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Der Anfang vom Ende? - Die sinkenden Schiffe auf dem Hörspielmeer

Zauberwind - Der ZwischenrufDer Anfang vom Ende? –
Die sinkenden Schiffe auf dem Hörspielmeer

Nur wenige Tage nachdem Nuebbelitá das Aus ihrer Produktionen verkündete, meldet auch Hörplanet, dass man sich von einigen Serien trennen will.

Die Serien „2114“, „Die Legende von Mythräs“ und „Edgar Allan Wallace“ werden nicht fortgesetzt. Zumindest vorerst nicht. Die Frage, ob es jetzt Schlag auf Schlag mit dem Untergang von Serien geht, lässt sicher mit einem leisen JA beantworten.

Zumindest was die kleinen und auflagenschwachen Serien am Hörspielmarkt betrifft.

G. Walt
Woran es liegt, dass sagt Hörplanet ganz deutlich. Nicht einmal die Wirtschaftskrise ist der Hauptgrund, sondern einfach die Übersättigung des Marktes. Eine kleine Serie eines kleinen Labels geht einfach unter in den riesigen Hörspielabteilungen von Media-Markt und Saturn, da dort die großen Serien und Label derart präsent sind, und das Käuferauge somit fast nur darauf gerichtet ist. Wie sollte man sich da behaupten, wenn von 2114 vier Exemplare im Regal stehen, und von Perry Rhodan und Die drei ??? hunderte von CD´s?

Klar gibt es auch andere Gründe, wie die Wirtschaftskrise. Da kommt eines zum anderen. In Krisenzeiten kann die Beschaffung von Fremdkapital (sprich Krediten) schwierig werden. Banken werden sich den Kreditnehmer genau ansehen und auf welchem Markt er tätig ist. Da ist es klug, wie Simeon Hrissomallis nur mit Eigenkapital zu arbeiten.

Schön, der Hörplanet macht es richtig. Das wenig profitable Geschäft wird eingestellt, aber man konzentriert sich mehr auf die besser laufenden Serien, wie Lady Bedford. Zum Glück kann man das. Manch anderes Kleinlabel hat keine gut laufenden Serien, sondern nur ein oder zwei wackelige Standbeine.

Ich denke, so bitter das klingt, es wird dem Markt gut tun, wenn er übersichtlicher wird. Da momentan jede Woche neue Produktionen herauskommen, ist es nur sehr schwer für den Käufer was Interessantes für sich zu entdecken. Manches geht sogar unter. Einige wirklich gute Serien mussten schon gehen, nur weil sie einfach keine Beachtung fanden. Sie sind untergegangen im Hörspielsumpf.

Erik Albrodt hatte Anfang der Woche damit begonnen, nun gibt es die nächste Hiobsbotschaft.  Bleibt die Frage: Wer kommt als Nächstes? Leider hat Albrodt sich nicht zu einem Interview hinreißen lassen. Ich hätte ihn gerne zu seiner Entscheidung befragt.

Sven Schreivogel hat bereit Ende 2008 fast alle Risikoproduktionen (bis auf Gordon Black und das Kommissar X Hörheft Doppeltes Spiel, das im übrigen heute erscheint) verschoben und setzt auf die noch sichere Bank der Auftragsproduktionen für seine Produktionsfirma  Nocturna. Zudem strebt er ein breiteres Standbein mit Nocturna Entertainment an. Ein erfolgversprechender Weg der Krise am Markt zu begegnen.

Viel kritisierte Artikel, Prognosen und Äußerungen zu dem Thema, unter anderem von Simeon Hrissomalis und mir beginnen nun sich zu bewahrheiten. Dennoch bleibt das bittere Fazit: Es ist nicht  immer schön nach und nach Recht zu bekommen.

Kommentare  

#16 Thomas Rippert 2009-04-25 23:17
Einen Buchladen sollte man in dieser Hinsicht auch nicht wirklich frequentieren da dort nur das Mainstreamprogramm (sorry, der musste sein ;-) ) der verkaufssicheren Verlage steht, sondern eher einen Medienmarkt. Dort findet man fast immer Dreamland-Grusel, Faith und die anderen wirklich guten Sachen der Kleinlabel. Zumindest hier in Hannover stehen die Regal voll mit Sachen wie sogar "Jac Longdong"...

Über Sachen wie die von Farelia und/oder Hörfabrik breiten wir mal das Tuch des Schweigens. Denn ansonsten ist fast jeder "gut hörbare Kleine" (selbst die mittelschlechte Hobbyproduktion "Schattensaiten" von Pandoras Play) zumindest bei AL!VE unter gekommen.

Man kann das auch nicht wirklich mit dem Printmarkt und den Buchkleinverlagen vergleichen (Mohlberg, HJB und Co.) welche sich fast nur über das Internet bestellen lassen.

Das Medium Hörspiel ist da schon einen großen Schritt in der Ausschlachtung jeder möglichen Labelform weiter - auch im etwas größeren Stil - dank AL!VE. Da haben die Kleinverlage wesentlich bessere Chancen als im Printsektor in vielen Bereichen. :lol:

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