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Kill the Killer - 4KUHD: John Wick – Kapitel 4

Kill the Killer
4KUHD: John Wick – Kapitel 4

Vier Jahre nach „John Wick: Kapitel 3“ lief im März der heiß ersehnte nächste Teil in der Reihe um den Auftragskiller in Bedrängnis in unseren Kinos an. Wie in den Vorgängern mimte Keanu Reeves auch hier die Titelrolle mit cooler Eleganz. Nun ist der Film fürs Heimkino zu haben, u.a. auch als 4KUHD-BluRay-Disc.
Wahrscheinlich hätte Keanu Reeves am allerwenigsten erwartet, dass aus dem kleinen fiesen Gangsterthriller „John Wick“, den er im Jahr 2013 drehte, am Ende eine der erfolgreichsten „FSK: 18“-Reihen der jüngeren Filmgeschichte erwachsen sollte...

...und die Rolle, neben seinem Neo aus den „Matrix“-Filmen, zu jener werden sollte, mit der ihn die meisten Zuschauer identifizieren dürften.

Auf dem Regiestuhl hatte damals erstmals Chad Stahelski Platz genommen, den Keanu Reeves seit dem ersten „Matrix“-Film aus dem Jahr 1999 kennt, in dem Stahelski als Stuntman für den Hauptdarsteller bei den gefährlichen Szenen in die Bresche sprang. Bei den Fortsetzungen sollte er schließlich bis zum Stuntkoordinator der aufwändig choreografierten Martial-Arts-Szenen aufsteigen, die nun in der „John Wick“-Reihe ebenfalls wieder eine wichtige Komponente darstellen.

Der erste Wick-Film hatte rund das Vierfache seiner Produktionskosten eingespielt, und das Box-Office der Fortsetzungen war beständig weiter gestiegen. Weltweit lagen die Einspielergebnisse von Kapitel 4 bei über 430 Millionen Dollar, was trotz des auf rund 100 Millionen Dollar angestiegenen Budgets des Films erneut ungefähr die vierfache Rendite bedeutet.

John Wick (Keanu Reeves) hat in seiner verzweifelten Lage, vom ganzen Killer-Kartell gejagt zu werden, den Ältesten der Gangstervereinigung getötet. Damit konnte er sich allerdings nicht aus seiner Zwickmühle befreien, denn schon kurz darauf hat Marquis de Gramont (Bill Skarsgård) die Führung im Kartell übernommen und auf die Ergreifung des in Misskredit gefallenen Killers ein Kopfgeld von 18 Millionen US-Dollar ausgesetzt.

Wick sind nur noch wenige Freunde geblieben, und als er Koji (Hiroyuki Sanada) im „Continental“-Hotel in Osaka aufsucht, sind ihm die Schergen des Marquis schon dicht auf den Fersen und verwandeln das schicke Safe House der Gangster kurzerhand in einen Friedhof.

Insbesondere zwei Männer setzen alles daran, John Wick ins Jenseits zu befördern: sein alter Freund Caine (Donnie Yen), der aus familiären Gründen gezwungen ist, diesen Auftrag anzunehmen; und der Tracker „Mr. Niemand“ (Shamier Anderson), der es geschickt versteht, durch sein handwerkliches Geschick die Kopfgeldsumme Wicks in die Höhe zu treiben.

Nirgendwo auf der Welt scheint John Wick mehr sicher zu sein, und so reist er nach Berlin, um wieder in seine alte „Familie“ aufgenommen zu werden, denn er hat eine Idee, wie es ihm am Ende doch noch gelingen könnte, aus dieser ausweglos erscheinenden Situation wieder herauszufinden.

Chad Stahelski hat auch diesen Film wieder für die Fans des Franchises gedreht – erklärt wird einem am Anfang nichts, es geht nahtlos weiter mit der (überschaubaren) Handlung.

Wie im vorangegangenen Kapitel ist auch hier der Ton wieder rauer und weniger humorvoll, stattdessen bietet der Film einmal mehr exzellent choreografierte Todesschlachten an den schicksten Schauplätzen dieser Welt, die aus jeder Pore Luxus verströmen. Filmfans werden etliche Anspielungen erkennen, von Reminiszenzen an den von Kan Shimozawa erfundenen blinden Schwertkämpfer Zatôichi bis hin zu Zitaten aus „Guardians of the Galaxy“.

Ernst nehmen darf man auch diesen Film nicht, bei dem die Leichen wieder zu Dutzenden fallen, teilweise auch auf überaus brutale Weise mit Ninja-Waffen wie dem Manriki Gusari.

Wer damit klarkommt, wird zweifelsohne goutieren müssen, wie detailreich und aufwändig auch dieser Film wieder choreografiert und inszeniert ist, bis hin zu einer meisterhaften, wie beiläufig wirkenden Tötungsszene in einem Haus, der man aus der Vogelperspektive beiwohnt und die äußerst dynamisch und passgenau ausgeführt wurde.

Die 4KUHD-Erstveröffentlichung von Leonine bietet ein exzellentes Bild (im Widescreen-Format 2,40:1) und einen State-of-the-Art-Ton, der sowohl auf Deutsch als auch Englisch in Dolby Atmos aufgespielt wurde (optional gibt es auch eine deutsche Audiodeskriptionsfassung für Blinde und Sehbehinderte, deutsche Untertitel und deutsche Untertitel für Hörgeschädigte).

