Die spinnen, die Rastätter ... - Über Perry Rhodan NEO
Die spinnen, die Rastätter ...
Über Perry Rhodan NEO
Über Perry Rhodan NEO
VORBEMERKUNG
Bevor ich hier ins Detail gehe, möchte ich klarstellen, dass ich mich selbst nicht als PR-Fan bezeichnen würde. Ich verstehe mich als PR-Sympathisant. Ich war immer wieder mal einen Zyklus oder zwei auch weg von der Erstauflage. Oder habe diese Zyklen nur indirekt über Berichterstattung und Leserseiten mitverfolgt.
Für mich ist die Serie Perry Rhodan eine der ganz wenigen Konstanten in meiner Welt. Allein die Kenntnis darum, dass der wöchentlich am Kiosk liegt, wäre mir danach wieder mitzulesen, ist unglaublich beruhigend. Auch weil Heftromane an sich so auf dem Abstellgleis sind.
Es gibt ein altes Wienerlied, in dem heißt es versöhnlich-philosophisch Es wird ein Wein sein, und wir werden nicht mehr sein. So ähnlich sah ich das bis jetzt immer mit Perry Rhodan. Die Serie gab es schon 15 Jahre vor meiner Geburt (ich bin 35), und ich fand Gefallen an der Idee, dass es die auch nach mir geben würde. Das hat was. Quasi: Es wird ein Perry sein, und wir werden nicht mehr sein.
Mein persönlicher Weg führte mich von den Hörspielen in die Silberbände, dann in die damals aktuelle Viertauflage - damals gearade in den frühen 400ern, welche ich bis heute als einen der einsteigerunfreundlichsten Bereiche empfinde, und sei es bloß der Ewers-Romane halber. Folglich war ich auch entsprechend abgetörnt.
Theoretisch hätte meine Beschäftigung mit Rhodan damals schon ein zumindest vorläufiges Ende finden können. (Zumal es damals ja noch viel mehr Heftromane gab und mein Taschengeld eindeutig Arbeiterklasse war.) Aber ich hatte ja die Silberbände für das Schön-von-Anfang-an, und durch eine glückliche Fügung bekam ich einen fast kompletten Satz der EA-Bände ca. 750-1050 geschenkt. Das waren die späte Aphilie, Bardioc, PAN-THAU-RA, Die Kosmischen Burgen und die Anfänge der Kosmischen Hanse.
Speziell die Leserseiten dieser Hefte halfen mir als Schuhlöffel in die Serie, und nachdem ich die ersten hundert oder so jener geschenkten Hefte durch hatte, stieg ich parallel auch in die EA ein. Das war damals in den späten 1200er-Bänden. Seit dem bin ich wie gesagt immer mal wieder live dabei und immer mal wieder verzögert/indirekt.
Gen Band 2000 hin hatte ich große Hoffnung, aber die Auflösung von MATERIA fand ich sehr enttäuschend und die 200 Bände danach fand ich lähmend und in die Länge gezogen. Ab dem Sternenozean verging es mir dann ordentlich, Terranova wurde übersprungen. Bei der Negasphäre und bei Stardust habe ich es wirklich versucht, bin aber kaum weiter als die ersten 10-15 Bände gekommen. Neuroversum lasse ich wieder aus. Rückblickend hadere ich ergo schon seit mittlerweile 10 Jahren mit der Erstauflage.
Zusammenfassend habe ich - im Laufe meines Leserlebens und schön über die Serie verteilt - ca. 1000 Einzelhefte tatsächlich gelesen, 800 weitere quer gelesen oder per Silberband-Zusammenfasssung mitverfolgt, und 800 kenne ich bloß vom Hörensagen.
Das verstehe ich unter Sympathisant. Ein Fan würde wohl zumindest diese 800 ungelesenen Hefte als unhaltbar betrachten und eine Lektüre nachholen. Mir reicht das so.
STELLENWERT DER SERIE PERRY RHODAN
Ich bin der festen Überzeugung, dass Perry Rhodan mittlerweile zum Kulturerbe deutscher Literatur zählt, dort so im Eck neben Karl May. Und das wohl schon seit Band 1000.
Natürlich gehört er rechtlich der VPM, aber ideell gehört Perry Rhodan der Allgemeinheit.
Nicht nur sind mehrere Generationen an Lesern ins Land gezogen, auch mehrere Generationen an Autoren haben ihren Beitrag geleistet. Von der ersten sind alle tot. Auch von der zweiten die meisten, selbst von der dritten vereinzelt. Das ist der Weg der Dinge.
Bis vor kurzem haben alle Generationen an Autoren und Verlags-Machern eine gewisse Demut erkennen lassen. Demut gegenüber der Tradition, welcher sie sich einordnen. Respekt vor jener Sache Rhodan, die größer ist als die Summe ihrer Teile. Einsicht gegenüber dem Umstand, dass es vor ihnen Leute gab, und (eigentlich) nach ihnen Leute geben würde. Und diese Demut, dieser Respekt und diese Einsicht ließen einen selbst als Nicht-Fan vor dem Gesamtwerk den Hut ziehen.
Mit Perry Rhodan NEO und auch dem Tonfall Kampf-Jubels dafür, den einige Foristas (Kassian, Strega, etc.) im Rhodan Forum an den Tag legen, scheint man nun davon Abstand zu nehmen.
