übrig ist
Sammlerausgabe? Humbug!
Wenn bei Blitz vom ›Brent‹ nur die Hälfte übrig ist
Zum einen war Blitz ein Thema, weil dieser Verlag Mythen verbreitet, die dann auch noch aufgegriffen und weiter verbreitet werden (»Und es ward ›Legende‹ - Dan Shocker’s Kurzgeschichten«) Der Blitz Verlag und seine »Larry Brent«-(Sammler?-)Edition war zuletzt bereits zweimal Thema im Zauberspiegel und das nicht im ›guten‹ Sinn, sprich voll des Lobes über gelungene Arbeit. Eher im Gegenteil. Da gibt es viel zu kritisieren. Der Vorwurf, den ich mir mache. Man hätte es früher merken können.und zum anderen, weil diese Brent-Edition aufgrund von diversen Format- und Layoutwechseln und mangelnden Goodies für die Leser kaum einen Sinn ergibt (»Die Guten ins Regal ...« - Über Sammlereditionen). Beides sind keine Glanzleistungen. Da ist viel Murks gemacht worden. Aber noch nicht das Ende des Gemeckers wie sich herausstellt. Vielmehr war das wohl eher die Spitze des Eisbergs.
Denn jetzt wird es richtig ärgerlich. Aber so richtig, gerade für den gemeinen Sammler ...
Da geht es (zunächst einmal) nur um ein Buch. Ob aus diesem einen Buch mehr werden, wird sich zeigen. Es gibt Indizien, dass dem so ist. Aber erstmal geht es eben nur um ein Buch ... Aber schon das eine ist für den Sammler kein Vergnügen.
Dieses Buch hat bei Blitz die Nummer 64 und trägt den Titel »Der Vampir-Killer«. Dabei handelt sich um den zunächst als Silber-Grusel-Krimi-Taschenbuch Nr. 10 erschienen Roman »Marotsch, der Vampir-Killer« (gekürzt neu aufgelegt als Heft im Silber-Grusel-Krimi als Nummer 111 und als Larry Brent unter der Nummer 64).
Grundsätzlich sei einmal die Frage gestattet: Welchen Text möchte ich als Sammler vorfinden? Den (möglicherweise) noch einmal vorsichtig und respektvoll lektorierten, aber ungekürzten Originaltext oder den den gekürzten Hefttext? Als Sammler kenne ich nur eine Antwort: Den ungekürzten, am besten nur um einst übersehene Fehler) korrigierten, Originaltext ... Dass ich gar nur eine dritte Variante bekomme, kommt gar nicht in Frage!
Uwe Schnabel hat den Text des »Larry Brent«-Heftes nun mit der Blitz-Ausghabe angenommen und den Text aus dem »Larry Brent« Nr. 64 (Vampir-Killer vs. Marotsch - Ein Paperback voller Veränderungen) mit dem Blitz Taschenbuch verglichen. Und das sit nur der erste Teil. Der zweite folgt ob der schieren Textmenge dann kommenden Donnerstag ...
Auslöser für diesen Vergleich war Kommentar #11 zu »Die Guten ins Regal ...« - Über Sammlereditionen. Ich zitiere die entscheidende Passage dieses Kommentars von Mathias Käther der Einfachheit halber mal:
Eine andere Unsitte an Editionen ärgert mich viel mehr - die krasse Berarbeitungswut. Ja, wäre Larry Brent mal Larry Brent! Ich habe alle Bände der Edition wieder herausgeworfen, als ich festgestellt hab, dass hier kaum ein Satz mit dem Original übereinstimmt. Also ich möchte schon den echten Shocker lesen - mit allen Stärken und Schwächen! (...)
Bisher hatten wir keinen Anlass, an den Texten der Blitz-Edition zu zweifeln. Aber ich habe auch von vornherein auf diese Edition verzichtet, hatte ich die Serie doch komplett und war zufrieden damit. Verleger Kaegelmann sprach von einem Lektorat. Und er sprach von respektvollen Umgang. Das zusammen mit der Sammleredition ließ uns vermuten, dass man vorsichtig Fehler ausbügelt (ein Heftlektorat musste in erster Linie schnell gehen und da rutscht dann mal was durch) und ganz vorsichtig diese oder jene unglückliche Formulierung geglättet wird. Dem scheint ganz und gar nicht so zu sein und ganz bestimmt ist es beim ›Marotsch‹-Text nicht so.
Uwe Schnabel schrieb in seinem Artikel:
- Das Taschenbuch hatte einen Umfang von
ca. 300.000 Anschlägen, - das »Larry Brent«-Heft (und auch der Silber-Grusel-Krimi 111) lag bei
ca. 235.000 Anschlägen - und das Blitz- Paperback hat
ca. 150.000 Anschläge
Wenn ich eine Sammleredition kaufe, erwarte ich eigentlich, dass mir der längste verfügbare Text zur Verfügung gestellt wird. Von dem längsten Text (in diesem Fall so gar der Original-Text des Taschenbuchs) bleibt mir die Hälfte (und selbst vom gekürzten Hefttext bekomme ich nur knapp zwei Drittel).
