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Fernsehen, Siegfried und Fantasy

Teestunde mit RolfMoin Rolf, diesmal ein Versuch in Richtung TV. Damls wars, als SAT1 Serienkonzepte suchte. Das musste man versuchen … Der Tee ist serviert …

Fernsehen, Siegfried und Fantasy

Eine weitere Ausgrabung … Es sind sicher im Zauberspiegel immer mal wieder Lücken zu füllen. Und diesmal ist es auch nichts für ein Buch - sondern für eine TV-Serie.

Irgendwann Ende der 80er oder Anfang der 90ger suchte ein bekannter privater TV-Sender neue Ideen für neue Serien.


Als ich das hörte, habe ich zwei Konzepte eingesandt, die man problemlos für die Kids im Vorabend-Programm hätte bringen können.

Das eine war eine Gespenster-Grusel-Sache und außerdem etwas nordische Fantasy mit bekannten Helden der alten deutschen Sagen. Das Grusel-Konzept kommt irgendwann mal später - aber »Siegfried - Das Schwert der Nibelungen« möchte ich euch anschließend noch vorstellen, damit ihr ungefähr einen großen Rahmen habt, was ich alles so angeboten habe. Wobei hier natürlich nur einige zufällig raus gegriffene Objekte gebracht wurden - da gibt es noch sehr viel mehr. Vielleicht später einmal.

Zum ›Siegfried‹ brauche ich nicht viel zu sagen, weil ich das von in den Vorbemerkungen ausreichend gemacht habe. Gebracht wird hier nicht nur das Konzept mit dem Exposè für einen Pilot-Film, sondern auch die Konzepte für eine erste Staffel. Heute wüsste man beim Fernsehen mit so einem solchen Konzept, das sie ›deutsche Sagenwelt‹ durch den ›Teenagerblick Sigis‹ sieht,  vielleicht mehr anzufangen. Aber das ist eben rund 25 Jahre alt - das wusste man mit all diesen Sachen nichts anzufangen.

Heute kommen Serien wie ›Merlins neue Abenteuer‹ oder ›Robin Hood‹ und begeistern die Kids - damals musste es eben ›Silas‹ und ›Patrick Pacard‹, ›Tim Thaler‹ oder ›Der Junge mit den Goldhosen‹ sein. Oder man hat eben ›Hercules‹ und ›Xena‹ aus Ami-Land gekauft - da brauchte man dann nichts Eigenes mehr zu produzieren. Genau wie bei den Büchern.

Nun, so habt ihr was zu lesen - sonst hättet ihr vielleicht was zu gucken gehabt ...

Siegfried
Das Schwert der Nibelungen
Der Erfolg der amerikanischen TV-Serie "Hercules", die mit einfachen Mitteln gedreht abseits der bekannten Klischees früherer Sandalen-Filme die Welt der griechischen Sage für das jugendliche Publikum der heutigen Zeit neu interpretiert lässt die Vermutung zu, dass eine gleiche Serie aus dem nordischen Sagenschatz begeisterte Zustimmung aller Altersgruppen von Zuschauern finden wird.
 
Wie man bei den Hercules-TV-Filmen davon Abstand genommen hat, einen bärtigen, muskelbepackten Athleten als Synonym für den griechischen Helden zu nehmen, sondern einem jungen Mann mit freundlichem, sympathischen Äußeren, der von seiner Art eher einen jungen Conan-Darstellen könnte, so hängt auch in diesem Fall ein großer Teil des Erfolges von der Wahl des Hauptdarstellers ab. Es sollte ein jungenhafter Typ sein, der den Teenager-Idolen entspricht.

Und wie der Gott Zeus, bei Hercules dargestellt von Anthony Quinn, mit einer gewissen Ironie den Gott-Vater des Helden spielt, der ihm zwar nicht hilft, ihn jedoch auch nicht im Stich lässt und vor allem mit seiner Vorliebe für das weibliche Geschlecht einen Hauch von Comedy in die Serie einfließen lässt, so ist es bei Siegfried der Germanen-Gott Wotan, der als Wanderer stets seinen Weg kreuzt und ihn unterstützt oder sich ihm in den Weg stellt.

Dabei sollte Wotan so dargestellt werden, dass er zwar bei offiziellen Auftritten mit wagnerischem Pathos agiert, ansonsten aber auch mal ganz lockere Sprüche drauf hat und vor allem eine diverse Schwäche für hübsche Mädchen und alkoholische Getränke. Mit den beiden Raben und zwei Schäferhunden als Wölfe in Wotans Nähe kommen auch Fans von "Kommisar Rex" auf ihre Kosten.

Wie bei der Hercules-Serie sollten Kostüme, Kulissen und landschaftliche Hintergründe eher zu einer Fantasy-Welt passen. Um Produktionskosten zu sparen, werden die meisten Szenen in freier Landschaft spielen. Kleine Dörfer in Südosteuropa lassen sich einfach in die Romaburg oder Мiklagard verwandeln.

Nachgebaute Wikinger-Siedlungen in Skandinavien können den Hintergrund für die Nordlandabenteuer bieten. Als preiswerte Statisten eigenen sich Mitglieder von Wikinger-, Ritter- oder Fantasy-Clubs. Auch die Kosten für das Herstellen eines Drachen und anderer Monster können sich mit kameratechnischen Tricks in Grenzen halten. Denn es handelt sich um eine Serie mit reinem Unterhaltungswert, die zwar actionreich sein soll, aber gleichzeitig so konzipiert ist, dass sie außer Erwachsenen und Teenagern auch bedenkenlos Kinder als Zuschauer haben kann.
Die nachstehend entwickelte Siegfried-Saga hat nichts mit den finsteren Intrigen am Hof von Worms oder dem blutigen Gemetzel am Etzels-Hof zu tun, den man aus dem Nibelungen-Lied kennt, obwohl Worms wie auch der Etzels-Hof Hintergründe der Serie sind.

Die Handlung spielt in jenen Tagen, als Siegfried, der Königssohn von Xanten, als Abenteurer durch die Lande zieht. Als weiblicher Held begleitet ihn gelegentlich Brünnhilde, die ehemalige Walküre, die er im Pilot-Film vom flammenden Felsen gerettet hat oder Dietrich von Bern. Und natürlich sind da die germanischen Götter, (an erster Stelle Wotan) die sich immer wieder einmischen und dem Helden helfen oder Probleme bereiten.

