Mel Gibson wurde am 3. Januar 1956 in Peekskill, New York, USA, geboren. Als er zwölf war, zog seine Familie nach Australien. Obgleich Gibson ursprünglich Journalist werden wollte, studierte er am renommierten National Institute of Dramatic Arts in Sydney Schauspielerei. Nach seinem Abschluss agierte er in einigen Stücken der South Australia Theatre Company. 1976 gab Mel Gibson als Ray Henderson in der Serie THE SULLIVANS sein TV-Debüt. Ein Jahr später folgte in I NEVER PROMISED YOU A ROSE GARDEN (Ich hab' dir nie einen Rosengarten versprochen) sein Film-Debüt.
Drei Jahre später machte der Film MAD MAX unter der Regie von George Miller den damals noch unbekannten Schauspieler über Nacht zum Star. Mit einem Budget von gerade mal 400.000 Dollar spielte der Film über 100 Millionen Dollar weltweit ein.
Der erste Film der Mad Max-Trilogie, durch die Hauptdarsteller Mel Gibson über Nacht zum Superstar wurde. Ein atmosphärisch dicht inszenierter Endzeit-Thriller, atemberaubend spannend und ohne überflüssige Brutalitäten, den George Miller mit kleinem Budget verwirklichte und der weltweit über 100 Millionen Dollar einspielte. (1)
Nach dem Film TIM (1979), in der Gibson einen geistig leicht behinderten Handwerker mimte und dafür mit einem SAMMY, den höchsten australischen Filmpreis, ausgezeichnet wurde, folgte nach THE CHAIN REACTION (Die Kettenreaktion, 1980) und GALLIPOLI" (1981) MAD MAX 2 (Mad Max II Der Vollstrecker) im Jahr 1981, wiederum unter der Regie von George Miller.
1982 ließ Miller dieses Sequel folgen. Diesmal stand ihm ein wesentlich größeres Budget zur Verfügung. Das Ergebnis ist ein recht harter, aber intelligenter und stilbildender SF-Endzeitfilm mit exzellenter Action.
Über 200 aufwändige und gefährliche Stunt-Szenen wurden gedreht. Dabei kam es zu Unfällen, die auch den erfahrenen Stuntkoordinator Max Aspin nicht unverschont ließen - er brach sich mehrere Knochen. Insgesamt wurden eine 100000 Mark teure "Arriflex"-Kamera, ein großer Tanklastwagen und mehr als vierzig Autos und Motorräder in Schrott verwandelt. (2)
Nach seinem zweiten Mad Max Abstecher agierte der Schauspieler eher glücklos in Filmen wie THE YEAR OF LIVING DANGEROUSLY (Ein Jahr in der Hölle, 1982), THE BOUNTY (Die Bounty, 1984) oder THE RIVER (Menschen am Fluss, 1984) und kehrte 1985 in MAD MAX BEYOND THUNDERDOME (Mad Max Jenseits der Donnerkuppel) ein drittes Mal als Mad Max auf die Kinoleinwand zurück.
Schon in den ersten beiden Teilen der "Mad-Max"-Trilogie (1978 und 1981) glänzte Hauptdarsteller Mel Gibson in der Rolle des einsamen Kämpfers, der wild umherstreifenden Rocker-Horden den Garaus macht. Zum Teil mit äußerst geringen Budgets inszeniert, spielten die beiden Filme ein Viefaches der Produktionskosten ein. Der dritte Teil, ebenfalls von George Miller - diesmal mit einem weitaus höheren Budget inszeniert - fällt dagegen stark ab. Trotz Tina Turner als knallharte Aunty Entity, enormem Aufwand und immensen Kosten bleibt der Film nur ein fader und einfallsloser Abklatsch seiner Vorgänger. Nicht einmal Mel Gibson konnte das tumbe 08/15-Drehbuch retten. (3)
Nach seinem dritten und letzten Einsatz als Mad Max machte Gibson eine zweijährige Pause vom Filmgeschäft und meldete sich 1987 mit dem Hit LETHAL WEAPON (Lethal Weapon - Zwei stahlharte Profis) auf der Kinoleinwand zurück. Der Film war so erfolgreich, dass mit LETHAL WEAPON 2 (Lethal Weapon 2 - Brennpunkt L.A., 1989), LETHAL WEAPON 3 (Brennpunkt L.A. - Die Profis sind zurück, 1992) und LETHAL WEAPON 4 (Lethal Weapon 4 - Zwei Profis räumen auf, 1998) drei ebenso erfolgreiche Fortsetzungen folgten.
