Katastrophenfilme der 70er Jahre - Die Höllenfahrt der Poseidon
Die Höllenfahrt der Poseidon
(The Poseidon Adeventure)
Doch ihnen stellen sich Hindernisse in den Weg und jeder Schritt, den die Gruppe tut, könnte ihr letzter sein... (1)
Katastrophenfilme hatten in den 70er Jahren Hochkultur. Neben den vielen Airport-Filmen, in denen Flugzeuge Schauplatz des Schreckens waren, gab es auch einige Filme über verunglückte Schiffe. Ich denke da vor allem an den Klassiker Poseidon Inferno. Mit Flammendes Inferno wurde auch einmal ein Hochhausbrand inszeniert und mit "Erdbeben" musste eine Naturkatastrophe herhalten. Katastrophenfilme waren die Actionfilme der 70er. Aufgrund der hohen Einspielergebnisse wurden für die Filme immer wieder eine Reihe von bekannten Stars verpflichtet. In den meisten Filmen traten sie in hoher Besetzungsdichte auf.
Wegweisend
Ungerechtfertigter Weise wird dieser sehr bekannte Katastrophenfilm als Mutter des Genres bezeichnet. Das stimmt aber nicht, da man als Auslöser für die Welle an Katastrophenfilmen wohl eher den ersten Airportfilm ansehen muss. Natürlich gab es bereits in den 50er Jahren Filme dieses Genres und bereits 1902 entstand unter dem Etikett Sensationsfilm der allererste Vertreter des Genres. Doch die Welle der 70er, um die es hier geht, wurde vom ersten Airport-Film ausgelöst. Die Höllenfahrt der Poseidon (auch bekannt unter "Poseidon Inferno") war nur ein weiterer Schlüsselfilm, der die Produzenten darin bestärkte, mit Katastrophenfilmen weiter zu machen. So erarbeitete man auch ein neues Airport-Drehbuch. Hier geht es allerdings mal um ein Schiff. Der Reeder will die Höchstgeschwindigkeit und einen Rekord brechen. Nicht nur dieses Moment erinnert an die Titanic. Auch der Luxus an Bord und die vielen reichen Menschen erinnern an den Untergang des einstigen Passagierdampfers Titanic. Interessant und spannend wird der Film vor allem durch den Überlebenskampf der Gruppe. Auf dem Weg zum Bauch des Schiffes, welches kieloben treibt (da es nicht sinken kann), lassen einige aus der Gruppe ihr Leben. So entsteht ein Zehn kleine Negerlein-Prinzip, das den Zuschauer raten und hoffen lässt, welches der Gruppenmitglieder überleben wird. Am Ende hat praktisch jeder seinen Partner verloren. Mike Rogo verliert seine Linda, Mr. Rosen seine Belle und Susan ihren Reverend Scott, in den sie sich augenscheinlich verliebt hat, auch wenn das in dem Film nie deutlich zum Ausdruck kommt. Dafür findet James zu Nonnie. Zwei Außenseiter-Charaktere, die am Ende überleben und sich zueinander hingezogen fühlen. Damit symbolisiert die Handlung am Ende eine Art Neuanfang und bestätigt damit, dass jedes Ende auch ein Anfang sein kann. Hoffnung kommt auf, obwohl der Film kein wirkliches Happy-End liefert.
Die Stars sind gut gewählt. Gene Hackman spielt neben Ernest Borgnine und Shelley Winters. Auch dabei ist das spätere Denver-Clan-Mitglied Pamela Sue Martin. Den Kapitän mimt Leslie Nielsen.
Die Romanvorlage lieferte Paul Gallico.
Acht Nominierungen
Der Film erhielt trotz acht Nominierungen am Ende nur einen Oscar, und zwar den für den Titelsong ‚The Morning After‘ von Al Kasha und Joel Hirschhorn. Der Film kann durchaus als sehr gelungener Genrevertreter dieser Zeit gewertet werden. Auch die Fortsetzung Jagd auf die Poseidon konnte trotz des fehlenden typischen Katastrophencharakters überzeugen. Klischees wie in den Airport-Filmen findet man kaum. Dagegen ist die Neuverfilmung von Wolfgang Petersen ein pur auf Effekte fokussierter Aufguss, der es kaum wert ist, erwähnt zu werden.
Die Höllenfahrt der Poseidon
(1) = Wikipedia
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Kommentare
Vielleicht sollte ich ihn mir heute nochmal antun und nicht mehr so sehr auf Fehler achten. Sollte man vielleicht eh lassen. Mein Vater achtet bei Western immer gerne auf Kondensstreifen am Himmel...