Das Auftreten der Helden wie auch ihre Umgangsformen und die Ausdrucksweise sollte der heutigen Zeit entsprechen. Siegfried und Dietrich von Bern können jede Menge "coole Sprüche" bringen - vor allem dann, wenn die Handlung brenzlig wird.

Und auch die Götter pflegen untereinander einen recht lockeren Tonfall. In den Episoden wird darauf geachtet, dass zwar Action und Spannung vorherrscht, doch auf direkte Gewalt mit Ausnahme von Prügeleien im Bud-Spencer-Stil weitgehend verzichtet wird. Es gelingt Siegfried und seinen Freunden oft, die Probleme auch ohne Gewalt zu lösen, was viele Probleme durch mit Vorurteilen belastete sog. Jugendschutze ausschließt.

Für das Erfassen des Gesamtkonzeptes ist es notwendig, vor den Handlungsereignissen der zwar ausbaufähigen, jedoch vorläufig auf einen Pilotfilm und sechs Folgen konzipierte Serie, die Hintergründe, d.h. Völker und Königshöfe, der Götter und der in der Handlung neben Siegfried agierenden Helden separat vorzustellen.

Nachdem König Siegmund von Xanten in die Jahre gekommen ist und nicht mehr den Helden spielt, ist Wotan mehr an den Taten seines Enkels interessiert.  Dass er Siegfried immer den jetzt alten Vater in seiner heldenhaften Jugend als "Wälsung" als Vorbild hinstellt, ist ein Running-Gag, der ggf. eine Action-Handlung entschärft. Denn während Siegfried kämpft, steht Wotan gelegentlich nur für den Zuschauer sichtbar daneben und gibt seine weisen Ratschläge Der Königshof von Xanten ist jedoch nur die Ausgangsbasis der Handlung und wird nur ggf. erwähnt.

Auf der Roma-Burg regiert Kaiser Ermanarich mit seinem bösen Kanzler Sibich, der gleichzeitig ein Schwarzmagier ist und mit Hilfe Loges und Surturs Feuer-Dämonen die Weltherrschaft erringen will. Ermanarich, die Sagengestalten aus dem Zyklus um Dietrich von Bern und Sibich vertreten das antike Rom.

Sie sind eine stetige Bedrohung gegen Ermanarichs Bruder, König Dithmar von Bern, dessen Sohn Dietrich von Bern in einigen Abenteuern an Siegfrieds Seite steht. Auch einige des späteren Helden von Dietrichs Tafelrunde (Meister Hildebrand, Wittich, Heime und Sintram) werden in Nebenrollen agieren. Auch die Figuren anderer Sagen  wie z.B. der Schmied Wieland haben in einzelnen Folgen ihre Auftritte.

Kaiser Konstantinos von Miklagard-Byzanz beherrscht ein orientalisches Imperium während König Grimmnir im Norden über das Wikinger-Reich von Haitabu regiert. Am Hof von Worms gebietet König Gibich mit seinem Halbbruder Hagen, seinen Söhnen Gunther, Gernot und Giselher sowie seiner Tochter Kriemhild. Im Osten stehen die Reiterheere König Etzels, des Hunnen-Großkhans, der in einer mächtigen Zeltstadt residiert.

Die altgermanischen Götter mit Wotan an ihrer Spitze haben eine besondere Rolle. Sie leben in fröhlichem Familien-Zwist und greifen je nach Lust und Laune unkontrollierbar in die Handlung ein.

Siegfrieds Pferd Grane kann die Regenbogenbrücke ersteigen, die nach Walhall führt und dort gelegentlich mit den Göttern Kontakt aufnehmen. Außer auf Wotan, der jedoch durch seine eigenen Gesetze manchmal gehindert wird, Siegfried zu helfen, kann sich der Serienheld eigentlich nur auf Donar verlassen. Der Donnergott ist ein rauf- und abenteuerlustiger Bud-Spencer-Typ, der gern auf das Niveau der Sterblichen hinabsteigt, um so richtig die Fetzen fliegen zu lassen.

Loge, der Feuergott, ist der ewige Intrigant, dem man jedoch niemals etwas nachweisen kann. Immer wieder versucht er, Siegfried zu schaden weil er weiß, dass er damit Wotan, den er abgrundtief haßt, zu verletzen. Die weiteren Götter werden mit ihrer Charakteristik innerhalb der Serienfolgen vorgestellt.

In der Handlung haben alle Arten von nordischen Fabelwesen ihren Platz. Riesen genau so wie Zwerge, Elben und Feen, Tiermenschen (Bärenhäuter und Werwölfe), Trolle und Schrate. Dazu die Scharen aus dem Totenreich der Göttin Hela, der Fenriswolf und die Midgardschlange.

Weitere Fakten sind den kurz angerissenen Handlungen des Pilot-Films und der ersten sechs Folgen zu entnehmen. Aufgrund größtmöglicher Übersichtlichkeit wird in diesen Exposès nur die Rumpfhandlung ohne unvermeidliche Nebenhandlungen und auflockernde Humoreske geschildert.


Pilotfilm von zwei zusammenhängenden, in sich jedoch abgeschlossenen Teilen:

Das Herz eines Drachen / Loges Flammengürtel

Einstiegsszene: Ein Turnier am Hof von Xanten. Siegfried gewinnt bei diesem Turnier jeden Kampf, zerschlägt jedoch mit seiner außergewöhnlichen Kraft auch jedes Schwert. Wotan, als Wanderer verkleidet, rät ihm, die Schmiedekunst zu erlernen und sich selbst eine unzerbrechliche Klinge zu schmieden.

Siegfried verlässt den Hof und findet im Wald die Schmiede des zwergenhaften Mime, bei dem der spätere Meister-Schmied Wieland Geselle ist. Mime nimmt Siegfried als Lehrling an. Doch alle Schwerter, die Siegfried schmiedet, zerbrechen. Wieland hat ein neues Verfahren für den Stahl entdeckt. Er zerfeilt das Eisen und gibt die Späne, mit Futter vermischt, Vögeln zu fressen aus deren Kot er das Eisen wieder ausglüht. So schmiedet Wieland das Schwert Mimung Bei der Prüfung zerschlägt Siegfried mit dem Mimung den Amboss, das das Schwert bleibt ganz.
 
