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Wo ist die Sternenfaust?

SternengeflüsterWo ist die Sternenfaust?

Ihren Namen trägt die Serie. Doch seit sechs Heften hat man sie nicht mehr richtig in Aktion erlebt. Seit zwölf Wochen wurde kein großer Flug mehr mit ihr unternommen.

Derzeit wirkt die Sternenfaust III bettlägerig. Zumindest scheint sie an das Sonnensystem gefesselt zu sein.

Muss man sich ernste Sorgen um das einst so stolze Flagschiff machen?

Die Serie STERNENFAUST ist nicht an einen bestimmten Charakter gebunden, sondern an einen Schiffsnamen. Das hat den Vorteil, dass man nicht auf einen Hauptdarsteller fixiert ist, der dementsprechend wohl nicht sterben kann und am Besten auch nicht altert.


Wie schon angesprochen, nimmt die Sternenfaust nun jedoch schon seit einigen Heften nicht viel mehr als eine Statistenrolle ein. Es ist sicherlich nichts Ungewöhnliches, dass der Namensträger der Serie mal ein paar Hefte lang nicht auftaucht. Viele Maddrax-Hefte sind dann besonders gut, wenn sie zum Beispiel in Waashton spielen, während Matt gerade in der Antarktis ist. Und Perry Rhodan ist auch nicht immer als fast unfehlbarer Unsterblicher dabei, was der Serie manchmal auch zu Gute kommt.

Zwölf Wochen sind jedoch eine sehr lange Zeit für eine Heftromanserie.

Wer die Serie nicht kennt, wundert sich vielleicht darüber, dass die Sternenfaust im Intro mit der Nummer 3 versehen wurde. Der Grund ist relativ einfach: Zwei Mal waren die Autoren der Sternenfaust bereits überdrüssig und haben sie auf elegante Art und Weise entsorgt.

Das erste Mal war fast schon ein wirklicher Schock. 30 Hefte lang war man jedes Mal mit der Sternenfaust auf ein abgeschlossenes Abenteuer geflogen. Auf 64 Seiten wurde eine Geschichte erzählt, die meistens zu unterhalten wusste und häufig fremde Völker in den Mittelpunkt stellt. Als grobe Rahmenhandlung funktionierte der Krieg mit den vogelartigen Kridan und die brisante politische Situation des Raumsektors. Mit dem Wiederauftauchen eines Wurmloches war jedoch auch das Schicksal der Sternenfaust besiegelt. Dahinter verbarg sich nämlich eine verdammt mächtige Rasse und der Sternenfaustcrew blieb als letzte Fluchtmöglichkeit nur noch die Zerstörung der Sternenfaust und das Fliehen mit Rettungskapseln.

Die Sternenfaust I war ein ganz ordinärer leichter Kreuzer. Niemand wusste genau, wie viele weitere Schiffe dieser Klasse es gab. Auf jeden Fall war es eine ordentliche Anzahl. Sie war nicht sonderlich viel schneller als andere Schiffe und auch nicht stärker als andere Star Corps-Klassen.

Kurz: Es gab nichts Besonderes an der Sternenfaust. Dennoch wurde sie in jeder Folge an einen anderen Ort geschickt. Zwar war die Crew offensichtlich besonders gut, aber das rechtfertigte immer noch nicht, dass die Sternenfaust immer an vorderster Front agierte.

Mit dem Nachfolgeschiff wurde eine Begründung mitgeliefert. Es handelte sich um einen nagelneuen Prototyp, der zudem ein Sondereinsatzkreuzer war. Er war schneller als alle anderen Schiffe, kleiner, wendiger und besaß zudem auch noch agilerer Geschütze. Es war also perfekt geeignet für dringende Missionen. Der Dronte-Krieg schaffte dafür dann auch mehr als genug Möglichkeiten.

Ab Band 75 begannen dann jedoch die Geschichten, die ohne die Sternenfaust auskamen. Und die waren häufig richtig gut. An der Seite der Agentin Valentina Duchamp erlebte man die Abgründe der solaren Politik. Mit Siron Talas bekam einblicke in das Imperium der J’ebeem. Die Sternenfaust war in der Zwischenzeit in Transalpha und untersuchte, warum die Dronte sich so zügig zurückzogen, obwohl sie noch immer die Kraft hatten, die Menschheit zu vernichten.

Als man dann nach langer Suche den Grund für die Flucht der Dronte erfuhr, bedeutete dies in Heft 99 gleichzeitig das Ende der Sternenfaust II. Die Autoren nutzten die zweite Zerstörung, um einen Zeitsprung von 17 Jahren durchzuführen.

