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300 Euro?

Zauberwind - Der Zwischenruf300 Euro?
oder
Nicht ganz neu, dafür etwas teurer...

Irgendwann in den letzten Tagen ging es durch die Medien – von den Meisten unbemerkt: Es wurde ein Termin für den „Deutschlandstart“ des Sony eBook-Readers PRS-505 angekündigt.


Ab dem 11. März soll das Ding erhältlich sein, beispielsweise bei den beiden Hauptunterstützern libri.de und der Thalia-Buchhandelskette. Und selbstverständlich wurde auch ein Verkaufspreis angegeben: 299 Euro.

Mein erster Gedanke war (und man vergebe mir die deutliche Sprache) „Wollen die mich verarschen?“

Wenn man mal genauer hinsieht, dann merkt man, dass das PRS-505 anderswo – nämlich in den Vereinigten Staaten
– schon seit fast anderthalb Jahren zu haben ist und es sogar bereits einen technisch verbesserten und üppiger ausgestatteten Nachfolger gibt, nämlich das PRS-700 (das beispielsweise mit einer Displaybeleuchtung aufwartet, so dass man auch in dunkler Umgebung lesen kann).

Offenbar möchte man, dass man in Deutschland die abgelegten Klamotten des großen Bruders aufträgt und lässt sich deswegen jetzt erst herab, das PRS-505 endlich bei uns zu veröffentlichen. Dagegen wäre auch nichts einzuwenden, wenn der Preis dann auch adäquat wäre. Doch – oh Wunder – bei Sony (und Thalia und libri.de) ist man ganz offensichtlich nicht nur der Ansicht, dass man uns alten Kram feilbieten darf, nein, das auch noch zu einem völlig überhöhten Preis.

In Grossbritannien erhält man das Gerät bereits für umgerechnet 230 Euro, in den USA sogar für ca. 210 Euro (zugegebenermaßen leicht wechselkursabhängig). Ich hätte einen Preis von 250 Euro für teuer aber angemessen gehalten, 300 Euro ist jenseits von Gut und Böse, insbesondere angesichts des Alters des Gerätetyps sowie der Tatsache, dass der Nachfolger in den USA umgerechnet nur 312 Euro kostet.

Letztendlich wundert mich die Vorgehensweise allerdings nicht, denn in Wirklichkeit will ja niemand in der Verlagsbranche eBooks (oder hält die je nach Technikaffinität entweder für Science Fiction oder Teufelswerk) und so ist man vielleicht daran interessiert, eben nicht zu große Stückzahlen des Readers abzusetzen. Oder man meint, dass die im schönsten Neudeutsch „Early Adopter“ genannten Freaks sowieso jeden Preis ausgeben und die möchte man noch schnell abseihen, bevor die Konkurrenz aus Taiwan mit DRM-freien Lesegerät-Angeboten deutlich unter 100 Euro aus der Höhle kommt.

Ich warte auf jeden Fall noch mindestens so lange, bis der Preis in GB auf 200 Euro fällt und bestelle dann dort eins. Gepriesen sei der europäische Binnenmarkt. Probleme mit dem Stromanschluss werde ich nicht bekommen, denn ein Steckernetzteil ist Sonderzubehör und muss extra erworben werden! (Bitte? Na gut, man kann via USB laden, trotzdem ist das ein schlechter Witz.) Deswegen wird’s vielleicht (oder wahrscheinlich) gleich ein ganz anderes Gerät. Ich bin sicher, China steht schon in den Startlöchern.

Kommentare  

#16 Stefan Holzhauer 2009-02-26 14:04
Ein test des Geräts heute auf Golem. Einschätzung: Hat Schwächen, ist alt, ist zu teuer: www.golem.de/0902/65392.html

Das da sieht interessant aus: www.golem.de/0901/64769.html

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