Der Mann des Wilden Westens - Jürgen Duensing (update)
Der Mann des Wilden Westens
Jürgen Duensing
Sein erster Roman erschien im Alter von 16 Jahren. Jürgen war damals ein großer SF Fan. So schrieb er einen Zukunftsroman ‚Die Flucht aus dem All’, der als Leihbuch erschien. Später folgten noch einige SF Romane, ehe er sich in den nächsten Jahren ausschließlich mit Western beschäftigte.
Der Autor hat für namhafte Western- Serien geschrieben, wie Santana, Bastei Wildwest, Western-Hit, Fort Aldamo, Lobo, Skull – Ranch, Lassiter, Die großen Western, Silber–Western und sogar Blauröcke. Das ist ein echter Geheimfavorit, dieser leider nur kurzlebigen Serie des Kelter Verlages.
Nach genauem Ansehen seiner Liste der erschienenen Romane hat er wirklich gute Western geschrieben, an die ich mich gerne erinnere. Vor allem der Western Held Santana gehört zu den Edelwestern, die mir gefallen haben.
Jürgens Sprache ist einfach, direkt und kompromisslos, was aber bei den Lesern gut angekommen ist. Nach seiner Aussage hat er immer versucht, gute, spannende und auch humorvolle Geschichten zu schreiben.
Aus einer Laune heraus hat er sich provozieren lassen, Gruselromane zu schreiben. Dazu sagt er:
„Ich war mit Friedrich Tenkrat, Helmut Rellergerd und mit Jürgen Grasmück befreundet. Die drei haben mich immer gehänselt, ich könnte keine Gruselgeschichten schreiben. Daraufhin habe ich Ihnen das Gegenteil bewiesen.“
Wenn man es näher betrachtet, so hat er gute Gruselromane geschrieben, vor allem für die Serie ‚Gaslicht’. Ich denke da zurück an den Roman ‚Flitterwochen in der Hölle’. Das ist eine hervorragende Geschichte, den er da verfasst hat. Hierbei geht es um ein Ehepaar, das seine Flitterwochen auf einer einsamen Insel verbringt. Plötzlich verschwindet der Ehemann und der Bruder der Braut verhält sich seltsam. Das alles ist sehr stimmungsvoll und unheimlich und passt genau in dieser Serie. Geschickt baut hier Jürgen ganz langsam eine Gruselatmosphäre auf, die er stets zu steigern weiß.
Ganz sicher ist das einer der großen Geschichten, die er verfasst hat. ‚Spurlosverschwunden’ ist ein Roman, in der eine Frau ihren verschollenen Liebhaber sucht. ‚Pyramide der verlorenen Seelen’ ist ein richtungweisender Roman in der damaligen Pabel Gaslicht Serie. Viele seiner Romane erscheinen auch heute noch in den Serien ‚Gaslicht’ und ‚Irrlicht’ des Kelter Verlages.
„Zu dem Pseudonym Jeany Steiger noch eine kleine Ankedote. Mein damaliger Hund hieß Jeany und der Ortsteil den ich bewohne Steiger. So entstand das Pseudonym Jeany Steiger“.
Der Autor schrieb auch vier Gespenster - Krimi für den Bastei Verlag, die durchaus Qualität vorweisen.
Jürgen Duensing ist ganz sicher einer der ganz großen und herausragenden Westernautoren, aber er hat auch hinlänglich bewiesen, dass er auch stimmungsvolle, spannende und erstklassige Grusel/Horrorgeschichten schreiben kann.
Heute noch erscheinen sehr viele Western und Gruselromane in den Serien des Kelter Verlages. Außerdem betreibt er seit 25 Jahren ein Antiquariat als Laden- und Versandgeschäft in Aschaffenburg zusammen mit seiner Frau Elfi.
Dabei hat er sich auf Romanhefte und Leihbücher spezialisiert, führt aber auch sonst alles an neueren und älteren Bücher eines gut geführten Antiquariats. Wie er mir verriet, ist es gut möglich, dass demnächst wieder etwas Neues von ihm erscheinen wird.
Ich möchte mich ganz herzlich für die Mithilfe bei Jürgen Duensing bedanken, der es mir ermöglicht hat, eine komplette Bibliographie von seinem Schaffen zu erstellen. Zudem war er sehr freundlich, und es entwickelte sich sehr schnell eine angenehme Gesprächsatmosphäre. Ich möchte auch gerne in Zukunft mit Jürgen Duensing in Kontakt bleiben.
Kommentare
Als John Blood war er bei Geister-Krimi als Grusel-Autor tätig.
Santana war ganz in Ordnung für eine Serie mit so komplizierter Hintergrundgeschichte, auch wenn sie das Original wie damals üblich schwer verwässert haben.
Zitat: Echt? Ich hatte immer den Eindruck, dass das typische vermutlich recycelte Kelter-Hefte sind. Und Barner und Waco sind auch nicht mein Ding.
Bin aber gespannt auf die Liste.
Bei den Blauröcken (Kelter 1982/83) waren jedenfalls auch Nachdrucke dabei.
Es zeugt ja auch von Interesse für das (Lebens-)Werk, wenn solche Listen erwünscht, präpariert und positiv rezipiert werden. Dabei geht es nicht um eine Qualitätsbeurteilung.
Seit sechzig Jahren und länger horten die treuen Leser oder Fans ihre gedruckten Schätze und wollen mehr wissen - das sollte Verlagen und Autoren zu denken geben. Mehr offenes Visier!
Der Heftroman braucht sich seines Auftritts nicht zu schämen - nur dessen, wie mit ihm allseits umgegangen wird. Verdammt noch mal, selbst Charles Dickens hat Heftromane geschrieben. In Serie. Mehrmals.
Volle Zustimmung, Heiko.
Leider hat man manchmal den Eindruck, manche (nicht alle!) Produzenten (Autoren und Verlage) schmälern die Qualtität (im Sinne von Ansehen), weil sie selbst nicht wirklich dazu stehen.
Das ist nicht nur ein Eindruck. Mehrere Autoren haben sich auf Anfrage dahingehend geäußert über ihre Heftvergangenheit nicht mehr zu äußern. Nicht einmal das Motto: Ich war jung und brauchte das Geld. Das ist fast wie Porno. Das gibt man nicht zu und redert nicht darüber.