Die Sternenfaust III war nun ein noch exklusiverer Prototyp als ihre Vorgängerin. Während der Suche nach dem Wissen übermächtiger Wesen, den so genannten Toten Göttern, war man auf die Wandlertechnik gestoßen. Damit kann man unglaublich viel Energie auf einem Raumschiff herstellen, was die Sternenfaust III extrem schnell macht. Sie ist zudem weitaus größer als ihre Vorgängerinnen und verfügt sogar über eine eigene Jägerstaffel.

Es ist schön zu wissen, dass bei Sternenfaust nichts wirklich sicher ist. Das macht viele Erzählungen deutlich spannender. Allerdings braucht eine Serie auch eine Grundlage, auf die man sich fixieren kann. Das können Charaktere sein oder eben auch ein Schiff. Bisher waren das sowohl die Charaktere als auch das Schiff.
Nach dem Zeitsprung ist es mehr als verständlich, dass erst einmal neue Protagonisten aufgebaut werden müssen. Daher bietet sich als direkter Anhaltspunkt wohl erst einmal nur das Schiff an.

Mittlerweile sind 16 Hefte nach dem Zeitsprung erschienen. Gleich zu Beginn wurde die neue Sternenfaust hektisch auf eine Mission geschickt. Auf der anderen Seite des Wurmloches wurde von den J’ebeem ein menschliches Schiff entdeckt. Die Sternenfaust macht sich also auf die Suche nach diesem Schiff. Bis Heft 105 verweilt die Sternenfaust in Transalpha. In dieser Zeit finden sie das Schiff, das aber keine wirklichen Erkenntnisse bringt, entgehen nur knapp einer J’ebeem-Falle, entdecken die ersten Heiligtümer der Erdanaar und die Telepathengabe einiger Menschen. Das hört sich nach viel an, wirkte in sechs Hefte aber etwas arg gestreckt.

Das ist aber natürlich zu verzeihen, schließlich brauchte es viel Platz, die neue Sternenfaust-Crew einzuführen. Und damit gab man sich auch wirklich Mühe. Mehrere Personen, von der neuen Navigatorin bis hin zu einzelnen Technikern, erhielten viel Platz in den Heften. Augenscheinlich wollte man mehr darauf achten, dass die Charaktere im Mittelpunkt stehen. Das wurde in den Zyklen zuvor schließlich auch häufig kritisiert.

In Band 106 wurde die Sternenfaust jedoch in das Sol-System zurückgerufen. Die Mission war ein Fehlschlag. „Nur“ ein wenig mysteriöser Sand wurde mitgetragen. Dieser scheint jedoch intelligent zu sein, bis heute ist man in der Serie noch am Forschen, worum es sich bei dem Sand eigentlich handlet. Die Befehlshaber im Star Corp scheinen der Sternenfaust ihre erste Mission mehr als übel zu nehmen: Sie hat das Sol-System seitdem nämlich nicht mehr wirklich verlassen.

Die Geschichten spielen nun auf dem Mars, der Erde, auf Kridania, im J’ebeem-Imperium und an anderen Orten, aber die Sternenfaust taucht fast immer nur am Rande auf. Dabei entstehen teilweise wirklich spannende Agenten-Geschichten bei den J’ebeem oder Politik-Geschichten bei den Kridan. Es ist aber furchtbar schade, dass die begonnene Einführung der Sternenfaust-Crew dadurch jäh unterbrochen wurde. Neben Admiral Taglieri, Captain Frost und Doktor Tragarde kann man sich an kaum jemanden wirklich erinnern. Sie hatten einfach seit vielen Heften keine bedeutenden Auftritte mehr.

Die neue Sternenfaust macht es den Autoren zurzeit allerdings auch schwierig, gute Geschichten zu erzählen. Als Prototyp soll sie nämlich möglichst nicht mit den Schiffen anderer Völker in Kontakt treten. Dann ist es natürlich auch kompliziert, über etwas anderes als verlassene Heiligtümer und merkwürdige Planeten zu schreiben. Nun verweilt die Sternenfaust im Sol-System. Zwar wurde auf ihr ein Attentat auf den Risa verübt und sie war auf Vesta, als die Station dort von den Basiru-Aluun angegriffen wurde, aber dabei gab es fast keine Szenen mit der Sternenfaust-Crew selbst.

Im Forum hieß es vor kurzem, dass die Sternenfaust in den nächsten Heften wohl wieder vermehrt zum Einsatz komme. Warten wir also, wie schon so häufig in diesem Zyklus, ab, wann die Sternenfaust das Sonnensystem wieder verlässt. Es wäre langsam wieder an der Zeit…

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