Autoren von Heute - Comichelden der Gegenwart (1)
Autoren von Heute
Comichelden der Gegenwart (1)
Doch dem ist nicht so. Die Artikel sind genau so, wie sie gedacht waren. Es ist nur so, dass der geneigte Leser z. T. andere Leute bevorzugt, was ja nicht wirklich falsch ist.
Ich erhebe meinen Geschmack nicht über andere. Zudem will ich niemanden von meinen Interessen überzeugen. Das habe ich weder nötig, noch ist dies Zweck dieser Reihe. Es soll einfach Spaß machen in alten Comics zu schmökern und mit Hilfe von euch das eine oder andere wieder zum Vorschein kommen zu lassen, an das man sich schon lange nicht mehr erinnert hat.
Was nun folgt sind ein paar meiner Favoriten, wobei die Reihenfolge absolut willkürlich gewählt ist.
:
Seine Hulk-Geschichten sind legendär. Sein Durchhaltevermögen erst recht.
Er ist sage und schreibe dreizehn Jahre der Autor dieser Figur gewesen. -Ich besaß gegen den Schluss der Serie alles – so ab 400 -, muss jedoch gestehen, dass heutzutage Peter David für mich persönlich kein „Muss“ ist, wenn etwas Neues von ihm erscheint.
Seine Abstecher in die Bücherwelt würden mich zwar interessieren, aber für alles reicht die Zeit (leider) nicht.
Mark Waid ...
... lese ich sehr gerne, und wie ich gerade festgestellt habe, schon länger und das seit „Kingdom Come“, welches er mit Alex Ross produzierte.
Dann war da noch „Captain America“ und „Fantastic Four“ bei Marvel. Die Serien wurden leider durch interne Zwistigkeiten zu früh wieder aufgegeben.
Heutzutage überzeugt mich Waid mit seiner Interpretation von „Daredevil“.
Zugegeben, ist wohl Geschmackssache, aber für mich etwas vom Ersten was ich lese, wenn die neuen Comics erscheinen.
:
Wir haben uns bislang nur bei den Superhelden, den „JLA“ gefunden. Die waren wirklich gut, auch wenn ich zuerst sehr skeptisch war; zudem war der Zeichner Howard Porter zuerst nicht mein Fall, auch wenn sich das dann mit der Zeit gab. Diese Figuren der JLA beherrschte Morrison wirklich gut. Alles andere war und ist mir zu abgefahren.
...
... bekannt für „The Authority“ als Nachfolge von Warren Ellis; mit Brian Hitch an „The Ultimates“ = auch wenn es die Hefte nicht monatlich schafften, waren sie ein Augenschmaus und holten die verstaubten Helden ins 21. Jahrhundert.
Mit Steve McNiven kreierte er „Civil War“ und „Old Man Logan“, die mir sehr gefielen. Und dann natürlich sein „Kick-Ass“ mit John Romita JR, die ich mir immer gleich als Sammelband besorgte, bzw. den letzten besorgen werde.
Millar hat noch mehr gemacht, aber nicht alles interessiert mich wirklich. Nicht unbedingt für den jugendlichen Comicleser geeignet!
Neil Gaiman ...
... zu seinem „Sandman“ kam ich relativ spät. Der Vorteil war dann, dass ich die Sammelbände in dem Tempo lesen konnte, das ich wählte; weil es damals bereits alle gab.
Auch er hat den Sprung zu den Büchern geschafft, doch bislang habe ich keines gelesen, obwohl mich jede Neuveröffentlichung in den Fingern juckt.
Seit 2014 gibt es eine neue Mini-Serie von „Sandman“. Ob es an ihm oder dem Zeichner liegt, dass die eher sporadisch erscheint, weiß ich nicht zu sagen, finde es aber schade zwischen den einzelnen Heften – zwei sind bislang in meinem Besitz - so lange warten zu müssen.
Garth Ennis ...
... die Reihe „Preacher“ lief bereits sehr erfolgreich, als ich mir das erste Trade besorgte und irgendwie fasziniert, wenn auch von der Brutalität abgestoßen war.
