# 124: Die Engelserscheinung - Die Gründe
#124: Die Engelserscheinung
Die Gründe
Die Gründe
15:00 Uhr. Die Probierstube der Ersten und Neuen Winzergenossenschaft öffnete die Probierstube. Hier konnte man für Lau einen Schluck Wein probieren und für kleines Geld 2000 4000 Lire einen ordentlichen Schoppen bekommen. Und eben diese Probierstube war nun unser Ziel. Es galt noch ein paar Schoppen von dem Traubensaft, dem vergorenen, zu trinken.
Mutig bestellten wir Gold- und Rosenmuskateller im Wechsel und zwar in einer Geschwindigkeit, dass wir mit dem Trinken nicht hinterher kamen. Die Damen hinter dem Tresen hatten eben Übung darin, Gläser zu befüllen.
Eine gute Stunde tranken wir wacker. Ich empfahl ein paar deutschen Touristen dringend, sich Muskateller zu beschaffen und wir zechten munter bis 16:00 Uhr. Da kam es zum ersten Ausfall. Rolf Michael knickte an der Hüfte ein und ließ seinen Oberkörper auf den hüfthohen Tresen gleiten. So schlief er wie ein Klappmesser im Stehen ein.
Zum Glück tauchte Rolfs Bruder bald darauf auf, schüttelte den Kopf, schnappte sich Rolf und sah Hans und mich mit seltsamen Blick an. Hans und ich teilten Rolfs Reste auf und zechten tapfer weiter. Schließlich waren wir nicht hier, um bezahlten Wein zurückgehen zu lassen.
Gegen 16:30 öffnete die Bierpinte gegenüber ihre Pforten. Hans und ich verspürten mittlerweile einen gewissen Druck. Und wo geheime Kräfte walten, kann kein Mann das Wasser halten. Nur die Probierstube hatte dafür keine entsprechenden Vorrichtungen. Dafür aber die Kneipe gegenüber.
Wir verabschiedeten uns kurz und konnten uns immerhin noch so klar ausdrücken, dass wir den Bedienten versichern konnten, dass wir sogleich zurückkommen würden. Immerhin wartete noch Wein darauf getrunken zu werden.
In der Pinte orderten wir natürlich noch das Anstandsbier. Und dann erleichterten wir uns. Kurz und schnell das Bier gezecht. Dann wieder rüber in die Probierstube. Wein trinken. Spätestens jetzt hätten wir abbrechen sollen und zu Fuß nach oben zum Hotel gehen sollen. Das hätte uns ausgenüchtert. Ganz ernsthaft. Und wir hätten entspannt Geburtstag feiern können.
Aber der hektische Genuss von Alkohol macht stark. Und wir konnten doch was ab... Also gings weiter.
Gegen 18:00 Uhr erschienen dann Peter und WK. Die Zecher mussten abgeholt werden. Doch erstens mussten die Zecher noch von ihren Weinen getrennt werden. Mühsam begriffen Peter und WK, dass wir uns auch nach Rolf erkundigten. Der schlief, wurde uns mitgeteilt.
Schließlich gelang es Peter, mich aus der Probierstube zu führen. Er brachte mich zum Auto und setzte mich hinein und entschwand, um Hans zu holen.
Im Wagen wurds mir aber übel. Da hätte ich auf den Film die Feuerzangenbowle hören sollen. Da heißt es doch, dass man nur ein winzigen Schluck zu sich nehmen solle, sonst käme die Übelkeit. Ich verließ also das Fahrzeug und ließ die Tür sperrangelweit offen. Ich hatte keine Lust mich in der Öffentlichkeit vor Zeugen auf der Straße zu übergeben. Also steuerte ich zielstrebig das erste Wirtshaus an , verzichtete auf das Anstandsbier und war glücklich, dass ich nicht den Gastraum durchqueren musste, um das Klo zu erreichen.
Allerdings ging das Rennen unentschieden aus. Ich erreichte zwar eine Kabine, verfehlt aber das Klo. Als Schinken, Brot, Wein und Bier aus mir hervorbrach. Gott, war mir das peinlich.
Und nun nähern wir uns der Engelserscheinung. Davon mehr in der nächsten Folge...
Kommentare
Nicht Bier auf Wein das muss sein, sondern lass sein.
Bislang habe die "As Time Goes By" immer gerne gelesen. Aber was willst Du dem geneigten Leser mit dieser Folge sagen?
Daß Ihr so geile Burschen wart und getrunken habt, bis der Arzt (oder der Engel?) kam? Daß es eine tolle Leistung ist, sinnlos Alkohol in sich hineinzukippen?
Ich finde, Du hast viel mehr erreicht, auf das zu stolz sein kannst.
Wein auf Bier das rat' ich dir.
Bier auf wein, das schmeckt fein.
Und wenn Harantor schon von Fandombesäufnissen spricht, da war mal was in einem Pub in Dietikon / Schweiz... 20 Bier, 20 Jack Daniels und dabei Country Rolls, take me home gesungen.
Ach... da muss ich aber tief im Gedächniss kramen.
Oh ja 1989...und die Fotos erst Junge dynamischen Menschen und ich noch ohne Brille... nun eigentlich fallen mir da nur zwei Witzige Sachen ein. Die mit dem Pub und die mit Ralf Razuweit und dem Zug
Bin schon dran :) Habe oben Datum geändert... jaja man wird alt. Es war 1989 laut Marlos Letter 57..