Ich finde es erstaunlich, dass offensichtlich so viele Leser und der Verlag selbst der Meinung ist, dass die Anfänge zu altmodisch sind. Verkauft der Verlag doch nach wie vor Silberbände, Hörbücher und eBooks gerade auch dieser Anfänge.
Vielleicht sollte die VPM aus Konsequenz dann für jeden Band NEO einen 10er-Block EA ab Band 1 ins Public Domain entlassen. Wenn das eh keiner mehr braucht, und heute doch nur mehr lächerlich wirkt.
Vielleicht sollten sie aber auch schlicht JETZT SOFORT dieses unsägliche Trauerspiel beenden, alle bereits gedruckten NEO-Bände mit zum Worldcon schleifen und den Besuchern als gratis Goodies in die Tüten beim Eingang packen. Alle bereits geschriebenen Hefte über die gedruckten hinaus können sie von mir aus als eBooks verscherbeln, aber nichts Gedrucktes davon sollte je in den Handel kommen.
Aber das wird wohl nicht passieren. Wo sie Gerüchten zufolge sogar Fernseh- und Plakatwerbung für diese soooo "originelle", Kulturerbe schändende Neuverwurstung in Mainstream-Trendyheit betreiben werden ... (Aber hey, ist okay, ich kann mich auch noch gut an die zahlreichen Fernseh- und Plakat-Kampagnen zur Erstauflage erinnern. NICHT!
War meine erste impulsive Reaktion noch ein Ey, was kiffen die, ey?!, also ... nennen wir es ... Befremden, führte ein tatsächliches Analysieren dieser Schnapsidee dann zum Entsetzen.
Manche Beschwichtiger im Forum argumentieren sinngemäß, dass man es ja zumindest mal versuchen könne, und falls es scheitere scheitere es eben, was solls?
Ich kann mir nicht vorstellen, dass es nicht zumindest eine große oder gar mehrere kleine Konferenzen zum Thema NEO im Verlag gegeben hat. Mit Autoren und Verlagsmenschen. Die Vorstellung, dass sich (offenkundig!) niemand in jenem Kreis gefunden hat, der nach nur einer halben Minute des Erörterns dieser Idee (weil länger als 30 Sekunden sollte man dafür nicht brauchen) laut aufgeschrieen hätte, gefragt hätte, ob die anderen hier denn alle geisteskrank sind, ist nichts anderes als beängstigend.
Weil dadurch wurde belegt, dass das Team dort offenbar Hirnverbrämtheit solchen Ausmaßes wie NEO darstellt nicht erkennt. Nämlich auch in der Zukunft nicht erkennen wird, da ihnen offenbar das Gespür dafür fehlt.
Oh ja, das ist sehr beruhigend für die Erstauflage und was ihrer in Zukunft noch harrt ...
PRINZIPIELLE GEDANKENGÄNGE
Perry Rhodan lebt von seiner Geschichte. Lebt von ebenjener 50-jährigen Kontinuität. Die Serie wurde immer wieder in ihrer Ausrichtung angepasst, aber das beschränkte sich ausnahmslos auf neu erscheinende Hefte und ging zumeist auch mit einem Zeitsprung einher. Und alle diese Neuausrichtungen hatten dennoch eindeutig und erkennbar ihre Wurzeln zurückverfolgbar bis in den Zentrale-Hauptbunker von Nevada-Fields. Niemand hätte auch nur im Traum gewagt, an den Grundfesten des Serien-Kosmos zu rütteln oder gar diese zu beflecken.
Perry Rhodan NEO tut das.
Im Forum finden sich Leute, die sich genötigt sehen, auf andere Filme/Bücher/Comics zu verweisen. Gerne bemüht wird etwa das What If ...? aus den Comics als Vergleich.
Ich erlaube mir, als jemand, der von Comics Ahnung zu haben behauptet, diese Vergleich als untauglich zu bezeichnen.
What If ...?-Hefte gibt es in exakt zwei Spielarten. Die eine sind groteske Annahmen, etwa What If Aunt May had Super-Powers. Sie sind Spielwiese für Autoren, die sich nicht ernstgemeint austoben wollen. Die andere Art sind Hefte, in welchen genau eine einzige klitzekleine Kleinigkeit anders läuft als in echt, und es ist die Lawine an Auswirkungen in der Folge, die What If ...? so interessant macht. Ein gutes Beispiel für echtes What If ...? zu Perry Rhodan findet sich just hier am Zauberspiegel.
NEO tut weder das eine noch das andere. Bei NEO werden den Ankündigungen zufolge alle möglichen Dinge anders sein. Und nicht nicht ernst gemeint.
Weiters wird gerne das Ultimates-Beispiel bemüht. Nämlich mit dem Hinweis darauf, dass sich durch die Ultimates-Hefte auch die eigentlichen Hefte entsprechend besser verkauft hätten. Diese Aussage entspricht schlicht nicht den Tatsachen. Comics-Verkaufzahlen finden sich im Internet. Man möge mir bitte ein Beispiel zeigen, wo es diesen kausalen Zusammenhang stringent an Zahlen ersichtlich gegeben hätte. Wo immer die Verkaufszahlen traditioneller (also nicht-Ultimate) Hefte vorübergehend für zwei, drei Monate nach oben gegangen sein mögen, war ein Creative-Team-Wechsel, eine Jubiläumsnummer oder gar eine Neunummerierung Ursache. Nichts sonst.