Obwohl Siegfried sich so ein Schwert wünscht, will er dieses Verfahren der Stahlhärtung nicht, denn die meisten Vögel sind dabei eingegangen. Wieland erzählt ihm, dass das Herz eines Drachen aus einem Stahl bestünde, dem nichts auf der Welt widersteht. Und Wieland weiss auch, wo ein solcher Drachen zu finden ist.

Es ist Fafner, der als größten Schatz den Ring des Nibelungenkönigs Alberich bewacht. Das ist ein Ring, den Alberich Wotan gestohlen hat. In jeder neunten Nacht träufelt dieser Ring neun weitere Ringe, weshalb Siegfried als sein späterer Besitzer keine finanziellen Probleme hat. Durch diese Variante aus der nordischen Mythologie wird eine zu große Anlehnung an den finsteren Wagner-Ring-Mythos vermieden.

Mime will ebenfalls diesen Ring. Und auch er weiß den Weg zur Drachenhöhle. Tückisch führt er Siegfried in den Wald zu Fafners Ruheplatz. erzählt ihm jedoch, dass sie zu einem Köhler gehen, um Holzkohle für die Schmiede-Esse zu kaufen. Siegfried hat sich bei Wieland das Schwert Mimung ausgeborgt, doch Mime hat heimlich die Klingen vertauscht, damit Siegfried gegen das Ungeheuer keine Chance hat. Während Siegfried mit dem Drachen kämpft, will er sich in die Höhle schleichen und den Ring stehlen.

Wieland entdeckt noch rechtzeitig, dass Siegfried die falsche Klinge am Knauf hat und ahnt  Mime heimtückisches Plan. Schnell versieht er die Mimung-Klinge mit einem neuen Griff und eilt in den Wald.

Dem angreifenden Drachen hat Siegfried nichts entgegen zu setzen. Das Schwert zersplittert beim ersten Angriff. Doch auch der Mimung, den ihm Wieland zuwirft, dringt nicht durch die Drachenhaut. Durch den Feueratem des Drachen beginnen die Bäume zu brennen. Siegfried wirft immer mehr Holz über den Drachen, dessen Horn-Panzer schmilzt.

Bei einem wütenden Angriff des Drachen muss Siegfried in einen Graben flüchten. Fafner wirft sich mit vollem Gewicht darüber und so gelingt es Siegfried, ihm das Schwert von unten herauf ins Herz zu stoßen. Das Blut des Drachen, das sich über Siegfried ergießt, macht ihn in dieser Fassung zwar nicht unverwundbar, aber unempfindlich gegen Hitze und Kälte.

Aus der Höhle dringen Hilfeschreie. Siegfried dringt ein und sieht, wie Mime von einem Unsichtbaren verprügelt wird. Es gelingt ihm, dem Zwergenkönig Alberich, der ebenfalls den Ring erbeuten wollte, die Tarnkappe und Mime den Ring zu entreißen.

Mime verschwindet, grausige Rache schwörend, in der Tiefe der Höhle. Alberich aber ist für seinen Überwinder voll sportlicher Fairneß. Für ihn sind Ring und Tarnkappe trotz ihres Zaubers gewöhnliche Dinge.

Wieland folgt Alberich ins Reich der Zwerge, um dort die hohe Schule der Schmiedekunst zu erlernen. Siegfried aber geht zurück zur Schmiede im Wald, um aus dem stählernen Drachenherzen das Schwert Nothung zu schmieden.

Pause! Werbung!

Das stählerne Herz des Drachen lässt sich trotz großer Hitze nicht schmieden. Siegfried ruft Donar an, ihm mit seinem Hammer zu Hilfe zu kommen. Donar erscheint und müht sich trotz Feuer aus Blitzschlag vergeblich.

Gemeinsam fahren sie zu Mimir, dem Wassergeist, der alles weiß. Mimir erklärt Siegfried, dass nur ein Feuer, das aus dem Flammengürtel des Feuergottes Loge gewonnen wurde, diesen Stahl reif zum Bearbeiten macht.

Loge umtanzt in seinem Element einen Felsen, auf dem Wotans Lieblingstochter, die Walküre Brünnhilde schlafend liegt. In ihrem Spiegel zeigt sie Siegfried Brünnhildes Bild und erklärt ihm, warum sie von Wotan gestraft wurde. Sie hat es gewagt, seinen Vater Siegmund gegen Wotans ausdrücklichen Befehl im Kampf gegen Hunding zu schützen.

Mit seinem Widder-Gespann bringt Donar Siegfried in die Nähe des Feuerberges. Doch dann verlässt er Siegfried, weil er Wotans Zorn fürchtet, überläßt ihm jedoch für die Schmiedearbeit seinen Hammer. Wotan stellt sich Siegfried in den Weg, weniger um ihn zu stoppen sondern ihn davon abzuhalten, sich mit dem Feuergott anzulegen. Doch Siegfried hört nicht auf ihn, sondern stürzt sich in die Flammen, die ihm nach dem Bad im Drachenblut nicht mehr schaden können.
 
Im Feuer tanzt Loge und greift Siegfried sofort an. Aber Siegfried ist durch das Drachenblut gegen Flammen gefeit und es gelingt ihm, den Feuergott zu überwältigen. Wenn Loge etwas fürchtet, dann ist es Donars Hammer, den Siegfried über ihm schwingt. Er winselt um Gnade und berlässt Siegfried seinen Flammengürtel, damit er das Schwert schmieden kann. Dann entflieht er und das Feuer verlöscht.
 
Siegfried erweckt Brünnhilde auf dem Steinaltar, auf dem  die Walküre schlief. Mit Donars Hammer und Loges Flamme schmiedet er auf dem Altar das Schwert Nothung. Unter den kraftvollen Hammerschlägen zerbirst der Altar. Kaum ist das Schwert fertig, holen sich die Götter ihr Eigentum zurück.
 
Wotan nimmt Brünnhilde wieder in Walhall auf. Ihr Pferd Grane jedoch bekommt Siegfried für seine künftigen Heldentaten.


Die Steinriesen erwachen

Heimdall, der Wächter Walhalls, alarmiert mit einem Hornstoß die Götter. Die Steinriesen unter ihrem König Hrungnir klettern auf der Weltesche hinauf nach Walhall. Wotan fürchtet den Beginn der Götterdämmerung und beschwört Erda, die Urgöttin herauf. Sie weissagt, dass die Götter unterliegen, wenn nicht ein Sterblicher, der stark wie ein Gott ist, den Asen bei diesem Kampf beisteht.

