Flugzeugkatastrophen in Serie - »Airport: Die Edition«
Flugzeugkatastrophen in Serie
»Airport: Die Edition«
Dabei war „Airport“, der 1969 von George Seaton mit Dean Martin, Burt Lancaster und Helen Hayes inszenierte Film, noch mit Abstand der Beste der Reihe, da er zum einen die Figurenkonstellationen festschrieb, die in den Folgefilmen nur noch variiert wurden, und zum anderen die spannendste und realistischste Unterhaltung innerhalb der Filmserie bot. Nah an der Vorlage von Arthur Hailey inszeniert, setzt „Airport“ noch nicht so sehr auf spektakuläre Actionszenen und Luftaufnahmen, sondern stellt das persönliche Drama der Protagonisten in den Mittelpunkt, die nicht nur Liebesprobleme zu bewältigen haben, sondern teilweise auch vor dem Ruin stehen und dadurch zu Verzweiflungstaten getrieben werden. Da der Originalfilm zuvor bereits als Einzel-BluRay erschienen war, stand er zu Rezensionszwecken nicht zur Verfügung.
Es dauerte fünf Jahre, bis Jack Smight mit „Giganten am Himmel“ 1974 eine Fortsetzung inszenierte. Hier kollidiert eine Boeing 747 bei ihrem Landeanflug mit einer kleinen Privatmaschine, deren Pilot (Dana Andrews) nach einer Herzattacke die Kontrolle über seine Maschine verloren hat. Der Zusammenstoß reißt ein Loch ins Cockpit der Linienmaschine, Co-Pilot und Navigator verlieren dabei ihr Leben, während der Captain (Efrem Zimbalist jr.) nur schwer verletzt überlebt. Damit die Passagiere an Bord gerettet werden können, muss Chefstewardess Nancy Pryor (Karen Black) das Steuer der Maschine übernehmen – und nach den Anweisungen handeln, die sie von ihrem Freund, dem Flugzeugkapitän Alan Murdock (Charlton Heston), über Funk durchgegeben bekommt. Trotz einer fast ununterbrochen unfreiwillig komischen Handlung voller Klischees (man sollte es tunlichst vermeiden, den Film nach seiner Parodie „Die unglaubliche Reise in einem verrückten Flugzeug“ anzuschauen, weil man ansonsten jeglichen Respekt verliert und nichts mehr ernst nehmen kann), schafft es der Film, einen für dieses Genre recht ansehbaren Spannungsbogen aufzubauen. Karen Black jedenfalls war selten besser als hier. Beeindruckend sind auch die zahlreichen Originalaufnahmen aus der Luft, die die Glaubwürdigkeit deutlich ansteigen lassen.
Teil 3 der Reihe trägt den Titel „Verschollen im Bermuda-Dreieck“ und entstand 1977. Millionär Philip Stevens (James Stewart) hat darin einen Airbus mit millionenschweren Kunstwerken und einer handverlesenen Passagierliste bestückt, da er auf seinem Familiensitz ein Museum eröffnen möchte und die High Society dazu eingeladen hat. Habgierige Personen sehen die Gunst der Stunde gekommen und entführen das Flugzeug, um sich die wertvollen Gemälde einzuverleiben. Doch als sie beim Kapern der Maschine mit einem Bohrturm kollidieren, stürzen sie auf eine Sandbank im berüchtigten Bermuda-Dreieck. Kapitän Gallagher (Jack Lemmon) setzt alles daran, den Rettungskräften die aktuelle Position mitzuteilen, damit die Passagiere und die Crew gerettet werden können, bevor der Wasserdruck das Flugzeug zerquetscht oder den Insassen der Sauerstoff ausgeht. Der zweite Aufguss des bekannten Arthur-Hailey-Romans bietet nicht viel mehr als altbekannte Konstellationen und Klischeefiguren. Wie gewohnt ist auch dieser Film mit zahlreichen Stars verschwenderisch besetzt, aber dennoch von Jerry Jameson nur leidlich spannend inszeniert. Wenngleich auch etwas mehr Sorgfalt für die Schilderung und Durchführung wissenschaftlicher Unternehmungen verwendet wurde als gewohnt, bleibt der Film dennoch hinter den Erwartungen zurück.
Zehn Jahre nach dem Original-„Airport“-Film entstand 1979 unter der Regie von David Lowell Rich der Abschluss der Filmserie, „Airport `80 – Die Concorde“. Hier ist es nun das berühmte Überschallflugzeug, das in knapp vier Stunden von Paris in die USA fliegen konnte, das wiederholt in die Katastrophe steuert. Der Journalistin Maggie Whelan (Susan Blakely) wurden Dokumente zugespielt, die beweisen, dass der Industrielle Dr. Kevin Harrison (Robert Wagner) in illegale Waffengeschäfte verwickelt ist. Da Maggie damit droht, mit den Unterlagen an die Öffentlichkeit zu gehen, will Harrison die Concorde, in der Maggie mit dem Beweismaterial von Washington nach Paris fliegt, eliminieren lassen. Zunächst lenkt er eine Rakete auf das Passagierflugzeug um. Als die Piloten Paul Metrand (Alain Delon) und Joe Patroni (George Kennedy, der in dieser Rolle als einziger in allen vier Filmen mit von der Partie ist) den Anschlag abwenden können, lässt Harrison ein Jagdflugzeug starten, das die Concorde abschießen soll. Zweifellos der schlechteste Film der Reihe, der insgesamt vollkommen unglaubwürdig und an den Haaren herbeigezogen wirkt. Die künstlichen Computereffekte tragen auch nicht gerade zum Gelingen bei. Einzig der ein oder andere gute Actioneffekt, der gestalterische Aufwand und einige der liebenswerten Auftritte der zahlreichen Gaststars (George Kennedy, Martha Raye, Avery Schreiber) zählen zum Habenkonto des Films. Insgesamt aber eine bittere Enttäuschung, auch an den Kinokassen, weswegen die Reihe an dieser Stelle endete.
Die BluRay-Erstveröffentlichungen der drei Fortsetzungen sind technisch passabel geraten. Das Filmkorn ist im Bild (Widescreen-Format 2,35:1 bzw. 1,85:1 beim vierten Film) meist noch deutlich zu sehen, ansonsten sind die Farben und der Detailreichtum aber überzeugend, und auch Verschmutzungen sind kaum auszumachen.
Der Ton liegt jeweils auf Deutsch und Englisch im DTS HD Master Audio 2.0 vor, optional sind deutsche und englische Untertitel verfügbar. Die Extras bestehen bei allen drei Fortsetzungen aus der deutschen Super-8-Version der Filme (17 Minuten, 17 Minuten bzw. 31 Minuten), dem deutschen und englischen Kinotrailer zum Film sowie einer jeweils sehr umfangreichen Bildergalerie.