Erst das zweite Trade „Until the end of the world“ konnte mich für die Serie restlos begeistern. Nichts für prüde Leser, aber sehr unterhaltsam.
Und weil die Serie auf 66 Hefte limitierte war, ist man damit auch einmal fertig.
Seine anderen Comicarbeiten habe ich mir zu Anfang auch immer wieder besorgt, habe die aber dann enttäuscht auf die Seite gelegt. Beim „Preacher“ hatte es funktioniert. Wahrscheinlich waren auch die Zeichnungen von Steve Dillon mitverantwortlich, dass ich gefallen an der Serie fand. Die passten zur Handlung wie die Faust aufs Auge.
Chris Claremont:
Über ihn gäbe es viel zu sagen, wenn man ihn denn gelesen hätte. Natürlich gab es ein paar „X-Men“-Geschichten, die mir gefallen hatten.
Aber irgendwie kam die Serie nie auf den Punkt und es drehte sich immer wieder um dieselben Sachen: die ach-so-lieben-Mutanten wurden gejagt und verfolgt.
Mit diversen Zeichnern hat er unterhaltsame Geschichten als Ein- oder Mehrteiler gemacht, die sogar mir gefallen haben, aber in seinen „eigenen“ Serien hatte er die Tendenz endlos zu quatschen.
Brian Michael Bendis:
„Powers“ und „Ultimate Spider-Man“ gehörten lange zu meiner monatlichen Lesekost. Es geschah immer etwas unerwartetes, was auch großen Spaß machte.
Mit seinen gelegentlichen Marvel-Sommer-Events konnte ich jedoch nichts anfangen. Ebenso, als er sich den Gruppen-Comics zuwandte. Die waren zwar nicht schlecht, nur sprang da der Funke nicht mehr über. Wahrscheinlich hatte ich einfach ein Bendis-Overload.
Zu erwähnen ist an dieser Stelle noch der ungebrochene Enthusiasmus, den Bendis mit seinem Zeichner Mark Bagley bei „Ulitmate Spider-Man“ an den Tag legte: 110 Hefte, und das ohne Unterbruch. Und erst noch so, dass innerhalb von zwei Monaten immer wieder mal drei Hefte erschienen sind, statt nur zwei.
Kevin Smith:
Obwohl ich ihn eher von seinen Filmen her kenne, fand ich seinen „Dardevil“ grandios. Ob der nun mit Lieferschwierigkeiten geplagt war oder nicht: im HC oder Trade stört das kein Schwein, grins.
„Green Arrow“ war auch nicht schlecht, ebenso sein „Batman“.
Die Leserschaft wartet noch heute auf den Abschluss seiner „Dardevil-Bullseye: Target“-Serie.
Nicht schlecht für eine Mini-Serie, die im Nov. 2002 (Coverdatum) erschien ...
Alan Moore:
Auch wenn ich hier viele Leser und auch Fans vor den Kopf stoßen werde: ich konnte nie wirklich etwas mit Alan Moore anfangen. „V for Vendetta“, „From Hell“ und „Watchmen“ habe ich alle versucht zu lesen. Fazit: nicht mein Ding.
Von seinen Mainstream-Comics gefallen mir „The Killing Joke“, was aber auch an den Zeichnungen von Brian Bolland liegen konnte; und natürlich die letzte Superman-Story fand ich gut gemacht.
Von „Supreme“ habe ich einiges im Trade nachgelesen, doch nie alles. Wenn er diese Geschichten im „Superman“-Universum hätte machen dürfen, wäre das grandios gewesen, weil es sich dabei um eine etablierte Figur gehandelt hätte. „Supreme“ war einfach ein Superman-Klon, aber das hat wohl auch niemand bestritten.
Das einzige, das mir wirklich zusagte war „Promethea“. Das war ein fantastischer Comic, der zwar esoterisch angehaucht war aber immer wieder mit spannenden und witzigen Momenten aufwarten konnte. –Zu schade ging es damit nicht weiter, weil sich Moore vom Verlag trennte.
