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Komische Waffengeschäfte - »Bleib mir ja vom Leib«

Bleib mir ja vom LeibKomische Waffengeschäfte
»Bleib mir ja vom Leib«

Das DVD-Cover von „Bleib mir ja vom Leib“ erinnert wohl nicht von Ungefähr an das Art-Work eines James-Bond-Films… Roger Moore ist darauf mit nach oben gehaltener Waffe zu sehen, an jeder Seite eine betörende weibliche Schönheit.

Im Hintergrund ein Roulette-Rad und wild darum herum brodelnde Flammen. Inhaltlich sind die Parallelen zur Agentenserie allerdings äußerst dünn.

Bleib mir ja vom LeibNatürlich wollte man mit diesem Design, das international eingesetzt wurde, vom James-Bond-Ruhm Sir Roger Moores (1927-2017) profitieren, zumal Christopher Miles‘ Film in dessen Hochphase als Doppel-Null-Agent entstand. „Bleib mir ja vom Leib“, der im Original den etwas charmanteren Titel „That Lucky Touch“ trägt, war nach „Gold“ der zweite Film Moores nach seiner Verpflichtung als James Bond, und kam nur wenige Monate nach dessen zweitem Einsatz in „Der Mann mit dem goldenen Colt“ in die Kinos. Sogar auf dem Back-Cover der Pidax-DVD wird erwähnt, dass Moore die Rolle angenommen hatte, weil Sophia Loren eigentlich die weibliche Hauptrolle bekleiden sollte. Als diese absagte und durch Susannah York ersetzt wurde, konnte Moore wohl keinen Rückzieher mehr machen. Außerdem waren die Dreharbeiten von einem Herzanfall Lee J. Cobbs überschattet, dessen letzter englischsprachiger Film dies markierte. Der zweifach für einen Oscar nominierte Mime („Die Brüder Karamasow“ und „Die Faust im Nacken“) erholte sich aber wieder und drehte in Italien noch drei Genrefilme, bevor er im Jahr darauf im Alter von 64 Jahren verstarb.

Bleib mir ja vom LeibMichael Scott (Sir Roger Moore) ist ein Waffenhändler, der in Brüssel auf ein großes Geschäft hofft, weil dort gerade ein NATO-Manöver geplant wird. Zusammen mit Leo (Jean-Pierre Cassel) hat er mit Berckmann (Alfred Hoffman) Kontakt aufgenommen, dessen beeindruckendes Maschinengewehr er nun an die NATO-Generäle in großem Maßstab weiterverkaufen will. Ausgerechnet in Scotts Nachbarwohnung ist mit Julia Richardson (Susannah York) gerade eine pazifistische Journalistin eingezogen, die in der „Washington Post“ militärkritische Artikel veröffentlichen möchte. Über ihre beste Freundin Diana (Shelley Winters) kann Julia auch deren Mann Henry (Lee J. Cobb), der als Lieutenant General ein ranghoher US-Militär ist, zu einer Party in ihrer Wohnung einladen. Als alle Gäste gegangen sind, fällt hinter Julia die Tür ins Schloss, und sie ist ausgesperrt. Nachbar Michael bietet ihr zwar eine Übernachtungsmöglichkeit auf seiner Couch an, doch Julia möchte ihn dazu bewegen, über den Mauervorsprung durch ein offenes Fenster ihrer Wohnung zu klettern und ihr die eigene Wohnungstür von innen zu öffnen. Es ist der Beginn einer chaotischen Nacht und einer Romanze zwischen zwei völlig unterschiedlichen Menschen…

Bleib mir ja vom LeibMan braucht eine Weile, bis man erkennt, dass Christopher Miles hier eine Art Satire inszenieren wollte. Die anfänglichen Parallelmontagen zwischen Roger Moore und Susannah York, die diese bei ihren jeweiligen Beschäftigungen zeigen, kommen noch gänzlich ohne Humor aus. Im Mittelteil, der sich auf ausgedehnte Weise mit der ausgesperrten Protagonistin beschäftigt, geht es dann wie in einer Boulevardkomödie zu. Im letzten Drittel überschlagen sich die Ereignisse weiter, aber auch hier bleiben die Pointen dünn gesät und die Verwirrung beim Zuschauer groß. Ein seltsames Filmkuriosum, das heute in erster Linie wegen der namhaften Starbesetzung von Interesse ist, seinen Anspruch einer bissigen Militär-Parodie aber nur halbherzig einlöst.

Die DVD-Erstveröffentlichung hat ein recht blasses, mitunter auch leicht unscharfes Bild (im Widescreen-Format 1,78:1) und einen ordentlichen Ton (Deutsch und Englisch in Dolby Digital 2.0) zu bieten. Bonusmaterial ist nicht mit aufgespielt

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