Im Fernsehen gibt es sie noch … - Ein Nachschlag ›alte (müde) Helden‹
Im Fernsehen gibt es sie noch …
Ein Nachschlag ›alte (müde) Helden‹
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Wat willste dann dazu sagen?
Oh ja, da laufen sehr viele alte Serien. »Bonanza«, »Unsere kleine Farm«, »Ein Engel auf Erden«, »M*A*S*H«, »Simon & Simon«, »Einsatz in Manhattan«, »Hafenpolizei«, »Polizeifunk ruft« und diverse andere Serien mit und ohne Helden aus allen Genres … In der Tat …
aber ….
… die ausstrahlenden Sender sind die Publikumsmagneten SAT1-Gold, RTL-NITRO, Anixe und andere Sender der Größe zwischen 0,5 – 2 % Marktanteil (sowohl der Zielgruppe als auch beim Gesamtpublikum). Und diese Serien füllen Vormittags-, Nachmittags- und auch die Nachtschienen. Selten – außer bei Anixe – tauchen die Serien selbst bei diesen kleinen Sendern in der so genannten ›Primetime‹ (20:00 bis 23:00 Uhr) auf.
Die Zuschauerzahlen sind dabei für diese Sender durchaus ausreichend, doch schauen dabei höchstens hunderttausend Leute zu… Das sind – selbst nach den geschrumpften Erwartungen – der Sendeanstalten für die ›großen‹ Sender kaum akzeptable Quoten. Das ist wie mit den Heftserien, die in Kleinverlagen wieder ›auferstehen‹. Das ist dann mehr der Spatz in der Hand als der Phoenix aus der Asche.
»Bonanza« und Co. hatten in den seligen Zeiten des Fernsehens mit zwei bis drei Programmen einst mehr als zwanzig Millionen Zuschauer (nicht pro Staffel, sondern pro Folge) und Heftromanserien verkauften damals nicht selten 100.000 Hefte (nicht pro Jahr, sondern pro Heft).
Das ist Erfolg auf niedrigem Niveau, als würde ich den Elbdeich (an der Unterelbe etwa neun Meter hoch) einen Berg nennen. Und es zeigt eben, dass die Zeit dieser Serien als großer Quotenbringer vorbei ist.
Das gilt auch für die Helden des Heftromans. Ihre Zeiten als Massenmedium sind vorbei. Und es bringt da auch nichts, Serien mit einer langen Historie noch umzufunktionieren. Nehmen wir als Beispiel den »Geisterjäger John Sinclair« (immerhin einer der Auslöser dieser Serie von Lei(d)tartikeln).
Verschiedentlich (unter anderem im Forum des Bastei-Verlages) wurde die These aufgestellt, der Serie könnte frisches Blut durch das Pensionieren des Titelhelden und den Ersatz durch Johnny Conolly zugeführt werden.
Wirklich?
Nein …
Man hätte immer noch die gleiche Art Serie. Nur der Held hätte sich geändert. Alles andere, inklusive des überkommenen Format des Heftromans ist noch da. Da kann ich nur die Lektüre der drei Fragen an Wolfgang Koschnick und das Interview mit ihm empfehlen. Das ist das zu Tode optimieren des Heftromans.
Statt sich also Gedanken über neue Serien in anderen Formaten zu machen, wird hier noch an Serien herumgespielt, die am besten – bis zu ihrem Ende – so blieben wie sie sind.
Ich denke ernsthaft jeder Anhänger alter überkommener Helden und Serien sollte sich freuen wenn er dazu noch Geschichten zum Lesen, Filme und Serien zum Ansehen oder Hörspiele bekommt, aber daraus nicht die Zukunft der trivialen Unterhaltung abzuleiten.
Die Zukunft kann ich nicht aus Dingen ableiten, die in den 50igern oder auch den siebziger Jahren liegen. Auch wenn hier und da das alte noch zu laufen scheint. Es ist meistens nur ein kleines Flämmchen, aber auch ein kleines Flämmchen kann wärmen. Man darf nur nicht den Fehler machen, es für einen Waldbrand zu halten.
Kommentare
U.a. deswegen finde ich die Serie 'The Walking Dead' so entspannend.
