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»Taucht das was?« - Ein Autor fragt um Rat

Ein Autor fragt um Rat»Taucht das was?«
Ein Autor fragt um Rat

Ich bewundere Edgar Allen Poe, wegen seinen düsteren Stimmungsbeschreibungen. Ich verehre auch den Regisseur Christopher Nolan, der anspruchsvolle und psychologisch tiefgründige  Actionfilme macht. Mir kam die Idee, eine Geschichte zu schreiben, die gruselig als auch psychologisch anspruchsvoll ist. Das Gruselgenre hat, nach meinen Erfahrungen, das Problem, dass es als niveaulos abgetan wird.


Markus DöllerUnd  ich habe versucht, Mysteryelemente mit Realismus und guten psychologischen Motiven zu verbinden.

An dieser Stelle möchte ich erwähnen, dass ich körper – und sprachbehindert bin. Ich bin Diplomsozialpädagoge und betreibe das Schreiben nur als Hobby.

Im Laufe meines 38- jährigen Lebens habe ich viele schwermehrfachbehinderte Menschen kennengelernt. Und deshalb ist es mir leicht gefallen die Hauptperson Moritz gut und authentisch zu beschreiben.

Ich habe einen Freund, der Textchef bei einem Magazin und selbst Schriftsteller ist. Und der ist seit etwa zwanzig Jahren mein Schreibchoach. Von ihm habe ich sehr viel über Literatur und das Schreiben gelernt Seine vielen grauen Haare hat er wahrscheinlich wegen mir und meinen Schreibversuchen zu verdanken.

Um die psychosozialen Konflikte in der Geschichte gut darstellen zu können, hat mir mein Sozialpädagogikstudium sehr geholfen.

Ein Studienkollege und Freund wohnte in Egenhausen. Das ist eine kleine Gemeinde im Schwarzwald. Ich wollte unbedingt meine Geschichte dort ansiedeln. Sie hat die ländliche und bäuerliche Atmosphäre, die ich für diese Geschichte brauchte.

Ich habe ihn ein Wochenende im Oktober 2012 besucht und habe mir das Dorf angeschaut und Notizen für meine Recherchen gemacht. Außerhalb von Egenhausen gibt es einen Berg Namens Kapf. Den sind wir hinaufgestiegen, was für mich aufgrund meiner Gehbehinderung nicht gerade einfach war. Und den Berg habe ich auch eingebaut in die Story.

Die Arbeit an meinem Roman hat mir sehr viel Spaß gemacht. Und so kamen immer mehr Charaktere und Handlungsstränge dazu. Mir war es wichtig, dass die bildliche und szenische Sprache in meinem Plot dominiert und dass die Charaktere einen glaubwürdigen und realistischen Hintergrund hatten.

Was ich will? das fragte ich in einem Kommentar hier im Zauberspiegel:

Für Grusel - und Fantasieromane habe ich mich schon immer interessiert. Aus diesem Grund habe ich selbst eine 224 - seitige Rohfassung für einen geschrieben. In dem geht es um die Seelenwanderung eines schwermehrfachbehinderten Jungens. Der Geist kämpft nachts gegen das Böse. Die Story ist zum Teil im Schwarzwald angesiedelt.
Ich wollte Sie fragen, ob Sie einen Lektor oder eine Lektorin kennen, der oder die mein Manuskript gegenlesen und mir ein Feedback und Tipps für eine Veröffentlichung geben könnte. Ich bin ein unerfahrener Autor und wäre für Ihre Hilfe sehr dankbar. Ich bin ein körperbehinderter Pädagoge und Hobbyliterat.
Mit freundlichen Grüßen
Markus Döller

Wer hilft? Hier geht es zur Leseprobe des Romans.

Kommentare  

#1 Laurin 2015-05-15 01:57
Nun ja, nicht böse sein, Markus Döller, ich bin zwar kein Lektor und auch kein Autor, aber die Leseprobe liest sich schon ungemein holprig. Ich habe daher, mal eine kleine Passage wahllos heraus gegriffen und als Beispiel darunter im Satzbau verändert, um mal einen Unterschied speziell in diesem Punkt aufzuzeigen.

Aus der Leseprobe:
„Das ist doch nicht möglich, “ japste er und spürte, dass das Blut durch seine Adern rauschte. Dabei riss Joachim seine Augen auf, dass sie aus seinen Augenhöhlen zu fallen schienen. Seine Knie und Lippen fingen an zu schlottern. Das Herz hämmerte so schnell, dass er glaubte hyperventilieren zu müssen.

Änderung des Satzaufbaus meinerseits als Beispiel:
"Das ist nicht möglich", flüsterte er mehr zu sich selbst und spürte gleichzeitig, wie sein Blut durch die Adern rauschte. Joachims Augen waren vor Panik weit aufgerissen, während die Angst sich langsam in seinem Inneren auszubreiten begann. Sein Herz raste und er lief Gefahr, zu hyperventilieren.

Solche und ähnliche Änderungen müsste man nun von Anfang bis Ende durchführen, um die Leseprobe flüssig lesbar zu machen. Ganz zu schweigen von Passagen, die im Zusammenhang irgendwie falsch klingen und bei mir rausfliegen würden. Mehr will ich jetzt auch nicht kritisieren. Vielleicht hilft dieses Beispiel aber, wenn Du an eine Überarbeitung gehst (was ein richtiger Lektor mit Sicherheit vorschlagen würde, wenn er Potential in der Geschichte sieht).
#2 Alter Hahn 2015-05-15 15:52
Ich muss Laurin da voll zustimmen. Mehr sage ich besser nicht dazu...
#3 Toni 2015-05-15 18:52
Vielleicht schreibst du ja noch einen Knaller. Bei einigen Schriftstellern ist der Groschen auch später gefallen... Die Hauptsache ist doch, dass du Spaß an der Sache hast! :-)
#4 Kerstin 2015-05-15 21:30
Nach kurzem Überfliegen der ersten Absätze kann ich mich nicht zum Inhalt und Aufbau äußern. Aber was mir sofort aufgefallen ist:

1. Bei korrekter Zeichensetzung liest sich das alles leichter.

2. Beschreibungen passen allenfalls in einen Reisebericht. Im Roman ermüden sie. Werden die Bilder auf lebendige Weise erzählt, ist der Leser an der Seite seiner Helden. Die Umgebung ist kein toter Hintergrund, sie wirkt auf die handelnden Personen.

Ein gefliester Fußboden mag kalt sein, aber das ist unerheblich, solange das keinen der Protagonisten betrifft, also ein Barfußläufer darauf kalte Füße bekommt, die Schuhsohlen eines anderen darauf quietschen, die High Heels einer Frau hart auf die Kacheln klacken oder das ausfließende Blut sich in den Fugen sammelt.

Es ist die Kunst des Autors zu erkennen, wie die Wechselwirkung der Personen und ihrer Umwelt funktioniert. Dann muss er herausfiltern, was davon er braucht, um Inhalt und Atmosphäre seiner Story rüberzubringen.

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