Wow. Nur ein halber Roman! Da bin ich als Sammler doch echt - um es ganz drastisch zu formulieren - verarscht. Statt eines kompletten, korrigierten Romans bleibt mir noch die Hälfte Originals. In der Szene der Horrorfilmsammler würde es nun jede Menge Schnittberichte geben und (immer wieder fälschlicherweise) von der Zensur die Rede sein, aber jedes fehlende Bild wird da minutiös dokumentiert und dann wird sicha aufgeregt. Sollte man vermuten dürfen, dass die Sammler nur noch eine Edition in den Bücherschrank gestellt haben, aber die Texte von Zauberkreis gelesen haben oder aber in Unkenntnis des Originals, die Kaegelmann'schen Machwerke für komplett halten, denn es steht schon zu vermuten, dass ›Marotsch‹ nicht das einzige Opfer derartiger ›Bearbeitungen‹ ist. Filmfans würden ihn für jede dieser ›Schnitte‹ steinigen ...
Das ist kaum noch Lektorat zu nennen und ein respektvoller Umgang ist da auch nicht mehr festzustellen. Was der Blitz Verlag hier anbietet ist eine Mogelpackung (zumal festzustellen ist, dass in der Blitzausgabe »Der Vampir-Killer« noch 35 Seiten Leseproben statt ›Marotsch‹ geboten wird. Das sind mal gut 70.000 Anschläge, die uns dem Originaltext erheblich näher brächten).
Man mag mir nun entgegenhalten, dass die ›Silberbände‹ der »Perry Rhodan«-Serie oder die ›HJB‹-Ausgabe der »Ren Dhark«-Serie auch erheblich bearbeitet worden sind. Dem halte ich folgendes entgegen. Die ›Silberbände‹ sind im Grunde keine Sammleredition, sondern sollten für die »Perry Rhodan«-Serie den Buchhandel erobern. Auch die Bearbeitungen der »Ren Dhark«-Serie waren auf eine Fortsetzung der Serie ausgelegt. Ich habe unter dem Titel »Ren Dharks Weg von Kelter zu HJB - Zur Einführung einer neuen Kolumne«in unserer »Ren Dhark-Kolumne« ein bisschen darüber geplaudert und das eben dies auch im Sinne des Schöpfer der »Ren Dhark«-Serie, Kurt Brand, gehandhabt wurde. Zudem sind beide Serien zyklisch angelegt.
»Larry Brent« hingegen brauchte nicht in Hinblick auf eine Fortsetzung bearbeitet zu werden ... Die Serie ist nicht zyklisch angelegt und brauchte im Hinblick auf eine Fortsetzung keine Bearbeitung. Das Setting der Serie ist in gewisser Weise zeitlos. Ein Polizist zieht in den Kampf (in diesem Fall nicht gegen Verbrecher, sondern das Übersinnliche, Außerirdische und verrückte Wissenschaftler). Außerdem kann man bei einer Auflage von mittlerweile nur noch 275 Exemplaren kaum noch davon sprechen, dass diese »Larry Brent«-Edition dafür gemacht wird, den Buchmarkt zu erobern ... Immer mehr Sammler werden vertrieben.
Für den Sammler kommt noch erschwerend hinzu, dass die Bearbeitung (wie Uwe Schnabels Artikel zeigt und Matthias Käther in seinem Kommentar ja schon hervorhob) der Romane - aber auf jeden Fall eben »Marotsch, der Vampir-Killer« - so tiefgreifend ist, dass da jemand ›Dan Shocker‹ gespielt hat und die Romane quasi noch umgeschrieben hat. Man kann über die die Motive dieser Bearbeitung nur spekulieren. Aber das lohnt nicht und die Motive sind auch nicht wichtig, weils den Sammler nicht interessiert.
Das Ergebnis zählt ... Und das ist für den Sammler nicht gerade erfreulich. Der Sammler will, wie Matthias Käther kommentierte:
Also ich möchte schon den echten Shocker lesen - mit allen Stärken und Schwächen!
Aber hier werde ich vom Verlag (aus welchen Gründen auch immer) vom Verlag um mein Sammelvergnügen gebracht, nämlich eine Serie in ansprechender Aufmachung sammeln zu können. Aber sieht man sich inzwischen einmal die Gesamtheit der Leistung des Blitz Verlagers an, so erscheint mir diese Ausgabe mehr ein Schlag ins Gesicht des Sammelnden zu sein, denn von einheitlicher Aufmachung kann ja schon lange keine Rede mehr sein, dann kommen Artikel wie der von Robert Linder dazu, in der Unsinn verbreitet (und dieser weder von Autor noch Verlag) überprüft wird. Und bekommt der Sammler dann Leseproben, ergänzt durch einen stark gekürzten Roman.
Und der Verleger teilte Matthias Käther nach der Kündigung des Abos folgendes mit.
Hallo Herr Kaether,
werde die Stornierung an den Versand weitergeben.
Sie hatten ja die Bände mit den unteren Nummern. Da war noch nicht viel mit Bearbeitung.
Nur die ganz großen Klöpse wurden rausgenommen.
