Heute: Apokalypse
Heute:
Apokalypse
Apokalypse
Natürlich gibt es Ausnahmen. So konzentriert sich die Handlung bei Maddrax manchmal erst zum Ende des Zyklus voll auf die Zyklushandlung und es gibt vorher viele Reiseromane. In gewisser Weise war auch der letzte Sternenfaust-Zyklus eine Ausnahme, denn da erfuhrt man auch im Zyklus-Finale nichts Neues. Leider hat man aber nicht auf die total überraschende, übermächtige Taktik zum Schluss verzichtet. Eine Ausnahme könnte aber auch das Finale sein, das heute erscheint.
Der Zyklus begann zwar mit dem auftretenden der mächtigen Weltraumquallen, von denen man mittlerweile weiß, dass sie Orphanen heißen, doch die meiste Zeit war er von dem dritten Kridan-Krieg bestimmt. Dieser wurde mit außergewöhnlicher Grausamkeit geführt. Auch sonst verzichtete der Zyklus wie bereits beschrieben nicht auf das Zerstören verschiedener Welten. Das hat sich seit der Kolumne, die sich damit beschäftigte auch nicht geändert.
In Band 146 wurde eine riesige Kridan-Flotte in Richtung Erde geschickt. Sie war sie groß, dass die Erdstreitkräfte sie nicht aufhalten konnten, außerdem reiste sie getarnt. Ein Reflex sagte damals eigentlich: Die Flotte droht jetzt bis zum Finale drei Hefte später, die Erde zu zerstören und wird dann überraschenderweise aufgehalten. Diese Vermutung wurde dadurch bestätigt, dass sich die Flotte in Band 147, der den sympathischen Titel Blinder Hass trug, der Erde ein Stück weit näherte, ohne dass besonders viel passierte.
In dem Heft fand die Sternenfaust zwar noch eine Vorrichtung der Toten Götter, sodass man vermuten konnte, dass entweder das Orphanen-Problem bald gelöst wird oder man zum Ende des Zyklus noch ein paar Informationen über diese erhält, die dann im nächsten Zyklus verwertet werden können. Aber diese Handlung nahm viel Platz ein, ohne dass sie die Handlung voranbrachte. Blinder Hass war also beinahe ein typischer Finalvorbereitungsband.
Das beinahe muss deswegen im letzten Satz stehen, weil das Heft noch eine kleine ironische Wendung beinhaltete. Während die gesamte Kridan-Flotte auf die Erde zurast, entscheidet sich ein Volk, dass vor vielen Jahrhunderten von den Kridan dezimiert wurde, jetzt Rache zu nehmen. Der Zeitpunkt könnte natürlich nicht besser sein und führt zu weiteren Zerstörungen im Zyklus-Stil.
Herrscher der Orphanen setzt die Handlung aus Blinder Hass nahtlos fort, überrascht aber in vielerlei Hinsicht. Nach dem Vorgänger zeichnete sich die Handlunge wie gesagt schon ab: Ein weiterer Füllroman und im Finale werden die Kridan dann durch einen Trick besiegt. Weit gefehlt.
Die Kridan werden in Herrscher der Orphanen von sich selbst gestoppt. Ein aufrichtiger Kridan, der Angst hat zu sterben, nimmt Kontakt zur Heimat auf, erfährt, dass diese angegriffen wird, und stoppt den Angriff.
Derweil sind Adric und Admiral Taglieri in dem versteckten Komplex der Toten Götter und erfahren die gesamte Wahrheit über die Orphanen.
Beide Ereignisse sind überraschend, denn eigentlich rechnete man weder mit so einem schnellen Ende der Kridan-Bedrohung. Noch mit so vielen Informationen über die Oprhanen. Es ist beides aber auch überraschend, weil es furchtbar unspektakulär daherkommt.
Dass die Kridan-Bedrohung unspektakulär endet, ist ja noch verständlich. Aber die Langatmigkeit des zweiten Handlungsstrangs ist ein kleiner Skandal. Denn da wird im Stil einer der belanglosen Perry Rhodan-Lebensgeschichten mal eben ein Großteil des Niedergangs der Toten Götter beschrieben. Wie bei Rhodan setzt die Erzählung irgendwann im Leben einer Person ein und erzählt dieses dann bis zum Tod, der zum Schluss meist noch etwas mit der aktuellen Handlung zu tun hat. Das ist einer der Gründe, warum ich mit Rhodan nie wirklich warm geworden bin. Und es ist ganz sicher der Toten Götter-Handlung unwürdig. Denn dieser Handlungsstrang wurde seit dem ersten Auftauchen der Toten Götter im vierten Band der Serie gehegt und gepflegt. Manchmal wurden sie Heftelang nicht erwähnt, mal wurden sie etwas überstrapaziert, aber meist wurden sie sparsam eignesetzt und um die Spannung weiter hoch zu halten, wurde auch nie viel über sie verraten.