Wotan weiß, dass er Siegfried nach Walhall holen muss. Er sendet Baldur aus, den freundlichen Gott der Versöhnung, der für eine Prügelei mit den Riesen absolut nicht zu gebrauchen ist. Siegfried hat jedoch andere Probleme.

Er hat einem Schäfer geholfen, ein verlorenes Schaf zu suchen und dabei im Hörselberg das unterirdische Reich der Fee Frau Sälde gefunden. Die sorgt mit ihren Gespielinnen dafür, dass der Held an andere Dinge als Kampf denkt.

In Zwischen-Szenen werden immer wieder das Ansteigen der Riesen auf den Ästen der Weltesche und der Beginn des Kampfes mit den Göttern gezeigt. Da aber das Vergießen von Blut in Asgard endgültig die Götterdämmerung heraufbeschwört, wird der Kampf keine blutige Schlacht, sondern eine tüchtige Rauferei, wobei aus Comedy-Gründen auch die Göttinnen mit den Waffen einer Hausfrau eingreifen.

Baldur hat im Hörselberg bei Frau Sälde und ihren Gespielinnen so seine Probleme, seine sexuelle Reinheit zu bewahren. Und Siegfried ist absolut lustlos, sich für die Götter zu prügeln. Aber Baldur hat Frickas Spiegel mitgebracht, indem man die Wahrheit sieht.

Als Siegfried hinein sieht erkennt er im Spiegel, dass die hübschen Mädchen in Wirklichkeit weibliche Trollwesen sind und dass die liebliche Fee Sälde eine Art Buhldämon ist. Er klopft sich den Weg nach draußen frei, wobei ihm der weichliche Baldur mehr Last als Hilfe ist.

Mit Grane reiten sie die Regenbogen-Brücke hinauf und kommen, als die Riesen bereits dabei sind, das Innere von Walhall zu demolieren. Mehr mit Tricks als mit wirklicher Kraft gelingt es Siegfried, die angreifenden Riesen zu besiegen während Donar in bewährter Bud-Spencer-Manier drauf los prügelt. Brünnhilde erweist sich für Siegfried als ideale Kampfpartnerin.

Die Riesen werden aus Asgard hinausgeworfen wie Betrunkene aus einer Kneipe. Doch nach dem Sieg will Siegfried nicht in Walhall bleiben. Jeden Tag nur Met trinken und feiern ist für ihn doch nicht das Wahre. Und so reitet er zurück nach Midgard, der Welt der Menschen, wo die Action ist.


Der Bucklige aus der Rabenstadt

Siegfried hat von Wotan den Auftrag erhalten, Brünnhilde zu suchen, die von einem Ritt nach Midgard nicht zurückgekommen ist. In den Runen haben die Götter gelesen, dass sie in der Festung des Zauberers Klingsor gefangen gehalten wird.

In der Einstiegsszene trifft Siegfried auf einen Ritter, der im den Weg versperrt und ihn zum Kampf fordert. Nach harten Kampf besiegt er ihn. Es ist Dietrich von Bern, der auf dem Weg ist, seinen alten Waffenmeister Hildebrand zu besuchen.

Von Hildebrand erfahren die Freunde, dass in der Festung Raben seit einiger Zeit der Magier Klingsor herrscht, der seine schwarzen Reiter aussendet, überall Jungfrauen für seinen Zaubergarten zu rauben. Auch einige der besten Helden (Wittich, Heime, Sintram u.s.w.) aus Dietrichs Tafelrunde, die ausgezogen waren, dem Treiben des Schwarzzauberers ein Ende zu bereiten, hat Klingsor in seine Gewalt gebracht. Durch schwarze Magie will er sie zu seinen Kämpfern machen, um mit ihnen die Welt zu beherrschen. Dafür hat Klingsor den Trank des Vergessens von der Totengöttin Hela erhalten, die seine Pläne unterstützt.
Siegfried und Dietrich werden Zeuge, wie Klingsors Reiter vorgehen. Es gelingt ihnen, sie in die Flucht zu schlagen und die Mädchen zu befreien. Doch die Mauern von Raben türmen sich bis in den Himmel und sind für die Helden nicht zu ersteigen. In seiner Kristallkugel sieht und hört Klingsor alles und erfährt so ihren Plan, sich als Jungfrauen zu verkleiden, von den schwarzen Reitern fangen zu lassen und so in die Festung einzudringen.

Siegfried und Dietrich gelangen in Verkleidung ins Innere der Burg. Klingsor hat seine helle Freude daran, sie auf ihren Weg im Labyrinth der Festung mit verschiedenen Gefahren (tückische Fallen und Monsterwesen) zu überraschen werden überwätigt. Klingsor will auch sie zu seinen Gefolgsleuten machen. Doch Hela beansprucht Siegfried, wenn es Klingsor nicht gelingt, den Helden freiwillig auf seine Seite zu ziehen. Trotz der Verführungskünste der Blumenmädchen in seinem Zaubergarten gelingt ihm dies nicht. Deshalb muss er sterben, um als Toter in Helas Reich zu gelangen.

Nun soll Siegfried gegen Dietrich und alle seine Gefährten, denen man den Vergessens-Trunk eingeflößt hat, mit bloßen Händen kämpfen. Durch den Trunk sind die Gegner in Bewegungen und Geräuschen wie Tiere (Schweine) geworden. Von der Übermacht wird Siegfried überwältigt. Doch bevor man ihn töten kann, erscheint Hela. Stirbt Siegfried im Kampf, ist er für sie verloren, weil er dann nach Walhall kommt. So wird Siegfried an der Burgmauer fest gekettet, um dort zu verschmachten.

In der Nacht sendet Wotan seine Raben, deren Schnäbel auch die Ketten durchschlagen. Dann dringt Siegfried erneut ins Innere der Festung ein und findet die Kammer, in der Brünnhilde gerade von Monsterwesen gefoltert werden soll. Wenn Siegfried die Monster mit dem Schwert durchbohrt, zerfallen sie.