Die alten Heftromane sind aber wirklich nur noch für Nostalgie gut, zum dran riechen. ;-)
Aber lesen kann man sie heute nicht mehr. Das gibt Knoten im Gehirn.
Herzliche Grüße vom BLITZ-Verlag!
Jörg Kaegelmann
So geht man mit Sammlern um und so zeigt sich was der Verleger wirklich von den von ihm verlegten Texten hält. Der Sammler fühlt sich ernst genommen (das ist Sarkasmus) und verstanden (nochmal Sarkasmus), denn das Objekt der Begierde macht - so der Verleger - ob mangelnder Qualität Kopfschmerzen. Solche Dinge mag der Herr Verleger in seinem Wohnzimmer sagen, aber unzufriedenen Kunden solche Äußerungen mit auf den Weg zu geben, die bereit sind, seine Preise zu zahlen. Seine Kernkundschaft. Und nein, ich mache das Fass der Plots der neuen Romane nicht auf. Die Verwandtschaft bleibt ebenso draußen wie Marmormänner und deutsche Innenminister ... Dieses Fass können wir ein andermal öffnen.
Mir stellen sich letztlich nur noch folgende Fragen:
Bei der Beantwortung dieser Fragen können uns unsere Leser helfen. Wer sich dazu aufraffen kann uns über dramatische Textveränderungen zu informieren und seit wann die stattfinden, der ist sehr hilfreich. Jörg Kaegelmann ist ein Fragenkatalog zum Thema Brent übersandt worden, aber offen gestanden rechne ich nicht mit einer Antwort. Vielleicht riecht er gerade mal wieder an einem alten Roman (wer weiß wo er die Dingfe lagert) und bekommt Kopfschmerzen (wer weiß, obs nicht Migräne ist), bevor er ihn umschreibt und das dann (allen Ernstes) »Sammlerausgabe« nennt und sie unter diesem Label auch verkauft.
Mal gucken, wohin uns dieser Themenkomplex noch führt. Haben wir eine Büchse der Pandora geöffnet?
Kommentare
- Wie Du richtig schreibst, stammt nur einer der beiden bei Blitz unter "Martin Eisele" veröffentlichten "Brent"-Romane tatsächlich von mir; "Der Blutengel von Tschernobyl" nämlich.
- Damals, das muss man mal zu Jörgs Entlastung einstreuen (er ist eben *nicht* nur der Böse!) war noch ein gewisser Herr Festa (dessen Frau nach der Pleite des Ur-Festa-Verlags Verlegerin des Verlags gleichen Namens wurde) Kalif ... äh Chefredakteur des Blitz Verlages. Wie an anderer Stelle schon mal dargestellt, sind Jörg Kaegelmann und ich befreundet seit seligen Fandoms-Zeiten, in denen er eine Fan-Fantasy-Serie namens "Cleepath" verlegte, die damals allgemein belächelt und angepinkelt wurde, von mir aber bis heute für ganz ok befunden wird. Nachdem Jörg 1999 eine äußerlich sehr schöne, innerlich aber katstrophal lektorierte und Korrektur gelesene Sammlerausgabe meines Filmromans "Das Arche Noah Prinzip" herausgebracht und mir, als ich gerade sehr, sehr, sehr klamm war unbürokratisch geholfen hatte (er ist wirklich *nicht* immer nur der 'Böse!) , fragte er an, ob ich nicht mal Lust habe, einen oder mehrere "Brent" zu schreiben. Als alter Shocker-Fan hatte ich die. Selbstverständlich. Da ich auch Zeit hatte und meine Geldspeicher auffüllen wollte, sagte ich zu unter der Bedingung, dass ich keinen Dan Shocker-Stil-Abklatsch schreiben müsse und werde. (So nach dem Motto: Shocker is Shocker, er ist der Altmeister, alles andere wäre billige Fälschung.) Ging für Jörg ok. Wir verständigten uns *rasch* darauf (damals war das noch möglich) "meinen" "Brent" mal ein bisschen zeitgemäßer/moderner zu schreiben. Jörg war begeistert, auch er wollte damals den "Brent" aus der Nische raushieven. Daraufhin schrieb ich ein Exposé. Das wurde Jürgen vorgelegt. Auch der war begeistert, erst recht, weil er meine bis dahin veröffentlichten Heftromane und Bücher mochte und darin auch für "Brent" eine Chance sah. Er gab grünes Licht. Nur den Arbeitstitel "Grenzgänger" änderte er in den o.g. ab. War für mich ein typischer Shocker-Titel, fand ich ok. Dann hab ich die erste Fassung meines Manuskriptes geschrieben und abgeliefert. Und bekam telefonisch eine laaange Instruktion von Frank Festa, was abgeändert werden MUSS. Obwohl es im Exposé vom Verleger und Lizenzgeber genehmigt war. Was FF nicht interessierte oder wusste oder beides.
