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Wellington, David - Der letzte Vampir

Wellington, David - Der letzte VampirDer letzte Vampir
(Thirteen Bullets)
von
David Wellington
ins Deutsche übertragen von Andreas Decker
379 Seiten / € 8,95

Taschenbuch / November 2007
ISBN: 978-3-492-26643-7

Piper

Ich weiß nicht, wie es euch geht, wenn ihr in die Grusel-/Horrorecke eurer erwählten Lieblingsbuchläden schlendert. Zumeist sind diese Ecken eh schon kleiner als etwa die, welche den Krimifans zugedacht wird bzw. den meist älteren Damen, welche schnell noch entweder leichte Kost für den Sommerurlaub auf Mallorca oder schwere Kost für die einsamen Abende zu Hause kaufen wollen.

Nun wird unsere kleine Ecke noch weiter eingeengt und das von zumeist unheimlich-ungruseligen Vampiren die Mädchenherzen höher schlagen. Ich hoffe, diese blutlose Welle wird zügig an mir vorüber schwappen und wieder Platz machen für die guten Bücher, die man heute schon sehr gezielt suchen muss.


Eins davon ist definitiv „Der letzte Vampir“ von David Wellington. Gut suchen wird man es eh müssen, denn es erschien in Deutschland bereits 2007 und auch sein Nachfolger „Krieg der Vampire“ ist schon lange im Handel erhältlich.

David Wellington war mir bereits vorher bekannt durch seinen Roman „Stadt der Untoten“, welcher mir sehr gut gefallen hatte.

Werfen wir einen Blick auf den Klappentext:

„Bislang glaubte man, Vampire seien ausgerottet. Doch einer hat überlebt. Und er wartet nur darauf, dass sich ihm jemand in den Weg stellt ...An einem gottverlassenen Ort irgendwo in Pennsylvania geraten die Cops Laura und Arkeley mit ihrem Team in einen Hinterhalt. Ein bestialischer Vampir richtet ein Blutbad unter den Ermittlern an. Aber der Überfall ist nur der Anfang. Denn nun beginnt die wahrhaftige Apokalypse. Ein erbarmungsloser Krieg der Untoten gegen die Menschen ist entfesselt. Und je tiefer Laura in die uralten Geheimnisse und kaltblütigen Pläne der Blutsauger hineingezogen wird, umso deutlicher erkennt sie, dass sie in all dem Wahnsinn ihren engsten Verbündeten nicht mehr trauen kann.“

Die Geschichte beginnt in der Vergangenheit mit dem letzten Kampf von Special Deputy Arkeley. Es ist ein Einstieg mit Action pur und sofort wird mit allem abergläubischen Gedanken, die man automatisch in den Sinn bekommt, wenn man an Blutsauger denkt, aufgeräumt. Arkeley kämpft nicht mit Kreuzen, Weihwasser und spitzem Eichenpfahl. Ja, nicht mal Silberkugeln gibt es in seiner Waffe. Wahrscheinlich, weil diese nicht als Dum-Dum-Geschosse erhältlich sind…

Und trotz dieser durchschlagenden Argumente zerlegt der Vampir direkt ein ganzes Einsatzkommando und macht seinen Jäger schnell zum Gejagten und noch schneller zum Erlegten.

Die Vampire in „Der letzte Vampir“ sind schnell, böse und wie im Rausch von ihrer Sucht auf Blut angetrieben. Jede düstere Erotik geht ihnen ab. Arkeley gelingt der Gegenschlag und damit erst setzt er die in der Gegenwart spielende Geschichte erst so richtig in Schwung.

In der Gegenwart treffen wir auf den eigentlichen Hauptcharakter des Buchs, Laura Caxton, eine lesbische State Trooper, wohl am treffendsten mit Verkehrspolizistin übersetzt, gerät unvermittelt aus ihrer eh nicht ganz so heilen Welt, als sie bei einer Verkehrskontrolle in einen Kofferraum voller Leichenteile blickt. Damit nicht genug, diese Arme führen ein unheimliches Eigenleben. Nur einer von vielen kleinen guten Einfällen, die dem Buch die richtige Schärfe verleihen.

So kommt kurz darauf auch wieder Arkeley zu dem Fall, der natürlich davon Wind bekommt. Er wählt Laura als Partnerin. Warum er dies tut, dies fragt man sich oft im Verlaufe der ca. 380 Seiten. Freundlichkeit und Höflichkeit sind für Arkeley Fremdworte die man nachschlagen muss, er ist allen Menschen gegenüber unerbittlich, Vampire aber hasst er genau so, wie diese Blut lieben.

Kombiniert mit Halbtoten, die reine Sklaven des Vampirs sind, dezent eingesetzten Geistererscheinungen, Kampfszenen die reichlich Blutzoll fordern, geben Laura, die von Zweifeln und Angst geplagte und der über allen zu stehen scheinende Arkeley, den man einfach gleichzeitig hassen und lieben muss, ein geniales Team ab, mit dem man bis zum Ende mitfiebert.

Das Tempo bleibt unglaublich hoch, doch zum richtigen Moment nimmt David Wellington Fahrt raus um zum Ende hin wieder aufzudrehen und ein überraschendes Ende zu bieten.

Absolute Kaufempfehlung für alle, die auf Action in Verbindung mit fast thrillerhafter Schreibweise stehen und es leid sind von Liebe säuselnden Vampiren in den Schlaf gelangweilt zu werden.

Zum Autor:
David Wellington wurde 1971 in Pittsburgh, Pennsylvania geboren. Im Jahr 2006 gab der in New York lebende sein Romandebüt mit „Stadt der Untoten“, im gleichen Jahr erschien dessen Nachfolger „Nation der Untoten“. Nach den Zombies widmete er sich den Blutsaugern und lieferte mit „Der letzte Vampir“ und „Krieg der Vampire“ 2007 zwei Bände mit der Heldin Laura Caxton ab. Jeweils ein dritter Teil dieser beiden Reihen soll noch in Deutschland erscheinen.

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