Abenteuer-Vertonung alter Klasse - Der Kurier des Zaren
Abenteuer-Vertonung alter Klasse
»Der Kurier des Zaren«
Trotz seiner Vorsicht und Kühnheit fällt er auf halber Strecke dann doch den Tataren in die Hände … (1)
Die Geschichte vom Kurier des Zaren ist schon so einige Male vertont worden. Besondere Bekanntheit hat die Story sicher durch die opulente Verfilmung mit Raimund Harmstorff in den Siebziger Jahren erfahren. Der fast 6-stündige Mehrteiler ist sicher die beste und bedeutendste Verfilmung des eigentlich recht einfachen Stoffes. Die Buchvorlage ist nicht sehr umfangreich. Dagmar von Kurmin nahm sich des Buches für eine Hörspieladaption im Jahre 1973 an. Also noch lange vor der ZDF-Verfilmung. Aber es finden sich die wichtigsten Elemente der Geschichte aus dem Film auch in dem knapp 50 Minuten-Hörspiel auf sehr stark verkürzten Raum wieder. Damals beim Label Poly erschienen legt Highscore Music mit dem Märchenland-Label dieses besondere Hörspiel nun neu auf. Besonders deswegen, weil es lange Zeit nicht einfach zu bekommen war und weil es in den Abenteuer-Vertonungen eine Ausnahme darstellt. Denn der Inhalt ist wirklich recht liebevoll wiedergegeben und es wurde nichts wesentliches verkürzt oder der Dramaturgie geopfert. Selbst in der Verfilmung vom ZDF fehlt ja die Schlussszene. Und das nur, weil man ein alternatives Ende wollte.
Hinzu kommt die gute Besetzung des Hörspiels, die sich durchaus sehen lassen kann und mit der kaum eine andere Vertonung mithalten kann. Außer vielleicht der zweiteiligen Version, die ebenfalls von Poly stammt und nach der Verfilmung mit Raimund Harmstorff und Wolfgang Kieling daher kam.
Hier hört man Christian Rode als Strogof, Dagmar von Kurmin selbst spricht Nadja. Die großartige Theaterleiterin Ida Ehre spricht Strogofs Mutter. Ferner dabei sind Joachim Rake und Karl-Heinz Hess.
Wie alle früheren Versionen von Poly kommt man auch hier fast ohne Musik aus. Leider sind auch die Geräusche mager, was die Vertonung teilweise etwas steril erscheinen lässt. Zum Beispiel ist die Szene in der Poststation, in der Strogof unversehens auf seine Mutter trifft, sehr unrealistisch geraten. Man hört keine Nebengeräusche oder Stimmengewirr.
Das tolle Cover stammt wieder von Hans Möller.
Der Kurier des Zaren
(1) = Verlagstext
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