- Kurzum: Der Roman sollte auf Verlangen eines Menschen, der nach Aufgabe seiner semiprofessionellen "Edition Metzengerstein" gerade seinen ersten einigermaßen professionellen Job in der Verlagsbranche ergattert hatte, Shocker-Romane für "Schundscheiß" hielt und im Übrigen keine Ahnung von der Zauberkreis-Serie hatte, "auf alt" umgeschrieben, Szenen sollten umgestellt usw werden, bis dem Autor (also mir) doch leicht der Hals schwoll. Also schob ich die Word-Datei erstmal beiseite und schrieb für andere Verlage.
- Gleichzeitig, bei Frank Festa im Blitz Verlag: Nämlicher erinnerte sich daran, dass es sogenannte Ablieferungstermine seinerseits bei einer sogenannten Druckerei gab. Große Hektik. Wieder ein Anruf von FF. Diesmal keine Instruktionen. Nur großes Geschrei. Er so: "Ich bin hier der Chef, wenn es um Romane geht!" Ich so: "Red doch mal mit Jörg, was er und ich in Sachen LB abgesprochen haben ..." Er so (mit ziemlich schriller Stimme, trotzdem aber sehr laut: "MORGEN HAST DU PER EINSCHREIBEN MIT RÜCKSCHEIN EINE SCHADENERSATZFORDERUNG AUF DEM TISCH, WENN DU... Alle warten auf den Roman, die Fans, die Romantruhe, ALLE!"
- Also habe ich den Roman in den folgenden beiden Tagen unter Verzicht sämtlicher professioneller Ratschläge des Chefredakteurs fertiggestellt und abgeschickt.
- Der Text wurde veröffentlicht. Es fehlte hier ein wichtiger Prolog, es fehlte dort ein zum Verständnis der Pointe wichtiges Kapitel. Aber wer mitdachte beim Lesen, der kam prima klar. Und wer heutedie Anschläge der Paperbackausgabe mal spaßeshalber zählt, kommt auf knapp 130 Manuskriptseiten; abgeliefert hatte ich 180 Norm-Manuskriptseiten. Kai Meyer jedenfalls schrieb mir damals, für ihn sei das der bisher beste "Brent"-Roman. Die Fans aber waren "not amused". Jürgen Grasmück distanzierte sich daraufhin sofort.
- Jörg informierte mich, dass Frank Festa wohl nicht mehr allzu lange Chefredakteur bei Blitz bleibe und fragte nach einem zweiten "Brent", war also offensichtlich willens, an unserer Absprache einer Modernisierung festzuhalten. Ich schickte das "Lebenszehrer"-Exposé und suchte ein Cover aus. Und, sicherheitshalber, schickte ich erstmal nur 50 Seiten Text. Darauf kam keine Reaktion mehr. Weder von FF noch von Jörg. Ein paar Wochen später erfuhr ich von einem gemeinsamen Bekannten, dass ich "zu spät abgeliefert" hätte. Und wieder ein paar Wochen später war dann der "Lebenszehrer" im Handel, unter meinem Namen und Titel. Aber von der auch heute noch sehr rührigen Margarete Schweijkendik mit flotter Hand geschrieben.
- Danach haben sich Jörgs und meine Wege lange Jahre nicht mehr gekreuzt. Bis er vor sechs oder sieben Jahren anfragte, ob ich nicht für seine Hardcover-Thriller-Reihe mal einen Roman schreiben wolle.
- Wollte ich. Eigentlich. Aber diesmal mit einem Vertrag, in dem festgehalten war, dass ich für solches Honorar *nur nebenher* für Blitz arbeite, im Klartext: nämlich dann, wenn ich hauptberuflich das Portfolio meiner mittel- und langfristigen Verträge erfüllt hatte. Diesen Vertrag bekam ich. Und die Zeit, sie zog ins Land ...
- Hier isser: "Tja, und *a)*deshalb - siehe # 31 - wurden meine Brents wohl nicht wie die anderen von Fremdautoren nun an die Brent Classic Reihe angehängt; und *b)* weil ich die Rechte eben nur einmal vergeben habe, nämlich für die stückzahlmäßig limitierte Paperback-Sammlerausgabe mit Autogrammeindruck. Alles klar?
- PS: Kann es sein, dass Du Dich momentan insgesamt ein bisschen in die ganze "Vergleichs"-Thematik verbohrst?
Vielleicht hast Du recht, dass ich mich zu sehr in die Vergleichs-Thematik verbohre. Aber das ist ein Thema, dass mich als alter Karl-May-Leser schon immer interessiert hat. Wie von fremder Hand mit Texten von Autoren (auch aus purer Besserwisserei) umgegangen wird. (Mich haben auch immer verschiedene Übersetzungen interessiert. Auch dann, wenn ich sie nicht mit dem Original vergleichen konnte, sondern als reinen Textvergleich untereinander: z.B. welche deutsche Version von Costers Eulenspiegel finde ich besser? Und warum? Hat mir immer Spass gemacht (hört sich, wenn man darüber schreibt noch nerdiger an... Okay, andere machen Puzzle.)