Die Extras umfassen insgesamt elf Featurettes (Gesamtlaufzeit ca. 67 Minuten) mit den Titeln „Chad and Keanu: Through Wick and Thin“ (6 Minuten), „Train Like a Killer“ (6  Minuten), „Making a Killer“ (6 Minuten), „The Psychology of a Killer“ (5 Minuten), „The Blind Leading the Fight“ (9 Minuten), „Suit Up/Shoot Up” (6 Minuten), „Packing a Punch” (5 Minuten), “One Killer Shot” (3 Minuten), “Killing at the Speed of Traffic” (10 Minuten), “A Shot in the Dark” (6 Minuten) und “In Honor of the Dead” (5 Minuten) sowie zwei deutsche Trailer zum Film.

© by Frank Brenner

Kommentare  

#1 matthias 2023-10-08 18:51
Den ersten Teil der JOHN WICK Reihe kaufte ich mir auf Blu-Ray.
Ich sehe sehr gerne Action Filme, aber diesen ersten Teil empfand ich als hirnlose Ballerei..
Daher ignorierte ich natürlich die weiteren Teile dieser Reihe ...
War es ein Fehler?
#2 Postman 2023-10-08 19:58
Der blinde bebrillte Kämpfer im 4. Teil war einfach nur lächerlich und der Musikeinsatz auch nicht mehr ganz so passend, weshalb dies für mich der schlechteste Teil ist.

Zudem war die stärkere Panzerung bestimmter Gegner der Spannung eher hinderlich als förderlich.

Die Kreisverkehr Schießerei und die Treppensequenz waren selbst für John Wick Verhältnisse ermüdend und nicht mal mehr im Ansatz glaubwürdig.

Was mich abschließend nervt ist, dass langweilige Charaktere mit reinem Geplapper wie der Penner König oder der Hotel Besitzer immer wieder mitgeschleppt werden, aber kein einziger Hauptgegner in einem Folgeteil auftaucht oder man gar einen zweiten Hauptcharakter als Mitkämpfer etabliert wurde.
So zauberte man auch hier einen arroganten und führenden Adligen als Hauptgegner aus dem Hut, von dem man merkwürdigerweise vorher noch nie gehört hatte.

Trotz vieler vieler Kämpfe sah man in der gesamten Reihe immer nur nachträglich eingefügtes und billig wirkendes Blut, aber nicht viel wirklich Brutales. Nur in Teil 3 gab es zu Beginn einmal ein langsam geschobenes Messer in einen Augapfel.
#3 Ingo Löchel 2023-10-09 17:49
Das größte Manko von "John Wick 4" ist- meiner Meinung nach - die viel zu lange Laufzeit von 169 Minuten.
Zudem ist die nervigste Szene des Films wohl die Treppenszene.
Da kämpft sich John Wick bis fast nach oben durch, obwohl die Anzahl der Feinde nie nachlässt, dann bekommt er einen Stoß und rollt die ganze Treppe wieder hinunter, ohne auch nur auf den Gedanken zu kommen, sich an der Treppe festzuhalten.
Danach muss er sich ein weiteres Mal die Treppe hinaufkämpfen und hat dafür gerade mal drei Minuten Zeit. Schwachsinn pur.
#4 Ingo Löchel 2023-10-09 17:51
Zwar wird es keinen fünften „JOHN WICK“-Film geben, da der Titelheld anscheinend am Ende von “JOHN WICK: KAPITEL 4“ gestorben ist, stattdessen kommt 2024 mit dem Film "BALLERINA" ein Spin-off mit der Schauspielerin ANA DE ARMAS in die Kinos, dessen Handlung zwischen "JOHN WICK: KAPITEL 3" und "JOHN WICK: Kapitel 4" spielen soll, in dem vermutich auch KEANU REEVES und IAN McSHANE mit von der Partie sein werden.
#5 Ingo Löchel 2023-10-09 19:55
Das habe ich mir am Ende von "John Wick 4" auch gedacht. Die Beerdigung könnte durchaus eine Fake-Beerdigung sein. Dennn so etwas hat man ja schon öfters in diversen anderen Filmen oder auch in Serien gesehen.
#6 Ganthet 2023-10-09 20:39
Ich denke nicht, dass er tot ist. Das Wick-Universum wird gerade noch weiter ausgebaut. Auf Amazon liegt jetzt die komplette Prequelserie "The Continental". Werde gleich mal einen Blick reinwerfen
#7 Frank Brenner 2023-10-11 09:37
zitiere Friedhelm:

Und warum sollte mich die (zuweilen künstlich aufgeblasene ) Vorgeschichte eines verblichenen Helden interessieren, wenn ich eh schon weiss wie er enden wird?


Wobei im Prequel "The Continental" ja nicht John Wick, sondern Winston Scott, also die Ian-MacShane-Figur, im Mittelpunkt steht...
#8 Ingo Löchel 2023-10-11 13:29
Ich habe mir gestern mal die Serie "The Continental" angeschaut. Die erste Staffel besteht aus drei Folgen in Spielfilmlänge mit einer Laufzeit zwischen 80 und 100 Minuten.
Insgesamt muss ich allerdings sagen, dass mich das Ganze nicht sehr beeindruckt hat. Ist handlungstechnisch genauso so ein Unsinn wie die Handlung der "John Wick"-Fortsetungen.
Kann man sich einmal anschauen. Aber das war es dann auch schon. Hat bei mir keinen nachhaltigen oder positiven Eindruck hinterlassen.
#9 Ganthet 2023-10-11 20:35
Ich finde Continental ist bestenfalls unterer Durchschnitt. Man kann sich nicht ganz zwischen Hochglanzästhetik oder 70er Jahre Style entscheiden. Die Action ist ok. Die schauspielerischen Leistungen sind unterirdisch. Allein Mel Gibson sticht heraus. Was hat den Mann nur bewogen, in dieser Produktion mitzuspielen?

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