Kill the Killer - 4KUHD: John Wick – Kapitel 4
Kill the Killer
4KUHD: John Wick – Kapitel 4
...und die Rolle, neben seinem Neo aus den „Matrix“-Filmen, zu jener werden sollte, mit der ihn die meisten Zuschauer identifizieren dürften.
Auf dem Regiestuhl hatte damals erstmals Chad Stahelski Platz genommen, den Keanu Reeves seit dem ersten „Matrix“-Film aus dem Jahr 1999 kennt, in dem Stahelski als Stuntman für den Hauptdarsteller bei den gefährlichen Szenen in die Bresche sprang. Bei den Fortsetzungen sollte er schließlich bis zum Stuntkoordinator der aufwändig choreografierten Martial-Arts-Szenen aufsteigen, die nun in der „John Wick“-Reihe ebenfalls wieder eine wichtige Komponente darstellen.
Der erste Wick-Film hatte rund das Vierfache seiner Produktionskosten eingespielt, und das Box-Office der Fortsetzungen war beständig weiter gestiegen. Weltweit lagen die Einspielergebnisse von Kapitel 4 bei über 430 Millionen Dollar, was trotz des auf rund 100 Millionen Dollar angestiegenen Budgets des Films erneut ungefähr die vierfache Rendite bedeutet.
John Wick (Keanu Reeves) hat in seiner verzweifelten Lage, vom ganzen Killer-Kartell gejagt zu werden, den Ältesten der Gangstervereinigung getötet. Damit konnte er sich allerdings nicht aus seiner Zwickmühle befreien, denn schon kurz darauf hat Marquis de Gramont (Bill Skarsgård) die Führung im Kartell übernommen und auf die Ergreifung des in Misskredit gefallenen Killers ein Kopfgeld von 18 Millionen US-Dollar ausgesetzt.
Wick sind nur noch wenige Freunde geblieben, und als er Koji (Hiroyuki Sanada) im „Continental“-Hotel in Osaka aufsucht, sind ihm die Schergen des Marquis schon dicht auf den Fersen und verwandeln das schicke Safe House der Gangster kurzerhand in einen Friedhof.
Insbesondere zwei Männer setzen alles daran, John Wick ins Jenseits zu befördern: sein alter Freund Caine (Donnie Yen), der aus familiären Gründen gezwungen ist, diesen Auftrag anzunehmen; und der Tracker „Mr. Niemand“ (Shamier Anderson), der es geschickt versteht, durch sein handwerkliches Geschick die Kopfgeldsumme Wicks in die Höhe zu treiben.
Nirgendwo auf der Welt scheint John Wick mehr sicher zu sein, und so reist er nach Berlin, um wieder in seine alte „Familie“ aufgenommen zu werden, denn er hat eine Idee, wie es ihm am Ende doch noch gelingen könnte, aus dieser ausweglos erscheinenden Situation wieder herauszufinden.
Chad Stahelski hat auch diesen Film wieder für die Fans des Franchises gedreht – erklärt wird einem am Anfang nichts, es geht nahtlos weiter mit der (überschaubaren) Handlung.
Wie im vorangegangenen Kapitel ist auch hier der Ton wieder rauer und weniger humorvoll, stattdessen bietet der Film einmal mehr exzellent choreografierte Todesschlachten an den schicksten Schauplätzen dieser Welt, die aus jeder Pore Luxus verströmen. Filmfans werden etliche Anspielungen erkennen, von Reminiszenzen an den von Kan Shimozawa erfundenen blinden Schwertkämpfer Zatôichi bis hin zu Zitaten aus „Guardians of the Galaxy“.
Ernst nehmen darf man auch diesen Film nicht, bei dem die Leichen wieder zu Dutzenden fallen, teilweise auch auf überaus brutale Weise mit Ninja-Waffen wie dem Manriki Gusari.
Wer damit klarkommt, wird zweifelsohne goutieren müssen, wie detailreich und aufwändig auch dieser Film wieder choreografiert und inszeniert ist, bis hin zu einer meisterhaften, wie beiläufig wirkenden Tötungsszene in einem Haus, der man aus der Vogelperspektive beiwohnt und die äußerst dynamisch und passgenau ausgeführt wurde.
© by Frank Brenner
Kommentare
Ich sehe sehr gerne Action Filme, aber diesen ersten Teil empfand ich als hirnlose Ballerei..
Daher ignorierte ich natürlich die weiteren Teile dieser Reihe ...
War es ein Fehler?
Zudem war die stärkere Panzerung bestimmter Gegner der Spannung eher hinderlich als förderlich.
Die Kreisverkehr Schießerei und die Treppensequenz waren selbst für John Wick Verhältnisse ermüdend und nicht mal mehr im Ansatz glaubwürdig.
Was mich abschließend nervt ist, dass langweilige Charaktere mit reinem Geplapper wie der Penner König oder der Hotel Besitzer immer wieder mitgeschleppt werden, aber kein einziger Hauptgegner in einem Folgeteil auftaucht oder man gar einen zweiten Hauptcharakter als Mitkämpfer etabliert wurde.
So zauberte man auch hier einen arroganten und führenden Adligen als Hauptgegner aus dem Hut, von dem man merkwürdigerweise vorher noch nie gehört hatte.
Trotz vieler vieler Kämpfe sah man in der gesamten Reihe immer nur nachträglich eingefügtes und billig wirkendes Blut, aber nicht viel wirklich Brutales. Nur in Teil 3 gab es zu Beginn einmal ein langsam geschobenes Messer in einen Augapfel.
Zudem ist die nervigste Szene des Films wohl die Treppenszene.
Da kämpft sich John Wick bis fast nach oben durch, obwohl die Anzahl der Feinde nie nachlässt, dann bekommt er einen Stoß und rollt die ganze Treppe wieder hinunter, ohne auch nur auf den Gedanken zu kommen, sich an der Treppe festzuhalten.
Danach muss er sich ein weiteres Mal die Treppe hinaufkämpfen und hat dafür gerade mal drei Minuten Zeit. Schwachsinn pur.
Wobei im Prequel "The Continental" ja nicht John Wick, sondern Winston Scott, also die Ian-MacShane-Figur, im Mittelpunkt steht...
Insgesamt muss ich allerdings sagen, dass mich das Ganze nicht sehr beeindruckt hat. Ist handlungstechnisch genauso so ein Unsinn wie die Handlung der "John Wick"-Fortsetungen.
Kann man sich einmal anschauen. Aber das war es dann auch schon. Hat bei mir keinen nachhaltigen oder positiven Eindruck hinterlassen.