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Erste Schritte

Neu bei MADDRAXErste Schritte

"Wenn ich mir ein neues Buch kaufe, lese ich die letzte Seite zuerst. Falls ich sterbe, bevor ich fertig bin, kenne ich wenigstens das Ende."

Ganz so schlimm wie Harry aus dem Klassiker „Harry und Sally“ sehe ich das nicht. Jedoch kann ich aufgrund meines Studiums und meiner Arbeit durchaus nachvollziehen, dass man bei Sachbüchern, wissenschaftlichen Artikeln oder Enzyklopädien eben nicht das vollständige Werk liest, und somit auch nicht ganz vorne zu lesen beginnt. Trotzdem gehöre ich nicht zu den Menschen, die bei einem neu gekauften Roman gleich wie wild herumblättern und einfach nur jene Stellen konsumieren, auf die sie gerade Lust haben; stattdessen beginne ich bei diesen Schriftstücken stets brav bei Seite eins. Wie allerdings verhält man sich, wenn man beschlossen hat, in ein völlig neues Medium, nämlich in eine Romanheftserie, einzusteigen?


Vor genau diesem Problem stand ich spätestens nach dem Zuklappen des zweiten MADDRAX-HC-Bandes. Nun war nämlich entschieden, dass ich bei dieser faszinierenden und imposanten Serie einsteigen möchte, aber noch nicht genau, wie ich dabei vorgehen werde. Sollte man einfach bei der aktuellen Ausgabe anfangen und für den Rest der Handlung nur Zusammenfassungen heranziehen? Kann man am besten in den Verlauf der aktuellen Handlung einsteigen, indem man beim Beginn des aktuellen Zyklus‘ anfängt? Oder ist es am Sinnvollsten, sich eine komplette Sammlung zulegen und dann die Aufholjagd von ganz vorne zu beginnen?

Die Antworten auf diese Fragen sind wohl je nach Einzelfall verschieden, aber auf jeden Fall sowohl vom Leser als auch von der Romanserie abhängig. Falls sich jemand nur hie und da die Zeit bei einer Zugfahrt vertreiben will, dann hat es wohl nur wenig Sinn, Zeit und Geld in die Beschaffung von alten Romanen zu investieren und dabei vielleicht auch noch um deren Zustand zu bangen. Ähnlich hat man bei jenen Romanserien, bei denen sich nur viele lose Einzelgeschichten um dieselbe Person drehen, auch nichts versäumt, wenn man keine vollständige Sammlung zu Hause stehen hat.

Speziell in meinem Fall traf aber keines dieser beiden Szenarien zu. Erstens gehöre ich nicht zu den Menschen, die Romanhefte als Wegwerfartikel betrachten, der nur als Ersatz dafür dient, wenn einmal kein guter Film im Fernsehen läuft. Stattdessen sehe ich durchaus das Potential einer phantastischen Welt, die gemeinsam mit einem Autorenteam und einer aktiven Fangemeinde innerhalb einer Romanserie geschaffen werden kann. Zweitens haben sich die Macher bei MADDRAX sichtlich viel mehr dabei gedacht als ein immer gleiches Handlungsschema über einzelne Romane zu stülpen und zu hoffen, dass trotzdem ein paar tausend Leute Gefallen daran finden. Das lässt sich auch am bereits viel diskutierten Genremix erkennen, der Fans aus vielen verschiedenen Gebieten anlockt und somit Abwechslung garantiert. Deshalb habe ich mich dazu entschlossen, neben der aktuellen Handlung auch die Anfänge von MADDRAX mitzuverfolgen, um keine „Bildungslücken“ entstehen zu lassen, und um lückenlos an Zybells großartige Vorgeschichte anzuschließen.