Dass sich manche Ultimate-Sachen wesentlich besser verkauft haben als ihre traditionellen Ursprungs-Serien, liegt einzig und allein an der Unfähigkeit der Autoren jener Serien, sowie (und hier mag es tatsächlich eine Ähnlichkeit zu PRNEO geben) dem Unwillen, sich genug und eingehend damit auseinander zu setzen. Liegt an der mangelnden Demut, liegt an Autoren, deren Ego größer ist, als die Sache, für die sie schreiben.
Einige Kommentare im Forum gehen grob in die Richtung, dass man dann endlich "etwas Neues" lesen könne, statt jeden Zyklus "das Gleiche". Was genau hat die gegenwärtigen Autoren davon abgehalten VIER MAL IM MONAT etwas Neues in die Erstauflage zu bringen?
Eine der verstörendsten wiederkehrenden Bemerkungen im Diskussions-Thread zu PR-Neo im PR-Forum ist: Wer braucht den technisch altmodischen Schrott, ist ja lächerlich heutzutage.
Wer so etwas von sich gibt, hat die Natur von Science Fiction nicht verstanden. Wohl, weil er eher von Weltraum-Fantasy und Weltraum-Seifenopern kommt.
Wer nicht erkennt, dass zur Zeit des echten Rhodan-Auftaktes die darin geschilderte Technologie cutting edge war, in die nahe Zukunft extrapoliert, hat kein Hirn bzw. keine Bildung. Wissenschaft (und angewandte Technolgie ist nichts anderes) zur Möglichmachung des vermeintlich Unmöglichen, zur Überwindung vermeintlich Unüberwindbaren ist Kern jeglicher echten Science Fiction.
Wer nicht anerkennt, dass da draufgängerische Typen in fliegende Kisten gestiegen sind, mit einer leidlich kontrollierten atomaren Explosion unterm Arsch sich haben jenseits der damals äußersten Grenzen schießen lassen, hat kein Verständnis von Wagemut, und kein Gespür für Abenteuer.
Sie haben kein Verständnis von Geschichte ganz allgemein. Vor allem nicht für die Geschichte der Serie selbst. Blicken herablässig auf Vergangenheit zurück und sagen, oh diese armen Steinzeitmenschen-Astronauten in den 1970ern.
Der Pioniergeist jener Anfänge entzieht sich ihren Hirnen. Darum haben wir auch kein Weltraumprogramm mehr, heutzutage. Diese Leute würden auch keine Verneschen Ballonfahrten verstehen, keine Frage. Und Filme wie Apollo 13 müssen regelrecht belustigend-surreal auf diese Leute wirken.
Was sie auch nicht verstehen, ist, dass in zehn Jahren ihre moderne NEO-Chose gleichermaßen altbacken auf sie wirken würde. Aber hey, dann kann man ja Perry Rhodan ULTRA NEO machen, ne?
JUGENDWAHN
Zumal man ja auch immer die Kiddies anmarketingen muss. Im Original war Perry Rhodan 35 Jahre alt. Ein ohnehin auffallend junges Alter, bedenkt man seine diversen Ausbildungen und seine Luftwaffen-Karriere hin zum Major.
35???
Gott, was für ein Opa!
Mich würde es nicht im Geringsten wundern, verjüngten sie ihn in diesem NEO-Machwerk krampfhaft.
Ich bin auch 35. In Österreich habe ich laut statistischer Lebenserwartung nochmal mehr als diese Spanne an Leben vor mir. Gut, ich lebe nicht sehr gesund. Erwarte Anfang 60 aus den Latschen zu kippen, was okay ist. Aber das sind immer noch 25+ Jahre!
25 Jahre, in denen ich Lektüre kaufen werde. Aber offenbar will mir die VPM nichts mehr verkaufen. Nicht nur NEO nicht, nein, selbst die Erstauflage nicht, wo bubihafte Rhodandarstellungen Titelbilder verunzieren, wie es ärger nicht geht.
25 Jahre, in denen sich mein Geschmack und meine Interessen wohl zigmal seltener ändern werden, als die Interessen von Jugendlichen. In meiner Jugend war ich schnell von einer Sache ergriffen, aber ebenso schnell auch wieder weg von einer Sache.
Rhodan hat sich - wie so ziemlich alles andere im Heftroman, das es noch gibt - hin zu All Ages verwandelt, bzw. wird gerade nach dorthin verbogen. All Ages hat man sicher schon gehört. Das ist Marketing-Sprech für für unreif-kindische Leser aller Altersgruppen.
Zu blöd, dass ich nicht unreif und kindisch bin. Was habe ich mir bloß gedacht beim Erwachsenwerden? Was bilde ich mir eigentlich ein, von Autoren Romane zu erwarten, die nicht unreif-kindisch sein sollen? Ist ja anmaßend, ey!
BOYKOTT
Ich werde vorsätzlich keinen einzigen Band dieser NEO-Chose erwerben, und ich kann nur an alle Leser dieses Artikels appellieren, sich genau durch den Kopf gehen zu lassen, welche Message man der VPM mit einem allfälligen Kauf senden würde.
Speziell richtet sich dieser Aufruf an jene Leute, die ohnehin nichts von der Idee halten, aber sie vielleicht als Kuriosum zu erwerben gedenken. Man sollte sich fragen: Lassen die Verkaufszahlen erkennen, dass man das nur als Kuriosum gekauft hat, und nicht, weil man die Idee toll findet?