Nun wirken sie in einer Lebensgeschichte auf einmal furchtbar menschlich. Sie fühlen wie wir und sie haben zu allem Überfluss auch noch schrecklich naive Visionen. Denn sie wollen den absoluten Frieden im Universum herstellen und produzieren dafür die Orphanen, die alle Aggressoren vernichten sollen. Die vernichten natürlich zuerst ihre Erschaffer. Das alles entzaubert die Toten Götter in nur einem Band, ohne dabei eine spannende Handlung zu bieten.
Immerhin schlägt man mit Herrscher der Oprhanen einen Bogen zurück zu dem Weihnachtsvierteiler und unterstreicht damit noch einmal, wie wichtig Kontiunität im aktuellen Zyklus ist.
Der Roman endet damit, dass Taglieri einen Angriff der Orphanen auf die Erde prophezeit. Dieser hat noch nicht begonnen, der Leser weiß also noch nicht, wie die Bedrohung aussieht. Und so hat das Finale, dass heute erscheint viele Vorteile.
Nach dem ernüchternden Herrscher der Orphanen, dem es gelungen ist, kleine Seriensensationen völlig belanglos zu schildern, kann es richtig auftrumpfen. Gerade im Vergleich zum sachlichen Vorgänger könnte das Finale bewegend wirken. Und es hat die Chance den Leser wirklich zu Überraschen. Denn die Quelle der Bedrohung ist zwar klar, aber sonst nichts. Es ist nicht klar, wie die Orphanen angreifen, welche Rolle die Sternenfaust dabei spielt und wie die Bedrohung abgewendet werden kann. Wenn das Ende jetzt nicht in Stereotypen verfällt, könnte es ein würdiger Abschluss für einen sehr guten Zyklus werden. Es bleibt zum Schluss also nur zu hoffen, dass nach der Apokalypse überhaupt noch genügend übrig bleibt, um Sternenfaust forzuführen. Aber für den Fall das nichts von der Menschheit übrig bleibt, hat man ja immer noch Dana Frost an der kosmischen Barriere, um wenigstens noch einen Zyklus zu erzählen...
Der Zyklus begann zwar mit dem auftretenden der mächtigen Weltraumquallen, von denen man mittlerweile weiß, dass sie Orphanen heißen, doch die meiste Zeit war er von dem dritten Kridan-Krieg bestimmt. Dieser wurde mit außergewöhnlicher Grausamkeit geführt. Auch sonst verzichtete der Zyklus wie bereits beschrieben nicht auf das Zerstören verschiedener Welten. Das hat sich seit der Kolumne, die sich damit beschäftigte auch nicht geändert.
In Band 146 wurde eine riesige Kridan-Flotte in Richtung Erde geschickt. Sie war sie groß, dass die Erdstreitkräfte sie nicht aufhalten konnten, außerdem reiste sie getarnt. Ein Reflex sagte damals eigentlich: Die Flotte droht jetzt bis zum Finale drei Hefte später, die Erde zu zerstören und wird dann überraschenderweise aufgehalten. Diese Vermutung wurde dadurch bestätigt, dass sich die Flotte in Band 147, der den sympathischen Titel Blinder Hass trug, der Erde ein Stück weit näherte, ohne dass besonders viel passierte.
In dem Heft fand die Sternenfaust zwar noch eine Vorrichtung der Toten Götter, sodass man vermuten konnte, dass entweder das Orphanen-Problem bald gelöst wird oder man zum Ende des Zyklus noch ein paar Informationen über diese erhält, die dann im nächsten Zyklus verwertet werden können. Aber diese Handlung nahm viel Platz ein, ohne dass sie die Handlung voranbrachte. Blinder Hass war also beinahe ein typischer Finalvorbereitungsband.
Das beinahe muss deswegen im letzten Satz stehen, weil das Heft noch eine kleine ironische Wendung beinhaltete. Während die gesamte Kridan-Flotte auf die Erde zurast, entscheidet sich ein Volk, dass vor vielen Jahrhunderten von den Kridan dezimiert wurde, jetzt Rache zu nehmen. Der Zeitpunkt könnte natürlich nicht besser sein und führt zu weiteren Zerstörungen im Zyklus-Stil.
Herrscher der Orphanen setzt die Handlung aus Blinder Hass nahtlos fort, überrascht aber in vielerlei Hinsicht. Nach dem Vorgänger zeichnete sich die Handlunge wie gesagt schon ab: Ein weiterer Füllroman und im Finale werden die Kridan dann durch einen Trick besiegt. Weit gefehlt.
