Nach dem japanischen Angriff - »Erster Sieg«
Nach dem japanischen Angriff
»Erster Sieg«
James Bassetts Romanvorlage „Harm’s Way“ aus dem Jahr 1962 könnte man sinngemäß mit „Gefahrenzone“ übersetzen. Der Autor hatte in seinem Buch eigene Erfahrungen aus seiner Militärdienstzeit im Zweiten Weltkrieg verarbeitet und damit einen Bestseller geschrieben, der Otto Preminger (1905-1986) drei Jahre später zu einer Adaption inspirierte. Der in Österreich-Ungarn geborene Filmemacher hatte schon zuvor gute Erfahrungen mit Bestseller-Verfilmungen gesammelt, unter seiner Spielleitung wurde beispielsweise „Exodus“ zum Kassenschlager, ein Film nach dem gleichnamigen Roman von Leon Uris, der die Gründung des Staates Israel rekapituliert. Auch „Der Kardinal“, 1963 von Preminger gedreht, basierte auf einer Romanvorlage, geschrieben von Henry Morton Robinson. Preminger selbst war in jener Zeit ein äußerst bekannter Regisseur, der es in dieser Hinsicht fast mit Alfred Hitchcock aufnehmen konnte, und dem deswegen ebenfalls das Privileg zuteilwurde, seine neuen Filme persönlich in Trailern vorzustellen, wovon man sich auch bei dieser BluRay-Veröffentlichung ein Bild machen kann, weil sie drei amerikanische Originaltrailer zu „Erster Sieg“ enthält, die allesamt von Otto Preminger höchstpersönlich moderiert und gesprochen werden.
Captain Rock Torrey (John Wayne) ist auf Pearl Harbor stationiert, als der hawaiianische Hafen 1941 von japanischen Flugzeugen bombardiert wird. Rocks guter Freund Captain Paul Eddington (Kirk Douglas) ist zum Alkoholiker geworden, weil seine Frau Liz (Barbara Bouchet) immer wieder über die Stränge schlägt und ihn betrügt. Als die Bomben auf Pearl Harbor fallen, kommt sie gemeinsam mit ihrem Liebhaber ums Leben. Rock will seinen verzweifelten Freund unterstützen und nimmt ihn mit ins Boot, als es darum geht. in einer Geheimaktion mit einer Flotte weiter in Richtung Japan vorzudringen, um die gegnerischen Streitkräfte in Schach zu halten. Über die Krankenschwester Maggie (Patricia Neal), die an Rock Gefallen gefunden hat, lernt dieser auch seinen erwachsenen Sohn Jerry (Brandon de Wilde) kennen, den er zuletzt als vierjährigen Knaben gesehen hatte. Der arrogante Gefreite ist gut mit Commander Neal Owynn (Patrick O’Neal) befreundet, der wiederum im Dienst von Admiral Broderick (Dana Andrews) steht, der Torrey den Ruhm streitig machen will. Während eine große Seeschlacht zwischen den Amerikanern und den Japanern bevorsteht, müssen die beteiligten Offiziere noch ihr Privatleben in Ordnung bringen...
Man merkt dem überlangen Film an, dass die Vorlage mehr Wert auf die privaten Verstrickungen der Figuren als die historischen Fakten gelegt hat. So schleichen sich immer wieder klischeebehaftete Längen in die Erzählung ein. Der ausnahmslos an Original-Locations gedrehte Film hat aber auch heute noch etliche Schauwerte zu bieten. Lediglich die finale Seeschlacht ist mittlerweile klar als Kampf zwischen Modellschiffen auszumachen. Die stargespickte Besetzung präsentiert die auch heute noch bekannten Mimen in maßgeschneiderten Rollen. Einzig Kirk Douglas‘ traumatisierte Figur hinterlässt dabei einen zwiespältigen Eindruck, zumal sie eine Vergewaltigung begeht, die im Selbstmord des Opfers endet. Die BluRay-Erstveröffentlichung bietet ein sehr gutes Schwarz-Weiß-Bild (im Widescreen-Format 2,35:1) und einen ordentlichen Ton (Englisch in Dolby TrueHD 5.1, Deutsch in Dolby Digital 2.0 und Französisch in Dolby Digital Mono, optional mit Untertiteln in diesen drei Sprachen sowie in Englisch für Hörgeschädigte). Die Extras umfassen drei amerikanische Kinotrailer sowie ein zeitgenössisches Mini-Making Of (8 Minuten).