Bärtle, Jochen - Grusel, Grüfte, Groschenhefte Bd. 1

Jochen Bärtle - Grusel, Grüfte, GrschenhefteGrusel, Grüfte, Groschenhefte
Der deutsche Grusel-Heftroman von 1968 bis 2008
von Jochen Bärtle„

Der deutsche Grusel-Heftroman von 1968 bis 2008 – Eine Serienübersicht zum 40-jährigen Jubiläum“ besagt der Untertitel des Buches von Jochen Bärtle. Damit verspricht er nicht zuviel. Nachdem ich die 408 Seiten in aller Eile gelesen habe, möchte ich den Untertitel eigentlichen noch um das Wort: „Das Standardwerk“ ergänzen. Was mich auch zu dieser Einschätzung bringt ist, dass der Autor sich all der potentiellen Fehler bewusst ist.


Er räumt nämlich freimütig ein, dass er keinen Anspruch auf Vollständigkeit und Fehlerfreiheit erhebt. Im Gegenteil er hat sogar eine Mailadresse eingerichtet, die Korrekturen aufnehmen soll (errata(at)40jahre.groschenhefte.net). Die Korrekturen sind hier einzusehen.

Dennoch bzw. gerade deswegen: Ich verneige mein Haupt vor dem Autor und seiner Arbeit.

Da hat einer mit viel Sachverstand geschrieben, hat nach jeder verfügbaren Info geforscht, recherchiert ohne Ende und ein Buch zustande gebracht, dass den Kenner der Materie beeindruckt und den Laien zum Staunen bringen dürfte.

Gut, hier und da findet man Fehler, habe selbst den einen oder anderen entdeckt und werde wahrscheinlich noch mehr finden und dann dürfte Uwe Schnabel noch mal drüber gehen und diverse Fehler finden und Daten ergänzen können (denn Uwe ist mein Guru, was Daten angeht).

Dennoch schmälert dass in keiner Weise Jochen Bärtles Arbeit, denn (wie erwähnt) er ist sich trotz seiner Akribie seiner Unzulänglichkeit und der oft unsicheren Datenlage (die oft eine Mischung aus Wahrheit, Gerüchten und Legenden ist) mehr als bewusst. Das zeichnet ihn aus und macht seine Arbeit umso wertvoller.

Der Aufbau ist nicht alphabetisch, sondern er stellt Serien und Reihen in Zusammenhang, arbeitet sich durch die Jahre. Alles sehr gut und informativ geschrieben. Das Lesen ist sehr angenehm. An manchen Schlußfolgerungen und Auslegungen reibe ich mich auch, interpretiere die Daten anders. Aber:  Das ist nichts, was Jochens Arbeit auch nur ansatzweise schmälert. Möglicherweise liege ich falsch oder gar wir beide.  Aber es ist ein zusätzlicher Reiz beim Schreiben.

Das Buch ist betont sachlich gehalten und verzichtet weitesgehend auf Meinungen und Rezensionen, denn das ist nicht Aufgabe dieses Buch. Es verschafft aber einen ausgezeichneten Überblick über die Serien und Reihen (nebst Subserien und Ablegern).

Trotz des Preises von 27,50 € kann ich jedem, der sich für den Horrorheftroman interessiert, dieses Buch nur empfehlen. Ein phantastisches werk, dass wirklich dem Anlass des 40. Horrorheftjubiläums gerecht wird.

Wie würde es in der Werbung einer australischen Fastfood-Kette heißen: „KAUFEN!!!!“

Grusel, Grüfte, Groschenhefte Bd. 1
Der deutsche Grusel-Heftroman von 1968 bis 2008
von Jochen Bärtle
408 Seiten / 27,50
ISBN 978-3-8370-4043-2
hier erhältlich
BOD/Eigenverlag

Kommentare  

#1 Harantor 2008-06-03 19:53
Was ich noch positiv anzumerken bzw. nicht genug betont habe: Es gibt keine endlosen Titellisten (dafür gibt es gruselromane.de, die Seite des Autors (groschenhefte.net) und zahllose andere). Dieses Buch ist 408 Seiten Information...

Um ehrlich zu sein: Eigentlich hatte ich gehofft (wenn auch in Kenntnis der Internetseite nicht wirklich erwartet), ein netten Verriss schreiben zu können, weil es wieder einer dieser Fehlversuche ist, etwas vernünftiges zum Horrorheft zu schreiben. Mit jeder gelesenen Seite starb die Hoffnung mehr, dafür wuchs aber die Freude über dieses Buch.

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