Aber es ist ja auch gerade ein Thema, da viele Verlage auch aus Marketinggründen alte Klassiker wieder in neuer Übersetzung auf den Markt bringen. Was z.T. zu skurrilen Erkenntnissen führt. Ein Pfeiler des Diogenesverlags war immer seine Highsmith-Ausgabe. Und jetzt ist es ihm nicht peinlich mit einer neuen Übersetzung zu werben, die - jetzt kommt es - erstmals ungekürzt sei. Hallo! Es ist dem Verlag also nicht peinlich, das er selbst jahrzehntelang den deutschsprachigen Kunden mit gekürzten Ausgaben verarscht hat. (Und tatsächlich habe ich schon mit zwei Lesern gesprochen, die früher den Highsmithhype nicht verstehen konnten, die jetzt meinten, un seien die Bücher wirklich klasse).
Aber das nun nebenbei.
Ich hab nämlich zwei/drei Zusatzfragen zu Deiner interessanten Historie:
a) Du hattest ja schon ein fertiges Manuskript vorgelegt, welche Änderungen hast Du denn unter Missachtung derer Festas noch vorgenommen/vornehmen müssen?
b) hat der Verlag denn den 2. Roman ohne Dein Wissen und Deine Einwilligung nach Deinem Expose und Anfangsmanuskript fertigschreiben lassen (und ist Dein formulierter Teil dringeblieben)? Oder hast Du Dir noch schnell selbst die Ghostwriterin gesucht. (Dein Kommentar oben klingt nach Version 1!)
Auffällig finde ich, dass Blitz wohl schon damals Kommunikationsschwierigkeiten hatte? Es gab doch auch damals - in Ermangelung eines PSA-Rings -schon Handys, Faxe etc...
c) Möchtest Du uns Brent-liebende Fans, die Deinen Tchernobylroman besitzen, nicht hier via Zauberspiegel den fehlenden Prolog und das fehlende Kapitel zukommen lassen?
Neben meiner Vergleichsleidenschaft habe ich mich nämlich, wie Du richtig sagst - ja, nenn mich zwanghaft... - in das Thema verbohrt, da ich gerade mit grosser Leidenschaft wieder Brent lese. Mit Spass an den Originalen (und ohne Kopfverletzung!)
Ich verstehe Horst, wenn er der Ansicht ist, dass die (Hardcore-)Sammler den ursprünglichen Larry Brent lesen wollen, und ich verstehe, dass die Sammler allgemein die Texte ungekürzt bekommen wollen. Was ich bei Horst nicht verstanden habe, dass er da einen Unterschied macht zwischen den Larry Brent-Neuauflagen und z.B. Ren Dhark, dass als Hardcover nicht nur deutlich gekürzt, sondern zum Teil gar umgeschrieben wurde, so dass die neuen Lösungen die alten offen gebliebenen Fragen gar nicht beantworten können. Auch die Ren-Dhark-Hardcoverausgabe richtete sich damals bei der Vorstellung auf dem Buchmesse-Con an Sammler ...
Herrn Kaegelmanns Standpunkt verstand ich insoweit, dass man mit den alten Texten definitiv kaum neue Leser gewinnen kann. Und auch wenn ich mit Gruselhefte inhaltlich wenig anfangen kann (hier interessieren mich die Hintergründe weitaus mehr als die Romane an sich; da geht es mir mit Grusel wahrscheinlich so wie es Horst mit der SF geht), gefällt mir die Idee, die alten Romane zu modernisieren. Hat durchaus was ...
Ein Beitrag von Uwe Schnabel hat mich nun doch Partei ergreifen lassen - für Horsts Meinung, dass dem Larry-Brent-Leser gegenüber so ein Vorgehen nicht fair ist. Uwe hats angeführt: Bei den ersten Buchausgaben beschränkte sich das Bearbeiten auf leichtes Kürzen der Doppelungen (weil 2 Romane in einem Buch) und einem leichten Redigieren. Und als Leser einer Sammlerausgabe hat man in meinen Augen das Recht auf Kontinuität. Wenn man versprochen bekommt, dass die ganze Serie neu aufgelegt wird (und zwar zu dem Standart, den die ersten Bände vorgegeben haben), sollte ein Verlag nicht von dieser Linie - zumal auch noch ohne Ankündigung - abweichen.
Die Grundidee, Larry Ballards frühere Abenteuer modern zu erzählen, halte ich dennoch weiterhin für eine Option, die nicht schlecht sein muss. Aber als Leser erwarte ich Kontinuität - sowohl bei einer Neuauflage wie auch bei einer Modernisierungsvariante ...
Böse Anmerkung von mir: Mit der Neuversion von "Raumschiff Promet" hat Blitz ja bewiesen, wie man eine gute alte Serie in eine ganz gewaltig schlechte Serie umwandeln kann ...
Allerdings ist bei der Hardcorefraktion ein Argument noch nicht angesprochen worden: Auch bei der Heft-Erstauflage handelt es sich nicht um des Autoren Schlussfassung. Gerade bei Zauberkreis ist bekannt, dass der Redakteur hier oft schlechtverbessert hat. (Ich habe jetzt nicht mehr nachrecherchiert, aber ich glaube, dass Uwe dies schon öfter dargelegt hat, und auch bei der Neuauflage der "H.J. Müggenburg"-Romane ist angeklungen, dass Manuskript und Ursprungsveröffentlichungen deutlich voneinander abweichen.)