Der Mann ist sehr eigen mit wem er zusammenarbeitet. Zu schade dann, wenn Leser darunter leiden müssen!
Roger Stern, Tom deFalco, Gerry Conway und Steve Englehart ...
... sind Namen, die ich von meinem früheren Marvel-Konsum kenne und/oder erst in letzter Zeit durch die Marvel Masterworks wiederentdeckt habe. Solche Geschichten mag ich immer noch.
Von Steve Englehart habe ich Anfang Jahr sogar eine Novelle gelesen, die nicht mal so schlecht war. Zum Glück gibt es da einiges nachzulesen.
Ebenso bei den Comics der oben genannten Herren.
Darunter zähle ich auch die Sachen von David Micheline, der ein paar gute Dinge geschrieben hat, „Iron Man“ und die Geschichten um „Venom“.
Robert Kirkman ...
... lese ich immer wieder gerne, sei dies bei „Invincible“ oder die Trades von „The Walking Dead“. Mit diesen Themen scheint der Schreiberling auch einen Nerv getroffen zu haben. Vor allem bei erstgenanntem. Diese Comics kommen rüber, als wären sie zu den Anfangstagen von „Spider-Man“ geschaffen worden und machen großen Spaß zu lesen, auch wenn sie von der Brutalität her mit den alten Sachen nicht zu vergleichen sind.
Natürlich habe ich auch anderes von ihm ausprobiert, komme aber immer wieder auf diese zwei Serien zurück, die so grundverschieden in ihrer Aussage und Interpretation sind. Diese Vielfalt gefällt mir an Kirkman.
J.M. Straczynski:
Wer kennt ihn nicht, den Drehbuchautoren von „Babylon 5“, den Buchautoren und auch Comicschreiberling?
Seine TV-Serie ist unter Genrefans legendär.
Seine Beiträge zu „Amazing Spider-Man“ gehen in eine ähnliche Richtung, die er zusammen mit John Romita JR produzierte.
„Midnight Nation“ mit Gary Frank war für mich eine tolle Überraschung, sowohl von der Story wie auch von den Zeichnungen her. Sehr düster und spannend.
Geoff Johns:
Sein „The Flash“ und „The Green Lantern“ haben mich über Jahre begleitet. Auch als vor nun gut drei Jahren alles mit „The New 52“ im DC Universum genullt wurde, war das den Geschichten um „The Green Lantern“ ziemlich egal. Die gingen weiter wie bisher.
Als Johns später seinen Schreibjob an den berühmten Hacken hing – oder doch wenigstens die Serien abgab, an denen er bislang geschrieben hat -, war das damals ein guter Grund die Lantern-Sachen aufzugeben.
Die neuste Version von „Aquaman“ war sehr interessant, und mit einem Zeichner wie Iwan Reis sehr gut besetzt. Johns Interpretationen um den König der Meere gefallen mir sehr. Trotzdem werde ich mir „Justice League“ nicht mehr besorgen. Johns hin oder her.
Marv Wolfman ...
... bekannt für seine „Dracula“-Comics, die sogar zum Teil in Europa erschienen sind, ist kein Unbekannter. Auf der Höhe seines Schaffens fiel er durch seine Interpretation der „New Teen Titans“ auf, denen er sage und schreibe sechzehn Jahre die Treue hielt und ihnen die Worte in den Mund legte.
Und dass er das Durcheinander bei DC mit seiner „Crisis on infinite Earth“ aufräumen durfte, ist auch nicht von schlechten Eltern.
Die Comics lesen sich alle heute noch ausgezeichnet und sind zu empfehlen.
Joe Hill ...
... der Sohn von Stephen King in den Fußstapfen seines Vaters, der in diesem Medium selbst kein Unbekannter war.
Mit dem Zeichner Gabriel Rodriguez schuf Joe Hill ein Meisterwerk, das für mich das Highlight der letzten Jahre war: „Locke & Key“. Spannend, schräg und auch immer wieder voller verrückter Ideen.
Und mit den Zeichnungen erst noch ein Augenschmaus, den man immer wieder in die Hände nimmt und durchblättert.