Da MADDRAX nun doch schon über 10 Jahre existiert und es bereits auf über 250 Romane gebracht hat, wurde nach diesem Beschluss natürlich die Beschaffungsproblematik zum Thema. Allzu viel Zeit wollte ich in das womöglich mühsame Zusammentragen von so vielen Heften nicht stecken, und so kam es mir recht gelegen, dass ich glücklicherweise schnell ein Angebot einer fast kompletten MADDRAX-Sammlung gefunden und selbiges angenommen habe. Da sich sämtliche Hefte in einem absolut erstklassigen und ungelesenen Zustand befanden, habe ich ein wenig tiefer in meinen Kleingeldbeutel greifen müssen. Dafür bekam ich als jemand, der neben Romanheften auch noch ein paar andere zeitintensive Dinge zu erledigen hat, allerdings genügend Lesestoff für vermutlich mehrere Jahre.

Der Gott aus dem EisDie ersten paar MADDRAX-Ausgaben zum ersten Mal in den Händen zu halten weckt selbst dann nostalgische Gefühle, wenn man nicht von Anfang an dabei war. So findet man statt der gewohnten Preisangabe ‚1,60 €‘ auf dem Cover ‚2,50 DM‘ bzw. ‚Ös 19‘. Dabei wird klar, dass seit dem Erscheinen des ersten MADDRAX doch schon einige Zeit vergangen ist, denn in Schilling habe ich wirklich schon lange nicht mehr gerechnet! Was bekam man noch mal schnell sonst noch alles für etwa einen 20er dieser Währung? Ebenfalls an andere Zeiten erinnert die Werbung für längst eingestellte Serien wie Mitternachts-Roman, Grusel-Schocker oder das John Sinclair-Taschenbuch in den ersten paar Romanen. Es scheint also, als wäre vor 10 Jahren noch einiges mehr in Sachen Horror-Romanen los gewesen. Womöglich hatten Heftromane um die Jahrtausendwende überhaupt noch einen höheren Status. Wie dem auch sei, die heutige Zeit mit einem etablierten MADDRAX ist mir dennoch um einiges lieber, und vielleicht gehen wir ja bald mit dem Aufkommen des eBooks wieder glorreichen Zeiten entgegen.

Interessant finde ich auch das alte MADDRAX-Logo, denn bis zur heutigen Form hat dieses schon ein paar Wandlungen durchlebt. Die ältere Version wirkt zwar etwas düsterer, aber nach heutigen Standards nach meinem Empfinden nicht mehr sehr professionell, und somit bin ich mit der Weiterentwicklung auch sehr zufrieden. Auch der Rest der ersten paar Cover (Cathrin hat sich mit dem Thema Covers übrigens hier auseinandergesetzt) hat eher ein Schmunzeln auf meinen Lippen geweckt und mich weniger auf die „dunkle Zukunft der Erde“ eingestimmt. Matts Blick und Auftreten auf den Titelbildern etwa der Hefte 2, 3 und 4 erinnert mich nämlich stark an eine gezeichnete Version von MacGyver. Und das legendäre Cover der Ausgabe 1, auf dem eine halb nackte Aruula mit Taratzen kämpft, ist sowieso ein Thema für sich. Wie immer man auch dazu stehen mag, optisch hat sich Aruula bis heute schon sehr weiterentwickelt; wer mir nicht glaubt, der möge einen Blick auf das Titelbild der bald erscheinenden Nummer 271 werfen Wink.

Stadt der VerdammtenSpätestens beim Durchblättern der ersten paar Hefte wird die Serie dann so richtig sympathisch, und schon vor dem Lesen der Geschichten kommt ein richtiges MADDRAX-Feeling auf. So gibt es gleich ab der ersten Ausgabe eine Leser-Kontakt-Seite, in der Beiträge aus dem MADDRAX-Forum, das schon einige Monate vor dem Erscheinen der ersten Nummer online gewesen ist, abgedruckt wurden. Das zeigt, dass die Macher und allen voran Michael Schönenbröcher von Anfang an um die Serie engagiert kümmerten und engen Kontakt zu den Fans suchten. Dies merkt man auch daran, dass ab der zweiten MADDRAX-Ausgabe eine Zusammenfassung der bisherigen Geschichte zu finden ist, um es Neueinsteigern einfacher zu machen, dass in Band vier eine Landkarte des MADDRAX-Universums bestaunt werden kann, und dass in der fünften Nummer eine erste Leser-Story abgedruckt wurde. Solche sympathischen und angenehmen Kleinigkeiten sind wahrscheinlich ein Teil des Geheimnisses des Erfolgs von MADDRAX und zudem keine Selbstverständlichkeit, da beispielsweise in der neuen Romanserie Pat Connor nichts dergleichen zu finden ist.