Generell habe ich keine Sorge, dass NEO ein Erfolg werden könnte. Und fast bemitleide ich die Macher und die VPM ein wenig, weil ich mir sicher bin, dass zumindest einige dort das mittlerweile erkennen können.
Schon fühlen sich die ersten Autoren bemüßigt, dort den sterbenden Schwan zu geben. Bittere Tränen der empörten Kränkung zu vergießen. Wo doch noch niemand auch nur eine Zeile gelesen habe, aber all die bösen Ewig-Gestrigen drauf rumhauen ... In Wahrheit braucht man natürlich nicht auch nur eine einzige Zeile davon gelesen zu haben - es geht einzig und allein um die Idee an sich. Um die Frage der Legitimität so einer Sache.
Perry Rhodan NEO hat keine Legitimität. Diesseits eines kommerziellen Experimentes. (Und selbst als solchem geht ihm auf halber Strecke zwischen Kurzfristigkeit und Mittelfristigkeit die Logik aus, was das Wahnsinnsprojekt noch armseliger macht.)
Jeder einzelne Band, der davon erscheinen wird, ist ein Band zuviel.
Der Kontinuitäts-Verwirrung stiftet, indem er genau den grauenhaft chaotischen Zustand in den US-Comics VORSÄTZLICH herbeiführt, wo es bloß noch unzählige Parallellwelten gibt, wo sich jegliche Kanonizität längst aufgehört hat, und alles x-beliebige geht, auch wenn ein Jahr vorher ganz etwsa anderes geschrieben wurde. Was Perry Rhodan einzigartig macht, ist diese eindeutige klare Historie, wo es keine unterschiedliche Origins gibt, keine Weltenwechsler, deren Existenz man nicht mal mehr zu erklären sucht.
In gewisser Weise gab es derartiges vielleicht eh schon immer bei Rhodan. Bloß früher nannte man das Fan-Fiction - heute heißt es Perry-Rhodan-NEO.
Schaden (durch seine Natur irreparabler) wird besonders auch bei den angeblich angepeilten Neulesern/Wiedereinsteigern angerichtet werden. Der die Leserschaft spaltet wie die zitierten Ultimates-Hefte die Leserschaft gespaltet haben. Der der Erstauflage Wasser abgräbt, das stattdessen auf die Mühlen der Demutlosen fließt.
Bevor ich hier ins Detail gehe, möchte ich klarstellen, dass ich mich selbst nicht als PR-Fan bezeichnen würde. Ich verstehe mich als PR-Sympathisant. Ich war immer wieder mal einen Zyklus oder zwei auch weg von der Erstauflage. Oder habe diese Zyklen nur indirekt über Berichterstattung und Leserseiten mitverfolgt.
Für mich ist die Serie Perry Rhodan eine der ganz wenigen Konstanten in meiner Welt. Allein die Kenntnis darum, dass der wöchentlich am Kiosk liegt, wäre mir danach wieder mitzulesen, ist unglaublich beruhigend. Auch weil Heftromane an sich so auf dem Abstellgleis sind.
Es gibt ein altes Wienerlied, in dem heißt es versöhnlich-philosophisch Es wird ein Wein sein, und wir werden nicht mehr sein. So ähnlich sah ich das bis jetzt immer mit Perry Rhodan. Die Serie gab es schon 15 Jahre vor meiner Geburt (ich bin 35), und ich fand Gefallen an der Idee, dass es die auch nach mir geben würde. Das hat was. Quasi: Es wird ein Perry sein, und wir werden nicht mehr sein.
Mein persönlicher Weg führte mich von den Hörspielen in die Silberbände, dann in die damals aktuelle Viertauflage - damals gearade in den frühen 400ern, welche ich bis heute als einen der einsteigerunfreundlichsten Bereiche empfinde, und sei es bloß der Ewers-Romane halber. Folglich war ich auch entsprechend abgetörnt.
Theoretisch hätte meine Beschäftigung mit Rhodan damals schon ein zumindest vorläufiges Ende finden können. (Zumal es damals ja noch viel mehr Heftromane gab und mein Taschengeld eindeutig Arbeiterklasse war.) Aber ich hatte ja die Silberbände für das Schön-von-Anfang-an, und durch eine glückliche Fügung bekam ich einen fast kompletten Satz der EA-Bände ca. 750-1050 geschenkt. Das waren die späte Aphilie, Bardioc, PAN-THAU-RA, Die Kosmischen Burgen und die Anfänge der Kosmischen Hanse.
Speziell die Leserseiten dieser Hefte halfen mir als Schuhlöffel in die Serie, und nachdem ich die ersten hundert oder so jener geschenkten Hefte durch hatte, stieg ich parallel auch in die EA ein. Das war damals in den späten 1200er-Bänden. Seit dem bin ich wie gesagt immer mal wieder live dabei und immer mal wieder verzögert/indirekt.
Gen Band 2000 hin hatte ich große Hoffnung, aber die Auflösung von MATERIA fand ich sehr enttäuschend und die 200 Bände danach fand ich lähmend und in die Länge gezogen. Ab dem Sternenozean verging es mir dann ordentlich, Terranova wurde übersprungen. Bei der Negasphäre und bei Stardust habe ich es wirklich versucht, bin aber kaum weiter als die ersten 10-15 Bände gekommen. Neuroversum lasse ich wieder aus. Rückblickend hadere ich ergo schon seit mittlerweile 10 Jahren mit der Erstauflage.