Die Kridan werden in Herrscher der Orphanen von sich selbst gestoppt. Ein aufrichtiger Kridan, der Angst hat zu sterben, nimmt Kontakt zur Heimat auf, erfährt, dass diese angegriffen wird, und stoppt den Angriff.
Derweil sind Adric und Admiral Taglieri in dem versteckten Komplex der Toten Götter und erfahren die gesamte Wahrheit über die Orphanen.
Beide Ereignisse sind überraschend, denn eigentlich rechnete man weder mit so einem schnellen Ende der Kridan-Bedrohung. Noch mit so vielen Informationen über die Oprhanen. Es ist beides aber auch überraschend, weil es furchtbar unspektakulär daherkommt.
Dass die Kridan-Bedrohung unspektakulär endet, ist ja noch verständlich. Aber die Langatmigkeit des zweiten Handlungsstrangs ist ein kleiner Skandal. Denn da wird im Stil einer der belanglosen Perry Rhodan-Lebensgeschichten mal eben ein Großteil des Niedergangs der Toten Götter beschrieben. Wie bei Rhodan setzt die Erzählung irgendwann im Leben einer Person ein und erzählt dieses dann bis zum Tod, der zum Schluss meist noch etwas mit der aktuellen Handlung zu tun hat. Das ist einer der Gründe, warum ich mit Rhodan nie wirklich warm geworden bin. Und es ist ganz sicher der Toten Götter-Handlung unwürdig. Denn dieser Handlungsstrang wurde seit dem ersten Auftauchen der Toten Götter im vierten Band der Serie gehegt und gepflegt. Manchmal wurden sie Heftelang nicht erwähnt, mal wurden sie etwas überstrapaziert, aber meist wurden sie sparsam eignesetzt und um die Spannung weiter hoch zu halten, wurde auch nie viel über sie verraten.
Nun wirken sie in einer Lebensgeschichte auf einmal furchtbar menschlich. Sie fühlen wie wir und sie haben zu allem Überfluss auch noch schrecklich naive Visionen. Denn sie wollen den absoluten Frieden im Universum herstellen und produzieren dafür die Orphanen, die alle Aggressoren vernichten sollen. Die vernichten natürlich zuerst ihre Erschaffer. Das alles entzaubert die Toten Götter in nur einem Band, ohne dabei eine spannende Handlung zu bieten.
Immerhin schlägt man mit Herrscher der Oprhanen einen Bogen zurück zu dem Weihnachtsvierteiler und unterstreicht damit noch einmal, wie wichtig Kontiunität im aktuellen Zyklus ist.
Der Roman endet damit, dass Taglieri einen Angriff der Orphanen auf die Erde prophezeit. Dieser hat noch nicht begonnen, der Leser weiß also noch nicht, wie die Bedrohung aussieht. Und so hat das Finale, dass heute erscheint viele Vorteile.
Nach dem ernüchternden Herrscher der Orphanen, dem es gelungen ist, kleine Seriensensationen völlig belanglos zu schildern, kann es richtig auftrumpfen. Gerade im Vergleich zum sachlichen Vorgänger könnte das Finale bewegend wirken. Und es hat die Chance den Leser wirklich zu Überraschen. Denn die Quelle der Bedrohung ist zwar klar, aber sonst nichts. Es ist nicht klar, wie die Orphanen angreifen, welche Rolle die Sternenfaust dabei spielt und wie die Bedrohung abgewendet werden kann. Wenn das Ende jetzt nicht in Stereotypen verfällt, könnte es ein würdiger Abschluss für einen sehr guten Zyklus werden. Es bleibt zum Schluss also nur zu hoffen, dass nach der Apokalypse überhaupt noch genügend übrig bleibt, um Sternenfaust forzuführen. Aber für den Fall das nichts von der Menschheit übrig bleibt, hat man ja immer noch Dana Frost an der kosmischen Barriere, um wenigstens noch einen Zyklus zu erzählen...
Kommentare
Langatmig fand ich den zweiten Teil des Doppelbandes allerdings nicht. Und mit dem Ausdruck "belanglose" Lebensgeschichten kann ich mich auch nicht identifizieren.
»Langatmig« fand ich die Enthüllungen um die Erhabenen ganz und gar nicht. Es war eben eine Geschichte mit Tiefgang. Wie man das interpretiert bleibt natürlich jedem selbst überlassen.
Hermes: Da steht zwar, Du identifizierst Dich mit dem »Ausdruck«(!?), es klingt aber eher so, als meintest Du das Gegenteil.
Danke für den Hinweis!