Siegfried befreit Brünnhilde und die Walküre gibt dem Helden einen Schild mit einem Spiegel als Oberfläche. Gemeinsam kämpfen sie sich zu Klingsors Alchimisten-Werkstatt durch. Auf dem Weg stürzt Brünnhilde in eine Falltür. Als Siegfried das unterirdische Refugium Klingsors findet, ist der Zauberer dabei, die auf eine Art Altar gefesselte Brünnhilde der Totengöttin Hela zu opfern.

Als Klingsor magische Feuerblitze etc. auf Siegfried wirft, werden sie vom Spiegelschild zurück geschleudert. Klingsor wird getroffen und beginnt im eigenen Feuer rasch zu altern. Als er zu Boden gesunken ist, schwingt Siegfried das Schwert über ihm.
 
Für sein Leben bietet Klingsor Siegfried an, einen Trank zu mischen, der Dietrich von Bern und den Freunden die Erinnerung zurück kommen lässt. Siegfried ist einverstanden, befürchtet jedoch Gift und zwingt Klingsor, zuerst davon zu kosten. Für den Zauberer bringt dieser Trank jedoch der Wahnsinn. Schreiend rennt er ins Labyrinth. Hela, die Totengöttin, taucht auf und erklärt Siegfried, dass er mit dem Trank seine Gefährten heilen kann. Klingsor selbst wird sich in seinem Wahn im Labyrinth verirren und sterben. Und so bekommt sie den Magier hinab in ihr finsteres Reich.

Siegfried schüttet den Trunk in einen Trog, auf den sich die Tiermenschen stürzen, die danach völlig fassungslos ihre Umwelt betrachten. Mit den geretteten Jungfrauen wollen sie die Burg verlassen. Doch in seinem Wahn löst Klingsor einen Zauber aus, der die Festung zum Einsturz bringt.

Vergeblich versuchen die Helden, das riesige Tor zu öffnen. Aber Brünnhilde gelingt es, die Götter mit ihrem Hilferuf zu erreichen. Im letzten Augenblick erscheint Donar und zerschmettert die Torflügel mit seinem Hammer, dass der Weg in die Freiheit offen ist.

Die Hexe von Miklagard

Etzel, der jugendliche Hunnenkönig, ist stets auf der Suche nach der für ihn geeigneten Frau. Helche, die Schwester des Kaisers Konstantinos von Miklagard, wird von ihrem Bruder wie eine Gefangene gehalten. Um aus ihrem Goldenen Käfig auszubrechen bittet Helche den Hunnenkönig, sie zu heiraten und schickt ihm einen Ring, um damit von ihrer Seite aus eine Verlobung zu besiegeln.

Etzels offizielle Werbung am Hof von Miklagard wird jedoch vom Kaiser abgelehnt. Er befiehlt, den Boten des Hunnenkönigs, der nichts anderes ist als Etzel selbst, zu töten.
    
Siegfried und Dietrich von Bern, die in diplomatischer Mission im Auftrag Kaiser Ermanarichs in Miklagard weilen, greifen ein und es gelingt ihnen, sich mit Etzel durch die Reihen zu kämpfen. Etzel gibt sich trotz der Flucht zu erkennen und droht dem Kaiser mit Krieg, wenn er ihm die Schwester nicht zur Frau gibt. Dann erfolgt eine turbulente Flucht aus der Stadt.

Der Kaiser weiß, dass seine dekadenten Soldaten dem Heer der Hunnen nicht gewachsen sind und versucht, Etzel in seinem Lager durch Zauberei zu beseitigen. Die Hexe Striga Pulcheria, seine Halbschwester, soll ihm dabei helfen.

Beim abendlichen Gastmahl im großen Zelt des Hunnenkönigs beginnen plötzlich überall her Flammen zu lodern. Ein Feuerwesen versucht Etzel zu ergreifen. Doch Siegfried, dem Feuer nichts anhaben kann, geht dazwischen, hebt das Feuerwesen über seinen Kopf und wirft es in einen mächtigen Bierbottich, wo es erlischt.

Eine hunnische Schamanin erkennt, das böser Zauber am Werk ist. Etzel will Miklagard sofort von seine Hunnen angreifen lassen. Doch in einer Vision zeigt ihm die Schamanin den Untergang seines Heeres im Feuer und Siegfried rät Etzel, sich nicht mit Zauberern anzulegen. Mit List wollen sie Helche befreien. Etzel lässt es sich nicht nehmen, bei diesem Abenteuer dabei zu sein.

Siegfried, Dietrich und Etzel kommen als fahrende Söldner verkleidet nach Miklagard und werden, nachdem sie die halbe Leibwache des Kaisers verprügelt haben, in Sold genommen.

Wotan in der Verkleidung des Wanderers warnt Siegfried vor der Hexe. Sie versteht sich auf Künste, die selbst ihm fremd sind und Siegfried ist nicht unsterblich. Er leiht ihm einen seiner Raben, der Meister Hildebrand, der im Hunnenlager verblieben ist, eine Botschaft bringen kann. Denn Wotan hat Siegfried den Rat gegeben, die Hexe auf seine Seite zu ziehen. Und er weißt, dass der Kaiser die Striga Pulcheria töten lassen wird, wenn er sie nicht mehr benötigt.

Während eines großen Staatsbanketts, an der auch die Hexe (eine verführerisch schöne Frau) teilnimmt kommt durch einen von Meister Hildebrand gesandten Boten die Nachricht, dass der Hunnen-König mit seinem Gefolge verbrannt sei und die Hunnen in panischer Flucht vor dem Zorn der Götter in die östliche Steppe fliehen. Der Kaiser triumphiert. Er braucht nun die Hexe nicht mehr und will sie töten lassen, obwohl sie seine Halbschwester ist.

Ohne darauf zu achten, hat sich die Hexe bei dem Bankett in eine für sie tödliche Falle begeben. Der steinerne Fußboden, auf dem ihr Ruhebett steht, ist von einem Muster umgeben, das einen magischen Kreis bildet, indem ihre Macht versagt. Sie kann ihn weder verlassen noch ihre Zauberei ausüben und ist völlig hilflos. Zum Gaudium seiner Gäste befiehlt der Kaiser seiner Garde, die Hexe mit Pfeilen zu erschießen.
 