Zusammenfassend habe ich - im Laufe meines Leserlebens und schön über die Serie verteilt - ca. 1000 Einzelhefte tatsächlich gelesen, 800 weitere quer gelesen oder per Silberband-Zusammenfasssung mitverfolgt, und 800 kenne ich bloß vom Hörensagen.
Das verstehe ich unter Sympathisant. Ein Fan würde wohl zumindest diese 800 ungelesenen Hefte als unhaltbar betrachten und eine Lektüre nachholen. Mir reicht das so.
STELLENWERT DER SERIE PERRY RHODAN
Ich bin der festen Überzeugung, dass Perry Rhodan mittlerweile zum Kulturerbe deutscher Literatur zählt, dort so im Eck neben Karl May. Und das wohl schon seit Band 1000.
Natürlich gehört er rechtlich der VPM, aber ideell gehört Perry Rhodan der Allgemeinheit.
Nicht nur sind mehrere Generationen an Lesern ins Land gezogen, auch mehrere Generationen an Autoren haben ihren Beitrag geleistet. Von der ersten sind alle tot. Auch von der zweiten die meisten, selbst von der dritten vereinzelt. Das ist der Weg der Dinge.
Bis vor kurzem haben alle Generationen an Autoren und Verlags-Machern eine gewisse Demut erkennen lassen. Demut gegenüber der Tradition, welcher sie sich einordnen. Respekt vor jener Sache Rhodan, die größer ist als die Summe ihrer Teile. Einsicht gegenüber dem Umstand, dass es vor ihnen Leute gab, und (eigentlich) nach ihnen Leute geben würde. Und diese Demut, dieser Respekt und diese Einsicht ließen einen selbst als Nicht-Fan vor dem Gesamtwerk den Hut ziehen.
Mit Perry Rhodan NEO und auch dem Tonfall Kampf-Jubels dafür, den einige Foristas (Kassian, Strega, etc.) im Rhodan Forum an den Tag legen, scheint man nun davon Abstand zu nehmen.
Ich finde es erstaunlich, dass offensichtlich so viele Leser und der Verlag selbst der Meinung ist, dass die Anfänge zu altmodisch sind. Verkauft der Verlag doch nach wie vor Silberbände, Hörbücher und eBooks gerade auch dieser Anfänge.
Vielleicht sollte die VPM aus Konsequenz dann für jeden Band NEO einen 10er-Block EA ab Band 1 ins Public Domain entlassen. Wenn das eh keiner mehr braucht, und heute doch nur mehr lächerlich wirkt.
Vielleicht sollten sie aber auch schlicht JETZT SOFORT dieses unsägliche Trauerspiel beenden, alle bereits gedruckten NEO-Bände mit zum Worldcon schleifen und den Besuchern als gratis Goodies in die Tüten beim Eingang packen. Alle bereits geschriebenen Hefte über die gedruckten hinaus können sie von mir aus als eBooks verscherbeln, aber nichts Gedrucktes davon sollte je in den Handel kommen.
Aber das wird wohl nicht passieren. Wo sie Gerüchten zufolge sogar Fernseh- und Plakatwerbung für diese soooo "originelle", Kulturerbe schändende Neuverwurstung in Mainstream-Trendyheit betreiben werden ... (Aber hey, ist okay, ich kann mich auch noch gut an die zahlreichen Fernseh- und Plakat-Kampagnen zur Erstauflage erinnern. NICHT!
War meine erste impulsive Reaktion noch ein Ey, was kiffen die, ey?!, also ... nennen wir es ... Befremden, führte ein tatsächliches Analysieren dieser Schnapsidee dann zum Entsetzen.
Manche Beschwichtiger im Forum argumentieren sinngemäß, dass man es ja zumindest mal versuchen könne, und falls es scheitere scheitere es eben, was solls?
Ich kann mir nicht vorstellen, dass es nicht zumindest eine große oder gar mehrere kleine Konferenzen zum Thema NEO im Verlag gegeben hat. Mit Autoren und Verlagsmenschen. Die Vorstellung, dass sich (offenkundig!) niemand in jenem Kreis gefunden hat, der nach nur einer halben Minute des Erörterns dieser Idee (weil länger als 30 Sekunden sollte man dafür nicht brauchen) laut aufgeschrieen hätte, gefragt hätte, ob die anderen hier denn alle geisteskrank sind, ist nichts anderes als beängstigend.
Weil dadurch wurde belegt, dass das Team dort offenbar Hirnverbrämtheit solchen Ausmaßes wie NEO darstellt nicht erkennt. Nämlich auch in der Zukunft nicht erkennen wird, da ihnen offenbar das Gespür dafür fehlt.
Oh ja, das ist sehr beruhigend für die Erstauflage und was ihrer in Zukunft noch harrt ...
PRINZIPIELLE GEDANKENGÄNGE
Perry Rhodan lebt von seiner Geschichte. Lebt von ebenjener 50-jährigen Kontinuität. Die Serie wurde immer wieder in ihrer Ausrichtung angepasst, aber das beschränkte sich ausnahmslos auf neu erscheinende Hefte und ging zumeist auch mit einem Zeitsprung einher. Und alle diese Neuausrichtungen hatten dennoch eindeutig und erkennbar ihre Wurzeln zurückverfolgbar bis in den Zentrale-Hauptbunker von Nevada-Fields. Niemand hätte auch nur im Traum gewagt, an den Grundfesten des Serien-Kosmos zu rütteln oder gar diese zu beflecken.
