Mehr als nur Bücher entdecken... - Zur Frankfurter Buchmesse 2009
Mehr als nur Bücher entdecken...
Zur Frankfurter Buchmesse 2009
Zur Frankfurter Buchmesse 2009
Die Frankfurter Buchmesse, das war für mich lange Zeit eine Veranstaltung, die ich zumeist in kurzen, oftmals wenig informativen Berichten am Fernsehschirm verfolgte. Hin und wieder fand ich auch die Zeit (und das Geld), selbst nach Frankfurt zu fahren und der Messe einen kurzen samstäglichen Besuch abzustatten. Eingezwängt in eine unübersichtliche Schar neugieriger Leser und Leserinnen, nutzte ich die wenigen Stunden, die mir blieben, um mich staunend umzusehen und nach neuen interessanten Büchern Ausschau zu halten.
Letztes Jahr war ich nun zum ersten Mal in offizieller Funktion auf der Buchmesse. Als Mitarbeiter des Zauberspiegels durfte ich die Hallen schon vor den offiziellen Publikumstagen durchstreifen und musste erkennen, dass die Buchmesse eine zweite, mir vollkommen unbekannte Seite hat. Eine Seite, die ich als Teenager während des Besucher-Wochenendes so nicht zu Gesicht bekommen habe.
Das Entdecken neuer Bücher, das Ausloten neuer Werke, die nicht nur mich, sondern auch andere Leser begeistern könnten, kurzum, all das, was für mich früher das Wesen der Buchmesse ausgemacht hatte, ist, wie ich überrascht erkennen musste, allenfalls zweitrangig.
Natürlich werden auf der Messe die neusten Verlagserzeugnisse vorgestellt, und natürlich sucht man immer nach Werken, von denen man bislang nichts oder allenfalls gerüchteweise etwas gehört hat. Doch all das ist im Grunde nur ein winziger Teil dessen, was das Wesen der Buchmesse ausmacht. Über eines sollte man sich nämlich im Klaren sein: In Zeiten des immer weiter und immer schneller expandieren WWW ist jemand, der sich nur über neue Bücher informieren will, weitaus besser beraten, die unendlichen Weiten des weltumspannenden Netzes zu durchforsten, als der Frankfurter Großveranstaltung einen Besuch abzustatten. Im Internet hat man Zeit und Ruhe, kann gemütlich von einer Verlagshomepage zur nächsten surfen und bei Bedarf auf ergänzende Webseiten zurückgreifen, falls zusätzliche Informationen gewünscht sind.
Ganz anders auf der Buchmesse. Hier geht es laut und hektisch zu. Viel zu viele Menschen drängen sich auf engstem Raum. Ansprechpartner bei den Verlagsständen sind ohne vorherige Terminabsprache nur schwer zu erreichen, und was die neusten Bücher angeht, so ist das, was das Netz an Informationen zu bieten hat, oft weiter als das Angebot in den Messehallen. Dass die hausinterne Verpflegung zudem preislich jenseits von Gut und Böse liegt, macht die Sache auch nicht gerade (man verzeihe mir das Wortspiel) schmackhafter.
Nach dieser alles andere als schmeichelhaften Schilderung wird sich so mancher jetzt die Frage stellen, warum man sich dann überhaupt die Mühe machen und die Frankfurter Buchmesse besuchen sollte. Die Antwort darauf ist eigentlich recht simpel: Weil es auf der Messe eben um weitaus mehr geht als um die Suche nach neuen Büchern.
Was genau ich damit meine? Nun, es geht darum, Teil einer einzigartigen Community zu werden, deren Mitglieder man in dieser Zahl sonst nur selten geballt an einem einzigen Ort antrifft. Es geht darum, Kontakte zu Verlegern, Händlern, Schriftstellern, Journalisten, Bloggern und anderen Menschen zu knüpfen, die auf die vielfältigste Art und Weise mit der Buch- und Verlagsbranche zu tun haben. Es geht darum, Kontakte zu pflegen, Freundschaften und Geschäftsbeziehungen auf- und auszubauen und auf vielfältigste Art und Weise (ob in Form von Lesungen, Diskussionsrunden, Autogrammstunden oder ähnlichem) in das Universum des gedruckten, geschriebenen und auch gesprochenen Wortes einzutauchen. Es geht darum, neue Trends und visionäre Ideen zu entdecken.