Chuck Dixon:
Bei „Nightwing“ war er DAS Glanzlicht und faszinierte mich mit seinen Storys um Batmans ehemaligen Sidekick.
Die Comics waren zwar immer schnell gelesen – zu schnell! – wussten mich aber immer wieder zu faszinieren.
Natürlich hat Dixon auch anderes geschrieben, aber diese Comics nehme ich immer wieder gerne zur Hand und schmökere darin.
Kurt Busiek ...
... fiel mir zum ersten Mal mit „Marvels auf, das der damals noch unbekannte Zeichner Alex Ross einer erstaunten Leserschaft präsentierte. So was hatte man bislang nicht gesehen!
Selbst die Story war gut, zeigte sie doch das Marveluniversum aus der Sicht der normalen Menschen, was ich als faszinierend empfand.
„Astro City“ wuchs aus dieser Zusammenarbeit, auch wenn Alex Ross hier „nur“ noch für die Covers und die Entwicklung der Helden verantwortlich war/ist.
Busieks Krankheit ließ die Serie immer wieder längere Pausen machen. Mittlerweile sieht es so aus, als wäre sie auf guten Wegen und dem Autor geht es endlich wieder gut.
Fazit:
Heutzutage besorge ich mir einen Comic, weil mich entweder das Thema/die Story fasziniert oder ein Zeichner, ein Autor mitwirkt, den ich entweder kenne oder kennenlernen will.
Da jedoch auch die Auswahl enorm zugelegt hat, und auch immer wieder alte Sachen erscheinen, die ich entweder verpasst oder als Einzelhefte weggegeben habe – ich sage nur Scheisswerbung –, findet immer wieder etwas seinen Weg zu mir nach Hause.
Ich will nicht behaupten, dass ich eine große Ahnung von Comics habe, aber mir gefällt diese Artform. Es hat viele gute Geschichten, die es wert wären, wenn sie ein größeres Publikum finden oder wenn man sie gleich verfilmen würde („Midnight Nation“ oder „Locke & Key“, um nur zwei Beispiele zu nennen, sind großes Kino in Comicform), doch leider haben viele Leute immer noch Vorurteile gegenüber Comics. Wer schon mal versucht hat seine Geschwister, seine Eltern oder auch Freunde anzufixen, der weiß wovon ich rede. Doch solange es Leute gibt, die ihr inneres Kind auch noch im hohen Alter pflegen und hegen, wird es diese farbigen Hefte immer geben.
Das Problem ist nur, was ist wenn diese alten Knacker ausgestorben sind?
Es gibt sie noch, diese Comics für Kinder und Jugendliche, aber die sind in der Menge enorm zurückgegangen. Heutzutage muss immer gleich Blut spritzen und eine psychologische Täterschaft herhalten. Früher haben die Bösewichte Banken überfallen, weil sie gerade nichts Gescheites zu tun hatten.
Natürlich wirkte mit der Zeit dieses Konzept fad, aber früher, als die Gemüter noch einfacher gestrickt waren und man auch nicht gleich alles von den Helden und Bösewichten wissen musste, wirkten diese Geschichten.
Nicht zu vergessen ist auch, dass die Jugendlichen mit Games zugedröhnt werden, die ihnen Schwierigkeiten mit den statischen Bildern eines Comics bereiten. In den Games können sie den Handlungsverlauf bestimmen und auch Held sowie Bösewicht sein. Nicht so bei Comics.
Zudem macht der Preis für ein Comic – ich rede hier von den Staaten – bei einigen auf flotte $ 2.99 für ein Comic mit zwanzig Seiten Handlung kommen, was jedenfalls mehr als genug ist.
Und eine Geschichte, die je nach Autor in zehn bis fünfzehn Minuten gelesen ist, macht gegen ein Game, welches zum Teil stundenlang gespielt werden kann, auch nicht gerade eine gute Figur!
Dazu kommt, dass ein Kind kaum mit Comics in Berührung kommt, wenn die Eltern bereits ein Vorurteil haben und meinen, dass ihnen so ein Zeugs nicht ins Haus kommt.