Auch das Lesen der Geschichten (und somit das endgültige Eintauchen in die Anfänge der Serie) erweist sich trotz der Handlung, die etwa 500 Jahre in der Zukunft spielt, als Blick in die Vergangenheit, da man nun endlich den Beginn des bereits so komplexen MADDRAX-Universums miterleben kann. Dieser startet mit dem Roman Der Gott aus dem Eis von Jo Zybell, in dem der Kampfpilot Matthew Drax durch ein Zeitphänomen einige hundert Jahre in die Zukunft geschleudert wird, und in dem (neben dem ersten HC-Band) erstmals der Name der Serie durch die Handlung erläutert wird. Die Barbarin Aruula, auf die Matthew nämlich in der für ihn neuen Welt zuerst trifft, hält ihn für den Gott Maddrax, nachdem sich der Mann aus der Vergangenheit mit dem Namen ‚Matt Drax’ vorstellt. Aruulas Stamm pflegt Matt gesund und ist ihm großteils auch wohlwollend gesinnt, da dessen Mitglieder sich von dem scheinbaren Gott Hilfe in ihrem täglichen Überlebenskampf erhoffen. Der Häuptlingssohn Raadan allerdings sieht in Matthew viel mehr einen lästigen Konkurrenten um die Gunst von Aruula, und auch der Göttersprecher Baloor sieht sich durch den mangelnden Kontakt zu Maddrax in seiner Funktion beraubt. Aus diesem Grund liefert Baloor Matt an intelligente mutierte Riesenratten, die Taratzen, aus. Durch Aruulas Hilfe kann sich Matt allerdings in letzter Sekunde noch aus dem Taratzenbau retten.

Rom sehen und sterbenDer zweite Roman der Serie trägt den Titel ‚Stadt der Verdammten’ und wurde ebenfalls von Jo Zybell verfasst. In diesem zieht Matt mit Aruulas Horde in Richtung Südland, da sich die Mitglieder des Stammes dort ein besseres Leben erhoffen. Der rachsüchtige Baloor nimmt allerdings Kontakt zu dem Dämon Orguudoo auf (beziehungsweise glaubt dies zumindest) und hetzt laufend gefährliche wurmartige Wesen, die Gejagudoos, auf Matt und seine Gefährten, die vielen Mitgliedern des Stammes das Leben kosten. Auch das Volk der Wulfanen, das aus mutierten und stark behaarten Menschen besteht, erfährt von Matthew und will diesen zum Kampf gegen verfeindete Riesenspinnen missbrauchen. Beim großen Showdown kann sich Matt mithilfe seines Sprengstoffs vor einem Gejagudoo und den Wulfanen retten. Außerdem beschließt Aruula, sich von ihrem Stamm zu lösen und fortan Matt bei seiner Reise zu begleiten.

Im dritten Roman (Rom sehen und sterben von Timothy Stahl) gelangen Matt und Aruula in die relativ gut erhaltene ehemalige italienische Hauptstadt. Dort haben sich wieder Gladiatorenkämpfe etabliert, und der gefangen genommene Matt muss in einem solchen gegen seinen ehemaligen Kollegen Chester antreten, der von den Einheimischen mit anabolikaähnlichen Drogen zu einer Kampfmaschine umprogrammiert wurde. Der Systemkritiker Moss bringt Aruula dazu, auch Früchte mit diesen Drogen zu essen, was dazu führt, dass diese Matt vor Chester retten kann; Moss gelingt es sogar, den als Gott verehrten Maars zu töten, der mit anderen das in Rom herrschende menschenverachtende System aufrecht erhalten hatte.

