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Im Bann des Bösen?

Aus MADDRAX' WeltIm Bann des Bösen
... wenn gute Pläne böse enden.

An sich ist die Idee doch perfekt: Ein Anzug, der die körperlichen Kräfte steigert und mit dessen Hilfe man unter Wasser atmen kann. Allerdings nur an sich. Denn dummerweise kam so ein Anzug bei Maddrax vor den ersten Tests zum Einsatz.

Wer "Spiderman" kennt, der ahnt was geschah: Richtig, wie schon Doctor Oktopus drehte auch hier die Testperson durch.

Viele Jahre später stieß nun unser Maddrax auf diesen Anzug. Ich glaube, dass nun all jene, die Maddrax nicht lesen, ahnen was geschah ...


Und genau so war es auch: er probierte den Anzug aus und wurde schnell "wahnsinnig". Das Bewusstsein des ersten Trägers übernahm die Kontrolle, und ließ Matt zahlreiche Hydriten (Fischmenschen) töten...

Zwar konnte man ihn am Ende aus dem Anzug bergen, aber wie Matthew das verkraften wird, das müssen wir abwarten. Und es wird sicherlich auch zahlreiche Hydriten geben, die auf Rache sinnen, was man ihnen auch nicht wirklich verübeln kann.

Kleidungsstücke, die ihren Träger beherrschen, scheinen in der Litaratur sehr beliebt zu sein. Wie weiter oben erwähnt traf es bei "Spiderman" den Wissenschaftler Dr. Oktopus (Anmerkung: Ich kenne nur die neue Kino-Trilogie!), der nur intelligente Metallarme erschaffen wollte, um viele Arbeiten zu erleichtern. Allerdings dürften die Arme am Ende zu viel Intelligenz besessen haben. Was natürlich nicht erklärt, wieso sie gleich auf die Idee kommen, dass die Weltherrschaft was Feines sei. Hier wäre eine Erklärung notwendig gewesen. Im dritten Teil kam sogar ein Alien auf die Erde, das sich als Anzug tarnte. Natürlich musste erst einmal Peter Parker diesen "Anzug" finden und ausprobieren. Danach folgte eine geistige Übernahme, die er zwar später beenden konnte, aber dafür suchte sich der Anzug einen neuen Wirt.
 
Ein weiteres Beispiel gibt es in der Fantasysaga Midkemia des Autors Raymond Feist. Dort bricht in Band 1 ein Krieg zwischen zwei Welten aus und ein Junge namens Tomas verschlägt es in eine alte Höhle, in welcher einst die Valheru, finstere Götter - in den Romanen trifft man übrigens allerlei Götter! - gelebt haben sollen. Dort findet er eine goldene Rüstung, welche er anprobiert. Ich denke, dass nun jeder Leser ahnt, was geschah: Ein Valheru hatte in der Rüstung die Jahrhunderttausende überlebt und wollte Tomas zunächst unterjochen, jedoch gelang diesem das Unmögliche: er unterjochte den Valheru - und wurde zum Valheru, einem unsterblichen Wesen mit enormer Kampfkraft, aber mit eigenem Willen. Im späteren Verlauf der Geschichte fand man sogar eine ganze Höhle voller Rüstungen, die allerdings weniger "freundlich" waren. Schon eine von ihnen trug die Macht in sich, den ganzen Planeten zu verwüsten - was der Autor auch unter Beweis stellte und kurzerhand den Planeten Kelewan vernichtete.
 
Kleidungsstücke (Anzüge, Rüstungen, etc.), die böse sind, sind also sehr beliebt. Niemand würde einen schönen Anzug für die Verkörperung des Bösen halten.
 
Dazu kann man auch die dunkle Krone zählen, welche in der Romanserie "Professor Zamorra" vorkam, und für sehr viele Probleme sorgte. Unter anderem wurde aus dem Vampir Tan Monaro, dem Machtkämpfe stets zuwider waren, der überhaupt keine Lust auf die Macht hatte, ein mörderischer, machtgieriger Dämon. Später griff er zur Herrschaft über alle Vampire, machte sich zum Herrscher über ein außerirdisches Volk - und alles nur weil er dachte, er könnte die dunkle Krone benutzen und vielleicht seine Gegner außer Gefecht zu setzen. Aus einem "Gentleman" - sofern man das bei einem Vampir sagen kann, aber es trifft durchaus zu - wurde ein eiskalter Killer, der den Menschen nur noch "Getränkedosen" sind. Die dunkle Krone existiert zum Glück nicht mehr, aber Moranos Verstand ebensowenig.

Man sieht also, dass Kleidungsstücke wirklich beliebt sind, um einen Einfluss auf gute Charaktere auszuüben. (Ich sage nicht, dass Morano vorher gut war, aber er hatte Manieren und scheute die Macht und wollte eigentlich nur seine Ruhe. Er war also nicht der normale Blutsauger von nebenan.) Nur selten werden aber wie bei Raymond Feist ganze Planeten (dass nur ein Bruchteil der Einwohner überlebte, dürfte ja verständlich sein) vernichtet. Aber auch bei Zamorra sorgte die dunkle Krone für sehr viel Ärgernis.
 
Inwieweit nun Matt unter den Nachwirkungen leiden wird, das muss man abwarten. Man kann aber davon ausgehen, dass das dicke Ende noch kommen wird, denn bei Maddrax hatte man noch nie Probleme, seine Helden richtig leiden zu lassen. Und genau das macht die Serie so beliebt. Matt ist kein Superheld wie John Sinclair, der mal eben auf der letzten Seite gähnend sein Kreuz zückt und sich seine schmerzhaften Niederlagen an beiden Händen abzählen kann. Nein, bei Maddrax traut man sich viel - was die Leser gerne zu Proteststürmen beflügeln. Aber ... muss man jetzt wirklich, als Leser, über mehrere Wochen hinweg, die Autoren beschimpfen, nur weil eine Hauptperson ihre Fingerkuppe (!) einbüßt? Ich finde nicht. Gerade dass man viel wagt, sorgt dafür, dass es nicht langweilig werden kann.
 
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