Ich denke mal, dass Comics noch weiter zu einem Nischenprodukt verkommen, uns aber auch in Zukunft begleiten werden. Schließlich gehört diese Spielwiese der selben Sparte an wie Radio, Fernsehen, Kino, Bücher und was es da noch alles gibt, dem man das Aussterben prognostiziert hat, wenn wieder etwas neues und faszinierendes auf dem Markt auftauchte. Sie sind alle noch da, wenn auch in einem kleineren Umfang als auch schon.
Kommentare
Bei den Comics ist es halt wie bei allem. Manche Autoren findet man gut, andere eher weniger.
Manche, die ich zu meiner Sammlerzeit blind gekauft habe, meide ich heute. Dazu gehören Leute wie JMS und Ellis. Zu viele Projekte, die versandet sind oder einfach nur schlecht waren. Bei JMS Spider-Man bin ich damals schnell wieder ausgestiegen, weil mir die Richtung nicht zusagte. Und das war bevor die richtigen Granaten kamen. Seine schrille Online-Präsenz hat mir dann den Rest gegeben. Ellis' hat irgendwann angefangen, sich nur noch selbst zu parodieren und ein paar wirklich schwache Miniserien zuviel veröffentlicht. Und nach dem richtig enttäuschenden Ende von Planetary habe ich die Lust endgültig an seinen Sachen verloren.
Ennis ist da schon was anderes. Nach Preacher und Hitman haben mich viele Sachen einfach nicht interessiert. Sein Punisher von 2004 - nicht die Comedy-Version mit Dillon, die spätere - ist für mich allerdings die definitive Version der Figur. Danach braucht man eigentlich nie wieder einen Punisher lesen.
Chuck Dixon gehört zweifellos zu den schwer unterschätzten Autoren der Ami-Szene. Der hat zwar nie etwas "Relevantes" geschrieben a la Gaiman&Co, aber wenn es um eine solide Action-Geschichte ging, war er der Konkurrenz meistens meilenweit voraus. Vor allem sein Conan - er hat seinerzeit ein paar Jahre lang Savage Sword so gut wie allein geschrieben, seine Stories werden gerade wieder bei Dark Horse neu aufgelegt - kommen so nahe an Howard heran wie selten beim Comic-Conan. Für mich eine der besten Versionen, die es je gab. Aber auch sein Birds of Prey war unterhaltsam. Sogar sein Catwoman war trotz der nervigen Balent-Art gut zu lesen und in seinem Ocean 11-Thema ganz clever gemacht.
Moore ist halt Moore. Aber was meinst du mit Prometha? Das war doch wie ähnliche Vertigo-Projekte auf ein Ende ausgerichtet, was der letzte Band auch war. Im Gegensatz zu anderen Kollegen hat Moore eigentlich selten mittendrin hingeschmissen.
Es gibt Geschichten, die irgendwann nicht mehr funktionieren, weil man sich persönlich so weit davon gelöst - oder auch weiter entwickelt - hat, dass man damit nichts mehr anfangen kann.
Für mich war es daher auch schwierig Autoren aufzulisten, die ich JETZT lese, weil ich immer wieder mal zu älteren Dingen greife. Lesen der alten Schwarten liegt fast nicht drin, weil bei mir einige Trades, HCs und Einzelhefte herumliegen, die seit Monaten danach schreien gelesen zu werden.
Was du da über den Punisher von Garth Ennis und Chuck Dixons Conan schreibst, macht mich gespannt darauf. –Ich schaue mal nach den betreffenden Ausgaben...
Alan Moore: den Schluss von Promethea habe ich gerade nicht präsent, kann aber gut sein, dass die abgeschlossen war, ich mir aber gewünscht habe, man hätte die weitergeführt. -Da muss ich mal wieder reinlesen.
Peter David - lese ich sehr gerne und immer wieder. Hulk. Captain Marvel. Aquaman. Fallen Angel. X-Factor ...