Die AusgestoßenenIn der vierten Geschichte, die von Brian Frost verfasst wurde, geht es um die Ausgestoßenen. In dieser treffen Aruula und Matthew auf den Jungen Arak, der von degenerierten Urmenschen verprügelt wird. Matt und seine Gefährtin können diesen jedoch retten und auch dessen Familie vor erneuten Angriffen der Urmenschen schützen. Araks Familie, die wie Aruula über telepathische Fähigkeiten verfügt, nimmt Drax allerdings in ihren geistigen Besitz und zwingt ihn, sie zu ihrer ehemaligen Sippe zu begeleiten. Später stellt sich heraus, dass normale Menschen durch die geistige Versklavung zu erwähnten Urmenschen mutieren, und auch Matthew degeneriert immer mehr. Aruula schafft es jedoch, den Anführer der Sippe mit den größten telepathischen Kräften zu töten, und mithilfe von Arak einen Meteor aufzuspüren, der die degenerierten Menschen und natürlich Matt wieder heilt.

Festung des BlutesIm fünften Roman (geschrieben von Ronald M. Hahn) machen die Leser schließlich Bekanntschaft mit der Festung des Blutes. Matt und Aruula werden in diesem von vampirähnlichen Gestalten, den Nosfera, angegriffen, die es schaffen, Aruula zu entführen. Matt bricht daraufhin auf, um seine Gefährtin zu retten und trifft auf einheimische Menschen, die ihm von blutigen Kämpfen mit den Nosfera berichten. Drax will dennoch in die Festung der vampirähnlichen Gestalten eindringen und trifft dabei andere Menschen, welche die Sklaven der Nosfera stehlen wollen. Matt wird jedoch von den Nosfera gefangen genommen und trifft zu seiner Überraschung den ebenfalls in die Zukunft geschleuderten und verrückt gewordenen Smythe, der nun die Nosfera anführt. Dieser ist Matthew allerdings überhaupt nicht freundlich gesinnt, doch Aruula, die währenddessen von anderen Einheimischen befreit wird, kann Matt noch im letzten Moment vor Smythe retten.

Im Gegensatz zu anderen, nun doch bereits seit mehreren Jahrzehnten laufenden, Romanserien wurde MADDRAX anscheinend von Beginn an auf ein längerfristiges Erscheinen ausgerichtet. Als Leser wird man im ersten Roman mit Matt 500 Jahre in eine völlig fremde Zukunft geschleudert, in der eine ganze phantastische und düstere Welt nur darauf wartet, Stück für Stück entdeckt zu werden. Anfänglich muss man sich, genau wie Drax, mit wenigen Informationen begnügen, doch mit jedem Roman wird die aufkommende Neugierde ein Stück weit befriedigt. So tauchen am Anfang unser aller Lieblingsmutanten, die Taratzen, erstmals auf, später folgen die Siragippen, die Wulfanen und schließlich auch die Nosfera. Die anscheinende Idee der Macher, dass sich der Leser mit dem anfänglich sehr überraschten Matt identifizieren soll, ging zumindest bei mir völlig auf, und beim Lesen der ersten paar Romane habe ich ständig darauf gewartet, mit ihm gemeinsam immer mehr Informationen über die dunkle Zukunft der Erde zu erfahren. Und immer wieder drängt sich die Frage auf, was man tun würde, wenn man selbst in dessen Lage geriete, alle bekannten und lieben Menschen zurücklassen müsste, und sich in einer fast völlig fremden Welt zurecht finden müsste. Dies gestaltet sich des Öftern auch durchaus amüsant, etwa dann, wenn der völlig perplexe Matt im ersten Band zum ersten Mal die Frekkeuscher, riesige mutierte Heuschrecken, entdeckt, die für die Barbaren nur ganz gewöhnliche Lasttiere darstellen. Und die Szene, in der Drax im zweiten Band eine alte zugewachsene Autobahn entdeckt und sich endgültig selbst eingesteht, dass er in der Zukunft gelandet sein muss, erinnert mit etwas Wehmut an die Szene mit der Freiheitsstatue auf dem Planet der Affen.