Hier sind wir dann halt im Genre Heftroman mit seinen eigenen Gesetzen.
Auch bei anderen Verlagen ist eine Umschreibung durch die Redaktion normaler Alltag. Michael Schönenbröcher hat mal in einem Interview/Kommentar (hier im Zauberspiegel?) ausgesagt, dass in Ausnahmefällen redaktionell bis zu 50 % eines Maddrax-Romanes neu geschrieben werden (müssen). Bei Perry Rhodan war dies schon immer gängige Praxis - so wurde ein früher PR-Band Clark Darltons von Kurt Brand umgeschrieben, weil die Redaktion Befürchtungen hatte, dass die Prüfstelle zuschlagen könnte. Und aktuell habe ich noch Christian Montillions Aussage im Kopf, dass im Nachhinein bei Andreas Eschbachs PR 2700 noch eine Szene ergänzt wurde.
Losgelöst von der Larry-Brent-Thematik: Das Argument, dass eine Sammlerauflage (kein geschützter Begriff, oder?) also die Erstfassung oder die Fassung letzter Hand sein müsse, ist daher absolut nicht verständlich.
Ebenso wenig verständlich ist der Umgang bei Blitz mit den Autoren. Die Geschichte mit Ingo Löchel ist hier im Zauberspiegel leider ziemlich schlecht aufbereitet worden, zumal ich den Eindruck hatte, dass beide Seiten (Kaegelman/Löchel) oft wichtige Details nicht mit dargelegt haben, so dass ich das jetzt nicht neu aufwärmen möchte. Aber der Umgang mit Autoren, wie von Herrn Baresch geschildert, ist schon sehr merkwürdig ...
In dem Interview davor, hörte es sich noch anders an und die Textvergleiche hier im Zauberspiegel sagen auch etwas anderes. (Man hätte ja die Sammler oder Abonehmer auch mal fragen können, was sie wünschen. Und ich bin ziemlich sicher: Die Sammler WÜNSCHEN das Original, wie immer man das dann definiert, erster, letzter Hand, Heftnachdruck etc.)
Jörg Kaegelmann kritisiert die Europa-Hörbücher als gefloppt, um seine Bearbeitungsthese positiv zu untermauern - spricht mit seinen Bearbeitungen aber nicht mal 300 Interessierte pro Band an. (Während das nicht so bearbeitete Blitz-ND-Paperback 2301 noch mindestens 4 Auflagen hatte.)
Wie Du schon sagst: entweder nah am Original oder NEO, aber bitte nicht so ein hin und her. Und klare seriöse Ansagen!
Dass übrigens bei zyklischen Serien, speziell wenn sie von verschiedenen Autoren geschrieben werden, grössere Eingriffe nötig sind, liegt auf der Hand, will man es aus einem Guss gestalten.
Auch ich sehe wie Martin B. hier Jörg K. nicht als den Nur-Bösen, sondern wie Martin an anderer Stelle schon mal geschrieben hat, als den eher Überforderten. Und dann hat sich die Angelegenheit aufgeschaukelt. Ich hätte es ja auch besser und fair gefunden, wenn Jörg Kaegelmanns Kommentar, nach Entfernung der Beleidigungen, als Antwort auf Vorwürfe hier veröffentlicht worden wäre (es ging ja um zwei Themenbereiche, die Bearbeitungen und - völlig Brent-frei - um evtl. "Ideenübernahme"), egal ob wahr oder unwahr, dann hätte hier jeder sich eine Meinung nach "Anhörung beider Seiten" bilden können.
Aber das wird ja jetzt von dem Interview im Blitzblog "geleistet", das leider das Unsouveräne - trotz einiger Zeit, in der man hätte Durchatmen können - fortsetzt.
Das Angebot nehme ich doch gern und auch gleich mal an (auch um, wie Martin sagt, von meiner Vergleichsverbohrtheit wegzukommen).
Als ausgesprochener Filmfreund würde mich interessieren, ob Jürgen Grasmück, sich praktisch einen Schauspieler als Larry Brent vorgestellt hat, wäre es hierzulande zu einer Verfilmung gekommen, oder auch theoretisch, der ihm international vorschwebte, schon in dem Wissen, dass es dazu nie kommen würde, den er aber, eben rein theoretisch, gern gesehen hätte. Oder sogar völlig hypothetisch, wenn er aus der Filmgeschichte hätte wählen können, also Schauspieler, die in der Realität zu alt oder längst verstorben waren. Gab es da einen "Lieblingsblonden" für die Rolle? Hat er da mal drüber gesprochen?
(Erstaunlich übrigens, wie viele Helden damals blond waren: Brent, Sinclair, Gordon Black, Lassiter. Heute ist blond glaube ich nicht mehr so angesagt?)
Was mich auf zwei "Probleme" mit dem Zauberspiegel bringt: a)Die Suchfunktion funktioniert bei mir höchst unoptimal (um Berichte wiederzufinden, muss ich eher googlen).
b) es wäre klasse, wenn Artikel und Interviews deutlich sichtbar mit einem Datum versehen wären.