Perry Rhodan NEO tut das.
Im Forum finden sich Leute, die sich genötigt sehen, auf andere Filme/Bücher/Comics zu verweisen. Gerne bemüht wird etwa das What If ...? aus den Comics als Vergleich.
Ich erlaube mir, als jemand, der von Comics Ahnung zu haben behauptet, diese Vergleich als untauglich zu bezeichnen.
What If ...?-Hefte gibt es in exakt zwei Spielarten. Die eine sind groteske Annahmen, etwa What If Aunt May had Super-Powers. Sie sind Spielwiese für Autoren, die sich nicht ernstgemeint austoben wollen. Die andere Art sind Hefte, in welchen genau eine einzige klitzekleine Kleinigkeit anders läuft als in echt, und es ist die Lawine an Auswirkungen in der Folge, die What If ...? so interessant macht. Ein gutes Beispiel für echtes What If ...? zu Perry Rhodan findet sich just hier am Zauberspiegel.
NEO tut weder das eine noch das andere. Bei NEO werden den Ankündigungen zufolge alle möglichen Dinge anders sein. Und nicht nicht ernst gemeint.
Weiters wird gerne das Ultimates-Beispiel bemüht. Nämlich mit dem Hinweis darauf, dass sich durch die Ultimates-Hefte auch die eigentlichen Hefte entsprechend besser verkauft hätten. Diese Aussage entspricht schlicht nicht den Tatsachen. Comics-Verkaufzahlen finden sich im Internet. Man möge mir bitte ein Beispiel zeigen, wo es diesen kausalen Zusammenhang stringent an Zahlen ersichtlich gegeben hätte. Wo immer die Verkaufszahlen traditioneller (also nicht-Ultimate) Hefte vorübergehend für zwei, drei Monate nach oben gegangen sein mögen, war ein Creative-Team-Wechsel, eine Jubiläumsnummer oder gar eine Neunummerierung Ursache. Nichts sonst.
Dass sich manche Ultimate-Sachen wesentlich besser verkauft haben als ihre traditionellen Ursprungs-Serien, liegt einzig und allein an der Unfähigkeit der Autoren jener Serien, sowie (und hier mag es tatsächlich eine Ähnlichkeit zu PRNEO geben) dem Unwillen, sich genug und eingehend damit auseinander zu setzen. Liegt an der mangelnden Demut, liegt an Autoren, deren Ego größer ist, als die Sache, für die sie schreiben.
Einige Kommentare im Forum gehen grob in die Richtung, dass man dann endlich "etwas Neues" lesen könne, statt jeden Zyklus "das Gleiche". Was genau hat die gegenwärtigen Autoren davon abgehalten VIER MAL IM MONAT etwas Neues in die Erstauflage zu bringen?
Eine der verstörendsten wiederkehrenden Bemerkungen im Diskussions-Thread zu PR-Neo im PR-Forum ist: Wer braucht den technisch altmodischen Schrott, ist ja lächerlich heutzutage.
Wer so etwas von sich gibt, hat die Natur von Science Fiction nicht verstanden. Wohl, weil er eher von Weltraum-Fantasy und Weltraum-Seifenopern kommt.
Wer nicht erkennt, dass zur Zeit des echten Rhodan-Auftaktes die darin geschilderte Technologie cutting edge war, in die nahe Zukunft extrapoliert, hat kein Hirn bzw. keine Bildung. Wissenschaft (und angewandte Technolgie ist nichts anderes) zur Möglichmachung des vermeintlich Unmöglichen, zur Überwindung vermeintlich Unüberwindbaren ist Kern jeglicher echten Science Fiction.
Wer nicht anerkennt, dass da draufgängerische Typen in fliegende Kisten gestiegen sind, mit einer leidlich kontrollierten atomaren Explosion unterm Arsch sich haben jenseits der damals äußersten Grenzen schießen lassen, hat kein Verständnis von Wagemut, und kein Gespür für Abenteuer.
Sie haben kein Verständnis von Geschichte ganz allgemein. Vor allem nicht für die Geschichte der Serie selbst. Blicken herablässig auf Vergangenheit zurück und sagen, oh diese armen Steinzeitmenschen-Astronauten in den 1970ern.
Der Pioniergeist jener Anfänge entzieht sich ihren Hirnen. Darum haben wir auch kein Weltraumprogramm mehr, heutzutage. Diese Leute würden auch keine Verneschen Ballonfahrten verstehen, keine Frage. Und Filme wie Apollo 13 müssen regelrecht belustigend-surreal auf diese Leute wirken.
Was sie auch nicht verstehen, ist, dass in zehn Jahren ihre moderne NEO-Chose gleichermaßen altbacken auf sie wirken würde. Aber hey, dann kann man ja Perry Rhodan ULTRA NEO machen, ne?
JUGENDWAHN
Zumal man ja auch immer die Kiddies anmarketingen muss. Im Original war Perry Rhodan 35 Jahre alt. Ein ohnehin auffallend junges Alter, bedenkt man seine diversen Ausbildungen und seine Luftwaffen-Karriere hin zum Major.
