Kürzlich angeschaut und für mittelmäßig befunden: Projekt: Peacemaker
Kürzlich angeschaut und für ...
... mittelmäßig ... befunden
Projekt: Peacemaker
Ein mit beachtlichem handwerklichem Geschick inszeniertes Kinodebüt, das nicht nur geschickt Versatzstücke des Actiongenres verarbeitet, sondern seine Geschichte auch mit erzählerischer Übersicht und Raffinesse schildert. (1)
James Bond ohne James Bond. Das war mein erster Eindruck als ich den Film neulich wieder sah. Es ist ein schon als klassisch zu bezeichnender Actionfilm. Und tatsächlich: Schaut man sich die übrigen Kritiken so an, dass finden auch andere Schreiber den Vergleich zu James Bond. Ob George Clooney wohl ein guter Bond geworden wäre. Nun diese Rolle ist ja durchaus austauschbar wie kaum eine andere und man wagt deshalb schon zu sagen: Es hätte gereicht. Doch Clooney ist als Devoe weniger cool und hat nicht dieses Pokerface wie Craig oder Brosnan. Aber das kann man lernen. Peacemaker lebt vorrangig von Actionszenen als von Handlung. Doch das ist nicht schlecht. Am Ende von 124 Minuten weiß man, dass dieser Film nichts weiter als Unterhaltung ist und zwar im puren Zustand. Ohne das ein bisschen hängen bleibt von diesem Film, ohne das man zum Nachdenken angeregt wird (es sei denn man will eine Rezi schreiben).
Nein, Projekt Peacemaker bleibt ein Feuerwerk an Action mit unzähligen Leichen und etlichen Explosionen bei denen der Held stets mit heiler Haut davon kommt.
Und der weibliche Part? Nicole Kidman ist in jungen wie in reiferen Jahren schon rein optisch sehenswert. Hier zeigt sie ihr Können als wissensreiche und gewitzte Partnerin des Actionhelden und ist keinesfalls nur hübsches Anhängsel.
Armin Müller Stahl ist auch zu Gast. Die esrte Wahl des Schwarzwaldklinik-Professors Brinkmann wird allerdings recht bald umgenietet. Somit hat er wenig Gelegenheit aufzufallen. Doch die deutschen Stars neigen zu Nebenrollen mit kurzen Einsätzen, die meist mit dem Tod der Figur enden. Das hatte schon bei Hitchcock Tradition. Ausnahmen bestätigen die Regel.
Projekt: Peacemaker
(1) = Lexikon des internationalen Films
Kommentare
Dies ist ein sehr inspirierenter Artikel über eine Film,
den ich in sehr guter Erinnerung habe. Auf alle Fälle
ist er für die nächsten Abende vorgemerkt.
Ich weiß, dass es da ein Problem gab, welches mich
zögern ließ, aber das werde ich bei erneuter Sichtung
auch wieder erfahren.
Witzigerweise hat Brosnan in seiner Prä-Bond-Zeit ebenfalls einen "Wir müssen den Zug kapern"-Film gemacht, sogar mit einer hochkarätigen Besetzung für einen im Grunde B-Film. Patrick Stewart, Christopher Lee. Death Train. Lohnt sich vielleicht der Vergleich.
Positiv im Vergleich mit Bond: Die Handlung folgt einem roten Faden, bei vielen Bond-Filmen tritt sie doch oft sehr zurück und wirkt willkürlich. Bei "Project Peacemaker' könnte ich die Handlung schlüssig nacherzählen, während ich bei manchem Bond-Film oft Lücken vorfinde, die beim Popcornkauen nicht so gravierend auffallen.
Im Gedächtnis geblieben ist mir auch die gute Musik von Hans Zimmer. Ich mags da gerne sehr bombastisch, bin also Zimmer-Fan.
Und immerhin ist mir auch ein Zitat - zumindest dem Sinn nach - im Gedächtnis geblieben: Der Spruch, dass man sich nicht vor dem Gegner fürchten soll, der die 19 Atombomben hat, sondern vor dem, der nur die eine haben will. Hat was.
Bei mir ist der Film qualitativ ganz weit oben einsortiert. Macht immer wieder Spaß, ihn anzuschauen.
Auch ist der Film wesentlich konsequenter, als so manch anderer Film des Genres. Abschuss der Hubschraubers, nur aus der Not heraus, etwas tun zu müssen um sein Gesicht zu wahren; Schießbefehl, obwohl das kleine Mädchen im Weg steht (da hat der Clooney nicht auf sein Image geschaut), ...