Siegfried, Dietrich und Etzel, vorerst unter den Helmen der Palastgarde unkenntlich, greifen ein. Helche, die am Fest teilnehmen muss, wirft sich Etzel an die Brust. Sie hat sich sofort in den smarten Hunnen verliebt. Doch der hat keine Zeit für Zärtlichkeit sondern muss Siegfried und Dietrich helfen, die der kaiserlichen Leibwache die Möglichkeit gegen, ihren Sold redlich zu verdienen.
 
Es gelingt Siegfried mit dem Schwert Nothung das in seiner Schärfe auch Steine zerschneidet, trotz des Kampfes den Zauberkreis, der die Hexe bannt, zu zerstören. Auf magischem Wege manipuliert die Striga das Volk von Miklagard, sich gegen den Kaiser zu erheben. Der Pöbel stürmt den Palast.

Den Prätorianern des Kaisers ist es gelungen, Etzel zu ergreifen und um das Leben des Freunde zu retten, lassen Dietrich und Siegfried die Waffen sinken. Der Kaiser befiehlt, dass sie vor seinen Augen qualvoll sterben sollen und lässt die nötigen Gerätschaften zur Folter herbeibringen.
 
Da stürmt das Volk von Miklagard in die Halle. Der Kaiser wird zur Abdankung gezwungen. Die Hexe besteigt als Kaiserin Pulcheria den Thron von Miklagard und schließt ein Friedensabkommen mit Etzel, der mit Helche und den Freunden danach die Stadt verlässt.


Wotans Speer

Hrugnir, der Riese, wettet mit Wotan, dass sein Pferd Goldmähne schneller ist als Sleipnir, Wotans Ross. Um bei der wilden Jagd die Bewohner von Midgard nicht zu gefährden, soll das Rennen auf der Regenbogenbrücke ausgetragen werden. Wotan gewinnt knapp, aber nun, wo der Riese einmal in Asgard ist, gebührt ihm das Gastrecht. Er wird zum Essen eingeladen und trinkt gewaltige Mengen.

Dann beginnt Hrugnir, die Götter anzupöbeln. Doch die dürfen ihn nicht hinauswerfen, weil den Riesen das Gastrecht schützt. Schließlich vergreift sich Hrugnir an der Göttin Freya. Wotan tritt ihm in Wagner-Pose mit vorgehaltenem Speer entgegen. Der Riese nimmt ihm den Speer ab und zerbricht ihn.

Inzwischen hat Brünnhilde Siegfried gefunden, der als einziger Sterblicher Walhall betreten und den Göttern helfen kann. Sie kennt die Riesen und weiß, was sie anstellen, wenn sie zu viel getrunken haben. Es hat zwar einige Zeit gedauert, Siegfried davon zu überzeugen, dass er nicht die Rheintöchter verführen soll, sondern gefälligst den Götern in dieser Situation zu helfen hat, aber gerade in dem Augenblick, als Wotans Speer zerbrochen ist, betritt Siegfried Walhall. Er ist nicht an das Gastrecht der Götter gebunden, verprügelt den Riesen und wirft ihn die Regenbogenbrücke hinunter.

In Wotans Speer sind jedoch die Runen aller Verträge eingeritzt. Wenn der Speer nicht innerhalb kürzester Zeit wieder zusammengefügt wird, gelten die Verträge nicht mehr und in der ganzen Welt wird Вeilzeit - Wolfszeit ausbrechen.

Wotan ruft Alberich herbei. Die Zwerge lehnen es jedoch ab, den Speer zusammen zu fügen. Sie sind Künstler, die Neues schaffen und keine Reparaturknechte.
    
Siegfried erinnert sich an seinen Freund Wieland. Der hat bei König Alberich die hohe Schule der Schmiedekunst gelernt und kann den Speer sicher reparieren.  Doch Heimdall, der Wächter, sieht, dass Wieland mit Ketten an seinen Amboß angeschmiedet ist. Er ist in der Gewalt des nordischen Königs Niedung, für den er als Sklave Waffen und Geschmeide hämmern muss.

Siegfried leiht sich von Freya das Falken-Kleid aus, da der Weg zu Pferd zu lange dauert. Heimlich besucht er Wieland in der Schmiede. Der ist wohl bereit, Wotans Speer neu zu schmieden, will aber frei sein und außerdem Gundhilde, die Tochter des Königs, entführen, die er liebt und wieder geliebt wird.

Die Kette, die Wieland an den Amboss fesselt, kann jedoch von Siegfrieds Schwert nicht durchschlagen werden. Den Schlüssel trägt König Niedung ständig am Gürtel.  Doch Siegfried kennt das Geheimnis der Springwurzel, einer Alraune-Pflanze, die jedes Schloss öffnet.

Nachdem es Siegfried zu nächtlicher Stunde trotz des Widerstandes einer wütenden Fee, die diese heilige Wurzel schützen will, gelungen ist, eine Alraune zu beschaffen, ist das Öffnen des Schlosses kein Problem mehr. Um kein Aufsehen zu erregen, tut Wieland so, als sei er noch angeschlossen.

Siegfried gibt dem Freund Freyas Falkenkleid für die bevorstehende Flucht. Dann schleicht er sich in die Burg, damit Gundhilde von Wieland auf der Burgmauer abgeholt werden kann. Das Federkleid wird sie nach Walhall tragen.

In Gundhildes Gemach wird Siegfried jedoch von König Niedungs Mannen gestellt und berwältigt. Der König will den heimlichen Verehrer seiner Tochter töten lassen und lässt Siegfried zur Schmiede bringen. Gundhilde soll zusehen, wie ihr Geliebter enthauptet wird. Danach soll Wieland aus der Hirnschale einen Kelch schmieden, aus dem Gundhilde trinken soll.

Auf Siegfrieds Befehl wirft sich Wieland schnell das Falkengewand über und fliegt mit Gundhilde davon. Siegfried hat sich freigekämpft und flieht, von den Wachen verfolgt, durch die Burg. Schließlich bleibt ihm nur ein Sprung vom höchsten Turm, wenn er nicht in die Hände der Gegner fallen will.
Doch bevor Siegfried auf der Erde zerschmettert, braust Brünnhilde, die Walküre heran, deren Pferd fliegen kann und fängt Siegfried auf. Gemeinsam reiten sie nach Asgard, wo es Wieland gelingt, Wotans Speer zu reparieren.
 
