Katastrophenfilme der 70er Jahre- Flammendes Inferno
Flammendes Inferno
(The Towering Inferno)
Roberts ist außer sich vor Wut und versucht, Duncan dazu zu bringen, die Zeremonie zu verschieben bis alle Installationen rechtmäßig durchgeführt und die Sicherheitssysteme voll funktionsfähig sind.
Von Roberts Bedenken unbeirrt, lässt Duncan die Feier pünktlich beginnen. Unter den 300 geladenen Gästen befindet sich neben Senator Gray Parker, Bürgermeister Robert Ramsay und Duncans Tochter Patty auch Dougs Lebensgefährtin Susan Franklin.
Während die Feier in vollem Gange ist, löst ein Kurzschluss im 81. Stock ein Feuer aus. Bei einem Kontrollgang entdeckt Roberts den Brand und verständigt umgehend die städtische Feuerwehr. Dessen Einsatzleiter Michael O'Hallorhan rät zu einer sofortigen Evakuierung. Duncan, um seinen Ruf fürchtend und im Glauben, sein "gläserner Turm" sei zu hundert Prozent sicher, gibt sich widerwillig und verschwendet so wichtige Zeit für die Einleitung von Rettungsmaßnahmen. Immer schneller bahnen sich die Flammen ihren Weg von einem Stockwerk zum nächsten und kommen der Partygesellschaft der 135. Etage bedrohlich nahe. Da nicht alle Gäste in der verbleibenden Zeit über den einzigen funktionierenden Fahrstuhl evakuiert werden können und die Rettung via Militärhubschrauber über das Dach aufgrund des starken Windes bereits gescheitert ist, beschließt die Feuerwehrbrigade, die Menschen über das Nebengebäude mittels einer seilgeführten Gondel zu retten. Doch auch hier reicht die Zeit nicht aus. Die Flammen haben den Festsaal so gut wie umstellt. Um den Flammen noch irgendwie Einhalt zu gebieten, gibt das eingeschaltete Militär O'Hallorhan einen letzten Befehl: Er soll innerhalb von 15 Minuten das oberste Stockwerk sprengen und so das gesamte Gebäude mit einer Million Gallonen Wasser fluten, die dort lagern. Erneute Panik unter den Gästen. Kann das unmöglich scheinende Vorhaben gelingen? (1)
Katastrophenfilme hatten in den 70er Jahren Hochkultur. Neben den vielen Airport-Filmen, in denen Flugzeuge Schauplatz des Schreckens waren, gab es auch einige Filme über verunglückte Schiffe. Ich danke da vor allem an den Klassiker Poseidon Inferno. Mit Flammendes Inferno wurde auch einmal ein Hochhausbrand inszeniert und mit Erdbeben musste eine Naturkatastrophe herhalten. Katastrophenfilme waren die Actionfilme der 70er. Aufgrund der hohen Einspielergebnisse wurden für die Filme immer wieder eine Reihe von bekannten Stars verpflichtet. In den meisten Filmen traten sie in hoher Besetzungsdichte auf.
Hochhaus in Flammen
Beflügelt vom gerechtfertigter Weise sehr großen positiven Erfolg des Poseidon-Films, schuf man 1974 in Anlehnung daran den Katastrophenfilm Flammendes Inferno. Das Drehbuch entstand aus einer Synthese der beiden Romane The Tower von Richard Martin Stern und The Glass Inferno, geschrieben von Thomas N. Scotia und Frank M. Robinson.(2) Diese Autoren wiederum ließen sich inspirieren durch die aufwendige Konstruktion des WTC.
Die Dreharbeiten dauerten 5 Monate und begannen am 9. Mai 1974 und endeten am 11. September des gleichen Jahres. Dabei hat das Datum des letzten Drehtages (11.9.) rückblickend eine beängstigende Komponente bekommen. Der Terroranschlag in New York 27 Jahre später war jedoch um ein vielfaches schlimmer, als es sich die Autoren und Regisseure irgendwelcher Katastrophenfilme je ausdenken konnten.
Erfolgreichster Vertreter
Flammendes Inferno ist der erfolgreichste Vertreter dieses Genres. Drei Oscars heimste der Film ein. Unter anderem erneut für Al Kasha und Joel Hirschhorn, die schon bei Die Höllenfahrt der Poseidon für die Titelmusik mit einer Trophäe bedacht wurden. Es ist fast überflüssig zu erwähnen, das hier die gleiche Produktionsfirma am Werke war, wie beim Poseidon-Film. Regie führte diesmal John Guillerman (King Kong). Allein in den USA spielte der Film 116 Millionen Dollar ein. Die beiden Hauptdarsteller Steve McQueen und Paul Newman erhielten jeweils eine Gage von einer Million US-Dollar und wurden prozentual an den Einnahmen beteiligt. McQueen und Newman stachen sich teilweise gegenseitig aus. So "rangelten" sie z.B. darum wer bei den Credits zuerst genannt wurde. Letztlich wurden beide gleichzeitig eingeblendet.(3)
Beide machten viele Stunts selbst und versuchten sich auch damit zu übertrumpfen. Der Film brach also alle Rekorde des Genres. (4)
Auch mit dem Aufgebot an Stars lies man sich diesmal nicht lumpen. So traten neben den genannten McQuenn und Newman hier auch Fred Astaire, Richard Chamberlain, Faye Dunaway und viele andere auf.
Unverständlich bleibt warum man den Film 2003 auf DVD mit neuen Synchronsprechern rausgebracht hat. Eine Unsitte, die in den vergangenen Jahren vermehrt um sich gegriffen hat. Man könnte dies verstehen, wenn man eine neue und ungeschnittene Fassung bringen wollte. Doch die DVD-Version ist noch um 7 Minuten kürzer. Wahrscheinlich hat es aber technische oder auch rechtliche Gründe.
Flammendes Inferno
(1) = arte
(2,3,4) = arte, Wikipedia
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