Stimmt tatsächlich, meine #34 war zu lange. Habe in den 15 Minuten nach dem Senden noch zwei Absätze eingefügt und einige Fehler ausgebessert sowie Zeilenumbrüche eingefügt. War zu sehr eine Bleiwüste ...
- Nachfolgend bisschen verspätet die Antworten, die Du in Deinem Post # 33 stellst. Musste mich erstmal von meinem langen Kommentar erholen :)
- zu a) Inhaltlich habe ich *gar keine Änderungen* mehr an der an FF bereits eingereichten Erstfassung meines "Blutengel"-Manuskripts mehr vorgenommen, sondern den Text lediglich nochmal sorgfältig Korrektur gelesen, hier und da noch stilistische Härtefälle bereinigt, die man als Autor doch immer findet, wenn man seine Arbeit liebt - und es dann ratzfatz abgeschickt.
- Zu b) Nö, hatter nicht, der Verlag. Mein "Lebenszehrer"-Exposé wurde nicht verwendet, die von mir an FF geschickten 50 Manuskriptseiten auch nicht. Daraus wurde später bei einem "großen Verlag" ein Roman, der sich in 6 Auflagen verkauft hat. Prag, Golem ... dunkle Zeiten. Die "Ghostwriterin", die dann unter meinem schwäbischen Ex-Namen ans Werk schritt, wurde vom Verlag erwählt ... und hat ihren Job flugs und professionell erledigt. "Der Lebenszehrer"-Brent wurde damals, also vor 16 Jahren, oft gelobt ... von den Hardcore-Brent-Fans, die das Wörtchen Neo noch nicht mal buchstabieren wollten. Von allen anderen aber ... Aber lassen wir das. Für Kollegen-Bashing stehe ich nicht zur Verfügung, im Gegenteil. (Siehe Antwort an "Katja", unten.)
- Zum Thema Kommunikation Blitz/Autor: Wenn Du hier im ZS das Interview gelesen hast, das HHvA mit mir führte, dann ergibt sich, dass auch ich eine Mitverantwortung an der mangelhaften selbigen trage.( Teil 3 unserer beliebten Serie: Jörg ist nicht immer nur der Böse, egal, was er nun wieder in seinem Verlagsblog anrichtet). Ich hatte damals einen wachsenden Gehirntumor im Schädel, und gewisse Ärzte behandelten mich auf "Burnout". Ergo war ich telefonisch schlecht zu erreichen, da auf Ärzteodyssee oder mit epileptischen Anfällen und dem Unter-der-Decke-halten meines Gesundheitszustandes beschäftigt. Schriftlich kam jedenfalls nix von Blitz. Deshalb war`s für mich eigentlich auch ok, dass Blitz so verfuhr, wie er verfuhr - egal, ob nun FF oder JK die entsprechenden Weisungen erteilt hat. Als Freund hatte ich immer auch Jörgs Interessen und die seines Verlages im Hinterkopf (äh ... aber *das* war nicht der erwähnte Tumor, grins)
- Zu c) Ja, ok, das können wir so machen. Ich überlasse HHvA ja eh immer wieder mal Leseproben von meinen eBooks, die thrillkult-media absolut seriös nach meiner Textfassung letzter Hand herausgibt. Aber bitte ... ein bisschen Geduld, ok?
@ Katja:
Zum vielleicht besseren Verständnis der gesamten Thematik: "Wie Heftromanautoren (also auch Jürgen Grasmück, liebe Katja) im Gegensatz zu Hardcoverautoren (wie Follet - den ich persönlich übrigens als *stilistisch* eher nicht soooo guten Autor einstufe) zu produzieren gezwungen waren (und wohl noch heute sind)" noch ein schöner Satz. Dieser stammt von den Herausgebern des bei FanPro veröffentlichten Fantasy Lexikons und gilt locker auch für das Gruselroman-Genre: "Uns ist bewusst, dass Fantasy im Wesentlichen ein Segment der Unterhaltungsliteratur ist - was für uns aber rein gar nichts über die Qualität aussagt - und nach den geltenden Regeln des Marktes produziert wird. Dazu gehört, dass Autoren, die auf diesem Markt bestehen wollen, gelegentlich oder sogar oft Kompromisse eingehen (müssen), erfolgreiche Stoffe fortsetzen, sich an Serien beteiligen oder Auftragswerke schreiben. Wen das stört, sollte die Bedingungen für die Literaturproduktion kritisieren und nicht die Autoren."
Das mal als Backup im Kopf und dann noch Jürgen Grasmücks schwere Erkrankung berücksichtigt, TROTZ der er seine Romane schrieb, lässt jeden auch nur rudimentär mit ein bisschen Empathie ausgestatteten Menschen eigentlich nur zu dem Schluss kommen: Hochachtung vor dieser unbändigen Phantasie und dieser Lebensleistung. Mir jedenfalls sind heute noch Romane von ihm in Erinnerung, die mich total weggebeamt haben aus der Realität. In die ich auf dem Weg vom "Schreibwaren-Jung" nach Hause nur mal kurz reinblättern wollte. Und die ich dann im Gehen schon gelesen habe, mit einem langsam auf der baff hängenden Unterlippe zerplatzenden Speichelbläschen. Die fünf TBs, die Jörg mir 2015 zugeschickt hatte, nachdem er anfragte, ob ich nicht doch wieder für Brent schreiben wolle, die erzielten diese Wirkung eher nicht mehr so.