Wotan möchte Wieland gern in Walhall behalten, weil es immer mal was zu reparieren gibt. Doch Gundhilde, die von Fricka sofort den Wunschmädchen zugeteilt wurde, die den Einheriern das Essen und den Met servieren, hat kein Interesse, hier die Magd zu sein, während Wieland mit den Göttern zecht. Donar bringt sie mit seinem Wagen nach Midgard.

In einem kurzen Schluss besucht Siegfried Wieland einige Zeit später. Und während er den Meister zwischen fröhlich zechenden Schmiedegesellen vorfindet, hat Gundhilde die Arbeit in der Küche.


Die Prinzessin von Burgund

In einer Schänke, wo Siegfried ein Essen einnimmt, erscheinen drei junge Burschen und beginnen, in der Art von Halbstarken die Gäste anzupöbeln und den Wirt zu schikanieren. Der Wirt erklärt Siegfried, dass dies Gunther, Gernot und Giselher, die Söhne des Burgunder-Königs Gibich sind. Niemand wagt es, sich gegen sie zu stellen. Eine Zeit lässt sich auch Siegfried anpöbeln, dann vertritt er Vaterstelle an den Königssöhnen.

Hagen von Tronje kommt hinzu. Was Siegfried getan hat, findet er eigentlich ganz in Ordnung, dennoch muss er darauf bestehen, dass sich Siegfried vor dem König verantwortet. Als sie vor dem Thron stehen, bringt man die Nachricht, dass Kriemhild, die Königstochter, entführt wurde. In ihrem Zimmer wurden goldene Rosen gefunden. Volker von Alzey, der Sänger, erzählt von König Laurins Rosengarten. Es besteht kein Zweifel, dass der Zwergenkönig die Prinzessin entführt hat.

Siegfried bietet sich an, zu Laurin zu reiten und Kriemhild zu befreien. Der König bittet ihn, seine drei Söhne mitzunehmen, damit sie richtige Männer werden. Und auch Hagen kommt mit, um notfalls auf Gunther, Gernot und Giselher aufzupassen.

Der Rosengarten liegt in den Bergen und ist ein Labyrinth aus Schluchten und Höhlen. Überall sind Rosensträucher. Ohne auf Siegfried und Hagen zu warten, dringen die Gibichungen-Söhne ein. Doch die Rosensträucher sind lebendige Wesen, in denen sich Gunther und seine Brüder verfangen. So werden zu vor den Zwergenkönig gebracht.

Laurin spricht einen Zauber. Die Rosen werden zu Ketten, die in der Wand der Felsen haften. So gefangen sollen sie zum Fraß für die Bergtrolle werden, die in Laurins Reich eine Art Palastwache darstellen.

Siegfried und Hagen haben sich Fackeln gemacht, mit denen sie sich die Rosensträucher vom Leib halten. In seinem Thronsaal erscheint Laurin selbst. Hagen tritt vor und befiehlt ihm, Kriemhild und die Prinzen herauszugeben, sonst wird er den Rosengarten vernichten. Denn Hagen ist ein Sohn Alberichs und versteht sich auf Zauberkünste. Eine Zeit lang gibt es ein Duell der Zauberer.

Aber Laurins Magie ist stäker. Aus dem Nichts erschafft er ein Netz von Rosen, in denen sich Hagen verfängt. Und die Dornen wachsen schnell, so dass Hagen von ihnen wie von vielen Dolchen durchbohrt werden muss.

Siegfried gelingt es gerade noch, mit der Tarnkappe unsichtbar zu werden, bevor Laurin auch ihn mit seinem Zauber überwindet. Der Zwergenkönig ruft  Schattenwesen herbei, die Siegfried verfolgen sollen. Siegfried gelingt es, die Schattenwesen nach turbulenter Jagd in eine Höhle zu locken und den Eingang zum Einsturz zu bringen. Da dann in der Höhle tiefe Dunkelheit herrscht und kein Schatten zu sehen ist, vergehen die Schattenwesen.
 
Nachdem er sich durch die Horde Bergtrolle durchgeprügelt hat, die Gunther und seine Brüder gerade als Mahlzeit bereiten wollen und es ihm gelungen ist, mit dem Schwert die Rosen, die Hagen fesseln, zu durchschneiden, geht Siegfried alleine auf die Suche nach Kriemhild.
 
Durch die Tarnkappe unsichtbar verfolgt Siegfried den Zwergenkönig bis zu der Grotte, in der die Prinzessin gefangen ist. Der König Laurin verspricht Kriemhild ein herrliches Leben in seinem Rosengarten, aber die Prinzessin, ein dümmliches Blondchen mit melodramatischem Hang zur großen Liebe, verweigert sich ihm.  Doch als der Zwerg gegangen ist und Siegfried die Tarnkappe abnimmt erkennt Kriemhild sofort einen Helden ihrer Träume und will mit ihm gehen.

Im Thronsaal versperrt ihnen ein gutaussehender Recke mit blankem Schwert den Weg. Eine Zeit lang ist der Kampf mit Siegfried unentschieden. Doch dann sieht Siegfried in der Klinge seines Schwertes, die blank wie ein Spiegel ist, dass es König Laurin selbst ist, der sich ihm in anderer Gestalt in den Weg gestellt hat. Ein Spiegel zeigt die wahre Identität. als er das Kriemhild, die sich für den anderen Helden schon zu erwärmen beginnt, zeigt, zerbricht der Zauber und vor ihnen steht wieder Laurin.

Doch der Herr der Rosengartens ist nun völlig gebrochen und weint. Um den Zauber seiner Wunderwelt zu schaffen, musste er einst die Liebe verfluchen und darf niemals ein weibliches Wesen besitzen. Nun würde er alle seine Reichtümer dahin geben, um ein Wesen zu bekommen, dass ihm Liebe und Wärme gibt. Aber der Zauber lässt sich nicht umkehren. Vor Gram will sich Laurin selbst töten.

Da erscheint Freya, die Göttin der Liebe. Sie hat Mitleid mit dem Zwerg und schenkt ihm eine Katze und einen Spiegel. In diesem Spiegel wird Laurin immer Kriemhilds Bild sehen, Liebe und Wärme aber wird ihm die Katze geben. Mit einem Zauber heilt Laurin die Wunden Hagens und der Burgunder-Prinzen. Als sie den Rosengarten verlassen haben, vergeht hinter ihnen Laurins Wunderwelt und wird zu dem bekannten Bergmassiv in den Dolomiten.