Mark Waid - nun ja. Doch, hat diverse gute Comics geschrieben (Ka-Zar hat mir damals sehr gefallen). Schreibt immer wieder interessante Sachen. In Daredevil sollte ich mal wieder reinsehen.
Grant Morrison- mag ich einfach. Seine eher Mainstreamsachen: All-Star Superman, Fantastic Four 4-3-2-1, All New X-men, Marvel Boy (spitze), die Soldiers of Victory-Minis, Batman. Aber auch Doom Patrol, Invisibles.
Alan Moore - bei Marvel wird gerade sein Miracleman neu aufgelegt, sollte man definitiv gelesen haben. Ich mochte auch seine alten Captain Britain-Sachen. Versuch's mal mit seinen WildC.A.T.s-Beiträgen.
Von seinen ABC-Sachen mochte ich die Tomorrows Stories besonders (wie hiess dieses Kindgenie?)
Seine neueren Sachen sind zumindest für mich auch etwas problemetisch. Lost Girls habe ich immer noch ncht zu Ende gelesen.
Neil Gaiman - Sandman. Death. Neverwhere. Black Orchid (ich liebe diesen Comic). Bei seinen Büchern würde ich zum Einstieg Anansi Boys empfehlen. Oder natürlich Good Omens (zusammen mit Pratchett).
Joe Hill - sagt mir immer noch nichts. Ich hab mir zwar das komplette Locke and Key inzwischen bei comixology besorgt, aber bisher fehlte mir Lust und Laune.
Garth Ennis - Hassliebe. Wenn ich masochistisch drauf bin, lese ich ihn. Der Brechreiz lauert garantiert irgendwo. Hitman war ganz nett. The Boys habe ich inzwischen auch komplett bei comixology, mal sehen, wann ich mich dazu überwinde.
Mark Millar - war früher besser. Ich mochte Aztec. In seine Millarwelt-Comics gucke ich gerne rein. Starlight (eine Art gealterter Flash Gordon) gefällt mir sehr.
Warren Ellis - Planetary, Authority waren Spitze. Marvel Knight Spider-Man auch. Nextwave fantastisch. Transmetropolitan. Global Frequency. Gibt's neuere Sachen von ihm (ah ja, seinen Moon Knight muss ich noch kennenlernen). Seine Romane kenne ich noch nicht.
J.M. Straczynski - sein Spider-Man hat mir mit kleinen Ausnahmen (Sins Past) sehr gut gefallen. Seine Midnight Nation lese ich immer wieder gerne.
Christopher Priest - sein Black Panther faszinierte mich und sein Quantum and Woody war wunderbar (erheblich besser als die Neuauflage, imo).
Gegenwärtig lese ich sehr gerne Matt Fraction. Sein Hawkeye ist zu empfehlen und seine Sex Criminals ...
Jason Aaron - zumindest seinen Thor: God of Thunder (wenn er dann noch von Ribic illustriert wird) lese ich sehr gerne.
Jonathan Hickman - seine Marvelsachen. Secret Warriors. S.H.I.E.L.D. Fantastic Four. Ultimates. Ich mag seine Schreibe, diesen komplexen Überbau. Avengers und New Avengers fasziniert mich und ich bin sehr gespannt, wie sich das Ganze auflösen wird.
Hmm. Doch, es gibt in meinen Augen auch ggw durchaus nette Superheldencomics.
Garth Ennis ist sicherlich auch ein Unikum in der US-Mainstreamlandschaft - ein Autor, dem Superhelden derart verhasst sind, bei dem in jeder Zeile seine Abneigung gegen die Männer und Frauen in Unterhosen aus den Poren tropfen und sich dennoch in diesem Umfeld behaupten kann, das ist schon bemerkenswert.