Kann aber auch daher kommen, dass man heutzutage eher im Jaguar beim Zeitschriftenhändler seines Vertrauens vorfährt.
Danke - nach dem schon interessanten und ausführlichen Post 31 - für die nicht minder interessanten Zusatzinformationen.
Heftig finde ich schon, dass Dein alter Name, der immerhin ja ein gewisses Renommee hat, einfach so benutzt wurde/werden konnte/werden durfte. Egal wie okay es evtl. war, dass sie wegen beidseitiger Kommunikationsprobleme so mit der Ausgabe verfahren sind, beim Namen sollte es eigentlich aufhören. Es sei denn, dafür ist auch ein Scheinchen rübergewandert. Wobei ich es andersherum auch nicht ganz fair dem Leser gegenüber empfinde, immerhin wurde zuvor mit Deinem Namen und der Emmerich-Verbindung geworben. (Wahrscheinlich ging das wirklich alles nur so, weil Du damals buchstäblich anderes im Kopf hattest...)
Ich muss nochmal im Interview nachlesen, wieso Du ihn (den wohlklingenden Schwabennamen) eigentlich aufgegeben hast.
Ich weiss nicht, ob ich zu sehr auf dem Schlauch stehe, in hinteren Windungen klingelt zumindest was, aber aus Deinen Andeutungen, welcher Roman aus dem Expose wurde, kommt mir noch kein Titel in den Sinn. Magst Du da nicht nochmal Eigenwerbung machen?
Auf die Lektüre der fehlenden Teile des Tschernobyl-Brents irgendwann im Zauberspiegel, freue ich mich jedenfalls. Danke, dass Du sie Harantor hier zur Verfügung stellst!
- Und dass weder Jörg K./Blitz noch Autor damals den Lesern etwas vorgaukeln *wollten*, sondern einfach in einer ... äh ... seltsamen Situation irgendwie noch gerade so flexibel agierten - das lässt sich rasch klären: Nachdem ich mich wie beschrieben für das "Lebenszehrer"-Cover entschieden hatte, wurde das seitens des Verlages eingeplant, Titel- und Autorenname wurden gestaltet. Da Buchinhalte und Cover (Buchumschlag) in unterschiedlichen Arbeitsgängen und unterschiedlichen Druckverfahren produziert wurden und wohl auch im Zeitalter des Digitaldrucks noch werden, lag der Umschlag wohl fix und fertig gedruckt vor, als wer auch immer die Entscheidung traf, auf "die Ghostwriterin" zurückzugreifen. Auch eingedenk dessen war`s für mich ok, dass so verfahren wird. Das meinte ich, als ich geschrieben habe: "Als Jörgs Freund hatte ich immer auch Jörgs Interessen und die seines Verlages im Hinterkopf."
Außerdem, als Heftromanautor, um das noch schnell unterzubringen (nicht nur für Katja), lernst du`s von Anfang an, flexibel zu sein. Oder du bist eben nicht mehr im Spiel. Siehe das Zitat aus dem Fantasy-Lexikon.
- Warum ich den "wohlklingenden schwäbischen Namen" (danke) 1995 aufgegeben und meinen jetzigen rechtsverbindlich angenommen habe - dazu findet sich auch auf Wikipedia/MB was. Wer immer das Teil geschrieben hat, der hat mir exakt hinterher recherchiert. 1995 ist lange her. Diese Entscheidung ermöglichte mir aber ein Entkommen aus gewissen Schubladen und: bis heute viele sein zu können.
Wenn ich mich recht erinnere, sagte Jürgen mal, das er sich Robert Redford als Larry Brent vorstellen könnte. Gleichzeitig sagte er dann aber noch, daß er gerne Paul Newman haben möchte, wenn er ein wenig jünger wäre.
So richtig vorstellen kann ich mir beim Lesen aber keinen der beiden, obwohl ich sonst Romane gerne "caste", also die Protagonisten besetze.
Wahrscheinlich wäre ein Zusammenmorphen von Newman und Redford bei gemeinsamer Streckung nicht verkehrt.
Ansonsten muss ich tatsächlich an Moore in der frühen Simon-Templar-Zeit oder an KX Tony Kendall oder den dunkelblonden Giuliano Gemma denken, die ich, wenn ich mich recht erinnere, in den 70ern im Kopf hatte. (Aber tatsächlich damals auch schon mal Hill/Spencer als Larry und Ivan, als sie in ihren frühen Duofilmen noch härter und cooler waren.)
Damals kamen ja deutsche Pulps durchaus noch in die Kinos, gab es da keine realistische Besetzung, an die Jürgen mal gedacht hat?
Jürgen hat sich - nach meiner Wissenstand - mit dem Thema Verfilmung nur am Rande beschäftigt. Es ging ihm hauptsächlich um das Schreiben seiner Romane.