Das Reich der Hela

Loge zwingt die allwissende Urgöttin Erda, ihm zu weissagen, was seinem Griff nach der Macht in Asgard entgegensteht. Erda antwortet, dass nur Siegfried immer wieder seine Pläne zerstören kann. Doch wenn Loge Siegfried tötet, wird er selbst von Wotan mit dem Tode gestraft.

Da hat Loge einen schlauen Plan. Wenn Siegfrieds Vater Siegmund stirbt, dann wird Siegfried König und kann nicht mehr durch die Lande ziehen und ihm auf seinen Streifzügen ins Handwerk pfuschen. Als Siegfried wieder mal zu Hause in Xanthen ist, träufelt Loge in der Verkleidung von Siegmunds Kanzler heimlich Gift in den Met des Königs, der sofort stirbt.

Als König Siegmund auf dem Scheiterhaufen liegt, erscheint auch Wotan, der um den Sohn trauert, weil er den Strohtod starb und nicht nach Walhall kann. Er sitzt nun im dunklen Helheim, wo keine Freude ist. Wotan selbst war schon einmal dort unten. Siegfried verhindert die Verbrennung der Leiche. Wo Wotan hingekommen ist, wird auch er hingehen. Der Held will ins Reich der Totengöttin Hela hinab reiten, um den Vater zurück zu holen.

An den Wurzeln der Weltesche versperrt Nidhöggr, der Neiddrache, Siegfried den Weg. Doch anstatt ihn zu bekämpfen, macht Siegfried den Neiddrachen eifersüchtig - da laufe ein Drache umher und erzähle allen Drachenmaiden, er sei der größte, stärkste und schönste aller Drachen...

Garm, der Höllenhund, wird beschäftigt, indem Siegfried einen jungen Baumstamm wirft und so mit Helas Wachhund Stöckchenfangen spielt...

Durch die Feuerströme und die Eisströme, in denen sich die Verbrecher und Verräter wälzen dringt Siegfried zum Hof der Hela vor. Dort findet er den Schatten seines Vaters vor. Hela ist bereit, den alten Siegmund freizugeben - doch Siegfried muss eine Aufgabe lösen.

Einst tauchte ein mächtiges Juwel, das Herz des Eisriesen Ymir, ganz Helheim in ein warmes, rotes Licht. Doch die Wanen, die Götter der Meeres, haben es gestohlen und erhellen jetzt damit den Untermeerespalast ihres Herrschers Ägir. Seither gibt es in Helheim nur blaues, kaltes Licht. Siegfried soll Ymirs Herz zurück bringen. Als Unterpfand, dass er den Auftrag ausführt, übergibt ihr Siegfried seine Seele. Nun ist er ein Toter, der auch unter Wasser leben kann.

Die Midgard-Schlange bringt ihn auf Helas Befehl in die Nähe der Unterwasserburg, verschwindet dann aber wieder. Siegfried dringt ein und prügelt sich in bewährter Manier durch Haie und Tintenfische sowie den leblos-lebendigen Gestalten von Ertrunkenen.

Schliesslich trifft er auf Ran, das wilde Weib des Meeresbeherrschers. Die springt ihn sofort an und überwältigt ihn. Siegfried erzählt ihr, dass er ein Prinz aus fernem Land sei und nur hergekommen, um die Schönheit der Göttin Ran zu sehen. Das könne er aber nur bei besserem Licht.

Ran führt ihn in die Halle, wo Ymirs Herz glüht. Mit einem Sprung hat Siegfried das Juwel an sich gebracht und sich die Tarnkappe übergestreift. So entkommt er Ran, die alles nach ihm absuchen lässt.
 
Bei dem ganzen Wirbel wird Ägir wach. Dass das Juwel gemaust ist, kommt ihm eigentlich ganz recht - er hat die anzüglichen Bemerkungen über die hübschen Nixen, die sich im Rotlicht tummeln, schon satt. Aber Ran, sein Weib, nervt ihn so lange, bis er seine Zauberkunst einsetzt und Siegfrieds Seele aus den Klauen der Hela reißt. Jetzt muss Siegfried auftauchen und schwimmen, weil er wieder lebendig ist. Und er schwimmt mitten im Weltozean, wo es für ihn keine Möglichkeit gibt, ins Reich der Hela zu gelangen.

Das erkennt auch die Totengöttin. Sie gibt Leichenschwelger, dem Adler, den Befehl, das Tau durchzuhacken, das Nagelfahr das Totenschiff, bindet. Eine Meute ertrunkener Wikinger, denen Hela zu diesem Zweck das Leben wieder gibt, steuert das Schiff.

Auf dem unendlichen Weltmeer droht Siegfried zu versinken. Rechtzeitig wird er von den Wikingern an Bord gezogen. Ran befiehlt einer keltischen Piratenflotte, die Wikinger anzugreifen und ihr das Juwel zu beschaffen. Die Wikinger fallen im Kampf und werden von Walküren nach Walhall geholt. Doch die Kräfte Helas sorgen dafür, dass die entseelten Körper so lange weiter kämpfen, bis die Piraten vor Entsetzen geflohen sind und nur noch Siegfried auf Nagelfahr zurück bleibt.

Nun entfacht Ran einen gewaltigen Sturm. Doch es gelingt Siegfried, mit der Rechten das Steuer zu halten und mit der Linken die Besegelung zu führen. Eine unheimliche Wasserwoge, die das Schiff hinabzuziehen scheint, bringt Nagelfahr zurück ins Totenreich. Ran aber schwört den Asengöttern, zu denen sie Siegfried zählt, Rache und will die Scharen der Wanen zum Krieg nach Walhall führen (das ist Stoff für evtl. weitere Folgen).

Siegfried hat die Seele seines Vaters erlöst und erscheint mit ihm gerade noch rechtzeitig in der Welt der Lebenden, bevor der Körper des toten Königs verbrannt werden kann.

Wotan aber erkennt Loge unter der Verkleidung des Kanzlers von Xanthen. Der Feuergott wird von Siegfried überwältigt und mit Ketten gebunden. So nimmt ihn Wotan mit nach Asgard, um dort Gericht über ihn zu halten.

Siegfried aber besteigt sein Pferd Grane, um weiter in der Welt Midgard Abenteuer zu suchen.

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