1993 gab Mel Gibson in THE MAN WITHOUT A FACE (Der Mann ohne Gesicht) sein Regie-Debüt.
Der spätere Oscar-Preisträger Mel Gibson ("Braveheart", 1995) erzählt in seinem Regiedebüt die Geschichte einer ungewöhnlichen Freundschaft: Wunderbar erzählt gibt Gibson seinem Ensemble genügend Spielraum - allen voran dem damaligen Newcomer Nick Stahl in seinem Leinwanddebüt. Den Leid geprüften Lehrer spielt Gibson mit großem Einfühlungsvermögen und ohne Larmoyanz. Seine Darstellung vermittelt glaubhaft die Mischung aus tiefem Schmerz und stolzer Unbeugsamkeit. (4)
Zwei Jahre später folgte mit BRAVEHEART seine zweite Regie-Arbeit, in der Gibson wie zuvor auch in Der Mann ohne Gesicht auch die Hauptrolle übernahm. Für seine Regie-Arbeit erhielt Gibson 1996 den OSCAR für die BESTE REGIE sowie für den BESTEN FILM. Weitere Oscars erhielt der Film für den Besten Ton, die Beste Kamera sowie für das Beste Make-Up. Zudem war Braveheart in fünf weiteren Kategorien für den Oscar nominiert worden.
Nach Filmen wie RANSOM (Kopfgeld, 1996) oder CONSPIRACY THEORY (Fletchers Visionen, 1997) konnte Mel Gibson 1999 in PAYBACK (Payback Zahltag) wieder als Action-Star überzeugen
Wem die Story bekannt vorkommt, der täuscht sich nicht, denn dies ist das Remake der Story "The Hunter", die 30 Jahre zuvor John Boorman unter dem Titel "Point Blank" mit Lee Marvin in der Hauptrolle verfilmte. Doch auch das Regiedebüt von Brian Helgeland, Drehbuchautor von "L.A. Confidential" (oscar-prämiert) und "Fletchers Visionen" überzeugt in allen Belangen. Mel Gibson und auch die Nebendarsteller machen ihre Sache gut, eine straffe Erzählstruktur und einige Gags sorgen für brillante Unterhaltung. (5)
2000 überzeugte Gibson in der Komödie WHAT WOMEN WANT (Was Frauen wollen). Hier konnte er nicht nur seine komödiantischen, sondern u. a. auch seine tänzerischen Talente unter Beweis stellen. Zwei Jahre später sah man Gibson in dem Kriegsfilm WE WERE SOLDIERS (Wir waren Helden, 2002) sowie in SIGNS (Signs Zeichen, 2002).
Danach konzentrierte sich Mel Gibson wieder auf die Regiearbeit und drehte mit THE PASSION OF CHRIST (Die Passion Christi, 2004)
Dass eine Kreuzigung keinesfalls so witzig ist wie uns die Komiker der Monty Python-Truppe in "Das Leben des Brian" weismachen wollten, ist wohl jedem klar. Wie blutig und martialisch es dabei zuging, wird bei Mel Gibsons dritter, kontrovers diskutierter Regiearbeit allerdings überdeutlich. Nach dem Evangelium von Matthäus erzählt Gibson die letzten Stunden im irdischen Leben Christi.
Fernab jeglicher bunter Ikonendarstellung kam es dem Regisseur wohl auf möglichst hohe Authentizität an: Jesus und die Seinen sprechen im Film Aramäisch, die Römer ein Gossen-Latein. Trotz vieler Unstimmigkeiten und Brutalitäten hat dieses Werk durchaus Schauwert. Spannend hingegen ist der Film nie, denn schließlich wissen fast alle wie die Geschichte ausgeht. (6)
sowie mit APOCALYTO (2006)
Nach seinem kontrovers diskutierten Jesus-Drama "Die Passion Christi" legt Hollywoods gefallener Sohn nun ein rasant geschnittenes, bildgewaltiges und vor Blut triefendes Werk über die untergegangene Maya-Kultur vor. Mit weitgehend unbekannten Darstellern, die alle das alte "Yucatec Maya" lernen mussten, im Dschungel Mittelamerikas gedreht, setzt Gibson hier nicht die damalige Hochkultur in Szene, sondern erzählt die eher simple Geschichte eines Mannes, der vom Jäger zum Gejagten wird.