Damit diese Einschub sei mir erlaubt meine ich nun übrigens nicht die Entdeckung neuer Bücher; das kann man, wie gesagt, im Netz bedeutend einfacher und bequemer haben. Nein, wer die Buchmesse besucht, der sollte sich von der Idee verabschieden, dass hier das gute, alte Buch im Vordergrund steht. Längst schon machen diese aus Papier, Pappe und Druckerschwärze bestehenden Gebilde nur einen Teil der Produktpalette aus, die man auf der Messe zu sehen bekommt. Stattdessen ist die Rede von Hörbüchern und E-Books, von großen Events und Handy-Romanen. Ein Blick auf den Veranstaltungskalender genügt, um zu erkennen, dass die Buchmesse ein weitaus größeres Themenspektrum abdeckt, als ihr Name vermuten lässt.
(Einschub Ende)
Mein letztjähriger Messebesuch hat mir in vielerlei Hinsicht die Augen geöffnet. Nach neuen Büchern zu suchen, das ist eine Sache, die aus den genannten Gründen nebensächlich ist. Und doch braucht man keine Angst vor Langeweile zu haben, so viel gibt es auf der Buchmesse zu entdecken und zu tun. Ich habe unzählige interessante Menschen kennen gelernt und eine Vielzahl von Bekanntschaften gemacht. Ich bin mit Verlegern wie mit Schriftstellern ins Gespräch gekommen, habe Interviewtermine abgemacht, Lesungen und Autogrammstunden verfolgt, zahllose Diskussionen geführt und mich über den Lesemarkt der Zukunft informiert.
Kurzum: Mein Besuch der Frankfurter Buchmesse 2008 war ein einschneidendes, unvergessliches Erlebnis. Insofern bin ich gespannt, was mir die diesjährige Veranstaltung alles zu bieten hat, welche neuen Trends es zu erforschen gibt, welche alten Bekannten ich wiedersehen und welche neuen Bekanntschaften ich machen werde.
Und wer weiß? Vielleicht gelingt es mir dieses Jahr ja doch, das ein oder andere mir bislang vollkommen unbekannte Buch aufzustöbern ...
Das Entdecken neuer Bücher, das Ausloten neuer Werke, die nicht nur mich, sondern auch andere Leser begeistern könnten, kurzum, all das, was für mich früher das Wesen der Buchmesse ausgemacht hatte, ist, wie ich überrascht erkennen musste, allenfalls zweitrangig.
Natürlich werden auf der Messe die neusten Verlagserzeugnisse vorgestellt, und natürlich sucht man immer nach Werken, von denen man bislang nichts oder allenfalls gerüchteweise etwas gehört hat. Doch all das ist im Grunde nur ein winziger Teil dessen, was das Wesen der Buchmesse ausmacht. Über eines sollte man sich nämlich im Klaren sein: In Zeiten des immer weiter und immer schneller expandieren WWW ist jemand, der sich nur über neue Bücher informieren will, weitaus besser beraten, die unendlichen Weiten des weltumspannenden Netzes zu durchforsten, als der Frankfurter Großveranstaltung einen Besuch abzustatten. Im Internet hat man Zeit und Ruhe, kann gemütlich von einer Verlagshomepage zur nächsten surfen und bei Bedarf auf ergänzende Webseiten zurückgreifen, falls zusätzliche Informationen gewünscht sind.
Ganz anders auf der Buchmesse. Hier geht es laut und hektisch zu. Viel zu viele Menschen drängen sich auf engstem Raum. Ansprechpartner bei den Verlagsständen sind ohne vorherige Terminabsprache nur schwer zu erreichen, und was die neusten Bücher angeht, so ist das, was das Netz an Informationen zu bieten hat, oft weiter als das Angebot in den Messehallen. Dass die hausinterne Verpflegung zudem preislich jenseits von Gut und Böse liegt, macht die Sache auch nicht gerade (man verzeihe mir das Wortspiel) schmackhafter.