Doch nicht nur mit Matt fiebert man in der ersten handvoll Romane mit, denn auch Aruula erweist sich als äußerst sympathische und authentische Figur. Während Matt mit der zukünftigen Erde zurechtkommen muss, hat sich Aruula freiwillig die Aufgabe gesetzt, ein Stück weit in Matts Welt einzudringen. Dies erweist sich für die lernbereite Barbarin, die Matts Sprache übrigens weit schneller sprechen kann als umgekehrt, nicht immer als einfach. Etwa wird wohl fast jedem ein angenehmes Schmunzeln auf die Lippen gekommen sein, als sich Aruula in der dritten Geschichte zum ersten Mal am Steuer eines Autos versucht.

Auch bei den Bösewichten weiß MADDRAX mit interessanten Charakteren zu punkten. Den verrückten Smythe habe ich schon bei den ersten beiden HC-Bänden ins Herz geschlossen, und seine Rolle als Anführer der Nosfera passt ihm hervorragend: so wie früher seine wissenschaftlichen Mitarbeiter kann er nun diese vampirähnlichen Gestalten nach Lust und Laune herumkommandieren und diese mit seinem überlegenen technischen Wissen beeindrucken. Im Übrigen hoffe ich immer noch, dass es mit Smythe vielleicht auch bei den aktuellen Romanen irgendwann ein Wiedersehen geben könnte – denn wie man an den Wurzeln von MADDRAX schön sieht, besteht ein Teil des Charmes der Serie einfach aus sympathischen Charakteren und deren ebenso sympathischen Gegenspielern. Ein aktuelles Wiedersehen mit dem halben Bösewicht Moss, der Matt und Aruula zwar in Band drei hilft, aber sie dennoch für seine Zwecke missbraucht, gibt es übrigens in Band 270.

Auch mit den Autoren der Serie hat man meiner Meinung nach von Anfang an einige Glücksgriffe gemacht. Ohne Jo Zybell wäre vermutlich MADDRAX nicht das, was es heute ist, und schon in den ersten beiden Romanen weiß er es, die verschiedenen Interessen von einigen Charakteren und die daraus resultierenden Konflikte gekonnt darzustellen. Etwa ist es für mich als halben Sozialwissenschaftler erfrischend und interessant zu lesen, wie Matt im ersten Band die Gunst des fast gesamten Stammes erwerben kann, aber Raadan und Baloor sich gegen ihn wenden, weil sie sich durch ihn in ihrer sozialen Position der Horde gefährdet sehen. Weiters vermittelt Zybell wieder einmal gut, wie verschiedene politische Gruppen (die Taratzen, die Wulfanen, Moss, und im Endeffekt auch Aruulas Stamm) verschiedene Ressourcen (den scheinbaren Gott Maddrax) nur für ihre eigenen Vorteile verwenden wollen. Ronald M. Hahn, der die Serie ebenfalls bis heute begleitet hat, schaffte es außerdem in seinem ersten MADDRAX-Roman trotz der Horroranteile, viele amüsante Stellen mit seinem jetzt schon gewohnt bissigen Humor einzubauen. Beispielsweise ist es grotesk und lustig zugleich, als Matt im fünften Band sich in der Kanalisation nur gegen einen Angreifer wehren kann, indem er ihn dort packt, wo es ganz besonders schmerzt… Wahrscheinlich können solche Szenen aus heutiger Sicht bereits als Vorboten für den schrägen Charakter Sepp Nüssli gesehen werden, dem sich Hahn in weiterer Folge des Öfteren widmen wird.

