Pat Connor: Eine Romanheftreihe ohne Präsenz
Pat Connor:
Eine Romanheftreihe ohne Präsenz
Eine Romanheftreihe ohne Präsenz
Werbeanzeigen in Print- und Onlinemagazinen, eine Party oder Pressekonferenz zum Start der Reihe, wiederholte Pressemeldungen, ein eigener, Interesse weckender Internetauftritt, ... Die Möglichkeiten, die Serie von Band 1 an in aller Munde zu bringen, sind in vielfältiger Art und Weise vorhanden.
Theoretisch zumindest. Wie das in der Praxis umgesetzt wird, ist jedoch ein ganz anderer Fall.
Allzu hohe Erwartungen scheinen die Verantwortlichen bei Bastei nicht in »Pat Connor« zu setzen. Eine einzige einsame, winzige und allzu leicht zu übersehende Pressemeldung, das ist alles, was ich zum Start der neuen Reihe gefunden habe. Keine Anzeigenkampagne (jedenfalls keine, die ich irgendwie bemerkt hätte), keine weiteren Ankündigungen auf der Verlagswebseite, ja, nicht einmal mit einer eigenen Webpräsenz (und sei es nur eine kurze Übersichtsseite, wie sie die sonstigen Serien von Bastei auf dem Internetauftritt des Verlages vorweisen können) wurde der Reihe gewidmet. Wie soll denn da jemand mitbekommen, dass eine neue Serie in den Zeitschriftenläden zu haben ist???
Kein Zweifel: Viel schwächer hätte der Markteintritt im Grunde gar nicht ausfallen können.
Noch schlimmer wird das Ganze, wenn man sich die Aufmachung der Serie betrachtet. Das Design des Hefts ist das gleiche, das auch bei »Jerry Cotton« Verwendung findet. Die Idee dahinter war vermutlich, Fans des FBI-Agenten durch die ähnliche Optik einen Anreiz zu bieten, auch mal in die neue Serie reinzuschnuppern. Auf den Gedanken, dass man das Heft aufgrund der identischen Aufmachung am Kiosk schlicht übersieht, weil man es für ein Cotton-Heft hält und ihm deshalb keine weitere Beachtung schenkt (sei es, weil man Cotton eben nicht liest oder, wie in meinem Fall, weil der Zeitschriftenhändler das Heft hinter den Stapel mit JC-Romanen gepackt hat und man bestenfalls zufällig darauf stößt, weil man die Wartezeit auf seinen Zug mit müßigem Durchblättern des Heftromanangebots überbrücken möchte), auf diesen Gedanken scheint niemand gekommen zu sein. Zudem kann man sich fragen, inwiefern das Fehlen einer Leserseite, auf der ein Redakteur erste Informationen über Konzept und Hintergründe der Reihe gibt, als negativ bewertet werden kann. Ich jedenfalls habe eine entsprechende Seite sehr vermisst.
Wirklich traurig ist zudem, dass es sich bei »Pat Connor« nicht einmal um eine echte neue Serie handelt, sondern lediglich um Nachdrucke der vor einigen Jahren erschienenen, recht glücklosen Reihe »Chicago« (worauf im Übrigen mit keinem Wort hingewiesen wird). Sicher, Nachdrucke sind billiger als neue Romane, doch ob eine Reihe, die ein Gutteil des potenziellen Publikums ohnehin schon kennt und bei ihrem ersten Erscheinen abgelehnt hat! , auch nur die geringste Chance auf echten Erfolg hat, wage ich zu bezweifeln.
Im Grunde kann ich die ganzen Unkenrufe über den Niedergang des Heftromans nicht mehr hören. In diesem Fall kann ich aber nicht anders, als mich dem Lager der Schwarzseher anzuschließen. Ein Start unter Ausschluss der Öffentlichkeit, ein Design, das zum Übersehen einlädt, altbackene Geschichten so leid es mir tut und so gerne ich etwas anderes sagen würde, aber ein allzu langes Leben wird »Pat Connor« wohl nicht beschieden sein. In meinen Augen wurde schon mit der schwachen Markteinführung (und das in einer Zeit, in der der Kampf um die Aufmerksamkeit des Publikums immer schwieriger wird!) der Grundstein für die rasche Absetzung der Serie gelegt.
Und da wundere sich noch einer, dass Heftromane kein Publikum mehr finden ...
Theoretisch zumindest. Wie das in der Praxis umgesetzt wird, ist jedoch ein ganz anderer Fall.
Allzu hohe Erwartungen scheinen die Verantwortlichen bei Bastei nicht in »Pat Connor« zu setzen. Eine einzige einsame, winzige und allzu leicht zu übersehende Pressemeldung, das ist alles, was ich zum Start der neuen Reihe gefunden habe. Keine Anzeigenkampagne (jedenfalls keine, die ich irgendwie bemerkt hätte), keine weiteren Ankündigungen auf der Verlagswebseite, ja, nicht einmal mit einer eigenen Webpräsenz (und sei es nur eine kurze Übersichtsseite, wie sie die sonstigen Serien von Bastei auf dem Internetauftritt des Verlages vorweisen können) wurde der Reihe gewidmet. Wie soll denn da jemand mitbekommen, dass eine neue Serie in den Zeitschriftenläden zu haben ist???
Kein Zweifel: Viel schwächer hätte der Markteintritt im Grunde gar nicht ausfallen können.
