Gräupel, A. & Müller, C. - Das Alamannen-Kochbuch
Seit einigen Jahren häufen sich archäologische Funde von Siedlungen der Alamannen, die langsam mehr Aufschluss über die Alltagsgeschichte bieten.
Wenn man also ein Kochbuch über die Ernährung der Alamannen schreibt, braucht man Referenzgrößen - mit dieser Frage ging ich an die Lektüre des Kochbuches.
Die Gruppe um die beiden Autoren (Verein der Raetovarier) hat es sich zum Ziel gesetzt, im Rahmen ihres Lager- und Reenactmentlebens Authentizität und Miterleben der Geschichte dieses Volksstammes möglich zu machen. Entsprechend ist für sie der geschichtliche Anspruch hoch. In den verschiedenen relevanten Bereichen des Reenactment und Lagerlebens - was auch die Küche und Präsentation beinhaltet - bemühen sie sich um eine hohe Qualität. Insofern ist diese Kochbuch sehr interessant für jene, die selbst Lagerküch betreiben und hier brauchbare und weitgehend authentische Rezepte suchen.
Historisch betrachtet gelingt es dem Buch, den Spaghat zwischen Machbarkeit und dem historisch sehr begrenzten Wissen um die tatsächliche Ernährung der Alamannen zu machen und dabei weder auf der einen noch auf der anderen Seite völlig umzufallen. Eben aufgrund der fehlenden historisch klar zuzuordnenden Quellen ist es schwer eine Küche zu entwickeln, die zu 100% der damals tatsächlich gelebten Realität entspricht.
Ein eindeutiges Plus des Buches ist einmal mehr die Gestaltung. Die Form des Buches (ca. 21x20cm) ist ansprechend, macht die aufwändige Gestaltung mit hochwertigen Fotografien erst richtig ansprechend und erhöht die Attraktiivität des Buches. In Zusammenhang mit dem moderaten Preis ergibt sich ein Buch, das man sich gerne während eines Markets oder Lagerevents mitnimmt, das sich als Geschenk für einen Fan eignet oder man sich "mal eben so" selbst schenkt.