35???
Gott, was für ein Opa!
Mich würde es nicht im Geringsten wundern, verjüngten sie ihn in diesem NEO-Machwerk krampfhaft.
Ich bin auch 35. In Österreich habe ich laut statistischer Lebenserwartung nochmal mehr als diese Spanne an Leben vor mir. Gut, ich lebe nicht sehr gesund. Erwarte Anfang 60 aus den Latschen zu kippen, was okay ist. Aber das sind immer noch 25+ Jahre!
25 Jahre, in denen ich Lektüre kaufen werde. Aber offenbar will mir die VPM nichts mehr verkaufen. Nicht nur NEO nicht, nein, selbst die Erstauflage nicht, wo bubihafte Rhodandarstellungen Titelbilder verunzieren, wie es ärger nicht geht.
25 Jahre, in denen sich mein Geschmack und meine Interessen wohl zigmal seltener ändern werden, als die Interessen von Jugendlichen. In meiner Jugend war ich schnell von einer Sache ergriffen, aber ebenso schnell auch wieder weg von einer Sache.
Rhodan hat sich - wie so ziemlich alles andere im Heftroman, das es noch gibt - hin zu All Ages verwandelt, bzw. wird gerade nach dorthin verbogen. All Ages hat man sicher schon gehört. Das ist Marketing-Sprech für für unreif-kindische Leser aller Altersgruppen.
Zu blöd, dass ich nicht unreif und kindisch bin. Was habe ich mir bloß gedacht beim Erwachsenwerden? Was bilde ich mir eigentlich ein, von Autoren Romane zu erwarten, die nicht unreif-kindisch sein sollen? Ist ja anmaßend, ey!
BOYKOTT
Ich werde vorsätzlich keinen einzigen Band dieser NEO-Chose erwerben, und ich kann nur an alle Leser dieses Artikels appellieren, sich genau durch den Kopf gehen zu lassen, welche Message man der VPM mit einem allfälligen Kauf senden würde.
Speziell richtet sich dieser Aufruf an jene Leute, die ohnehin nichts von der Idee halten, aber sie vielleicht als Kuriosum zu erwerben gedenken. Man sollte sich fragen: Lassen die Verkaufszahlen erkennen, dass man das nur als Kuriosum gekauft hat, und nicht, weil man die Idee toll findet?
Generell habe ich keine Sorge, dass NEO ein Erfolg werden könnte. Und fast bemitleide ich die Macher und die VPM ein wenig, weil ich mir sicher bin, dass zumindest einige dort das mittlerweile erkennen können.
Schon fühlen sich die ersten Autoren bemüßigt, dort den sterbenden Schwan zu geben. Bittere Tränen der empörten Kränkung zu vergießen. Wo doch noch niemand auch nur eine Zeile gelesen habe, aber all die bösen Ewig-Gestrigen drauf rumhauen ... In Wahrheit braucht man natürlich nicht auch nur eine einzige Zeile davon gelesen zu haben - es geht einzig und allein um die Idee an sich. Um die Frage der Legitimität so einer Sache.
Perry Rhodan NEO hat keine Legitimität. Diesseits eines kommerziellen Experimentes. (Und selbst als solchem geht ihm auf halber Strecke zwischen Kurzfristigkeit und Mittelfristigkeit die Logik aus, was das Wahnsinnsprojekt noch armseliger macht.)
Jeder einzelne Band, der davon erscheinen wird, ist ein Band zuviel.
Der Kontinuitäts-Verwirrung stiftet, indem er genau den grauenhaft chaotischen Zustand in den US-Comics VORSÄTZLICH herbeiführt, wo es bloß noch unzählige Parallellwelten gibt, wo sich jegliche Kanonizität längst aufgehört hat, und alles x-beliebige geht, auch wenn ein Jahr vorher ganz etwsa anderes geschrieben wurde. Was Perry Rhodan einzigartig macht, ist diese eindeutige klare Historie, wo es keine unterschiedliche Origins gibt, keine Weltenwechsler, deren Existenz man nicht mal mehr zu erklären sucht.
In gewisser Weise gab es derartiges vielleicht eh schon immer bei Rhodan. Bloß früher nannte man das Fan-Fiction - heute heißt es Perry-Rhodan-NEO.
Schaden (durch seine Natur irreparabler) wird besonders auch bei den angeblich angepeilten Neulesern/Wiedereinsteigern angerichtet werden. Der die Leserschaft spaltet wie die zitierten Ultimates-Hefte die Leserschaft gespaltet haben. Der der Erstauflage Wasser abgräbt, das stattdessen auf die Mühlen der Demutlosen fließt.
Eine gegenteilige Auffassung hat Horst von Allwörden - hier
Kommentare
Ich habe auch Bock drauf, und das obwohl ich die gesamte Serie kenne, und obwohl ich gerade wieder - parallel zur Erstauflage - die alten Zyklen lese (aktuell M87).
Leo Lukas und ein paar von den nicht ganz so sturen und verbissenen PR - Lesern haben es ja hier schon zum Ausdruck gebracht: NEO ist kein Ersatz für die EA, es läuft PARALLEL zur EA.