Nach dieser alles andere als schmeichelhaften Schilderung wird sich so mancher jetzt die Frage stellen, warum man sich dann überhaupt die Mühe machen und die Frankfurter Buchmesse besuchen sollte. Die Antwort darauf ist eigentlich recht simpel: Weil es auf der Messe eben um weitaus mehr geht als um die Suche nach neuen Büchern.
Was genau ich damit meine? Nun, es geht darum, Teil einer einzigartigen Community zu werden, deren Mitglieder man in dieser Zahl sonst nur selten geballt an einem einzigen Ort antrifft. Es geht darum, Kontakte zu Verlegern, Händlern, Schriftstellern, Journalisten, Bloggern und anderen Menschen zu knüpfen, die auf die vielfältigste Art und Weise mit der Buch- und Verlagsbranche zu tun haben. Es geht darum, Kontakte zu pflegen, Freundschaften und Geschäftsbeziehungen auf- und auszubauen und auf vielfältigste Art und Weise (ob in Form von Lesungen, Diskussionsrunden, Autogrammstunden oder ähnlichem) in das Universum des gedruckten, geschriebenen und auch gesprochenen Wortes einzutauchen. Es geht darum, neue Trends und visionäre Ideen zu entdecken.
Damit diese Einschub sei mir erlaubt meine ich nun übrigens nicht die Entdeckung neuer Bücher; das kann man, wie gesagt, im Netz bedeutend einfacher und bequemer haben. Nein, wer die Buchmesse besucht, der sollte sich von der Idee verabschieden, dass hier das gute, alte Buch im Vordergrund steht. Längst schon machen diese aus Papier, Pappe und Druckerschwärze bestehenden Gebilde nur einen Teil der Produktpalette aus, die man auf der Messe zu sehen bekommt. Stattdessen ist die Rede von Hörbüchern und E-Books, von großen Events und Handy-Romanen. Ein Blick auf den Veranstaltungskalender genügt, um zu erkennen, dass die Buchmesse ein weitaus größeres Themenspektrum abdeckt, als ihr Name vermuten lässt.
(Einschub Ende)
Mein letztjähriger Messebesuch hat mir in vielerlei Hinsicht die Augen geöffnet. Nach neuen Büchern zu suchen, das ist eine Sache, die aus den genannten Gründen nebensächlich ist. Und doch braucht man keine Angst vor Langeweile zu haben, so viel gibt es auf der Buchmesse zu entdecken und zu tun. Ich habe unzählige interessante Menschen kennen gelernt und eine Vielzahl von Bekanntschaften gemacht. Ich bin mit Verlegern wie mit Schriftstellern ins Gespräch gekommen, habe Interviewtermine abgemacht, Lesungen und Autogrammstunden verfolgt, zahllose Diskussionen geführt und mich über den Lesemarkt der Zukunft informiert.
Kurzum: Mein Besuch der Frankfurter Buchmesse 2008 war ein einschneidendes, unvergessliches Erlebnis. Insofern bin ich gespannt, was mir die diesjährige Veranstaltung alles zu bieten hat, welche neuen Trends es zu erforschen gibt, welche alten Bekannten ich wiedersehen und welche neuen Bekanntschaften ich machen werde.
Und wer weiß? Vielleicht gelingt es mir dieses Jahr ja doch, das ein oder andere mir bislang vollkommen unbekannte Buch aufzustöbern ...
Kommentare
Ich habe ähnliche Erfahrungen gemacht. In meinem speziellen Fall heißt das:
War jahrelang als "Leser" mit den Interessen eines Lesers auf der Buchmesse.
Dann seit 2-3 Jahren als "Autor" mit den Interessen eines Autors.
Für dieses Jahr hab ich mir vorgenommen, beides zu sein. Mal schauen ...
Beim Lesen dieses Satzes ging mir doch ganz spontan der Name "Nekronomikon" durch den Kopf