Erwähnte Horroranteile kommen in den ersten Bänden für meinen Geschmack zum Glück überhaupt nicht zu kurz, da ich ein Freund dieses Genres bin. Auch die Erläuterungen zu den Nosfera, die deshalb Blut trinken müssen, da ihre roten Blutkörperchen sich schnell zersetzen, halte ich für angebracht. Eine solche wissenschaftliche Herangehensweise hat für mich viel mehr Reiz als herkömmliche Blutsauger. Schade allerdings, dass ähnliche Erläuterungen zu den telepathischen Fähigkeiten, die in Band vier eine wesentlichen Rolle spielten, bisher ausblieben, und dass im zweiten Roman stark nahe gelegt wird, dass Baloor Kontakt zu Dämonen herstellen kann. Ich bin kein Freund von reiner Fantasy und habe es immer gern, wenn man zumindest eine halbwegs plausible Erklärung für ganz unbekannte Phänomene geliefert bekommt.

Nichtsdestotrotz war es natürlich die richtige Entscheidung, bei MADDRAX einzusteigen und mir eine komplette Sammlung zu besorgen. Natürlich wird das Vorhaben, bis zur aktuellen Nummer aufzuholen, wie bereits erwähnt einiges an Zeit kosten. Nach den bisherigen Einblicken möchte ich das MADDRAX-Universum allerdings nicht mehr missen und verbleibe mit freudiger Erwartung auf die nächsten paar Romane.

Ein Wiedersehen mit Moss gibt es in MADDRAX 270
Hinter dem Schwarzen Tor - MX 270
Hinter dem Schwarzen Tor

Kommentare  

#1 Michael Schönenbröcher 2010-05-25 13:49
Schöne Rückschau, die Erinnerungen weckt... großes Lob dafür!
Zitat: "Schade allerdings, dass ähnliche Erläuterungen zu den telepathischen Fähigkeiten, die in Band vier eine wesentlichen Rolle spielten, bisher ausblieben, und dass im zweiten Roman stark nahe gelegt wird, dass Baloor Kontakt zu Dämonen herstellen kann."
Was es mit den telepathischen Fähigkeiten und auch mit der Degeneration der Ausgestoßenen auf sich hat, wird beim Auftauchen der grünen Kristalle, bzw. der Daa'muren klar. Die Erklärung kommt also recht spät, aber sie kommt!
Auch wer hinter Orguudoo steckt, wird noch deutlich; man achte auf eine Namensgleichheit bei den Daa'muren. Ein Kontakt zu jenem Außerirdischen kann Baloor all seine Wünsche erfüllen, auch ohne dass Dämonen eine Rolle spielen.
Wie du schon sagtest: MX ist langfristig angelegt und etliche Geheimnisse klären sich erst nach vielen Bänden. Also: dranbleiben! ;-)
#2 Laurin 2010-05-25 15:20
Puhh...also bei diesen Einblicken frage ich mich nun doch langsam, warum bist du nicht damals in die Serie eingestiegen :cry: !
Nun ja, ich hatte wohl bei der Werbung gleich das Bild von MAD MAX in der Donnerkuppel im Kopf und das hat mich damals etwas verschreckt!
Den Hinweis auf Romanserien mit einem je Heft abgeschlossenen Roman fand ich auch recht positiv.
Gerade im Gruselbereich gab es die ja und man war nicht gezwungen alles zu konsumieren um den Faden nicht zu verlieren... hatte auch irgendwie seinen Reiz ;-) .
#3 Werner Pütz 2010-05-25 20:26
Ich muß sagen "sehr interessant" wie Du zu Maddrax gekommen bist. Naja, ich hatte es ja etwas leichter, denn ich bin mit Band 10 eingestiegen und war sofort "infiziert". :-*
Ich frag mich ja bis heute was die Bastei da in den Heften versteckt haben das man nicht mehr davon los kommt. :P
Inzwischen bin ich ja soweit das ich 2 tage vor dem erscheinen des neuen Heftes ganz kribbelig werde,fast wie ein Drogensüchtiger vor seinem nächsten Schuß könnte man meinen. :lol:
Aber genug davon, war sehr aufschlußreich wie Du dich an die Serie herangetastet hast. Nicht jeder ist ja bereit mal eben tiefer in den Geldbeutel zugreifen um die Serie in einem Stück zukaufen,bzw hat nen so großen Geldbeutel.
Bin schon recht gespannt was Du uns das nächstemal berichtest.
Gruß
Gruselbaer

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