Der Schauspieldebütant Rudy Youngblood in der Rolle des Jaguar Paw ist sicher eine Entdeckung dieses Filmes, der auch durch die authentisch wirkenden Darsteller, die imposanten Kulissen und archaischen Kostüme überzeugt. Hätte Gibson hier seine Gewaltfantasien ein wenig zurückgenommen, "Apocalypto" hätte ein Meisterwerk werden können. So ist es lediglich ein rasantes Ethno-Actiondrama und sicher nichts für zart besaitete Zuschauer. (7)
zwei kontroverse Werke, die aber nichtsdestotrotz sehr erfolgreich in den Kinos liefen.
Nach seinen beiden Regiearbeiten wurde es etwas stiller um Mel Gibson, jedenfalls was das Drehen von oder das Spielen in Filmen betraf.
Dagegen sorgte der Schauspieler und Regisseur mit seine Alkohol-Exzessen, seinen antisemitische Äußerungen sowie der Scheidung von seiner Frau Robyn Gibson (mit der er sieben Kinder zusammen hat) sowie der Trennung von der russischen Popsängerin Oksana Grigorieva und dem Sorgerechtsstreit um ihre gemeinsame Tochter für erhebliche Irritationen.
2010 kehrte Mel Gibson aber endlich wieder als Schauspieler auf der Kinoleinwand zurück und konnte in dem Thriller EDGE OF DARKNESS (Auftrag Rache) durchweg überzeugen.
Vordergründig eine typische Vergeltungs-Story à la "Ein Mann sieht rot" überrascht hier "Zorro"- und "James Bond"-Regisseur Martin Campbell mit einem komplexen Politthriller, der ein hoch spannende und überaus dramatische Geschichte um Korruption, Intrigen, Macht, Mord und Rache packend erzählt. Mel Gibson gibt den Rache durstigen Ex-Cop mit Bravour. Dunkel und fesselnd! (8)
2016 folgten nach den Filmen "GET THE GRINGO" (2012), "MACHETE KILLS" (2013), "THE EXPENDABLES 3" (2014) sowie "BLOOD FATHER" (2016) mit "HACKSAW RIDGE" die fünfte Regiearbeit des Schauspielers.
Im Jahr 2020 war Mel Gibon in der Action-Komödie "FATMAN" als ruppiger Weihnachtsmann Chris Cringle zu sehen.
Nachdem Mel Gibson die beiden Action-Thriller "LAST LOOKS" und "BOSS LEVEL" abgedreht hat, steht er derzeit für die beiden Filme "PANAMA" und "DANGEROUS" vor der Kamera.
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Filmographie
1. I Never Promised You a Rose Garden/Ich hab' dir nie einen Rosengarten versprochen (1977)
2. Summer City (1977)
3. Mad Max (1979)
4. Tim (1979)
5. The Chain Reaction/Die Kettenreaktion (1980)
6. Gallipoli (1981)
7. Mad Max 2 /Mad Max II - Der Vollstrecker (1981)
8. Attack Force Z/Die grünen Teufel vom Mekong (1982)
9. The Year of Living Dangerously/Ein Jahr in der Hölle (1982)
10. The Bounty/Die Bounty (1984)
11. The River/Menschen am Fluß (1984)
12. Mrs. Soffel/Flucht zu dritt (1984)
13. Mad Max Beyond Thunderdome/Mad Max - Jenseits der Donnerkuppel (1985)
14. Lethal Weapon/Lethal Weapon - Zwei stahlharte Profis (1987)
15. Tequila Sunrise/Tequila Sunrise - Eine gefährliche Mischung (1988)
16. Lethal Weapon 2 /Lethal Weapon 2 - Brennpunkt L.A. (1989)
17. Bird on a Wire/Ein Vogel auf dem Drahtseil (1990)
18. Air America (1990)
19. Hamlet (1990)
20. Lethal Weapon 3 /Brennpunkt L.A. - Die Profis sind zurück (1992)
21. Forever Young (1992)
22. The Chili Con Carne Club (1993)
23. The Man Without a Face/Der Mann ohne Gesicht (1993)
24. Maverick/Maverick - Den Colt am Gürtel, ein As im Ärmel (1994)
25. Braveheart (1995)
26. Ransom/Kopfgeld (1996)
27. Fathers' Day/Ein Vater zuviel (1997)
28. Conspiracy Theory/Fletchers Visionen (1997)
29. FairyTale: A True Story/Fremde Wesen (1997)