Die herrliche Ruhe, die dort celebriert wird. Keine Menschenmassen und diese fast geradezu 'Totenstille' auf dem Land, in kleinen Ortschaften, in den großen Städten...
Zitat: Eigentlich nicht, die meisten, die ich kenne, schalten diesbezgl. doch einen Nachrichten- und/oder Dokumentationskanal ein, oder zumindest a Sportkanal. Viele schauen sich diesbezgl. auch Youtube an.
Das stimmt. Bin ich heute noch. Aber damals habe ich ständig RTL gesehen, egal wie schrottig. Das lag aber eigentlich nur daran, dass man RTL bei uns in der Gegend mit einer Zimmerantenne gut empfangen konnte. Ist das lange her
Heute schalte ich die Privaten oder ÖR nur selten ein. Aber ich glaube, dass sich Sehgewohnheiten genauso sehr wie Lesegewohnheiten verändert haben. Hat man die letzte Folge von CSI oder eine Doku auf Arte verpasst, sieht man sie sich eben auf den Internetplattformen der Sender an. So etwas wäre selbst noch in den 90ern SF gewesen.
An der Tankstelle kannst du irgendwelche Filme für 2 Euro kaufen. Wir leben in der Zeit des Medienramschtisches. Gleichzeitig sieht man auf Plakatwänden Werbung für die neue Staffel von Game of Thrones, für Folgen, die allein im Originalton ein paar Tage nach der Erstausstrahlung gesendet werden. Und natürlich nur im Bezahlfernsehen laufen. Da werden also Tausende Euros für ein im Grunde potenziell geringes Zielpublikum verballert.
Da kommt einem die Diskussion über den Heftroman gelegentlich nur noch wie eine Plauderei im Altersheim vor
"Wenn ich mir zwei Wochen vor Ausstrahlung schon x-mal den Trailer für eine neue TV-Serie anschauen muss, so sinkt mein Interesse mit jedem Trailer und am Ausstrahlungstag ist mir die Lust darauf völlig vergangen."
Stimmt, das hängt einem dann schon lange vor dem Sendetermin zum Hals raus. Das habe ich deutlich gemerkt, als ich regelmäßig bei der Nachbarin eine Serie angeguckt habe. Schon montags kam in jeder Werbepause ein Hinweis auf den Film am Samstag. Das war echt nervig.
Was mich auch total ankotzt, ist diese ewige Theater um Wetten dass. Nach jeder Sendung wird tagelang in den Zeitungen und im Netz diskutiert, was da wieder gut oder schlecht gelaufen ist, wie man das besser machen könnte, anderer Moderator oder was sonst noch.
Ich meine, auch für die großen Samstag-Abend-Shows ist die Zeit abgelaufen. Es gibt eine Menge anderer Angebote, wie man die Zeit nutzen kann und dass eine ganze Familie, womöglich drei Generationen, sich wegen einer Show vor dem Fernseher trifft, das dürfte auch immer seltener werden. Das war vielleicht so, als noch Rudi Carell oder Hans joachim Kulenkampf aktuell waren, aber heute doch nicht mehr. Die anderen Shows mit solchen Formaten sind ja auch schon verschwunden.
Die Samstag-Abend-Show gibt es aber noch. Nur sind es heute eben andere Shows. Z.B. Schlag den Raab, die Wok-WM aus dem selben Lager, Let's Dance, etc., was auch immer man davon halten mag.
Ich denke nicht, dass das Internet das Fernsehen komplett verdrängen wird. Es aendern sich nur die Sendungen. Gerade trotz der unzähligen individuellen Möglichkeiten lassen sich viele gerne noch eine Vor-Auswahl präsentieren.
Da hat es das Radio erheblich schwerer. Wobei auch Internet-Radios Radiosender sind.
Filme spielen im TV keine Rolle mehr. Jedenfalls nicht für mich und shcon gar nict wenn es Kinofilme sind. Die holt man sich per DVD oder Vod (womit wir wieder beim Internet sind). Filme sind nur nur noch interessant, soweit es Werke sind die onst nicht auf DVD erscheinen und ohne Werbung in einem seriösen Sender gesendet werden.
Heute redet man über Stars im Netz, deswegen sind solche Typen wie in Lets Dance oder Dschungelcamp vielleicht interessant.