Ich könnte mir insofern nur einen Grund vorstellen, warum man sich über diese Serie aufregen könnte: Weil man sich etwas anderes erhofft hat. Vielleicht PRA in Taschenheftform? Oder Atlan in Taschenheftform? (beides relativ chancenlos, würde jeder kaufmännisch bewanderte zugeben müssen) Jedenfalls sind nun einige Leute ganz offenbar enttäuscht, dass es sich "nur" um einen PR "reboot" handelt.
Und genau das ist es nämlich gar nicht. Einen reboot kann man nur machen, wenn das ursprüngliche System abgestürzt ist. Das ist es aber nicht und das wird es auch so schnell nicht.
Ich hätte mich z.B. über die grottenschlechte und weinerliche Gwen Stefani - Version von "Its my life" viel mehr aufgeregt, wenn mir jemand glaubhaft versichert hätte, dass ich das "Talk Talk" - Original nie wieder hätte hören können. Aber ich kann mir nach wie vor aussuchen, welche Version ich hören bzw. skippen will. Und genauso kann ich es mit PR NEO halten.
Ich kann es einfach ignorieren und weiterhin die alten Hefte oder Bücher und die EA lesen oder ich kann ganz einfach sagen, scheiß drauf, ich will wissen, wie die Anfänge der Serie sich lesen würden, wenn man sie heute auf den Markt bringen würde. Es tut sich nichts. Keinem wird was weggenommen. Das wurde hier schon ganz deutlich gesagt, aber ich glaube, ein paar Leute wollen das gar nicht hören, weils viel mehr Spaß macht, von vornherein dagegen zu sein.
Wolfgang Trubshaw schrieb: Zitat: Demnächst wird ein Fanroman von MMT, in Überarbeitung, als neuer Planetenroman erscheinen.
Ich persönlich werde in mir kaufen, weil ich die Schreibe von MMT mag.
Trotzdem erscheint mir einiges Merkwürdig. So z.B. der Satz von KNF, daß sie jetzt was Neues bringen möchten.
Ist jetzt diese MMT Veröffentlichung nur eine Überleitung oder ein Testballon?
Was meinst Du Wolfgang, oder andere hier, dazu?
Ich sehe es als sowohl als auch.
Zum einen wurde ja (auch hier im Zauberspiegel) immer mal wieder angemahnt, dass man auch mal neue Planetenromane lesen möchte und eben nicht nur aus dem Fundus dauernt etwas wieder aufgelegt wird. Dem trägt man Rechnung und in gewisser Weise ist es damit natürlich auch ein Testballon, ob neue Abenteuer die Planetenroman-Taschenhefte in den Verkaufszahlen noch puschen können. Der Fanroman von MMT, überarbeitet, bietet sich da ja förmlich an. Zum einen ist der Leserkreis für den Fanroman vorher durchaus überschaubar gewesen und damit für die Mehrheit der PR-Leser eben neu.
Also so gesehen keine der schlechtesten Ideen.
Die Leseprobe habe ich mal kurz überflogen, und ja, die Rastätter spinnen tatsächlich! Wer sowas verfaßt, der kann auch gleich eine Neuauflage im Print herausgeben, wäre sinnvoller.
Und damit komme ich mal zu einem weiteren Gesichtspunkt.
Es war ein großer Fehler, die Nachauflagen nach und nach einzustellen, so hat man Neuleser systematisch vergrault.
Ich hatte noch das Glück 4 Hefte in einer Woche zu bekommen. Damit wurde für mich die Serie überschaubarer. Jetzt aber versucht man verzweifelt Neuleser, vorallem junge zu bekommen.
Aber wer schon in den dicken Wälzern die Leute langweilt, gemeint ist hier u.A. der Ziegel, der wird durch NEO bestimmt nichts erreichen.
Ein Lacher am Morgen vertreibt Kummer und sorgen.
Sorry Gerhard, die haben sich sicherlich nicht selbst den Geldhahn abgedreht nur um Leser zu verprellen
Wahrscheinlich bist du Politiker oder Banker, denn ansonsten hättest du schonmal was von Wirtschaftlichkeit gehört
zitiere Jonas Hoffmann:
Umgekehrt wir ein Schuh draus, gerade Bänker argumentieren mit der Wirtschaftlichkeit. Wobei selbst Robert Feldhoff, der ja mal sowas studiert hatte, sich selber auf die Schippe genommen hat mit EVOLUX, indem er den Primat der Wirtschaftlichkeit und der daraus folgenden Effizens mal beschrieben hat, und was für Folgen sowas hat.
Im Prinziep bleibe ich dabei, ja und ich weiß, daß Du Silberbandleser bist, was ich Dir auch gar nicht in Abrede stellen möchte.
Nur, was ist zugänglicher: Wälzer schmökern oder 64 Seitenlange Romane? Ich hätte mich damals nicht für die Wälzer entschieden.
*lol* Ich weiß zwar nicht welche Zusammenhänge du hier herstellst, aber ich besitze sowohl alle SiBas als auch alle Hefte. Aber in der Tat lese ich die SiBas.
Was dies mit dem Thema zu tun hat verstehe ich allerdings nicht. Ein Verlag produziert Drucksachen um Geld damit zu verdienen. Also werden sie die Dinge produzieren welche eben diese Gewinne bringen. Was defizitär ist wird dagegen eingestellt.
Natürlich kannst du jetzt weiter mit deiner Meinung und oder irgendwelchen Verschwörungstheorien kommen. Fakt ist aber schlicht, Nachauflagen wurden eingestellt und Sibas nicht. Was rechnet sich also mehr?