Dass Grant Morrisson Superhelden seit Kindesbeinen an liebt, sie verinnerlicht hat und immer wieder versucht neue Ansatzpunkte zum Thema zu finden, kann man schön in seiner Halb-Bio und Superhelden-Abhandlung "Superhelden: Was wir Menschen von Superman, Batman, Wonder Woman & Co lernen können" lesen - sehr empfehlenswert, auch wenn man Morrissons Drogen-Experimenten bzgl. Bewußtseinserweitung etwas skeptisch gegenüber stehen kann.
nur zur Info: die Dixon-Bände bei SSoC sind in der geballten Form die Nrn 14,15 + 16 von Dark Horse. Die Edition ist Geschmacksache - ich persönlich finde sie absolut lieblos gemacht. Art ist größtenteils von Gary Kwapisz. Wenn man auf die Inkerdebatte zurückblickt, ist das recht interesssant; der gute Mann sieht je nach Inker völlig anders aus und ist auch sonst absolut konservativ in der Anlage, hat aber ein Händchen für Doppelseiten, Monster und Landschaften.
Ist überhaupt kein Vergleich mit der aktuellen Conan-Art bei DH, auf die ich dankend verzichte.
Stimmt, die alten Comics-Journal Interviews waren schon klasse. Viel informativer als das heutige Online-Hype-Geschwafel.
An Moore scheiden sich ja mittlerweile die Geister. Aber wenn man mal vorurteilsfrei sehen will, was er leisten kann, muss man nur mal in seinen kurzen Wildcats-Lauf bei Image reinsehen (offenbar war da eine Steuernachzahlung fällig ). Figuren und Serie waren immer so flach wie ein Frisbee, aber er hat da innerhalb weniger Hefte was daraus gemacht, das man sogar lesen konnte. Selbst bei so etwas Zusammenhanglosem wie einer Dracula-Geschichte für Vampirella, die Scharen ansonsten namhafter Autoren bei Harris und Dynamite in Grund und Boden geschrieben haben - was bei einer Figur wie Vampirella schon eine Leistung ist - , liefert er was zumindest Interessantes ab.
Meine Rede. Und er hatte mit Travis Charest einen (imo) fantastischen Zeichner zur Seite.
Einer meiner Lieblingsautoren der letzten Jahre ist definitiv Ed Brubaker. Seine "Gotham Central"-Serie, die er zusammen mit Greg Rucka schuf, hat einen Ehrenplatz in meinem Comicregal. Auch seine weiteren Arbeiten wie Criminal, Incognito, Fatale und natütlich das geniale Sleeper sind schon eine Klasse für sich (natürlich nur für denjenigen Leser, der eine düstere Krimiatmosphäre zu schätzen weiß)
Garth Ennis ist ein Fall für sich. Preacher habe zu Beginn sehr gern gelesen. Die Brutalitäten wirkten im Verlauf der Serie immer deplatzierter, da sämtliche Körperflüssigkeiten in irgendeiner Weise schon einmal geflossen waren: Das hat sich dann immer nur wiederholt. Dabei geht manchmal unter, dass Ennis neben seinem Brachialhumor ein Händchen für skurile Charaktere hat. Auch das Thema Religion findet sich in seinen Arbeiten immer wieder. Gern gelesen habe ich seine Miniserien wie Bloody Mary oder Rifle Brigade. Mit Hitman hat er nach Preacher nochmal eine Serie hingelegt, die wirklich lesenswert ist. Den Punisher habe ich dann schon gar nicht mehr gelesen.
Neil Gaiman ist in Sandman der Geschichtenerzähler schlechthin. Zu Anfang etwas holprig, entwickelt sich die Serie großartig. Ich finde es gut, dass Gaiman den Sandman nicht bis aufs letzte ausgeschlachtet hat. Alle paar Jahre wird mal eine neue Miniserie auf den Markt gebracht, die sich aber wundervoll in die Gesamtserie integrieren lässt.
Rifle Brigade ist ein schönes Beispiel, wie manche Autoren gezeigt haben, dass sie mehr auf dem Kasten haben als der Durchschnitt. Es war krass unsubtil, dürfte vermutlich viele britische Leser peinlich berührt haben, war auf infantile weise albern - aber es war urkomisch, eine herrliche Verarschung bestimmter Kriegscomics und Filme.
Ich bin kein Freund von deplaziertem Humor in Genresachen, aber über das Catsignal in Hitman kann ich noch 15 Jahre später lachen.