30. Lethal Weapon 4 /Lethal Weapon 4 - Zwei Profis räumen auf (1998)
31. Payback/Payback - Zahltag (1999)
32. The Million Dollar Hotel (2000)
33. The Patriot/Der Patriot (2000)
34. What Women Want/Was Frauen wollen (2000)
35. We Were Soldiers/Wir waren Helden (2002)
36. Signs/Signs - Zeichen (2002)
37. The Singing Detective (2003)
38. Paparazzi (2004)
39. Edge of Darkness/Auftrag Rache (2010)
40. The Beaver/Der Biber (2010)
41. Get the Gringo (2012)
42. Machete Kills (2013)
43. The Expendables 3 (2014)
44. Blood Father (2016)
45. Daddy's Home 2: Mehr Väter, mehr Probleme! (2017)
46. Dragged Across Concrete (2018)
47. The Professor and the Madman (2019)
48. Force of Nature (2020)
49. Fatman (2020)
50. Last Looks (2021)
51. Boss Level (2021)
52. Panama (2021)
53. Danerous (2021)
TV-Serien
1. The Sullivans (als Ray Henderson, 1976) TV-Serie
2. Punishment (als Rick Monroe, 1981) TV-Serie
3. Tickled Pink (1 Folge, 1981)
4. Complete Savages (als Officer Cox, 3 Folgen, 2004-2005)
Regie
1. The Man Without a Face/Der Mann ohne Gesicht (1993)
2. Braveheart (1995)
3. The Passion of the Christ/Die Passion Christi (2004)
4. Apocalypto (2006)
5. Hacksaw Ridge/Hacksaw Ridge-Die Entscheidung (2016)
Fernsehen
1. Complete Savages (3 Folgen, 2004)
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Kommentare
Aber - und daran gibt es keine Zweifel: es ist ein wirklich hervorragender Schauspieler. Seine Filme sehe ich nach wie vor sehr gern.
Wie die meisten Glaubensfanatiker hat er jedoch schon lange den Bezug zur Realität verloren, weshalb von ihm vmtl. nichts mehr Brauchbares kommen wird. Schade drum.
Ich würde Kurt Russel immer bevorzugen.
Gibson Mel konnte mich nur in Lethal Weapon überzeugen. - Wenn überhaupt.
Vergleicht man die Pseudoendzeitfilme Mad Max und Die Klapperschlange, so ist Die Klapperschlange immernoch Kult. Nach Mad Max kräht kein Hahn mehr.
Und im Gegensatz zu Gibson Mel dreht der Russel Kurt immernoch gute Filme.
...Da fällt mir gerade ein, daß ich mir ja noch dat Dingen aus einer anderen Welt auf BluRay zulegen muß...
Ich kann eigentlich nur hoffen, daß Gibson noch ein paar Filme als Regisseur dreht, denn Braveheart und Apocalypto waren wirklich erstklassig. Vielleicht ist es ihm ja vergönnt, wenn er sich nicht selbst besetzt (denn darum geht's manchmal auch in Hollywood, wenn man seine Rübe nicht auf der Leinwand sieht, dann bringt man den Film auch nicht unbedingt mit ihm in Verbindung).
Ich sehe bei Gibson auch eine Art Parallele zu Cruise - vielleicht hat sich Cruise nicht als Total-Arsch geoutet, aber was im Hintergrund bei den Scientologen läuft ist auch nicht gerade vorbildhaft.
@Friedhelm:
Dat Dingen wurde von der Altersfreigabe 18 auf 16 heruntergestuft. Daher ist jetzt der komplette Film uncut zu haben.
Ich bin der Meinung, daß man Gibson Mel und den Russel Kurt gar nicht miteinander vergleichen kann. Der olle Kurt kann witzige/lustige Rollen viel besser spielen, als Mel Gibson. Kurt nimmt sich selbst nicht allzu ernst. Im positiven Sinne.
De Poseidon-Remake habe ich nicht gesehen. Den letzten Film mit Kurt Russel, den ich gesehen habe war Death Proof. Und da gab es keinen besseren für die Rolle des Stuntman Mike!
Also ich mag Mel Gibson. BRAVEHEART gehört zu meinen Lieblingsfilmen und auch "PAYBACK" war nicht schlecht.
Zu KURT RUSSELL muss ich schon sehr lange überlegen bis mir von ihm ein Film einfällt, der mir in Erinnerung geblieben ist .... Ich überlege noch