Noch schlimmer wird das Ganze, wenn man sich die Aufmachung der Serie betrachtet. Das Design des Hefts ist das gleiche, das auch bei »Jerry Cotton« Verwendung findet. Die Idee dahinter war vermutlich, Fans des FBI-Agenten durch die ähnliche Optik einen Anreiz zu bieten, auch mal in die neue Serie reinzuschnuppern. Auf den Gedanken, dass man das Heft aufgrund der identischen Aufmachung am Kiosk schlicht übersieht, weil man es für ein Cotton-Heft hält und ihm deshalb keine weitere Beachtung schenkt (sei es, weil man Cotton eben nicht liest oder, wie in meinem Fall, weil der Zeitschriftenhändler das Heft hinter den Stapel mit JC-Romanen gepackt hat und man bestenfalls zufällig darauf stößt, weil man die Wartezeit auf seinen Zug mit müßigem Durchblättern des Heftromanangebots überbrücken möchte), auf diesen Gedanken scheint niemand gekommen zu sein. Zudem kann man sich fragen, inwiefern das Fehlen einer Leserseite, auf der ein Redakteur erste Informationen über Konzept und Hintergründe der Reihe gibt, als negativ bewertet werden kann. Ich jedenfalls habe eine entsprechende Seite sehr vermisst.
Wirklich traurig ist zudem, dass es sich bei »Pat Connor« nicht einmal um eine echte neue Serie handelt, sondern lediglich um Nachdrucke der vor einigen Jahren erschienenen, recht glücklosen Reihe »Chicago« (worauf im Übrigen mit keinem Wort hingewiesen wird). Sicher, Nachdrucke sind billiger als neue Romane, doch ob eine Reihe, die ein Gutteil des potenziellen Publikums ohnehin schon kennt und bei ihrem ersten Erscheinen abgelehnt hat! , auch nur die geringste Chance auf echten Erfolg hat, wage ich zu bezweifeln.
Im Grunde kann ich die ganzen Unkenrufe über den Niedergang des Heftromans nicht mehr hören. In diesem Fall kann ich aber nicht anders, als mich dem Lager der Schwarzseher anzuschließen. Ein Start unter Ausschluss der Öffentlichkeit, ein Design, das zum Übersehen einlädt, altbackene Geschichten so leid es mir tut und so gerne ich etwas anderes sagen würde, aber ein allzu langes Leben wird »Pat Connor« wohl nicht beschieden sein. In meinen Augen wurde schon mit der schwachen Markteinführung (und das in einer Zeit, in der der Kampf um die Aufmerksamkeit des Publikums immer schwieriger wird!) der Grundstein für die rasche Absetzung der Serie gelegt.
Und da wundere sich noch einer, dass Heftromane kein Publikum mehr finden ...
Kommentare
Interessant finde ich an der Neuauflage, dass offensichtlich einige Romane ausgelassen werden, so folgt auf Band 1 nun der ursprüngliche 4. Band der alten Serie. Vielleicht, um möglichst früh (oder überhaupt) neue Romane bringen zu können.
Zur Zeit lese ich auch die alte Serie, Chicago, von Anfang an (die ich damals nur sporadisch gelesen habe - leider fehlen mir deshalb einige der als letztes erschienenen Hefte trotz längerer Suche noch immer) und muss sagen, dass sie mir eigentlich ziemlich gut gefällt.
Aber ein paar Worte zum Inhalt wären trotzdem nicht verkehrt. Ich fand die Serie damals richtig gut; und würde mich freuen, wenn sie weiter geht.
Besprichst Du die Reihe denn?
Wären denn all die Fragen, die Du aufwirfst, und Kritikpunkte nicht eine Email an den Redakteur wert gewesen?
Danke für den Tipp. Habe nie was mitbekommen, dass Bastei da wieder was in der Richtung plant, auch wenn ich Zamorra und MX regelmässig lese. Also nicht einmal intern wird da gross die Werbetrommel geführt. Schande den Werbefritzen, wenn Bastei denn überhaupt welche beschäftigt ...
Ich habe alle Romane um Pat Connor bereits gelesen und habe auch im Sinn, die in einer Einführung von "Hard Case Crime" zum besten zu geben. Ich fand die Hefte im grossen und ganzen unterhaltsam, wobei man sich ganz klar bewusst sein muss, es hier nicht mit Knüllerromanen zu tun zu haben. Aber davon abgesehen hatte es ein paar Werke darunter, die wirklich ein Flair aus der Zeit rüberbrachten.
Ich finde den Titel des ersten Romans ganz schön bezeichnend für die Serie ist, hoffe aber doch, dass sie uns erhalten bleibt und ein längeres Ablaufdatum aufweist, als etwa Milch in der prallen Sonne!
Wir lesen uns ...
Ich werde Pat Connor zwar wohl auch weiterhin verfolgen, da ich aber nicht weiß, wann ich jeweils dazu komme, die einzelnen Romane zu lesen (PR hat da absoluten Vorrang, und ich habe hier ein Buchregal voll ungelesener Werke neben mir stehen ...), hatte ich nicht vor, PC in Form einer regelmäßigen Kolumne zu begleiten.
Wenn sich jemand anders dafür finden würde, wäre es aber vermutlich nicht verkehrt (und Horst wäre bestimmt dankbar ).
@Michel
Wie gesagt, ich bezweifle, dass der Serie ein allzu langes Leben beschert ist. Dagegen hätte ich, zumindest nach Lektüre von Band 1, aber nichts. Der Reißer schlechthin war der Roman zwar nicht, insgesamt fand ich ihn aber recht unterhaltsam.
Mal sehen, ob es diesmal mehr als 25 Bände werden ...
Sie sehr gut. Ist super für zwischen durch. Da ich immer mal wieder nach solchen Heften oder Büchern mit der Thematik suche, habe ich letztens ein Buch entdeckt das zu 100% Pat Connor ist aber alle Namen wurden abgeändert z.B. aus Pat Connor wurde Pat Boulder usw. Das Buch heißt Bluternte 1929 umgelegt in Chicago. Aber wenn man die ersten Seiten liest merkt man schnell das es eigentlich Chicago ist.